Na da war Valentina sicherlich nicht die Einzige, die etwas verdutzt dreinblickte als da so ein kleiner Naseweis ganz nach vorne rannte und in die Versteigerung einstieg.
Die Frage woher das Mädchen so viel Geld haben könnte kam Valentina zwar kurz aber als sie all die Begleiter sah die sich um die Kleine scharten machte ihr deutlich, dass dies sicherlich der Spross einer reichen Familie sein musste.
Nichtsdestotrotz wollte Valentina sich jetzt nicht so einfach geschlagen geben. Nicht gegen ein Mädchen! Ein bisschen konnte sie noch mitbieten, das gab ihr Budget schon noch her. Sie trat ebenfalls noch etwas vor und rief.
"Ich erhöhe auf 520 Setzerzen!"
Wäre doch gelacht!
Beiträge von Quintilia Valentina
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Erschrocken sah Valentina ihren Gastgeber an, als dieser davon sprach, dass die Rosen doch noch Opfer einer wilden Tierherde werden könnten. Er sprach davon, dass sie untern den stampfenden Hufen mehrerer Pferde zermalmt werden könnten. Ihr Blick ging nicht weniger entsetzt zu der in Mitleidenschaft gezogenen Blumenpracht und erst nach einem weiteren Moment konnte sie sich wieder beruhigen als ihr klar wurde, dass Casca das wohl nur im Scherz meinte. Hoffentlich...
Sie folgte ihm nach drinnen und setzte sich gemütlich auf eine der Klinen. Das zerzauste Haar und die etwas ramponierte Tunika, die sie trug waren jetzt nicht mehr so wichtig. Jetzt wollte sie einfach noch ein bisschen Zeit hier verbringen. Sie würde das sehr vermissen. Fand sie in dieser Casa doch so viel Gastfreundschaft. Doch das was sie sich erhofft hatte, das fand sie leider nicht. Einen Ehemann."Lange kann ich leider nicht mehr bleiben." Sie nahm einen Becher zur Hand und trank einen großen Schluck. Dieses Abenteuer hatte durstig gemacht. Als sie den Becher wieder zurückstellte war er wieder da, dieser melancholische Ausdruck in ihren Augen. "Eigentlich war ich heute nur noch hier um meine Sachen abzuholen. Deswegen habe ich mich auch nicht groß bemerkbar gemacht." Erklärte sie sich und den Umstand warum Casca nicht wusste, dass sie hier war. "Hast du denn niemanden mit dem du dir die Zeit vertreiben kannst?" Versuchte die junge Quintilia dann das Thema zu wechseln und ging auf das ein was Casca eben offenbarte.
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Nachdem Valentina nun wieder in eine ungewisse Zukunft blickte, wollte sie sich auf dem Sklavenmarkt nach jemandem umsehen der ihr und ihren Nichten ein gewisses Maß an Sicherheit bieten konnte.
So hatte sie sich bewusst zum Stand von Titus Tranquillus aufgemacht, da sie um seine gute Ware wusste. Auch wenn es der jungen Quintilia immer noch etwas widerstrebte die dort angebotenen Menschen als Ware zu bezeichnen.
Als sie ankam, führte er gerade einen Mann auf die Bühne, von dem Valentina sehr angetan war. Und gebildet sollte er auch noch sein. So bemüht sie sich weiter nach vorne zu kommen und rief.
"Ich biete 500 Sesterzen!" -
Beide rochen sie wohl gerade nicht wie vorzeigbare römische Bürger. Doch die Ziegen waren weggesperrt. Erleichtert stand die junge Quintilia beim Hausherrn und lächelte verlegen als dieser sie ansprach. "Ich wollte nur noch meine letzten Sachen holen und dann gehen. Dieses Chaos war auch von mir nicht eingeplant. Aber ich bin froh, dass ich das mitgemacht habe. So bleibt mir diese Casa hier in aufregender Erinnerung." Das Lächeln wurde etwas wehmütig und sie blickte zurück zum Ziegenstall.
