"Ich wollte mich noch für die netten Worte von vorhin bedanken." Mit einem sanften Lächeln trat Valentina seitlich zu Loki und blieb bei ihm stehen. Sie wirkte unsicher wie immer, wenn sie in seiner Nähe war. "Schön, dass ich dich doch noch treffe. Ich hatte schon Angst, die Feier ginge vorüber ohne, dass ich dich sprechen konnte." Unsicher drehte sie ihren Weinbecher in den Händen. "Das Fest ist wunderbar." Beeilte sie sich als Valentina bewusst wurde, dass sie unhöflich wirken konnte. "So viele Gäste." Beinahe hätte sie reich noch hinzugefügt, doch sie konnte sich gerade noch retten. Mit einer Kopfbewegung deutete sie hinüber zum Hauptteil des Festes.
Beiträge von Quintilia Valentina
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"Natürlich du darst mich alles fragen. Ob ich dir auf deine Fragen antworte ist etwas anderes." Frech zwinkerte Valentina Primus zu und drehte sich etwas seitlich um die anderen Gäste besser betrachten zu können. Sie waren alle so anmutig und vor allem so reich. Sie dagegen passte so gar nicht hierher. Ob ihr Gesprächspartner das wusste? Würde er auch noch mit ihm reden, wenn sie ihm die Wahrheit sagte? Es war vermutlich bekannt, dass die Cassa Quintillia nicht besonders groß oder besonders prunkvoll war. Zuzugeben, dass man darin wohnte konnte einem auch schlecht angerechnet werden.
Aber eine Lügnerin war Valentina noch nie gewesen und so wittmete sie sich wieder Primus zu. "Das Haus meiner Familie ist mein Wohnsitz. Die Cassa Quintilia. Nicht all zu weit entfernt von hier." Sie beobachtete die Reaktion ihres Gesprächspartners. Würde er sie jetzt einfach stehen lassen? "Und ich gedenke vorerst hier zu bleiben. Es gibt für mich keinen Grund warum ich wieder von hier weggehen sollte." -
Wieder schmunzelte Valentina. Ihr war nicht klar welche Wirkung sie auf Männer haben konnte. War ihr einziger Umgang bis jetzt ihr alter Hausherr und das Hausmädchen, welche ihr in der großen, einsamen Cassa zur Hand gingen. Ihrem Bruder gegenüber konnte sie sich stets so benehmen wie sie eben war und dachte sich nie etwas dabei. Schließlich war Valerian der Mann, dem sie blind vertraute. Warum Primus nun so war wie er war verstand die junge Frau nicht ganz. Deswegen schob sie sein Verhalten darauf, dass er nicht gerne mit ihr sprach. Das wiederum verstand sie auch nicht, denn sie hatte doch nichts schlechtes getan. Um diese Gedanken etwas zu verscheuen antwortete Valentina lieber auf die Frage. "Nein, angestellt habe ich nichts. Zumindest nicht soviel, dass ich die Stadt hätte deswegen verlassen müssen. Ich kann auch nur für mich sprechen, was die Gründe meiner Abreise betrifft. Für die meiner Verwandten müsstest du sie schon selbst fragen." Wieder schmunzelte sie und meinte "Vielleicht war es ihnen allein einfach zu warm in Rom."
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Tatsächlich hatte sich Valentina sehr schnell wieder in ihren Mantel gemummelt und wäre ihr Pferd nicht so gutmütig gewesen, hätte sie den Ritt sicherlich nicht so unbeschadet überstanden. Ihre Hände brauchte sie nämlich zum Großteil dazu den Mantel auch wirklich schön zuzuhalten. Der Schnee mochte ja schön sein, doch die dazugehörige Kälte gefiel Valentina gar nicht. Am liebsten wäre sie wieder zurückgeritten und hätte sich ganz dicht vor den Kamin gesetzt. Doch Lando wollte sie mit etwas überraschen und da siegte dann doch die Neugier.
Und ihr Durchhaltevermgögen wurde nicht enttäuscht. Als sie den freien Platz erreichten und die Römerin all die Kleinigkeiten sah, die ihr Begleiter dort arragniert hatte blieb ihr im wahrsten Sinne des Wortes der Mund offen stehen. Vollkommen perplex betrachtete sie das Feuer. "Hast du das etwa alles...?" Sie brach mitten im Satz ab als sie sich ihre Antwort selber gab. "Das ist wunderschön!"
