Beiträge von Quintilia Valentina

    Jetzt hatte sie der Soldat tatsächlich verwirrt. Es kam nicht oft vor, dass Valentina sprachlos war, aber in diesem Moment war sie es tatsächlich. Sie sah sich auf dem Markt um als suche sie nach jemandem, der ihr zu Hilfe kommen konnte. "Ich ... ähm... tja." Schüchtern lächelnd sah sie wieder zu ihrem Gesprächspartner.


    "Gerne helfe ich, wo ich kann. Nur fürchte ich, hast du dir genau die Falsche ausgesucht. Ich bin selber erst seit ein paar Wochen hier in dieser Stadt und kenne mich noch nicht wirklich aus." Mit zwei Fingern strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah zu ihm auf. "Mehr als den Markt hier und meine Cassa kenne ich selbst noch nicht."

    Mit ein paar wütenden Worten hatte Valentina ja gerechnet, aber das Valerian gleich so sauer war, damit nicht. Betreten folgte sie den beiden Männern in die Cassa und stellte sich dann aber bewusst etwas näher zu Bashir um ihm zur Seite zu stehen. Nachdem dieser sich erklärt hatte meinte sie dann in bestimmtem Ton zu ihrem Bruder.
    "Nun hör auf ihn schlecht zu machen. Er ist nicht mein Sklave, sondern mein Hausangestellter. Er hat mich nicht begleitet, weil ich ihn gebeten habe hier zu bleiben. Wer hätte den rechnen können, dass bei einer Veranstaltung mit so vielen Soldaten sich Räuber in die Nähe trauen." Sie warf einen Seitenblick zu Bashir. Ihm musste sie das sicherlich gleich wieder erklären.
    "Er wohnt nun bei mir und wird sehr gut auf mich acht geben!" Sie verschränkte die Arme und blizte Valerian herausfordernd an. "Was ist? Du warst es doch immer der mir in den Ohren gelegen hat, dass ich nicht alleine hier wohnen soll. Jetzt habe ich jemanden und er ist dir auch nicht recht?"

    Sim-Off:

    (Nein, also meines Wissens nach bist du da noch nicht da Flava :) )


    Als ihre Cousine ihre Wünsche aussprach sah Valentina zu Bashir. "Würdest du unserm Gast bitte etwas zu trinken bringen. Und sieh doch bitte nch ob von der Suppe noch etwas übrig ist." Sie nickte ihm dankend zu und sah dann wieder zu Flava. "Wenn du möchtest kann Bashir dir dein Essen auch auf dein Zimmer bringen. Dann kannst du dich ausruhen und wir reden später über alles."

    Schweigend war Valentina ihrem Bruder nach Hause gefolgt. Schließlich hatte sie ihn ja darum gebeten erst in der Cassa mit ihm über das Thema Sklaven reden zu müssen und sie hielt sich daran.
    Dort angekommen öffnete der gute Bashir die Türe und Valentina hörte die Erleichterung in seiner Stimme. Nicht verwunderlich, denn auf dem Weg hierher konnte sie die Angst der Leute regelrecht greifen. Kein Wunder, dass er sich Sorgen um sie gemacht hatte. Gütig lächelte sie ihm zu und wartete dann bis Valerian sich von dem ersten Schrecken herholt hatte, drehte sich dann zu ihm und sah ihn frech lächelnd an. "Das mein lieber Bruder ist Bashir. Er wohnt bei mir, wird mir mit der Arbeit zu Hand gehen und er wird auf mich acht geben." Dann sah sie Bashir an und deutete auf ihren Bruder. "Darf ich vorstellen Bashir? Das ist mein Bruder Valerian."

    Bitte was? Valentina runzelte die Stirn und trat automatisch einen Schritt zurück. Sie hatte zwar gehört was Quintus gesagt hatte aber was er damit meinte war ihr schleierhaft. War das etwa gerade irgend eine Militärsprache? War er eingesperrt gewesen und erst seit ein paar Tagen wieder in Freiheit?
    All diese Fragen mussten sich deutlich auf ihrem Gesicht spiegeln, als sie ihren Gesprächspartner ansah und etwas verunsichert fragte. "Und was genau meinst du damit?"