Dann kam einer der Sklaven auf sie zu und entschuldigte sich. Valentina musste zugeben, dass sie nun ganz gespannt war wie Casca nun reagieren würde. Sie hatte ihn bisher kaum kennen lernen dürfen, nur sein Hochzeitsgeschenk vergaß sie nicht, stand es mittlerweile in der Quintilia Casa in ihrem Regal. Und obwohl Valentina sehr wohl die Vorzüge eines Sklaven kannte und auch genoss war ihr der respektvolle Umgang mit diesen Menschen sehr wichtig. Und es gefiel ihr wie gutmütig Casca mit dem Jungen umging. Andere Herren hätten ihn mit Prügel auf die Straße gejagt, denn der Garten sah nach diesem Abenteuer dementsprechend aus.Wieder angesprochen sah Valentina zu Casca und überlegte kurz. Eigentlich wollte sie ja schon gar nicht mehr hier sein. Sollte sie ihren Aufenthalt noch unnötig verlängern? Sie war schon geneigt das Angebot abzulenken, als sie den Scherz des Sklaven hörte und ganz automatisch darüber lachen musste. "Ja, gerne bleibe ich noch." Es würde ihr dann zwar noch schwerer fallen dieses Haus endgültig zu verlassen aber sie wollte den Cousin ihres ehemaligen Verlobten auch nicht einfach vor den Kopf stoßen. Nachdem sie gerade so ein Abenteuer zusammen erlebt haben. "Vielleicht sollten wir einen Tisch hier draußen nehmen." Meinte sie dann auch im Versuch eines schwachen Scherzes.
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Unverhofft kommt oft oder wie sollte man diese Situation sonst nennen? Da war Valentina eigentlich nur gekommen weil sie ihre letzten Habseligkeiten zusammensuchen wollte und nun stand sie zusammen mit vielen der Sklaven und noch mehr Ziegen mitten drin im Geschehen und half als eine von vielen mit die gefräßigen Tiere einzufangen. Man mochte es einfach nennen, doch für Valentina war diese Aktion sehr aufregend. Sie hatte selten Gelegenheit so aktiv dabei mitzuwirken, dass etwas passierte. Zuhause hatten sie keine Ziegen und auch nicht annährend so viele Sklaven. Und auch wenn ihr vollkommen bewusst war, dass sie das hier weder tun musste und schon gar nicht zu den Dingen gehörte, die eine Bürgerin tun sollte, war sie dennoch mit Eifer bei der Sache. Sie hielt das Tuch gespannt und ging energisch vor, wenn eines der gehörnten Tiere glaubte sich an ihr vorbeistehlen zu können.
Am Ende des Gartens angekommen kam dann der Punkt an dem die Ziegen relativ gut in Schach gehalten worden waren und sie hörte die Anweisung von Casca. Etwas skeptisch betrachtete Valentina zuerst ihn, dann eine der kleineren Ziegen, die sie geradezu herausfordernd ansah. Ein Tuch halten und so die Tiere zusammenfangen war eine Sache aber sich nun mit bloßen Händen so eine Ziege schnappen? Sie atmete tief durch, was sie angesichts des Geruchs besser gelassen hätte aber dann nickte die junge Quintilia. Jetzt kneifen wäre nicht ihre Art. Sie wollte keine dieser hochnäsigen Römerinnen sein, die ihre Finger nur über feinste Seide gleiten ließen. So also hob sie den Kopf wieder und nickte in Cascas Richtung. Das kleine Zicklein dort direkt vor ihr musste doch zu bewältigen sein!