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Und wie kalt es war. Nach ein paar Metern hatte sich Valentina in ihren Mantel eingewickelt und wünschte sich sie hätte einen noch dickeren angezogen. Aber sie war so neugierig gewesen, dass sie daran natürlich nicht mehr gedacht hatte. Aber sie beschwerte sich nicht. Sie war keine dieser verzogenen Gören und lächelte Lando zu als dieser sie ansprach. "Nein, so kalt wird es in Rom niemals." Sie selbst bließ in die kalte Luft und beobachtete die Luft wie sie sich in kleinen Wölkchen davonmachte. Nein, so kalt kannte sie es wirklich nicht.
"Aber dafür ist der Schnee hier wirklich wunderschön." Sie deutete mit der Hand nach unten wo ihr Pferd gerade die glitzernde Schneedecke mit seinen Hufen zerstörte.
"Aber sah, wohin geht der kleine Ritt?" Neugeirig drehte sie den Kopf und sah Lando von der Seite an. Soetwas hatte noch niemand mit ihr gemacht und sie freute sich wie eine kleines Mädchen. -
Wieder zeichnete sich ein breites Schmunzeln auf ihren Zügen ab. Da wurde doch wohl nicht jemand verlegen? Valentina kannte das nicht, denn Valerian war ihr Bruder. Und in dem Sinn kein richtiger Mann für sie. Primus hier wandt sich aber gerade wie ein Aal. Gut, sie wollte noch ein bisschen mitspielen bis ihr Bruder wieder kam.
"Rom ist meine Heimatstadt. Dort wurde ich aufgezogen. Doch alle aus meiner Familie haben die Stadt verlassen. So habe ich beschlossen meinem Bruder nachzureisen und so bin ich hierhergekommen." Gab sie bereitwillig zur Auskunft. -
Tatsächlich kannte Valerian seine Schwester gut, denn als der Freund ihres Bruders schon wieder dazu überging sie anscheinend zu ignorieren schob sie kampfbereit ihre Unterlippe vor. Das war ja wohl die Höhe! Sie hatte zwar kein Geld und war im Vergleich zu den anderen Damen hier auf dem Fest arm wie eine Kirchenmaus, doch sie deswegen so zu übergehen! Gerade wollte sie etwas in dieser Hinsicht sagen, als Valerian die Situation rettete.
Gütig lächelnd sah sie zu ihm auf. Er hatte ja recht. Sich aufzuregen schickte sich nicht und so verrauchte Valentinas Unmut so schnell wie es aufgekommen war. Brav nickte sie ihm zu und wittmete sich dann Primus. Während er erzählte, nippte sie an ihrem Wein. Auf die bildliche Beschreibung der Hintern der Reiter schmunzelte Valentina. "Da würde ich sehr gerne mal zusehen."
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Verdattert sah Valentina von Lando zu dem Pferd und wieder zurück. Meinte er das im Ernst? Er lachte nicht also war das wirklich kein Schwerz. Neugierig kam sie heraus und zog die Türe der Casa hinter sich ins Schloss. Freundlich strich sie dem Pferd übers Gesicht. Als Kind hatte Valerian mal ein Pferd gehabt. Darauf durfte sie auch ab und zu mal reiten.
Auch wenn sie vor Angst gestorben wäre, Valentina war viel zu neugierig was Lando mit ihr vorhatte. So griff sie beherzt in den Sattel und zog sich daran hoch. Stolz auf sich selber lachte sie zu ihrer Begleitung. "Na, was sagst du nun?"
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Die Blumen wuchsen wirklich prächtig hier in ihrem kleinen Beet. Valentina stromerte durch den Innenhof und betrachtete stolz ihr Werk. All das Unkraut hatte sie in mühseliger Arbeit zusammen mit dem alten Hausdiener entfernt. Das war eine Arbeit, die der alte Mann noch tun konnte. Er hatte ihr geholfen so gut er konnte. Jetzt blühten hier wieder Rosen und kein Unkraut. Gerade als sie sich über eine besonders große Blüte beugen wollte, um daran zu riechen, klopfte es an der Türe.
Valentina erwartete eigentlich keinen Besuch und auch ihr Bruder konnte es nicht sein, denn er hatte in keinem Brief erwähnt, dass er sie besuchen käme. Neugierig aber auch etwas vorsichtig ging die Dame des Hauses also zur Türe und öffnete diese.
