Nervös hielt Valentina das Schriftstück in der Hand, das sie erst vor kurzem erhalten hatte. Ein Freund ihres verschollenen Bruders hatte sich bei ihr gemeldet. Sie hatte sich die Haare hochgesteckt und ihre beste Garderobe angezogen. Man stand schließlich nicht jeden Tag vor dem Zuhause eines Senatoren. Nervös kaute die Quintilia auf ihrer Unterlippe und hoffte, dieser Besuch brachte nur gutes. Mit ein paar beherzten Schlägen klopfte sie schließlich gegen das Portal.
Beiträge von Quintilia Valentina
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Es dauerte eine Weile, dann waren schlurfende Schritte zu hören. Ein Sklave, dem sein langes Leben sichtbar ins Gesicht geschrieben war öffnete und sah den Klopfenden fragend an.
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Bei dem Versuch sie aufzumuntern zwang Valentina sich zu einem pflichtschuldigen Lächeln. Es mochte stimmen, dass es viele schöne Dinge hier in der Stadt zu erkunden gab, doch wenn der Wille sie zu finden nicht vorhanden war, wurde es schwer. Allerdings erstarb dieses Lächeln auch schnell wieder als Casca meinte, dass dazu auch immer ein Mann gehörte. Valentina atmete tief durch. Wie Recht er doch hatte und wie genau er es auf den Punkt gebracht hatte. Wie sollte sie als Frau alleine zurechtkommen? Zumal sie nicht einmal besonders klug war. Ihr Bruder wusste so viel mehr als sie. Sie fürchtete immer ihren Nichten nicht genug Wissen mitgeben zu können. Sie umklammerte ihren Becher etwas fester und nickte dann zustimmend. Das war alles was sie im Moment tun konnte. Ansehen konnte sie Casca in diesem Augenblick nicht.
Zum Glück kam die Sprache dann wieder auf die Sklaven und Valentina bekam Zeit sich zu beruhigen. Sie fand es angenehm, dass Casca so mit ihnen umging, wie er es tat. Auch die Quintilia sah es ähnlich wie er. Zu ihr kam noch der Punkt, dass ein Sklave sie auch beschützen können musste aber das war nur ein weiterer Punkt auf der langen Liste. Sie würde aber niemanden dazu zwingen auf sie Acht zu geben. Auch wenn Valentina sehr wohl bewusst war, was die allgemeine Ansicht war, so wäre es ihr doch lieber, wenn der Sklave es gerne tat. Jemand achtete doch auf einen besser, wenn er das nicht nur tat weil er es tun musste, oder? Abgelenkt durch diese Gedanken, bemerkte sie gar nicht wie Casca sie anblickte. Erst als er seine Worte hörte, hob sie den Kopf und sah ihn ziemlich entgeistert an. Hatte sie da gerade richtig gehört? Oder begann der Wein ihr schon zu Kopf zu steigen? Aber nein, Casca sprach weiter und Valentina konnte regelrecht spüren, wie ihre Wangen rot wurden. Sie begannen regelrecht zu glühen. Selbst die Erwähnung ihres ehemaligen Verlobten konnte dieses Gefühl nicht vertreiben, dass sich plötzlich in ihr breit gemacht hatte. Es gab jemanden, der sie wirklich sah. Nicht nur als einen Gast des Hauses. Casca hatte ihr gerade ein gehöriges Kompliment gemacht, bedachte man seine vorherige Aussage, wie er zur Hochzeit stand.
Sie wusste gar nicht was sie darauf antworten sollte. Außer ein leises Dankeschön brachte sie nichts über ihre Lippen. Dann nickte sie. "Das stimmt, wir hätten uns wirklich schon früher unterhalten sollen." Sie dreht ihren Becher nervös in der Hand. Sollte sie sagen was ihr in den Sinn gekommen war? Valentina atmete wieder durch, dieses Mal um sich Mut zu machen, dann sah sie Casca direkt an. "Und wenn du mir auch eine ehrliche Meinung erlaubst, so kann ich sagen, dass auch du mit deinen Einstellungen und was du noch so vorhast mir sehr gut gefallen würdest. Und bitte denke jetzt nicht schlecht von mir, ich sage das jetzt nicht weil ich so verzweifelt bin und mich bereits nach dem nächsten Mann aus der Familie umsehe. Schließlich war ich heute hier mit der festen Absicht die Casa zum letzten mal zu betreten."
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Eines dieser Augenpaare gehörte Valentina, die sich schon fast auf die Zehenspitzen gestellt hatte um über die vielen, männlichen Köpfe vor ihr einen Blick auf die Zeremonie und das Opfer zu bekommen. Sie drängelte sich nicht vor, verhielt sich ruhig, war dezent im Hintergrund und doch wollte sie sehen was dort vorne geschah. Wie die Tiere sich verhalten würden und vor allem zu welchem Abschluss die Litatio kommen würde.