    Schweigend hatte Valentina ihrer Cousine zugehört. Lange war es her, dass sie sich getroffen hatten und da waren sie beide noch in dem Alter in dem Puppen und anderes Spielzeug interssanter waren wie irgendwelche weltlichen Probleme. Dazwischen lagen jetzt einige Jahre und beide waren sie älter geworden. Den Grund für Flavas "Flucht" hörte Valentina zwar, aber sie verstand ihn nicht wirklich. Denn in ihrem Leben gab es kaum jemanden, der sie bemuttert hätte oder sie gar erdrückt. Alle waren sie gegangen und am Schluss war sie alleine gewesen. So alleine, dass sie von Rom hir her gekommen war. Aber das musste man jetzt nicht erzählen.
    Schmunzelnd nickte sie auf Flavas Fragen. "Ja, die Soldaten sind wirklich nicht schlecht hier. Und am besten sieht Valerian in seiner Uniform aus." Meinte Valentina kichernd. "Und der Markt wird dich vollkommen überraschen. Es gibt tatsächlich so gut wie alles was du dir vorstellen kannst. Natürlich ist er nicht ganz so gewaltig wie die Märkte in Rom, doch es wird dir auch hier an nichts fehlen. Wenn du dich von den Reisestrapazen erholt hast, können wir ja zusammen hingehen. Bashir wird uns begleiten." Sie sah zu ihm, als dieser gerade zur Türe hereinkam und nickte ihm zu, dass sie verstanden hatte. "Möchtest du irgend etwas trinken, oder hast du Hunger?" Diese Frage stellet Valentina jetzt wieder ihrem Gast.

    Hm... auf einen Spaß reagierte dieser Mann wohl mit vollkommenem Ernst. Nun wusste Valentina nicht mehr so richtig was sie mit ihm reden sollte und ging deswegen einfach weiter. Was redete man schließlich als Frau mit einem Soldaten? Sie verstand davon einfach zu wenig. Nach einer kleinen Weile meinte sie dann zu ihm. "Nun, dann möchte ich eure kostbare Zeit nicht verschwenden."

    Lächelnd trat Valentina zurück und ließ ihre Cousine Zeit sich ein bisschen umzusehen. "Ja, vermutlich wäre der Brief nicht früher hier gewesen." Sie führte sie ein Stück weiter. "Und ich freue mich sehr, dich hier begrüßen zu dürfen. Außer meinem Bediensteten und mir wohnt hier niemand." Sie machte eine ausladende Geste. "Wenn du also ein bisschen bleiben möchtest, steht dir das ganze Haus zur Verfügung." Valentina führte den Gast ins Kaminzimmer und bot ihr an sich zu setzen.
    "Aber nun erzähl doch mal Flava, wie komme ich zu der Ehre?" Neugierig sah Valentina ihre Cousine an und machte es sich in einem Stuhl bequem.

    Verwundert sah Valentina von ihrem Buch auf, als Bashir diese Neuigkeiten brachte. Flava? Stirnrunzelnd überlegte sie woher sie den Namen kannte. Konnte das sein, dass sie? Nach so langer Zeit? Immer noch grübelnd stand Valentina von ihrem Stuhl auf und nickte zu Bashir. "Ja bitte, richte doch das Zimmer auf der Südseite her. Gleich das erste im Gang."
    Sie legte ihm die Hand auf den Arm und drückte leicht. "Danke."


    Dann ging sie zum Eingangsbereich und betrachtete ihren Gast. "Salve Flava." Sie nahm ihre Cousine in den Arm. "Es ist lange her, dass wir uns gesehen haben."

    "Nein, ich komme ursprünglich aus Rom." Valentina machte eine wegwerfende Geste. "Und bevor du fragst, ich bin alleine vor ein paar Monaten hier hergekommen weil ich meinem Bruder nachgereist bin." Sie sah ihn an und es war deutlich zu erkennen, dass sie diese Frage schon ein paar mal beantworten musste.
    "Und ja, ich habe vor noch eine Weile hier zu bleiben. Schließlich habe ich gerade unsere Cassa hergerichtet, nachdem sie so lange leer stand." Freundlich dreinblickend schlenderte sie weiter. "Und du? Was machst du so, wenn du mal nicht Soldat bist? Frauen auf dem Markt bei der Wahl ihrer Stoffe helfen?" Frech schmunzelnd sah sie ihn von der Seite an.