Alle Bedenken waren verflogen als sie einen alten Bekannten davor erkannte. Sofort zauberte sich ein Lächeln auf ihre Züge und sie öffnete die Türe noch ein Stück weiter. "Lando! Welch schöne Überraschung! Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?" Nervös strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und kämpfte gegen das Rot werden an. -
Dann eben nicht, dachte sich Valentina bei sich und zog ihren Teller wieder zurück. Gelangweilt stopfte sie sich eine weitere Wintraube in den Mund als ihr Bruder wieder das Gespräch aufgriff. Reiterspiele? Ihre Neugier war sofort geweckt. Abwartend sah sie nun wieder zu Primus und konnte es kaum erwarten, dass er von den Reiterspielen erzählte.
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Zuerst war Valentina sehr beeindruckt von der Begrüßung des Kameraden ihres Bruders. Es gefiehl ihr mit welcher Würde er ihr entgegenkam. Doch als er dann sogleich wieder Valerian ansprach trübte sich dieses Gefallen. Valentina liebte es sich mit anderen Leuten zu unterhalten und war manchmal gar nicht mehr zu bremsen. Hier jedoch schien sie überflüssig zu sein. Niemand schien sie wirklich wahr zu nehmen und unter all diesen wichtigen Leuten fühlte sie sich ohnehin unsicher.
In Ermangelung einer anderen Beschäftigung zupfte auch sie nun eine Weintraube von ihrem Teller und biss hinein. Währenddessen sah sie sich verstohlen nach jemand ganz bestimmten um. Als sie den Gastgeber unter all den anderen Gästen erkannte ließ sie ihren Blick auf ihm ruhen. Gerne wäre sie jetzt zu ihm rübergegangen und hätte seine Gegenwart genossen. Doch sie war an der Seite ihres Bruders sicherer und so verwarf sie diesen Gedanken so schnell wieder wie er aufgekommen war.
Statt dessen wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Valerian und sah zu ihm auf. Dankbar und mit einer tiefen Liebe, wie es sie nur zwischen Geschwistern gab. Er war für sie der Stützpfeiler auf dieser Feier. Ohne ihn wäre sie jetzt nicht hier und so hielt sie ihm wortlos nocheinmal ihr Teller hin, damit er sich nochmal etwas nehmen konnte. Primus streifte sie noch kurz mit Blicken. Irgendwie war er ihr aber dann doch etwas unheimlich. Er sprach von Dingen, die ihr eigentlich überhaupt nicht gefielen. Der Gedanke, dass ihrem Bruder im Kampf etwas passieren könnte ließ sie in der Nacht weinend aufwachen.
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Kaum war das Buffet eröffnet hatte sich Valentina einen Teller geschnappt und war mit großen Augen an den Köstlichkeiten vorübergegangen. Sie beim ersten Rundgang traute sie sich nicht einmal irgendetwas von den Dingen die da lagen anzufassen. Manches davon hatte sie noch gar nicht oder schon sehr lange nicht mehr gesehen. Lange verweilte sie vor einer Schüssel voller südländischer Früchte. Soetwas hier zu finden war eine Überaschung. Ihren Bruder hatte sie in dieser kurzen Zeit vollkommen vergessen. Zu beschäftigt war sie damit all das zu bewundern was hier herumlag.
Auf dem zweiten Weg um das Buffet lud sie sich zaghaft einige der Köstlichkeiten auf den Teller und kam dann mit leuchtenden Augen wieder zu Valerian zurück. "Schau mal, was ich alles gefunden habe!" Wie in alten Zeiten hielt sie ihm den Teller vors Gesicht. Wie damals als sie noch Kinder waren und sie ihren großen Bruder zum Spaß immer fütterte. Erst als es schon zu spät war bemerkte sie, dass sich im Gespräch mit einem Herrn befand und verlegen senkte sie den Teller wieder. "Entschuldige..." Murmelte sie zaghaft und schenkte dem Fremden ein freundliches Lächeln. "Möchtest du mich nicht vorstellen? Dann wäre die Peinlichkeit dieses Moments nicht mehr ganz so schlimm." Mit großen Augen sah sie ihren Bruder an und drehte den Kopf dann wieder zu dem Fremden. Immer noch ein scheues Lächeln auf den Lippen.