Mit fast angehaltenem Atem wartete Valentina gespannt auf die Verkündung. -
Auch Quintilia missfiel es, dass Frauen scheinbar nur zweite Wahl waren. Aber sie tröstete sich damit, dass die Götter sicherlich nicht der gleichen Meinung waren wie die Männer, die hier unten die Opferrituale vollzogen. Obwohl Valentina deren Arbeit sehr wohl respektierte, schon aus Furcht vor den Göttern, gefielen ihr die Worte dennoch nicht. Sie hielt Pinas Hand etwas fester. Sie kannte ihre Nichte und wollte verhindern, dass sie ihren Gefühlen wieder freien Lauf ließ. Sie liebte ihre Nichte, doch ab und zu musste man sie eben beschützen. Auch vor sich selbst. Mit einem vielsagenden Blick in ihre Richtung, trat sie in der Mitte der Zwillinge den Rückzug an.
Bei den Plätzen angekommen, die man ihnen zugedacht hatte, strich sie Pina mit dem Daumen über den Handrücken. Sie war stolz auf die junge Frau, dass sie sich unter Kontrolle hatte.
Gerade wollte sie sich wieder auf den weiteren Verlauf konzentrieren, als sie von einem Mann unsanft angerempelt wurde. Bei den folgenden Worten nahmen auch Valentinas Wangen eine dunkelrote Farbe an und sie hielt die Hände der beiden Zwillinge wieder etwas fester. Dieses Mal aber weniger um die Jüngeren im Zaum zu halten.
"Bleibt ganz ruhig, hier scheint nur einer der Opferochsen frei herum zu laufen." Meinte sie zu ihren Nichten aber doch nicht ganz so leise wie es vielleicht besser gewesen wäre. Irgendwo musste Pina ja ihr Temperament herhaben. -
Den Händedruck ihrer Nichte erwiderte Valentina dankbar. War Pina doch im Moment die einzige Hand, die sie greifen konnte. Ihre andere blieb leider leer. Da war niemand mehr, an den auch sie sich hätte wenden können. Auch wenn ihre Gedanken schon wieder um eine ganz bestimmte Person kreisten, sprach sie das noch nicht aus. Sie wusste nicht ob das schon angebracht war. Machten doch erst die ersten Gerüchte um die Auflösung ihrer Verlobung die Runde durch die römischen Gassen. Ein Wunder, würde sie heute nicht darauf angesprochen werden, doch die junge Quintilia hatte sich vorgenommen all dem mit erhobenem Kopf zu begegnen.
Im nächsten Moment geschah dann tatsächlich ein Wunder, denn vor ihnen stand Sila. Im Gegensatz zu Pina bekam Valentina kein Wort über die Lippen, ignorierte aber auch die pikierten Blicke der Mitlaufenden, die sie aufgrund Pinas Gefühlsausbruch bekamen. Nachdem die beiden Zwillinge sich wieder voneinander gelöst hatten, trat auch Valentina vor und umarmte ihre Nichte. "Was für eine Überraschung. Ich bin froh, dass du heil wieder hier in Rom angekommen bis. So ist es wahrlich ein schöner Tag heute."
Danach ließ auch Valentina Sila wieder los und sie gingen langsam weiter um die Prozession nicht noch mehr zu stören. Eigentlich hätte sie noch sagen wollen, dass es besser gewesen wäre Sila hätte sich angekündigt, dann hätten sie natürlich auf sie gewartet und die junge Frau hätte nicht alleine durch die Straßen Roms gehen müssen. Aber das konnte sie später immer noch erwähnen. Es war nichts passiert, sodass sie nicht gleich wieder schimpfen wollte. Auch wenn es nur aus Sorge um sie gewesen wäre. Die Wiedersehensfreude der beiden Schwestern war wichtiger. -
Und last but not least natürlich auch alles Liebe und Gute nachträglich zum Geburtstag von deiner Lieblingstante!
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Zusammen mit ihrer Nichte hatte sich auch Valentina der Prozession angeschlossen. Da sich in letzter Zeit die Ereignisse in ihrem privaten Umfeld ziemlich überschlagen hatten und sie im Moment nicht genau wusste wie sie mit ihren Gefühlen umgehen sollte, war so eine Prozession sicherlich nicht falsch. Sie konnte göttlichen Beistand in diesen Zeiten sehr gut gebrauchen.
Wie immer hatte sie sich der Situation angepasst gekleidet. Nur eine Kette hatte sie angelegt und eine goldene Armspange. Die Haare waren hochgesteckt und von einem auf ihre Tunika farblich abgestimmten Band gehalten.