Zusammen mit allen anderen wartete sie auf das Zeichen, dann ließ sie das Tuch los und schnappte beherzt nach der kleinen Ziege. Das Tier schrie erschrocken auf, doch Valentina hielt es fest und hob sie hoch. Kein Gedanke wurde an ihre Tunika oder die hochgesteckten Haare verschwendet. Als sie dann hinter den anderen herging und mit aller Kraft versuchte das Tier nicht fallen zu lassen fiel ihr auf wie weich das Fell des kleinen Zickleins war. Das hätte sie niemals herausgefunden, hätte sie vorhin gekniffen. Ein klein bisschen war Valentina jetzt stolz auf sich. Beim Stall angekommen übergab sie das kleine Tier dann dem Sklaven, der irgendwie immer noch ein ganz betroffenes Gesicht machte. Offensichtlich war er für die Ziegen verantwortlich. Nachdem Valentina dann noch zusah wie das Zicklein zurück zu seiner Mutter rannte, kam sie weder zu Casca, nachdem auch dieser seine Fracht abgeliefert hatte und meinte nicht ganz ohne Stolz. "Das hätten wir geschafft. Und noch bevor die letzte Rose daran hat glauben müssen."
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Aufgrund des kurzen Sprints war die junge Quintilia etwas außer Atem geraten und es hatte sich eine Haarsträhne aus ihrer Hochsteckfrisur gelöst. Doch Valentina war jemand die anpacken konnte. Sie war nicht hier um sich über die Szene zu amüsieren, dazu taten ihr erstens die Rosen viel zu sehr leid und zweitens konnte sie eins und eins zusammenzählen. Geplant war das Chaos hier sicherlich nicht und es nutzte nichts einen Schuldigen zu suchen. Es musste gehandelt werden. So war sie also schnurstracks auf den momentanen Hausherrn zugesteuert und wollte von ihm wissen was zu tun war. Dieser schien aber leider etwas ratlos zu sein.
Valentina sah den Sklaven zu, die immer langsamer hinter den fröhlich meckernden Ziegen herrannten und die Hunde, die das Ganze scheinbar nur noch verschlimmerten. Gut, ein Plan musste her. Als eine der Ziegen sich schon wieder an den Rosen satt fraß schnaubte die Quintilia wütend. Die schönen Blumen! Ganz zu schweigen vom Rest des Gartens.
"Du, fang die Hunde ein und bring sie hier weg, sie sind keine große Hilfe." Valentina hatte den dunkelhaarigen Jungen gepackt, der mit lustigen Zöpfen gerade an ihr vorbeihastete. Dieser sah sie etwas perplex an aber weder an ihrem Blick noch an ihrem Befehl bestand ein Zweifel.Dann musste eine Lösung für das Zusammentreiben her. Aber nur wie? Die Blondine dachte darüber nach sich alle bei den Händen zu nehmen und so eine Kette zu bilden. Doch die Tiere würden unter ihren Armen durchrennen.
"Ein Tuch, holt jemand ein langes Tuch und zwar möglichst schnell, die armen Blumen!" Rief sie in die Runde, da sie nicht genau wusste welche der Sklaven am besten wusste wo die Tischtücher aufbewahrt wurden.
Ein Seitenblick zu Casca folgte, als sie fertig war, hoffentlich war er jetzt nicht wütend, da sie die Sklaven eigenmächtig herumgescheucht hatte. Aber er hatte sie doch irgendwie um Hilfe gebeten, oder? Fragend war der Blick der jungen Frau und auch etwas scheu. Sie war hier eigentlich nicht mehr Zuhause und eigentlich wollte sie nur noch ihre letzten Habseligkeiten zusammen sammeln nun verteilte sie Befehle als hätte sie Serapio bereits geheiratet.Dann aber kam die etwas ältere Sklavin auch schon wieder daher gejapst, ein Tuch in der Hand schwenkend. "Sehr gut, jeder greift mit an und wir teilen uns auf so weit wie es mit dem Tuch möglich ist und so gehen wir langsam auf die Tiere zu. So können sie nicht zwischen uns hindurchrennen. Passt auf, dass das Tuch immer gespannt ist." Sprachs und packte gleich mit an.