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Das ihr Bruder ebenfalls Angst hatte hier zu sein, half Valentina nicht wirklich. Er war doch derjenige zu dem sie aufsehen können musste. Sollten sie dann vielleicht lieber gehen? Aber einmal hier war es sicherlich unhöflich. Dankbar nahm sie den Becher entgegen, den er ihr reichte. "Einmal habe ich es getrunken, aber es schmeckte nicht besonders." Sie zog die Nase kraus und zog eine lustige Grimasse um zu versuchen ihren Bruder etwas abzulenken. Er wirkte sehr angespannt. Umringt von all seinen Vorgesetzten und Kollegen war das sicherlich anstrengend. Vielleicht half ihm das ja. "Also gut, dann verhungern wir eben." Meinte sie gespielt empört auf den Kommentar, dass sie noch nichts essen durften.
"Ein Kamerad?" Neugierig sah sie an Valerian vorbei in die Richtung, in die er deutete. "Und mit dem kann man reden? Sicher?" Sie verzog wieder etwas das Gesicht. Ihr graute vor einer stinklangweiligen Unterhaltung dreier Soldaten bei der sie nicht mitreden konnte. "Also gut, wenn du das verantworten kannst." Sie sah ihn frech grinsend an. "Dann stell mich ihnen vor."
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Schniefend nahm sie Valerians Umarmung an und drückte ihr Gesicht gegen seine Schulter. Wortlos hörte sie dessen Worte und nickte schlussendlich. Vermutlich hatte es keinen Sinn sich mit ihm weiter zu streiten. Außerdem wollte Valentina das gar nicht, denn er war ihr einziger Verwandter den sie noch hatte. "Du hast ja recht." Gab sie kleinlaut zu und löste sich wieder von ihm. Etwas verlegen sah sie zu Lando. Es war ihr peinlich vor ihm zu weinen und sie wünschte sich es nicht getan zu haben.
Mit den Fingern wischte sie sich vorsichtig über die Augen und lächelte tapfer. "Es war sicherlich ein langer Tag für euch beide und es ist auch schon spät. Ich möchte nicht, dass du morgen nicht aus dem Bett kommst." Sie sah Valerian an und dann Lando. "Und auf euch warten sicherlich auch noch eine Menge Arbeiten."
Valentina begleitete die beiden Männer zur Türe. "Es war schön euch zu sehen und ich würde mich über einen baldigen neuen Besuch sehr freuen." -
Als ihr Bruder ihr zwei Leute vorstellte, sah Valentina in deren Richtung. Sie verstand nicht viel von der Legion aber anscheinend musste der Herr dort vorne im Rang höher sein als ihr Bruder, denn sonst hätten sie ihn doch begrüßen können. "Sie sieht schön aus." Flüsterte sie genau so leise zurück. War das die Frau von vorhin an der Türe? Valentina konnte es vor Aufregung nicht mehr sagen. Immer noch an der Seite ihres Bruders klebend stand sie zusammen mit ihm etwas abseits und beobachtete das Ankommen der anderen Gäste.
Alle waren so prachtvoll. Soldaten, Ehrenleute und noch so viele andere. Je mehr von diesen Würdenträgern hier auftauchten umso kleiner fühlte sich Valentina. Alleine wäre sie hier niemals hergekommen. Die Hand ihres Bruders immer noch fest umklammert wich sie nicht von seiner Seite.
Erst als Lando auf sie zukam und er ihr ein Kompliment machte, errötete die Quintillierin und sah zu Boden. "Vielen Dank." Murmelte sie und hob dann erst wieder den Blick als Lando schon wieder weg war.Enttäuscht sah sie ihm hinterher. Gerne hätte sie seine Gegenwart noch länger genossen aber natürlich hatte er als Gastgeber alle Hände voll zu tun. Mit einem leisen Seufzer meinte sie schließlich zu Valerian. "Was meinst du? Ist das Essen nur zum anschauen da oder darf man sich davon etwas nehmen?" Sie sah frech grinsend zu ihm auf und zog ihn in Richtung der Tische.
Auf halben Weg fiel ihr ein Mann auf, der ganz alleine am Feuer stand. Er sah nicht ganz so prächtig und vor allem mächtig aus wie fast alle anderen hier und Valentina blieb stehen. "Sieh mal da drüben. Glaubst du mit dem können wir reden?" Sie deutete scheu auf den Mann beim Feuer und sah dann ihren Bruder fragend an.