Gemächlichen Schrittes ging sie neben Pina her, für ihre Nichte war dies die erste große Prozession, soweit Valentina wusste und es war wichtig, dass sie das auch kennen lernte. -
Eine einflussreiche Familie... Valentina blickte den Inhalt ihres Bechers an, bevor auch sie einen tiefen Schluck davon nahm. Sie wäre jemand, dem dies vollkommen genügend würde. Doch in ihrem eigenen Kopf hörten sich diese Worte so anbiedernd an. Wie jemand, der nur darauf aus war jemanden mit Einfluss zu heiraten. Und ja, es stimmte zum Teil. Valentina suchte jemanden mit Geld und Einfluss. Aber nicht für ihren eigenen Vorteil! Sie wollte Sicherheit allen voran für ihre Nichten. Natürlich auch für sich selber aber seit ihr das Wohl der beiden Zwillinge anvertraut worden war, gingen diese über alles. Auch über ihr eigenes Glück. Sie hätte Serapio mit dem Wissen geheiratet, dass er in ihr nie mehr als eine Freundin gesehen hätte. Sie war sich sicher, dass es ihr an seiner Seite an nichts gefehlt hätte. An Geld und Einfluss schon gleich zweimal nicht. Aber auch sonst wäre sie sich sicher gewesen er wäre ein liebevoller Ehemann geworden. Nur ohne die Liebe nach der sich Valentina so sehr sehnte. Und sie hätte ihn mit jemandem teilen müssen, der die Liebe bekam, die er ihr nicht geben konnte. Sie aber wäre bereit gewesen das zu akzeptieren. Nur damit ihre Nichten in eine angesehene Familie kamen. Sie sollten eine ganz andere Basis für ihre Zukunft haben als Valentina. Sie aber sprach nichts davon aus. Casca sollte kein schlechtes Bild von ihr bekommen und die Quintilia fürchtete, wenn sie aussprach was in ihrem Kopf vorging, würde es so sein.
Sie erwiderte den Blick des jungen Mannes vor sich. Er war tatsächlich ein bisschen wehleidig. Hatte er doch alles was er brauchte und baute sich gerade eine gute Zukunft auf. Es wunderte Valentina, dass die Frauen bei ihm nicht ständig an der Türe klopften. Vielleicht weil er so unscheinbar war? Sie biss sich auf die Unterlippe als sie sich der Tragweite dieses Gedankens klar wurde. Sie selber hatte ihn bisher ja kaum wahrgenommen. Natürlich war da das Geschenk zur Verlobung gewesen. Aber sie hätte nicht mehr mit Sicherheit das Gesicht des jungen Mannes beschreiben können. Dabei war es so unansehnlich nicht. Sie bat Casca in Gedanken um Entschuldigung für ihre Gedankenlosigkeit. "So darfst du nicht denken. Sieh doch was du hier hast." Sie machte eine Geste mit der Hand die den ganzen Raum einschloss. "Das hier ist ein wunderbares Zuhause in dem sich jede Frau wohlfühlen würde. Manche von uns brauchen eben etwas länger bis sie den Weg finden, den sie für ihr Leben einschlagen wollen. Schau mich an, ich habe meinen Weg immer noch nicht gefunden, dabei möchte ich nur Sicherheit und eine schöne Zukunft für meine Nichten und vielleicht auch für mich." Sie lächelte scheu, weil sie nun doch teilweise ausgesprochen hatte was sie dachte.
"Das ist mir auch noch nicht gelungen. Wieder habe ich einen Weg verlassen müssen von dem ich dachte, er würde mich ans Ziel bringen. Serapio trifft keine Schuld, er hat sich für diese geheime Mission nicht freiwillig gemeldet. Dennoch weiß ich jetzt nicht wie es weitergehen soll."Valentina lächelte tapfer, doch in ihren Augen glänzte es verdächtig. Schnell hob sie den Becher und trank ihn leer. "Wenn es nur um mich ginge, dann würde ich mich jetzt wieder in meiner Casa verkriechen und meinen Rosen beim Wachsen zusehen. Ich würde schon einen Weg finden wie ich klarkomme. Ich habe meine Betriebe, die ein bisschen was abwerfen von dem kann ich leben. Aber es geht nicht nur um mich, ich wünsche mir für meine beiden Nichten eine bessere Zukunft. Meine Familie ist auch für mich mein Ein und Alles. Und da sie nur noch aus meinen beiden Nichten besteht muss ich für sie weiterhin stark sein." Nun war es Valentina, die sich schämte so offen vor Casca zu jammern. Aber vielleicht war etwas an ihm, dass sie ermutigte so mit ihm reden zu können. Sein Blick war so freundlich und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie ähnlich dachten.