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Langsam faltete Valentina das seidene Tuch zusammen und packte es dann zu den anderen Kleinigkeiten, die sie heute mitnehmen würde. Traurig glitt ihr Blick durch das Zimmer was einst für sie hätte bestimmt sein sollen. Noch immer hatte sie nichts von ihrem ehemaligen Verlobten gehört, doch wusste sie auch, dass diese geheime Mission auf die er geschickt worden war, sicherlich auch miteinschloss, dass er keinen Briefkontakt zu den zuhause Gebliebenen aufnehmen konnte. Dennoch war Valentinas Herz immer noch schwer. Sie hatte wieder niemanden, der für ihre und die Sicherheit ihrer Nichten sorgen konnte. Auch wenn sie damit einverstanden war die Verlobung zu lösen wusste sie damit auch gleichzeitig, dass sie wieder eine ungewisse Zukunft vor sich hatte. Waren es die Schicksalsgöttinnen noch nicht leid sie immer und immer wieder auf einen ungewissen Pfad zu schicken?
Die junge Quintilia seufzte und wollte gerade gehen als sie plötzlich lautes Geschrei aus dem Garten hörte. Vor Neugier nicht ganz frei verließ Valentina das Zimmer und folgte dem Lärm in den Garten.Was sie dann erblickte ließ sie erst einmal erstarren. Mit großen Augen versuchte sie zu verstehen was hier gerade passierte. Ziegen, die durch den Garten rannten, Sklaven die durch den Garten hinter den Ziegen herrannten und ... war das Casca? Valentina traute ihren Augen nicht und noch weniger konnte sie sich erklären wie das hier alles Zustande gekommen war. Als sie sich aber so umblickte sah sie wie eine der Ziegen sich an den Rosen genüsslich tun wollte. Da war es dann auch mit der Ruhe beim Gast des Hauses vorbei. "Wirst du wohl!" Rief sie erbost. Die Rosen waren hier immer so schön gewesen und Valentina hatte sich in diese Pracht am ersten Tag verliebt. Die konnte nicht im gefräßigen Maul einer stinkenden Ziege verschwinden. Sie raffte ihre Tunika und beeilte sich zu dem wunderbaren Rosenbusch zu kommen. Mit der freien Hand wedelte sie als könnte sie die Ziege dadurch schon aus der Ferne vertreiben. Von irgendwoher kam ein junger Sklave dessen Namen Valentina leider nicht kannte obwohl sie ihn schon Mal gesehen hatte und versuchte sich auf die Ziege zu stürzen. Valentina wich zurück und ging dann erst einmal auf Casca zu, der irgendwie ziemlich mitgenommen aussah.
"Hast du einen Plan? Vielleicht kann ich ja dabei helfen?" Und obwohl es nicht so aussah meinte Valentina es mehr als ernst. Sie war sich nicht zu schade dafür. Und sei es nur um die schönen Rosen zu schützen. -
Die Wärme des Wassers tat gut und Valentina konnte sich immer mehr und mehr entspannen. Trotz des etwas unangenehmen Themas mit dem die Unterhaltung mit den beiden fremden Damen angefangen hatte.
"Nun ich kann euch mehrere Stoffhändler empfehlen, war ich in den letzten Wochen doch hauptsächlich deswegen auf dem Markt, weil ich nach Stoffen für meine Hochzeit gesucht habe."
Valentina schaffte es zu lächeln obwohl es schon wieder in diese Richtung ging. Einkaufen war aber immer etwas schönes, selbst wenn es vielleicht umsonst gewesen war.
"Da muss man sehr aufpassen. Wenn die Händler merken, dass man zu großes Interesse an einem Stoff hat, gehen sie von einem festgelegten Preis nicht weg. Merken sie aber, dass man nicht so wirklich weiß was der Ballen wert ist, dann wollen sie einen übers Ohr hauen. Meine Empfehlung ist, habt einen Sklaven dabei der verhandeln kann, wenn ihr das nicht selbst perfekt beherrscht." Sie selbst konnte es damals nicht und war um die Begleitung stets froh.
Auf die Frage vor wem man sich am ehesten in Acht nehmen sollte, sah Valentina auf die Wasseroberfläche. Eigentlich war sie niemand, der schlecht über andere redete. Selbst wenn sie wusste, dass dies in den Kreisen in denen sie zu verkehren hoffte, ganz normal war. Ihre Erfahrungen aber mit der Person die ihr im Kopf herum ging waren mehr als unangenehm gewesen.
