Beiträge von Theodorus von Corinthus

    Sim-Off:

    Reihenfolge ab diesem Post: Titus - Drusilla - Theodorus


    Auch Titus war nun eingetroffen und ich bot auch ihm einen Sessel an. Schließlich umfasste ich Drusillas Hände und sah ihr sanft in die Augen.


    "Ich bin heute über das Forum gegangen, als etwas Schreckliches passiert ist. Commodus... er wurde ermordet?"


    Ich versuchte nun stark zu bleiben und sah Titus mit festem Blick an.

    Ich nickte Titus zu.


    "Das freut mich sehr. Das Geld ist mir weniger wichtig. Sieh bloß zu, dass du Deiner Familie alle Ehre machst."


    Ich streckte meine Hand aus.


    "Wir sind uns einig?", fragte ich und wartete, dass er einschlug.

    Noch während meiner Überlegungen trat plötzlich Drusilla in den Raum. Diesen Moment hatte ich seit der Meldung auf dem Forum gefürchtet. Ich musste behutsam sein. Deswegen zeigte ich auf den Korbsessel neben mir.


    "Komm, setz Dich zu mir, mein Kind. Ich muss Dir etwas erzählen..."

    Erschöpft ließ ich mich in einen Korbsessel sinken und etwas Wein bringen. Langsam kehrte meine Leistungsfähigkeit wieder zurück und immer mehr ertönte in mir die Neugier und der Drang, diesen Mord aufzudecken. Doch vorerst würde ich die Schreckensnachricht noch allen beibringen müssen.

    Völlig erschöpft kam ich in die Casa und konnte dem Türsklaven gerade noch befehlen, einen gewissen Terentius Tacitus einzulassen, wenn er klopfen würde. Dann sank ich vor dem Brunnen zusammen und versank in meinem Schock. Tränen tränkten meine Tunika und mein Wimmern klang durchs Atrium. Ich konnte mich nicht mehr aufrichten.


    "Herr, was ist los?"


    Ich sah auf und erkannte durch den Schleier vor meinen Augen nur eine langhaarige Gestalt.


    "Rufe alle Prudentier zusammen ins Adedis! BEEIL DICH!!!"


    Schritte entfernten sich und ich kauerte wieder in Einsamkeit. Langsam richtete ich mich auf und wusch mein Gesicht im Brunnen. Dabei sah ich mein Spiegelbild, das ich so verzerrt noch nie gesehen hatte. Die Trauer grub tiefe Furchen in mein Gesicht. Alle meine Kräfte zusammenraffend ging ich ins Adedis.

    Zitat

    Original von Lucius Terentius Tacitus
    Eben dieser Soldat war niemand anderes als Miles Terentius Tacitus. Auf einmal bemerkte er wie jemand ihn ansprach und der Miles sah zu dem Griechen...bei der Frage schüttelte Tacitus verständnislos kurz den Kopf, noch halb mit der Konzentration bei seiner Arbeit. Dann deutete er mit einem Nicken zu dem Tatort. Er hatte keine Hand frei um dorthin zu zeigen.


    "Der Consul wurde ermordert, hast Du das noch nicht bemerkt!? Wieso holt denn überhaupt keiner einen Medicus!"


    Tacitus merkte gar nicht dass seine zwei Sätze widersprüchlich waren aber das war ihm inzwischen auch egal, er musste nur den nervigen alten Mann irgendwie beschäftigen...hoffentlich würde der nicht so anfangen wie Industrius.


    Die Worte kamen gar nicht bei mir an. Plötzlich spürte ich einen großen Druck auf den Ohren und die Geräusche um mich herum wurden immer leiser. Der Consul war tot? Der Mann, den ich hier in Rom als Gefährten im Geiste betrachtete und der mich so herzlich aufgenommen hatte. Der Schock saß tief und ich blickte Tacitus bestürzt an.


    "Tacitus, pass auf!", rief ich durch den tosenden Lärm der Menge um mich herum.


    "Stelle alle Beweise sicher und sorge dafür, dass man den Consul nicht einfach wegschließt. Er muss untersucht werden. Und vor allem, rede über deine Ermittlungen vorerst mit niemandem. Komm später zur Casa Prudentia."


    Ich ließ dem jungen Soldaten keine Zeit zur Antwort, sondern bahnte mir gleich einen Weg durch die schaulustige Menge. Dabei bemerkte hoffentlich niemand meine tränenfeuchten Augen, die mich immer wieder stolpern ließen.

    Überrascht über diese Worte sah ich Drusilla an und nickte sanft lächelnd. Dann antwortete ich auf Griechisch.


    "Wenn die Schönheit geht, ist es der männlichen Torheit erster Streich. Ich wünsche Dir eine gute und erholsame Nacht. Mögen die Götter über Dich wachen. Morgen müssen wir miteinander reden. Chaire."


    Um meine Worte zu unterstreichen, hauchte ich ihr einen Handkuss auf und wandte mich dann wieder Titus zu.

    Des Mittags wollte ich wieder über das Forum gehen und mir vielleicht das eine oder andere an Köstlichkeiten kaufen. Ich musste der Köchin in der Casa Prudentia unbedingt dieses Rezept beibringen, das ich von meiner Mutter damals gelernt hatte. Eintopf nach Art des Hauses. Aber dafür waren noch einige Erledigungen nötig. Während ich so vor mich hin ging, begann plötzlich ein großer Tumult. Soldaten marschierten auf und trieben die Leute an den Rand des Forums. Sie bildeten eine undurchdringliche Kette und hielten die Leute weiter davon ab, wieder auf das Zentrum des Forums zu treten. Irritiert ging ich zu einem der Soldaten.


    "Chaire. Was hat der Tumult zu bedeuten?"