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Neugierig und überwältig gleichzeitig betrat Valentina mit ihrem Bruder den Festbereich und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Unbemerkt klammerte sie sich hilfesuchend an seinem Arm fest. Auf keinen Fall durfte er sie alleine lassen. Zwischen all den edel gekleideten Frauen kam sich Valentina richtig fehl am Platz vor. Hoffentlich wurde sie hier nicht von ihrem Bruder getrennt, dachte sie ununterbrochen.
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Seit Valentina von der Einladung zu dem Fest gewusst hatte, hatte sie jede Münze gespart, die sie näher an ein neues Kleid brachten. In den letzten Tagen hatte sie sogar auf großes Essen verzichtet nur um auch hier noch sparen zu können. Doch es hatte sich gelohnt. Wie sie nun neben ihrem Bruder vor der Türe stand, bedeckte ein rubinrotes Gewand ihren zierlichen Körper. Der Stoff war an manchen Stellen mit goldenen Borden versehen die ihm noch zusätzlich Wert verlieh. Ihre Haare hatte sie sich kunstvoll hochgesteckt und ein paar ebenfalls dunkelroten, Perlen eingeflochten. Es kam nicht oft vor, dass sie sich für so einen Anlass herausputzen konnte, da wollte Valentina alles perfekt machen.
Nervös hielt sie die Hand ihres Bruders, der ebenfalls recht stattlich aussah. Insgeheim war Valentina stolz so einen gutaussehenden Bruder zu haben. Sicherlich hatten sich schon einige Frauen nach ihm umgedreht. Aber er würde für immer ihr gehören, welche Frau auch immer in sein Leben trat. Blut war nunmal dicker als alles andere. Dankbar drückte sie seine Hand und sah zu ihm auf, als die Türe sich auch schon öffnete. Wie es sich gehörte, überließ Valentina ihrem Bruder das Reden und sah den älteren Mann freundlich an.
Als die Frau neben ihrem Bruder so spitz reagierte, sah Valentina kurz zu ihr hinüber. Sie würde nie verstehen wie man so sein konnte. Nervös folgte sie dann jedoch ihrem Bruder in die Cassa und freute sich auf das Fest und ein eventuelles Wiedersehen mit Lando. -
Eingerahmt von ihren, für eine Römerin unnatürlichen blonden Haaren, färbte sich Valentinas Gesicht langsam dunkelrot. Hörte Valerian ihr überhaupt zu? Sie wollte keine Sklavin! Und dann wollte er ihr auch noch sein Geld schicken! Als wäre sie hilfsbedürftig. Und dann kam auch noch Loki und hielt ihr einen Vortrag und beleidigte sie in ihren Augen damit, dass er sie mit der breiten Masse der Römer verglich. Als beide geendet hatten, hatte Valentinas Gesicht eine gefährlich dunkle Farbe angenommen und sie schnaubte wie ein wildes Pferd.
"Sagt mal hört ihr mir überhaupt zu? Ich will niemanden, der für Geld für mich arbeitet! So jemanden habe ich. Der alte Diener der dieses Haus betreut hat und eine Mutter, die ein paar Mal die Woche hier vorbeischaut. Sie bezahle ich schon dafür, dass sie mir beim Arbeiten hift." Wütend sah sie die beiden Männer an. "Gut, dann geht doch und kauft mir eine Sklavin oder was immer ihr wollt. Mauert am besten die Casa ein, damit ich nicht mehr hinaus gehen kann. Aber vergesst nicht! Auch du nicht werter Bruder. Ich war in Rom vollkommen alleine. Nur eine alte Dienerin, die mich ständig in meine Schranken gewiesen hat. Wer hat den da auf das Haus geachtet? Und nun bin ich hier und alles was ihr mir sagt ist, dass ich jemanden bezahlen soll, damit er bei bleibt. Wisst ihr wie das klingt? Zu einer Lupa geht man auch und bezahlt sie."
Jetzt find Valentina an zu weinen. "Ist euch auch in den Sinn gekommen, dass ich vielleicht jemand wollte, der bei mir ist, weil er es möchte? Einen Freund?" Mit tränennassen Augen wandte sie den Kopf zur Seite und biss sich auf die Unterlippe. Jetzt war es raus, dass sie sich vollkommen einsam fühlte.