"Sergia Fausta." Flüsterte sie kaum hörbar. -
Valentina streckte ihre Beine aus um es sich im warmen Wasser wieder etwas gemütlicher zu machen. Unbewusst hatte sie sich etwas verkrampft als das Gespräch auf ihre nicht mehr existierende Verlobung fiel. Dabei war sie doch hierher gekommen um ihren Nerven etwas Erholung zukommen zu lassen. Aber dann war das Bad vermutlich der falscheste Platz dafür.
"Meine beiden Nichten wohnen noch bei mir im Haus." Antwortete Valentina dann. "Leider ist meine Familie nicht mehr besonders vielzählig." Und nicht besonders reich wäre die passende Ergänzung für den Satz gewesen. Doch das behielt sie mal schön für sich. Das würden die beiden schon herausbekommen, wenn sie ein bisschen aufmerksam herumschnüffelten. Es war kein Geheimnis, dass es die Gens Quintilia praktisch nicht mehr gab und diese über keine großen finanziellen Mittel verfügte. Auch ein guter Grund warum sie heiraten musste, damit wenigstens ihre Nichten später gut versorgt waren.
"Wart ihr schon auf einem der Märkte hier? Es gibt so viele schöne Dinge zu kaufen. Die neuesten Stoffe werden dort angeboten. Da müsst ihr unbedingt vorbeischauen, wenn ihr Zeit habt. Schließlich wollt ihr euch doch nicht nachsagen lassen müssen, dass ihr nicht mit der neuesten Mode geht. Lästermäuler gibt es hier nämlich an jeder Straßenecke." Wechselte die junge Frau dann hoffentlich geschickt das Thema. Einkaufen und Mode war doch immer etwas über das man sprechen konnte.Sim-Off: Hatte es so versanden, dass Silana eine Runde aussetzt. Wenn das ein Missverständnis war, dann bitte sorry!
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Eigentlich wollte Valentina hier nur einen gemütlichen Nachmittag verbringen und nicht an ihre gescheiterte Hochzeit denken. Leider war das nicht ganz gelungen aber zum Glück konnte sie das Thema nun wechseln und obwohl Valentina noch nie zu der neugierigen Frauenfraktion gehörte, hatte sie sehr wohl gelernt, dass es besser ist, wenn man viel wusste. Am besten mehr als du selbst über dich wusstest.
So hörte sie also aufmerksam zu, wobei sie einen letzten Blick auf die jüngere Schwester warf, die sich scheinbar wieder für die Wasseroberfläche interessierte. Was Valentinas Meinung nach auch besser so war.
"Ich bin schon in Rom geboren worden und bis auf eine kurze Unterbrechung war ich immer schon hier." Antwortete die Quintilia dann. "Sozusagen eine waschechte Römerin." Ob das nun gut oder schlecht war durften andere entscheiden. "Ich bin mir sicher es war die richtige Entscheidung hierher zu kommen. Auch das ihr beide euren Großvater nicht alleine lassen wollt ist sehr ehrenvoll." -
Irgendwie bereute Valentina es bereits schon wieder überhaupt mit dem Thema angefangen zu haben. Aber es hätte nichts daran geändert, dass sie eine schlechte Lügnerin war und irgendwie wären die beiden Frauen über kurz oder lang drauf gekommen und so hatte sie den direkten Weg gewählt.
Die Jüngere der beiden vermittelte keinen wirklich sympathischen Eindruck, was die junge Quintilia aber für sich behielt. Die Versuche der älteren Schwester das Verhalten zu entschuldigen blieben ebenfalls ohne Reaktion. Solch ein Benehmen hatte nichts damit zu tun wo man aufgewachsen war oder wie lange man bereits in Rom lebte. Aber Valentina stand es nicht zu zu urteilen und so schwieg sie auch lieber darüber. Wenngleich etwas in ihrem Blick war, dass der Jüngeren der Beiden sehr wohl klar machte was sie von ihr hielt.