Sie atmete tief durch. "Du hast einen wachen Verstand und behandelst deine Sklaven gut. Vielen bedeutet das vielleicht nichts, mir schon. Du magst diese Casa nicht selbst gebaut haben aber ich bin mir sicher du wirst irgendwann selbst etwas ganz großartiges bauen." Nun schenkte sie ihm ein aufmunterndes Lächeln. Es ging hier nicht um sie, sie war hier nur Gast. Sie wollte, dass Casca wieder lächelte, denn wenn sie ehrlich war gefiel ihr das sehr gut. -
Während Casca sprach, blickte Valentina auf die Leckereien vor sich auf den Tabletts. Sie hatte ein sehr heikles Thema angesprochen und merkte erst jetzt, dass es ihr selber unangenehm war. Sie hatte gerade offenbart in ihrem Leben noch kein richtiges Glück mit Männer gehabt zu haben und fragte dann sofort nach dem Glück von jemand anderem. Sie hörte, dass Casca bisher noch keine Zeit gehabt hatte jemanden kennen zu lernen. Valentina betrachtete sich die Obstschale. Das war eindeutig der Vorteil eines Römers. Als Mann konnte man sich Zeit lassen, konnte die Ware sozusagen begutachten und sich dann die beste Frau heraussuchen. Sie allerdings war auf Hilfe angewiesen. Aber diese Ungerechtigkeit wollte sie jetzt und hier auf keinen Fall zur Sprache bringen. Das war etwas, dass sie bereits mit ihren Nichten hatte bereden müssen. Denn diese waren mittlerweile auch im richtigen Alter um heiraten zu können. Sie hoffte inständig, das die beiden Zwillinge mehr Glück haben würden und nicht so lange auf einen Mann warten mussten wie es ihr bestimmt war.
Casca war froh darüber, dass er bisher noch keine Frau gefunden hatte. Nun hob Valentina doch kurz den Blick. Wenn dem so war, dann fehlte es ihm nicht nur an Zeit er schien bisher auch noch keine großen Anstrengungen aufgebracht zu haben, was den Gedanken, den sie eben noch hatte noch lächerlicher wirken ließ als er es ohnehin schon war. Was würde jemand wie Casca mit jemandem wie ihr nur wollen? Er kam aus einer einflussreichen Familie, sie hatte praktisch nichts. Serapio hatte ihr versichert, dass dies für ihn keine Rolle spielte und er sie so mochte wie sie war. Aber das konnte sie nicht von jedem Mann dieser Gens verlangen. "Ich wünsche dir, dass die Schicksalsgöttinnen dir bald die richtige Frau vorbeischicken." Meinte die Quintilia dann, entschied sich schlussendlich für eine mit Honig gefüllte Dattel.
Als Casca dann allerdings meinte froh darüber zu sein, dass der Garten verwüstet worden war hielt Valentina inne ihre Dattel zum Mund zu führen. Meinte er das im Ernst? Aber dann glaubte sie den wahren Hintergrund dieser Aussage zu erkennen und lächelte schüchtern. "Ja du hast Recht. Es wäre wirklich schade gewesen, hätten wir uns nie besser kennen gelernt. Es ist zwar schade um die Blumen aber auch ich bin froh, dass es so gekommen ist." Und für einen Moment sah sie Casca direkt an. Sah ihm in die Augen und sah ihn nicht nur als ihren Gastgeber an, sie sah ihn als jemanden an, den sie gerade kennen gelernt hatte und bei dem sie anfing mehr zu sehen. Mit etwas Verspätung nahm dann auch die Quintilia ihren Becher mit der freien Hand und prostete Casca zu. "Ich glaube ich werde auf diese Frau sehr neidisch sein." Als ihr bewusst wurde, dass sie ihren Gedanken gerade laut ausgesprochen hatte meinte sie erschrocken. "Wegen dem schönen Garten um den sie sich dann kümmern darf."
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Etwas verwundert folgte Valentinas Blick dem von Casca, als dieser zu Boden blickte und dann vom Leben und dem Vergleich damit mit einer Obstschale anfing. Zuerst verstand die junge Quintilia nicht so wirklich was ihr Gastgeber damit meinte. Dann aber hörte sie ihm aufmerksam zu und langsam glaubte sie den Sinn dahinter zu ergründen. Konnte es sein, dass sie einem Gleichgesinnten gegenübersaß? Valentina wollte nie wie eine verwelkte Blume oder in dem Fall wie ein verschimmeltes Obst werden. Langsam aber hatte sie wirklich Zweifel ob ihre äußeren Blätter nicht doch schon ein bisschen welk geworden waren.
Zuerst war sie damals vor ihrer Verantwortung davongelaufen, weil sie sich in jemanden verliebt hatte, der ihrer Familie nicht gut genug war. Dann hatte sie einen Mann nach dem Anderen verloren und war reumütig nach Hause zurück gekehrt. Nur um dann festzustellen, dass dort niemand mehr war. Sie hatte daraufhin ganz von selbst angefangen sich um die Casa und um die verbliebenen Betriebe zu kümmern und hatte nebenbei jede freie Minute damit verbracht einen Mann für ihre Zukunft gesucht. Und schließlich nicht nur jemanden für sich sondern auch für den kleinen Teil ihrer Familie, den sie hinzugewonnen hatte.Bei seinen weiteren Worten horchte Valentina auf. Familienvater? Sie drehte ihre Weintraube in ihrer Hand und betrachtete das kleine Obst, während Casca davon erzählte warum er sich für Architektur interessierte. Konnte es sein Wink der Götter gewesen sein? In Valentina keimte ein kleiner Funke auf. Noch sträubte sie sich gegen den Gedanken, schließlich war sie bis vorhin eigentlich dabei gewesen diese Casa zu verlassen, doch wie kam es, dass ausgerechnet jetzt die Ziegen entkommen waren? So hätten auch erst morgen die Rosenfresser entkommen können. Aber es war jetzt passiert und Valentina hatte Gelegenheit bekommen den Cousin ihres ehemaligen Verlobten noch einmal und besser kennen zu lernen. "Das sind weise Worte die du da sagst." Immer noch betrachtete sie sich die Weintraube. "Hast du denn jemanden mit dem du die Früchte des Lebens sammeln kannst?" Der Blick hob sich und sie sah nun direkt zu ihrem Gesprächspartner.