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Schweigend saß Valentina auf ihrem Platz. Sie sagte zwar nichts, doch sie hatte ihre Unterlippe vorgeschoben und die Arme verschränkt. Kein gutes Zeichen für jemanden, der sie kannte. Valerian hatte in wenigen Sätzen ein paar für Valentina unverzeihliche Fehler gesagt. Er sollte sie doch nun wirklich besser kennen. Aber sie erinnerte sich an ihren Anstand und wartete bis die beiden Männer eine Lücke in ihrem Gespräch ließen damit sie nicht dazwischen quatschte. Als Valerian sie anblickte meinte sie ziemlich unterkühlt. "Montanus ist gestorben. Deswegen ist Narcissa nicht hier. Sie hat sich vollkommen zurückgezogen und ihr Zimmer in der Casa Duccia seit dem nicht mehr verlassen. Ich habe sie nur einmal kurz gesehen. Sie hier zu haben wäre mit Sicherheit nur eine Belastung." Es waren böse Worte, die sie aussprach. Schließlich war Narcissa ihre Cousine. Aber so war Valentina eben. Diese Art hatte ihr schon so manchen Ärger eingebracht.
Und als sie Valerian nun ansah blitzten ihre Augen zornig. "Und was das Thema Sklavin betrifft! Wie lange kennen wir uns jetzt eigentlich schon? Du weißt, dass ich den Sklavenstand verabscheue! Wieso soll ich mit einer Frau zusammen wohnen, die nur hier ist, weil ich sie bezahle? Die wütend und traurig ist, weil sie so weit von ihrer Heimat weg ist. Glaubst du allen Ernstes, sie würde mich verteidigen? Ich würde das wohl nicht tun, wenn ich eine Sklavin in einem fremden Land wäre." Natürlich war ihr klar, dass es immer auf den Sklaven selbst darauf ankam, ob er zu seinem Herrn stand oder nicht. Aber Valentina hatte nunmal eine Ablehnung gegen die Sklaverei. Wie ein troziges Kind saß sie auf ihrem Stuhl, hatte die Arme verschränkt und blitzte Valerian wütend an. "Ich bin bis jetzt alleine zurecht gekommen, dann werde ich das auch weiterhin."
(ooc: Ich hoffe ich hab das jetzt mit dem Namen nicht verwechselt. Wenn doch, dann streicht das gestorbener Montanus einfach und ersetzt es durch "Montanus habe ich auch nicht gesehen und Narcissas Bruder ist gestorben. Sie hat sich vollkommen ...)
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Begeistert klatschte Valentina in die Hände als Valerian zusagte zu der Feierlichkeit mitzukommen. Dann musste sie nicht ganz alleine hingehen. Sie wusste auch gar nicht, ob sie alleine da überhaupt auftauchen hätte dürfen. Geziemte es ich für eine junge Frau alleine zu solchen Feierlichkeiten zu gehen? Doch diese Frage stellte sich ja jetzt nicht mehr, denn ihr Bruder war ja dabei. Dann konnte sie Loki doch wieder sehen! Über den Rand ihres Bechers sah sie besagten Gast verstohlen an. So gerne würde sie ihm sagen, dass sie da etwas tief in sich empfand. Etwas, das weit über Gastfreundschaft hinausging. Aber wie hätte sie das tun sollen? Valentina war in diesen Dingen mehr als unbeholfen. Schließlich war sie in Rom alleine gewesen. Da gab es niemanden, der ihr den Hof gemacht hätte. Und selbst wenn, hätte sie es nicht bemerkt.
Schüchtern nippte sie von ihrem Wein und hörte Lokis Worten zu. Das war ein Thema zu dem eine Frau nichts beizutragen hatte. Es stimmte sie traurig, dass der Glanz einer Stadt auch gleichzeitig immer Schattenseiten hatte. Aber vermutlich war das immer so. Wo Licht war musste auch Schatten sein. Der einzige Nachteil war, dass sie jetzt in der Nacht immer Angst hatte, wenn sie ins Bett ging. "Glaubt ihr es wäre von Sinn, wenn ich mir einen dieser Hunde zulege, die man hier so viel sieht? Würde der mich beschützen?" Fragend sah sie von ihrem Bruder zu Loki und wieder zurück.