Statt dessen wandte sich Valentina dann wieder der Älteren zu vor allem als diese ihr Hand auf die Ihre legte. Fast hätte diese Geste der Quintilia wieder die Tränen in die Augen getrieben doch sie blieb stark und nickte. "Hab Dank für deine netten Worte. Es geht immer um die Sicherheit des Reiches. Und ja, es war wahrlich rücksichtsvoll von ihm." Sie lächelte. Anders kannte sie ihren Verlobten nicht. Er würde sie zwar nie lieben wie sie es sich erträumt hatte, doch er war mehr als rücksichtsvoll ihr gegenüber gewesen.
"Aber nun habe ich genug von mir erzählt. Du hast erwähnt ihr seit noch nicht lange in Rom. Was hat euch hergeführt?" -
Oh, ja das war wohl die passendste Erwiderung. Valentina hielt tapfer den Kopf oben. Natürlich wollte ihre Gegenüber nun wissen warum die Verlobung gelöst werden musste. Sie war den beiden Claudiern keine Antwort schuldig. Aber nun war Valentina schon so weit gegangen, da konnte sie auch noch den Rest des Weges beschreiten. Nichts war so schlimm wie halbe Wahrheiten, sie wusste das leider zur Genüge. Also besser sie nannte wenigstens einmal die Wahrheit, was die beiden Frauen dann daraus machten konnte sie nicht weiter beeinflussen.
Sie wollte gerade antworten, als die Jüngere einen Satz aussprach, der Valentina dann doch etwas traf. Dementsprechend war der Blick, den sie der als Silana vorgestellten Claudia zuwarf. "Das hat es allerdings." Meinte sie dann etwas lauter als sie beabsichtig hatte. Als ihr das bewusst wurde, atmete sie tief durch und fuhr in deutlich leiseren Lautstärke fort.
"Er wurde auf eine geheime Mission geschickt. Niemand konnte sagen wie lange diese andauert und er wollte mich für diese Zeit freigeben."
Aus dem Augenwinkel beobachtete Valentina Silana und wartete was diese nun dazu zu sagen hatte. -
Nachdem sie die beiden Neuankömmlinge begrüßt hatte, ließ Valentina sich wieder etwas weiter ins Wasser zurück gleiten. Es sollte schließlich nicht den Anschein machen als hätte sie gerade darauf gewartet abgelenkt zu werden. Gelangweilt bis desinteressiert war doch der allgemeine Eindruck den man vermitteln wollte, während man gleichzeitig lebhaft an Unterhaltungen teilnahm.
Etwas, dass Valentina wohl noch nicht ganz gelernt hatte obwohl sie in dieser Stadt aufgewachsen war.
Bei der Nennung der Namen sah Valentina von der Einen zur Anderen. Claudier also. Wie erwartet niemand, bei dem man sich einfach so ausheulen sollte auch wenn sie vorgaben noch nicht lange in Rom zu sein. Teile ihrer Familie waren schon sehr lange in Rom. Leider aber waren die Beiden wohl lange genug in der Stadt um genau das zu wissen was sie nicht hätten wissen sollen. Als die Sprecherin ihre Verlobung ansprach blickte Valentina schlagartig ins Wasser als hätte sie von der Dunkelhaarigen gerade eine Ohrfeige erhalten. Sie biss sich auf die Unterlippe und starrte ihr Konterfei auf der Wasseroberfläche an. Was tun? Lügen und so tun als wäre alles in Ordnung? Doch sie war noch nie gut beim lügen und irgendwann würde es ohnehin aufkommen. Was am Ende vielleicht schlimmer war als die Wahrheit.