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Vor ihr saß ein frisch ernannter Aedituus? Valentina sah ihn überrascht an, nickte ihm dann aber zu als Gratulation für dieses Amt. Da hatte er wahrlich viel zu tun. Und sie war vor allem froh, dass er die Unterhaltung nach ihren offen Worte fortführte. Sie war nicht stolz auf diese dunklen Tage in ihrem Leben und vorher hatte sie noch nie jemandem darüber erzählt. Warum sie das bei Casca tat? Vielleicht weil ihr gegenüber so eine sympathische Ausstrahlung hatte. Er war ihr schon bei der Verlobungsfeier positiv aufgefallen und jetzt bestätigte sich dieser Eindruck von Neuem. "Die Figur, die du uns zur Verlobungsfeier geschenkt hast, hat einen schönen Platz auf einem Tisch in meiner Casa bekommen." Wollte sie Casca deswegen wissen lassen. Sein Geschenk war in Ehren gehalten worden.
Valentina nahm wieder einen Schluck aus ihrem Becher. Ihr Hals war auf einmal so trocken gewesen."Du sprichst wahre Worte." Meinte sie traurig bei der Erwähnung der lieben Menschen und den Tyrannen. Dann aber hob sie den Kopf und sah Casca mit einem Blick an der nicht gleich zu deuten war "Bin ich stark?" Sie zog die Schultern etwas nach oben. "Eine Mutter, die jeden Tag dafür sorgt, dass es ihren Kindern gut geht, die ist stark. Ich versuche einfach nur mein Leben weiter zu führen. Die Betriebe, die meiner Familie noch geblieben sind müssen verwaltet werden, doch ich denke das könnte jemand der gelehrter ist als ich noch viel besser. Erst seit meine Nichten bei mir sind, habe ich Verantwortung übernommen. Aber bin ich deswegen stark? Ich weiß es nicht. Deswegen glaube ich nicht, dass ich deine Bewunderung verdient habe." Sie erwiderte sein Lächeln unsicher. "Wenn du dann als Architekt ein Gebäude entworfen hast, hoffe ich, dass ich es als eine der Ersten bewundern darf, sobald es fertig gestellt ist." Sie war fasziniert von so viel Ehrgeiz. Sie selber konnte diese Eigenschaft leider nicht für sich beanspruchen. Dafür traute sich Valentina viel zu wenig zu.
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Nicht ohne einen gewissen Frust, blies Valentina eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht, als das Ende der Versteigerung verkündet wurde. Sie hatte zu lange gezögert und nun verloren. Ein letzter Blick auf den Sklaven, dann wandte sie sich ab. "Das Mädchen selbst kenne ich nicht, aber die beiden erwachsenen Frauen habe ich in der Therme kennen gelernt. Sie sind Claudier, deswegen hätten wir ohnehin die Versteigerung nicht gewinnen können."
Traurig aber wahr und als Valentina sich dessen bewusst wurde, war der Verlust über den Sklaven gar nicht mehr so schlimm. Sie würde eines Tages einen anderen finden.
Statt dessen wandte sie sich Casca zu und errötete ein klein wenig. Der Cousin ihres ehemaligen Verlobten tat wirklich viel um ihr zu helfen und Valentina musste sich eingestehen, dass ihr das gut gefiel.
"Neben der Sicherheit war auch ich an den Sprachen interessiert, die der Sklave angeblich sprechen konnte, dann hätte er meine beiden Nichten vielleicht etwas davon beibringen können. Es ist nicht falsch möglichst viel zu wissen."
Sie sah verlegen von Casca zu Pina und wieder zurück. "Das Angebot mit dem Sklaven ist wirklich sehr freundlich von dir. Und da meine Nichte nun wieder bei mir wohnt wäre ich dir sehr dankbar dafür." -
Schmunzelnd beobachtete Valentina wie ihr Gesprächspartner sein Brotstück in Garum versenkte und es sichtlich genoss. Sie selber mochte den Geschmack ebenfalls, allerdings in Maßen. "Sie muss sich wirklich keine Gedanken machen. Wenn sie in so kurzer Zeit und vor allem ohne jegliche Vorbereitung solche Leckereien zubereiten kann. Und außerdem war ich hier als sie uns die Köstlichkeiten zur Verlobungsfeier breitet hat." Sie lachte leise. "Gerne würde ich einmal vorbeikommen, wenn es die von dir genannten Gerichte gibt. Sag mir aber rechtzeitig bescheid, dann ich kann ich einige Tage vorher zu fasten anfangen." Schmunzelte sie und fischte eine Weintraube vom Tablett.