    Auf seine Fragen schüttelte Valentina nur den Kopf. "Nein, sie haben mir nichts getan. Dazu sind sie nicht mehr gekommen. Die Soldaten habe mich davor beschützt." Trotzdem drängte sich Valentina eng an ihren Bruder und ging mit ihm in Richtung Zuhause.
    Als er dann aber den Sklaven erwähnte, druckste sie etwas herum. "Darüber reden wir Zuhause, ja? "Sie sah zu ihm hoch und konnte sich ejtzt schon ausmalen, was passierte, wenn jetzt dann gleich Bashir die Tür öffnen würde.

    Mit einer wegwerfenden Geste versuchte sie ihre eher peinliche Situation in Rom abzuwerten. Bevor sie antwortete, legte Valentina auch erst ein Holzscheit in den Ofen und kuschelte sich dann wieder unter das Fell. "Sie haben mich nicht direkt eingesperrt. Nur mitgenommen und verhört. Sie dachten wohl ich bin eine der Bösen." Schmunzelnd zog sie die Schultern hoch. "Als ich dann aber versicherte, dass ich nichts böses im Sinne hatte, ließen sie mich wieder laufen. Und das alles nur, weil ich einer Sklavin, die durstig war, einen Apfel geben wollte." Wieder sah Valentina in die Flammen und hörte dann auch Bashirs letzte Frage.


    Wie sollte sie darauf antworten? Weil er ihr leid getan hatte? Das wollte er ganz sicherlich nicht hören. Aber einen anderen Grund gab es nicht. Er hatte ihr wirklich leid getan. Fieberhaft überlegte Valentina nach anderen Worten, die ihn nicht verletzten und trotzdem irgendwie der Wahrheit entsprachen. "Nunja... ich habe dich gekauft weil..." Sie sah über den Rand ihrer Decke zu Bashir und zögerte noch kurz, bevor sie ihm dann antwortete. "...weil du mir gefallen hast."

    Frauen waren da verboten? Das wusste Valentina nicht. Etwas geknickt ließ sie den Kopf sinken. Der Gedanke nahe bei ihrem Bruder arbeiten zu können wäre schon schön gewesen. Doch nun war dies wohl hinfällig geworden.
    "Zuhause habe ich den Schreibkram übernommen." Anwortete sie dann einsilbig. "Außer mir war da niemand mehr, der sich darum gekümmert hat."

    Während sie ihm zuhörte, schob Valentina auch ihren Teller mit ihrer Hälfte des Huhnes zu Bashir und bot ihm an auch das zu essen. Sie sah, wenn es jemandem schmeckte und als sie zum Händler sagte, dass ihr neuer Sklave sehr ausgehungert war, war das nicht gelogen. Sie musste in nächster Zeit wirklich etwas nahrhaftere Kost zubereiten, damit ihr neuer Mitbewohner bald wieder zu Kräften kam. "Als ob du mir was tun könntest! Ich würde dir schon zeigen, wer hier die Herrin im Haus ist." Sie lachte ihn freundlich an und schenkte ihm dann etwas Wasser in seinen Becher.


    Als er erzählte, dass ihn in Rom niemand kaufen wollte, senkte Valentina den Blick. Gerade wollte sie bereitwillig auf all seine Fragen antworten als er schon wieder das böse Wort sagte! "Bashir!" Sie sah ihn gespielt empört an! "Was hab ich dir gesagt!! Ich bin keine Domina!"
    Dann stand sie auf, räumte ihr Geschirr beiseite und brachte dann noch eine kleine Überraschung an den Tisch. "Noch einmal, wenn du Domina zu mir sagst, gibts das nicht mehr." Und mit diesen Worten legte sie ihm einen, zwar etwas verschrumpelten, aber sicherlich immer noch schmackhaften Apfel hin. "Hier, damit du auch ein bisschen was gesundes bekommst." Sie sah ihn wieder freundlich an und als er dann fertig war mit dem Essen, nahm sie auch sein Geschirr und trug es zur Spüle. "Das können wir dann später waschen. Komm, wir ziehen uns ins Kaminzimmer zurück, dort ist es gemütlicher."
    Langsam ging Valentina voraus und setzte sich dann in einen gemütlichen Sessel in besagtem Zimmer. Bashir bot sie an in den anderen Sessel Platz zu nehmen. Gemütlich räkelte sich Valentina wie eine Katze und zog dann die Beine an, bevor sie endlich die Fragen beantwortete.