"Hab Dank für die freundlichen Worte..." Sie blickte wieder auf und atmete tief durch. Besser einen Kopfsprung ins kalte Wasser, dann hatte die römische Gesellschaft ein neues Thema über das sie reden konnten. "... aber ich muss dich leider darüber in Kenntnis setzen, dass es diese Verlobung zumindest vorerst nicht mehr gibt." Und Valentina brachte es fertig ihrer Gesprächspartnerin dabei ins Gesicht zu sehen. -
Wie sie so dasaß, die Augen geschlossen und ganz für sich alleine, dachte Valentina wieder an ihren Verlobten. Bessergesagt an ihren ehemaligen Verlobten und eine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel. Wieder einmal war sie alleine. Doch im nächsten Moment schalt sie sich einen Narren, sie war nicht alleine, sie hatte ihre lieben Nichten bei sich. Nur einen Mann, den schienen die Götter nicht für sie bestimmt zu haben.
In dem Moment spürt sie wie jemand ins Becken stieg und das Wasser sich bewegte. Schnell wischt sich die junge Quintilia mit dem nassen Handrücken über die Wange und versuchte so die Spur der Träne zu verwischen.
Sie lächelte über die stürmische Art der einen Badenden und begrüßte beide dann. "Salve. Es ist schön Gesellschaft zu haben." Das war es in diesem Moment wirklich, denn alleine kam Valentina nur auf traurige Gedanken. "Mein Name ist Quintilia Valentina. und mit wem habe ich das Vergnügen?" Es war nicht falsch zu wissen mit wem man es zu tun hatte. Dann wusste man auch was man sagen durfte und was vielleicht besser nicht. -
Mit geschlossenen Augen saß Valentina im gut temperierten Becken im Caldarium. Ihre Sklavin stand unweit von ihr und trug neben der Aufgabe für ihr Wohl zu sorgen auch den Armreif mit Valentinas Habseligkeiten. Unter anderem befand sich darin der Verlobungsring, den sie einst geschenkt bekommen hatte. Seit einigen Tagen trug die junge Quintilia diesen nicht mehr am Finger. Doch auch wenn sie auf ihren Verlobten vorerst verzichten musste, durfte sie sich weiterhin seiner Sklaven bedienen, von was Valentina heute auch Gebrauch machte. Sie wollte den Tag in der Therme verbringen um ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Zu anstrengend und vor allem zu emotional waren die letzten Tage und Wochen. Wer löste schon gerne seine Verlobung nur weil man nicht wusste wann der zukünftige Gatte wieder zurück kam?
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Also wenn arm und reich kein Grund ist, könnte ich dir die Casa Quintilia anbieten.
Richtig Freunde sind Valentina und Dives zwar nicht aber sie kennen sich und haben sowas wie Burgfrieden geschlossen. Und Dives sowie Valentinas momentaner Verlobter kennen sich auch gut. Man müsste sich zwar überlegen warum Phoebe dann ausgerechnet zu Valentina kommt aber wenn sich nichts besseres findet, stehen dir meine Türen offen. -
Guten Abend,
meine Wenigkeit gehört eher zu der bereits erwähnten Partei: ... die halt mehr Lust auf gute und spannende Geschichten hatten.
Leider hatte ich in all den Jahren in denen ich nun da bin nicht all zu viel Inplay-Glück. Dreimal (?) war Valentina bereits verlobt und ist immer noch nicht verheiratet. Momentaner Stand ungewiss...
Mittlerweile bin ich soweit, dass ich die Gute in die ewigen Jagdgründe einziehen lassen möchte, weil ich nicht mehr weiß was ich noch mit ihr machen soll.
Aber ich will hier nicht jammern, ich beziehe mich auf die Frage, was ich mit meiner ID noch erleben möchte. Eine Hochzeit wäre toll. Die Verlobungsfeier war schön und endlich mal wieder etwas bei dem man mit vielen Figuren in Kontakt treten konnte.