Die fröhliche Stimmung verschwand aber auf leisen Füßen als sie die traurige Nachricht hörte. Valentina senkte den Blick. "Das tut mir leid." Und damit meinte sie beide Personen. Wenngleich der zweite Name zu einer Sklavin gehört hatte so war sie offenbar ziemlich wichtig für Casca und das tat ihr ehrlich leid.
"Das Gefühl einsam zu sein kenne ich nur zu gut." Ihr Blick schweifte in vergangene Zeiten zurück. "Serapio war nicht der erste Mann, der mir ein Leben an seiner Seite versprochen hatte. Vor ihm gab es schon andere. Das klingt sicherlich wie ein Scherz der Götter und manchmal frage ich mich welchen Weg die Schicksalsgöttinnen für mich auserwählt haben, doch bisher hatte ich mit keinem Mann Glück. Serapio ist nur gegangen, die meisten davor wurden mir für immer genommen. Nachdem der zweite Mann gestorben war, dem ich mein Herz geschenkt hatte bin ich nach Ägypten geflohen. Ich wollte so weit weg sein wie möglich. Die Reise war beschwerlich, doch ich glaubte sie tun zu müssen doch in dem fremden Land fühlte ich mich noch einsamer als in meiner Heimat, sodass ich nur in einem Raum saß und tagelang nicht ins Sonnenlicht trat. Ich fing an mich zu fragen welchen Sinn mein Leben noch hätte und zweifelte ernsthaft daran. Damals war ich noch so jung." Sie atmete tief durch. "Doch ich habe beschlossen wieder zurück zu kommen und nicht mehr zu zweifeln. Leider hatte ich bisher immer noch kein Glück." Sie sah nun wieder zu Casca und ihr Lächeln war zwar ehrlich, doch es war eines der Art hinter dem man seine Traurigkeit sehr gut verbergen konnte."Da von meiner Familie leider kaum noch jemand übrig ist, muss ich mich um die Geschäfte und den Haushalt kümmern. Da bleibt nicht viel Zeit für Vergnügen, zumal es in unserer Casa nicht so gut mit Sklaven bestellt ist." Anders gesagt, sie hatten eigentlich keinen und schon gar keinen so prächtigen Garten. "Aber wenn ich dann mal Zeit finde, dann bin ich gerne in meinem kleinen Rosengarten. Der ist bei weitem nicht so wunderschön wie der hier. Und was genau ist dein Zeitvertreib?" Fragte sie dann abschließend, nachdem sie so viel, zu viel?, über sich selbst preis gegeben hatte.
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Gedankenverloren strich Valentina sich mit der Hand über den Arm und benetzte ihre Haut. Ob es richtig war diese Warnung auszusprechen konnte sie nicht sagen. Dennoch wollte sie nicht, dass es anderen so geht wie ihr, so schrecklich konnte sie nicht denken. Außerdem war es sicherlich nicht verkehrt Mitgliedern der Claudiern einen guten Dienst erwiesen zu haben.
Früher hatte Valentina nicht so gedacht, doch mit dem Alter kam die Weisheit wie es immer so schön hieß und sie hatte leider schon einige unschöne Erfahrungen machen müssen. Da war es sicherlich nicht falsch mal in eine andere Richtung zu denken, in eine Richtung die Gefallen einfordern beinhaltet. "Gern geschehen. Ihr beide seid aus einer sehr einflussreichen Familie aber ich glaube das könnte euch auch zum Verhängnis werden."
Valentina sah aufs Wasser, hatte sie sich jetzt zu sehr gehen lassen? Dankbar nahm sie den Themawechsel an.
"Natürlich, gerne. Ich kann euch herum führen. Ein netter Nachmittag auf dem Markt, wer kann da schon Nein sagen?" Sie lachte kurz bevor sie sich nun auch über den anderen Arm strich und ihn benetzte. -
Dankend war der Blick, den Valentina ihrer Nichte zuwarf. Sie hatte es versucht, das stimmt. Aber vermutlich war das Kind einfach zu klein um das große Ganze zu verstehen. Und leider war sie mit zu viel Geld ausgestattet. Dankbar und einfach nur froh ihre Liebste wieder bei sich zu haben, umarmte Valentina Pina ein weiteres Mal und dieses Mal länger und inniger. Natürlich war es schade zu hören, dass ihre Schwester nicht mitgekommen war, doch sie war in Sicherheit und es würde ihr bei der Großmutter gut gehen. "Es ist schön, dass du wieder da bist, die Casa war so vollkommen leer." Noch wusste ihre Liebste nicht, dass es keine Hochzeit geben würde. Valentina wollte auch noch etwas warten. Jetzt standen sie auf dem Sklavenmarkt, das war kein Ort um über so etwas zu sprechen.