    Ich nickte bloß und beließ es bei dem Thema. Scheinbar war es ihm unangenehm.


    "Sehr erfreut, Drusilla...", sprach ich galant und deutete eine kleine Verbeugung an.


    Das war genug Aufmerksamkeit für den Augenblick, sie würde es erwidern oder nicht. Wieder an Titus gewandt redete ich weiter.


    "Auch wenn es schon spät ist und wir alle am Ende unserer Kräfte sind, so möchte ich Dir einen Vorschlag unterbreiten. Ich denke, dass Du hier in Rom Großes vollbringen kannst, Titus. Davon bin ich überzeugt. Jedoch wirst Du dabei Unterstützung benötigen. Wie wäre es, wenn ich als Dein Scriba Personalis tätig werde? Vorerst unentgeltlich, bis Du Dir hier eine genügend stabile Existenz aufgebaut hast. Ich habe durch meine Arbeit an der Akademie in Athen wichtige Fertigkeiten angelernt und werde sie gut zu nutzen wissen. Nur dürstet es mich in letzter Zeit danach, aktiv am Geschehen teilzunehmen. Also, was meinst Du?"

    "Natürlich...", sprach ich nickend und stand ebenfalls auf.


    "Ich wünsche Dir eine gute und erholsame Nacht."


    Schließlich sah ich ihm nach. Ich mochte ihn, aber er war noch immer etwas verschlossen. Schließlich spürte auch ich die Müdigkeit in meinen Knochen. Zufrieden lächelnd machte ich mich auf den Weg zum cubiculum, das mir zugedacht war.


    Ich jubelte innerlich. Ich hatte schon mal das Wohlwollen des kleinen Claudiers. Nun fehlte nur noch die Unterschrift unter einem Arbeitsvertrag und fertig. Lächelnd nickte ich dem Kleinen zu.


    "Deine Erlaubnis ehrt mich. Natürlich kann ich morgen. Aber ich denke, solche Dinge bedürfen noch der letztendlichen Zustimmung durch deinen Vater, nicht wahr? Trotzdem danke ich Dir für dieses lustige Gespräch und würde es gern in Zukunft fortsetzen..."


    Nun denn. Ich stand wieder auf, um mich auf dem Korbsessel gegenüber des Quaestors niederzulassen. Dann blickte ich ihn erwartungsvoll an.


    "Quaestor. Wie lautet Dein Urteil?"

    "Das rate ich Dir auch an, Achaia ist immer eine Reise wert."


    Ich hob ebenfalls meinen Becher zum Prost und nahm einen tiefen Schluck.


    "Dalmatia? Interessant. Was hat dich denn dorthin verschlagen?", fragte ich neugierig.


    "Nun, einerseits möchte ich meine Studien vertiefen, andererseits auch neue Kontakte knüpfen. Aber man wird sehen, was der neue Tag bringt. Nun haben wir so lange geredet und waren so unhöflich, unsere junge Gefährtin hier zu vergessen. Möchtest Du uns nicht vorstellen, Titus?"


    Lächelnd blickte ich die junge Frau an. War das vielleicht eine der Nichten des Consuls?

    Überrascht, dass man hier auch mit Griechisch begrüßt wurde, nickte ich anerkennend. Doch war das Gespräch doch angenehmer, wenn wir es in latein fortsetzten. Daran war ich auch durch den langen Kontakt zu den Römern mehr gewöhnt.


    "Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Nun, was hat mich hierher verschlagen? Ich war Bettelphilosoph auf Reisen, wenn man es so nennen will. Ich bin durch aller Herren Länder gereist und habe mir dort meine Nahrung und das wenige Persönliche erbettelt. Vor einigen Wochen kam ich nach Rom und auch zu dieser Casa hier. Scheinbar verstanden sich dein Vetter und ich so gut, dass er mich nun hier einziehen ließ. Seitdem wohne und lebe ich hier.


    Aber erzähl, wo kommst Du her? Dein Koine ist sehr fließend und noch recht frisch, wie mir scheint."

    Ich richtete mich lächelnd auf und nickte dem Mann zu, der sich mir nun vorstellte.


    "Chaire, Titus Prudentius. Ja, ich bin der Grieche.", sprach ich grinsend und ließ eine Traube in meinem Mund verschwinden.


    "Meine Eltern gaben mir den Namen Theodoros. Ich hoffe, ich habe euch beide mit meinen Blicken nicht gestört. Das war nicht meine Absicht."

    ...und traf dort auf mich, der gerade aus seinem cubiculum in Richtung triclinium gehen wollte. Überrascht sah ich den Fremden an und grüßte ihn freundlich. Dann setzte ich meinen Weg fort, sicher würde man anderweitig noch Zeit zum Reden finden. Vorerst war das einzig Relevante mein leerer Magen. :D


    Lächelnd hörte ich ihr zu und nickte hier und da.


    "Nun, abgesehen davon... wie vertreibst Du Dir hier in Rom die Zeit?"

    Ich hörte ihm interessiert zu und machte mir gedanklich Notizen dazu. Hier hatte ich einen der mächtigsten Männer des Imperiums vor mir und er redete von seiner Arbeit, als würde er täglich Brot ausliefern. Aber das schien sehr ins Konzept zu passen, hatte er doch vorher nicht in blumigen Tönen von sich und seiner Arbeit gesprochen.


    "Das ist wahrlich viel Arbeit. Ich fühle mich nun noch geehrter, unter einem Dach mit einem Consul zu wohnen. Aber irgendwie scheint Dich diese Arbeit nicht auszufüllen, das schließe ich auch aus Deinen vorherigen Berichten über Dein Leben. Warum? Jeder einfache Mann reißt sich um Deinen Status und doch scheint dahinter nicht soviel Freude zu liegen, wie jeder vermutet."