Ich gebe zu, dass ich momentan nicht mehr weiß wie ich das Wegbleiben des werten zukünftigen Gatten erklären soll und das hemmt mich im Inplay.Damit ich aber nicht nur rumjammere evtl. ein kleiner Vorschlag von mir, wie es gerade Wenigpostern wie eben mir vielleicht in Zukunft leichter fallen könnte den Überblick zu behalten. Wenn man einmal die Woche/einmal im Monat so eine Übersicht postet was alles passiert ist. Oder was man evtl. wissen könnte. Zum Beispiel könnte da dann stehen, dass die olle Quintilia nach der rauschenden Verlobungsfeier immer noch nicht verheiratet ist. Und dann kann man sich mit der betreffenden Person in Verbindung setzen und fragen ob man daraus ein Play machen könnte. Zum Beispiel, dass Valentina zum planschen geht und da wird sie dann angemacht... Kein schönes Beispiel aber vielleicht eine Möglichkeit mit Leuten in Kontakt zu kommen mit denen man normalerweise nichts zu tun hat.
Denn ich gebe zu, ich kann nicht alles lesen wer was wann wo sagt. Und als Frau hat einen die Politik damals ja auch nicht wirklich zu interessieren gehabt. Und wenn nicht gerade jemand ein Fest feiert oder man auf dem Markt oder in den Thermen ineinander gerannt ist, wie bietet sich sonst eine Gelegenheit? Bezogen auf eine so kleine Gens wie die der Quintilia zum Beispiel. Die größeren Familien haben natürlich ihre Bekanntschaften, die wieder Bekanntschaften haben, die jemanden kennen usw.Und wenn ich mal zitieren darf:
ZitatOriginal von Aulus Tiberius Verus
... Ich erwarte mir kein friedliches Spiel oder ständigen Konflikt, sondern eben Geschichten, die mich mitfiebern lassen, die Entscheidungsgewicht haben und am Ende lesenswert sind. Ich möchte eben ein Spiel spielen, das mich begeistert. ...
Dem ist von meiner Seite nicht mehr viel hinzuzufügen. -
Die kleine Bemerkung der Fremden brachte Valentina tatsächlich dazu einen Moment die Luft anzuhalten. Nein sie wollte nichts schlechtes für die Diebin aber das ändere nichts daran, dass es sich hier um ein Verbrechen handelte. Valentina war eine Bürgerin Roms, bald eine sehr Angesehenen und es wäre wohl kaum im Sinne ihres zukünftigen Gemahl, wenn sie so jemanden einfach ungestraft davon kommen ließ.
Die junge Quintilia biss sich auf die Unterlippe, ließ aber das Handgelenk der Diebin auch nicht los.
Diese schien auch nicht auf die Aufforderung der Helferin zu reagieren.
"Siehst du!" Nun war es Valentina, die wie eine verzogene Göre klang, besann sich dann aber wieder eines besseren und atmete tief durch.
"Mal angenommen ich denke darüber nach sie nicht den Urbanii zu übergeben, wäre es wohl auch mein Recht sie in meine Dienste zu stellen damit sie das abarbeiten kann was sie gestohlen hat."
Obwohl Valentina die Fremde ansah, sagte sie es so laut, dass es auch die Diebin hören musste. -
Der Griff der jungen Quintilia verfehlte ihr Ziel nicht und so fest sie konnte hielt sie das Handgelenk fest. Noch einmal sollte ihr die Diebin nicht entkommen.
Da aber wurde sie angesprochen und fast etwas pikiert, in diesem Moment gestört zu werden, drehte sich Valentina zu der Frau um, die sie angesprochen hatte.
"Nichts getan?" Sie lachte kurz und böse. "Diese junge -Dame- hat mich bestohlen."Sim-Off: Dank dir!
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Weit war Valentina von den beiden Männer noch nicht entfernt gewesen als sie plötzlich das Wort -Taschendiebin- vernahm.
Sofort fuhr sie herum, sah zuerst zu dem Sprechenden um und folgte dann dessen Blickrichtung. Und tatsächlich es war das gleiche Mädchen, welches sie bestohlen hatte. "Wenn ich dich erwische." Gesagt getan, arbeitete Valentina sich durch die Menschenmenge, jedoch darauf achtend, dass sie nicht gesehen wurde, was sicherlich für jemanden mit ihrem Stand nicht angebracht aber in diesem Moment nötig war und als sie ganz dicht bei der Diebin angekommen war, griff sie nach deren Arm. "Hab ich dich!"