Nachdem sie sich von ihrer Liebsten wieder gelöst hatte betrachtete die Quintilia das Treiben um das kleine Mädchen. Neue Familienmitglieder waren hinzugekommen wobei Valentina eines der Gesichter sogar wiedererkannte. Dennoch hielt sie sich zurück. Nicht zuletzt wegen dem Baum, der die Familie bewachte. Sie konnte deswegen nicht hören was gesprochen wurde zu laut war der Umgebungslärm aber sie hoffte, dass die Erwachsenen vernünftiger waren und auf das Mädchen einwirkten. Leider schien dem nicht ganz so zu sein, denn statt zu gehen schien das Kind erst recht ermutigt werden. Sie trat nicht von der Tribüne zurück.
In dem Moment kniete sich der zu verkaufende Sklave hin und sprach mit dem Kind. Auch hier konnte Valentina nicht alles hören allerdings glaubte sie die Worte finden und Familie verstanden zu haben. "Er scheint jemanden verloren zu haben." Meinte sie dann zu Pina. Es war eine Feststellung, dennoch wurde Valentina nachdenklich. Sie waren ein reiner Frauenhaushalt, da konnte sie keinen rebellierenden Sklaven gebrauchen. Ihr Budget war ohnehin bald aufgebraucht, deswegen hielt sie sich vorerst zurück. Vielleicht konnte sie das Mädchen ja gegen Ende der Auktion überrumpelt. Nicht die netteste Art aber Valentina musste aufhören immer nett zu sein.Im nächsten Moment aber hörte sie eine ihr vertraute Stimme und sofort zauberte sich wieder ein glückliches Lächeln auf ihre Züge. "Salve Decimus Casca. Ja, ich bin hier weil ich jemanden brauche, der auf uns aufpassen kann." Er wusste ja warum, deswegen ersparte sich Valentina die Einzelheiten in der Öffentlichkeit. "Kennst du meine Nichte Pina noch?" Sie war sich sicher, dass sich Casca an das Mädchen von der Verlobungsfeier erinnerte. Allerdings war dies auch nur ein Vorwand um ihn nicht in die Verlegenheit der Verwechslung zu bringen. Schließlich war es nicht leicht die beiden Zwillinge auseinander zu kennen, selbst wenn sie nur einzeln hier stand.
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Das Mädchen überbot sie schon wieder, auch wenn sie sich nicht sicher war ob der Händler die Gebote des Mädchens überhaupt ernst nehmen würde. Aber angesichts des sehr kräftig gebauten Sklaven würde er es sich sicherlich überlegen bevor er widersprach. Aber sie ärgerte sich dennoch, denn gegen ein Kind zu verlieren, das keine Ahnung hatte was sie hier tat und vor allem weil Valentina den Sklaven viel nötiger brauchte als das Mädchen biss sie sich auf die Unterlippe. Sie war schon fast an ihrem Limit angekommen.
Bevor sie aber ein weiteres Gebot wagen konnte wurde sie ganz unerwartet umarmt und als sie ihre Nichte erkannte, erwiderte sie diese Umarmung. "Pina, was bin ich froh, dass ihr zwei wohlbehalten wieder hier seit." Auf den Sklaven angesprochen sah sie zu dem kleinen Mädchen samt ihrem Beschützertrupp hinüber."Es hieß er könnte mehrere Sprachen und würde was von Kunst verstehen. Er könnte euch also etwas beibringen. Aber hauptsächlich sollte er auf uns aufpassen. Groß genug ist er dafür." Nicht so groß wie das Monstrum welches das Mädchen bei sich hatte aber vor dem hätte Valentina regelrecht Angst.
Als Pina sich dem Mädchen zuwandte meinte Valentina halblaut. "Sie ist diejenige, die das hier als Spiel sieht und mich ständig überbietet." -
Ob Serapio von seiner Mission wieder zurück kommen würde, das hatte sich Valentina auch schon bereits des Öfteren gefragt. Er hatte es ihr damals bei ihrem letzten Gespräch nicht gesagt. Aber Valentina ging davon aus, dass er sie nicht belasten wollte. Und er wollte sie ganz sicherlich nicht schon zur Witwe machen bevor sie richtig verheiratet waren. Denn auch wenn die Zeit in der sie Serapio hatte kennen lernen dürfen nicht all zu lange angedauert hat, so hatte sie ihn doch als einen sehr verantwortungsvollen Mann kennen gelernt.
Doch jetzt und hier konnte sie nur leicht die Schultern nach oben ziehen als Zeichen, dass sie auf diese Frage keine Antwort wusste. "Er kommt bestimmt unversehrt wieder." Sprach sie Casca und sich selber Mut zu. Der Gedanke Serapio nicht mehr zu sehen war unerträglich.Da hörte sie lieber zu wie es zu der Verletzung an Cascas Knie gekommen war. Auch wenn diese Geschichte nicht weniger abenteuerlich war. Sie trank aus ihrem Becher und hörte aufmerksam zu. Mit Pferden hatte sie keine Erfahrung sie kannte diese nur wenn sie draußen auf der Straße an ihr vorbeiliefen oder von der Parade bei der Serapio damals auf diesem glänzenden schwarzen Pferd saß und so verboten gut ausgesehen hatte. Aber solche Unfälle kamen vor das wusste sogar sie und Valentina machte ein ehrlich betroffenes Gesicht. "Das tut mir leid. Aber so eine Wettervorhersage ist sicherlich auch nicht schlecht." Sie wollte nicht Trübsal blasen vor allem wollte sie Casca damit etwas aufmuntern, denn sie konnte sich nur vorstellen wie es sein musste ständig ein schmerzendes Knie zu haben.