    "Hier scheint es wirklich lange kalt und dunkel zu sein. Leider weiß ich das nicht genau, denn ich bin erst ein paar Wochen hier. Zuerst habe ich bei einer bekannten Familie im Haus gewohnt und erst seit kurzem wohne ich hier. Aber ich hoffe doch, dass es bald wieder warm wird. Schließlich bin ich auch das römische Wetter gewöhnt." Was sie wieder zu dem Punkt brachte, dass Bashir in Rom niemand kaufen wollte. "Das klingt jetzt dumm, aber mach dir nichts draus, dass dich in Rom niemand kaufen wollte. Die Leute dort wollen nur perfekte Sklaven. Sie dürfen keinen Mangel haben." Sie sah dabei ins Feuer und meinte leise. "Als ich einer Sklavin helfen wollte haben sie mich verhaftet und verhört."

    Dankbar erwiderte Valentina dann die Umarmung ihres Bruders und wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Fest drückte sie ihr Gesicht gegen seine Schulter und schluchtzte leise. "Mir fehlt nichts. Aber gerade sind da drei Kerle aufgetaucht, als ich nach Hause gehen wollte. Ich hatte solche Angst." Flüsterte sie nur für Valerians Ohren bestimmt. "Bitte lass uns nach Hause gehen, ja?"
    Bittend sah sie zu ihm hoch.

    Sofort spitze Valentina die Ohren als sie etwas von Schreibkram hörte. Zuhause hatte sie das auch alles erledigt. Sie traute sich also zu behaupten, dass sie in diesen Dingen recht gut war. Prüfend legte sie den Kopf zur Seite und überlegte. Wie hieß es so schön? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt und so traute sich Valentina die folgende Frage zu stellen.
    "Also, was den Schreibkram angeht... Ich bin in diesen Sachen sehr gut. Vielleicht könnte ich dir ja dabei helfen, dann hast du wieder mehr Zeit um mit den Zivilisten zu kommunizieren." Sie lächelte freundlich und hoffte, er würde sie jetzt nicht mitten auf dem Markt laut auslachen.

    Ein normales Gespräch? Fragend sah Valentina von dem Stoffstand zu ihrem Begleiter und runzelte die Stirn. Sich mit einem Mann über Mode und Stoffe zu unterhalten war für sie alles andere als normal. Aber gut, vermutlich hatte er das als Soldat anders gemeint.
    Etwas unschlüssig was sie jetzt noch sagen sollte, schlenderte Valentina weiter. Gerne hätte sie ja jetzt gewusst welche Unterhaltungen er normalerweise mit Frauen führte, aber das ging dann doch zu weit. Zudem, dass sie sich gerade erst kennen gelernt hatten. Aber irgendwie musste man die Stille doch unterbrechen können und so meinte sie schließlich ausweichend. "Schon verständlich, denn als Soldat muss man schließlich immer Befehle ausführen. Da bleibt keine Zeit für eine Unterhaltung mit einer Frau." Sie sah zu ihm auf. Es war nicht böse gemeint aber Valentina war sich nicht sicher, ob es richtig war, was sie sagte.

    Endlich erkannte sie ihren bruder und so schnell sie konnte rannte Valentina zu Valerian. Wie gerne wäre sie ihm jetzt um den Hals gefallen und hätte Schutz bei ihm gesucht. So wie sie es immer schon getan hatte wenn irgendetwas sie ängstigte. Doch im letzten Moment erinnerte sich sich selbst daran, das er hier ein Soldat war und nicht ihr Bruder. Es wäre sicherlich unangenehm für ihn, wenn sie sich an ihn ranhängte. So blieb sie dann etwas betreten vor Valerian stehen und sah ihn mit großen Augen an. "Schön, dass du da bist." Meinte sie dann halblaut und deutete zum anderen Ende der Gasse. "Bringst du mich bitte nach Hause? Ich will hier nur noch weg."

    Es war wirklich ein toller Stoff, doch Valentina legte ihn wieder zurück. Wenn sie sich jetzt ziehrte, konnte man ihr das weniger ankreiden, als wenn sie sich jetzt mit dem Händler um den Preis streiten musste. Ihr Begleiter musste ja nicht gleich mitbekommen, dass sie sich einen teuren Stoff nicht unbedingt leisten konnte.
    Doch auch dieser schien irgendwie nicht ganz bei der Sache zu sein. Stirnrunzelnd sah sie ihn an und fragte dann neugierig. "Hast du irgendetwas? Du siehst so... verträumt aus." Schmunzelnd sah sie ihn an, denn soetwas zu einem Soldaten zu sagen, war sicherlich nicht richtig.