Nun endlich nahm sie ihr Brot und biss hinein. Anerkennend nickte sie und als sie hinunter gegessen hatte meinte sie "Bitte sprich dem Koch mein Lob aus, das hier schmeckt wirklich sehr köstlich. Und ich merke gerade wie hungrig so eine Ziegenjagd macht." Sie aß das belegte Brot im ganzen auf und streckte sich dann um sich einen Überblick über die restlichen Köstlichkeiten zu machen. "Das heißt du bist jetzt der Herr des Hauses."
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Ein Spiel? Verwundert lag Valentinas Blick auf dem kleinen Mädchen. Konnte einer ihrer Aufpasser nicht dafür sorgen, dass man es ihr erklärte? Die Quintilia war nicht gerne hier, es gab sogar Zeiten da hatte sie diesen Ort gemieden. Doch auch sie hatte sich anpassen müssen und nun brauchte sie jemanden der für ihre Sicherheit sorgte. Aber das ganze als ein Spiel zu betrachten das hielt sie für falsch. Was würde aus dem Mädchen später nur werden wenn sie den Verkauf von Menschen jetzt schon als ein Spiel betrachtete?
"Nein, das ist kein Spiel." Schüttelte Valentina den Kopf enthielt sich aber jeden weiteren Kommentars auch die Nennung ihres Namens, angesichts ihres Sklaven. Statt dessen ärgerte sie sich im Stillen darüber, dass das Mädchen tatsächlich weiterbot. Valentina hatte großes Interesse aber leider nur einen kleinen Geldbeutel. Lange würde sie nicht mehr mitbieten können.Aufmerksam verfolgte sie dann aber die kurze Unterhaltung zwischen dem Kind und dem Sklaven wobei sie mehr an der Reaktion des Mannes interessiert war. Ein bisschen machte er ihr Angst wie er da oben stand und ziemlich wütend aussah. Aber Valentina wusste, dass die Händler meistens nicht gut mit den Menschen umgingen die ihnen anvertraut worden waren und deswegen war die Wut sicherlich verständlich. Dennoch wurde sie ein bisschen vorsichtiger. Schließlich sollte der Mann später für ihre Sicherheit sorgen. Was wenn er so wütend blieb?
"530 Sesterzen" -
Durch die Rückkehr des Leibsklaven, wie Valentina erfuhr, wurde sie zunächst von der Pflicht entbunden gleich antworten zu müssen. Sie betrachtete die Tabletts und nickte dem Jungen anerkennend zu. Dann nahm sie sich ein belegtes Brot und legte es auf ihren Teller. Allerdings aß sie noch nicht davon sondern legte die Hände wieder in den Schoß. "Danke, dass du mir die Einladung aussprichst." Und das darauf folgende Lächeln wirkte echt.
Sie sah dann kurz zu dem Sklaven der in einiger Entfernung Aufstellung genommen hatte. Sie überlegte offensichtlich ob sie in dessen Gegenwart frei reden konnte, senkte dann etwas die Stimme und sah wieder zu Casca."Du wirst Serapio in nächster Zeit auch hier nicht antreffen. Er bekam einen geheimen Auftrag und hat das Land verlassen." Sie atmete tief durch, es fiel Valentina immer noch nicht leicht darüber zu reden. Hätten die Götter nicht ein bisschen Einsicht haben und noch warten können bis nach der Hochzeit? "Deswegen hat er mich auch frei gegeben, weil er nicht sagen konnte wie lange dieser Auftrag dauern wird." Sie war sich sicher, dass diese Neuigkeit hier im Haus kein Geheimnis mehr war. Sie versuchte tapfer zu sein aber die Enttäuschung über den Verlauf der Geschehnisse konnte sie dennoch nicht ganz verbergen.
"Da ist es schön zu hören, dass ich dennoch hin und wieder hier vorbeikommen darf." Nun nahm sie das Brot und biss ein Stück ab. Bei seiner nächsten Aussage nickte Valentina gedankenverloren. Tatsächlich hatte die Verlobungsfeier damals im gleichen Garten stattgefunden. Gut, dass die Ziegen damals sicher verwahrt waren. "Vielleicht kann ich ja helfen den Rosengarten wieder aufzubauen. Ich liebe Rosen. Aber brauchst du Hilfe? Hast du dich bei der Ziegenjagd verletzt?" Sie machte eine Geste die auf Cascas Knie deutete. "Ich habe gesehen, dass du Schmerzen hast."