Der Medicus und der Sanitäter kümmerten sich derweil weiter um die depolierte Nase. "Dass du eben umgekippt bist kann schonmal passieren, wenn zuviel Blut aus der Nase läuft. Sollte jetzt aber nicht mehr passieren", erklärte der Medicus. "Du gehst jetzt auf deine Stube, vermeidest hastige Bewegungen mit dem Kopf, lässt den Kopf nicht nach unten hängen und schläfst heute nach auf keinen Fall mit dem Gesicht nach unten. Morgen früh meldest du dich hier im Lazarett. Und wenn du Probleme mit dem Atmen durch die Nase hast, meldest du dich auch. Egal wann."
Beiträge von Gaius Tallius Priscus
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Zitat
Original von Marcus Flavius Aristides
„optio, verlese die Namen und prüfe, ob alle anwesend sind!“
Es gab Dinge, die konnten ziemlich langweilig sein. Das Verlesen von Namen gehört dazu. Priscus trat aus der Reihe, nahm die Rolle, stellte sich vor die Männer des ersten Contuberniums und begann:"Caius Coponius Barbillus"
Der Aufgerufenen antwortete mit "Adsum!" [=ich bin anwesend]"Appius Gavius Doryphorus"
"Adsum!""Marcus Mescinius Hortalus"
"Adsum!""Titus Arruntius Massa"
"Adsum!""Marcus Volturcius Propinquus"
"Adsum!""Caius Rutilius Tryphon"
"Adsum!""Quintus Lutatius Optatus"
"Adsum!""Caius Musonius Fango"
Und wieder erklang es "Adsum!", gefolgt von "Contubernium meum plenum est!" [=Meine Stube ist vollzählig!]Priscus schritt weiter zur nächsten Gruppe.
"Marcus Vallius Nerulinus
Titus Paeonius Ocrea
Servius Digitius Rufo
Caius Claudius Cunctator
Titus Albius Tarius
Lucius Iuventius Iosephus
Caius Porcius Evander
Volusus Tremellius Afer"
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Der medicus gab ein interessiertes Brummen von sich, als der Soldat aufschrie. "Ja, sowas passiert häufiger. Achtung, jetzt tut's nochmal weh." Mit beiden Händen bearbeitete er weiter die Nasenwurzel und versuchte irgendetwas in Position zu drücken. "Wenn du Pech hast, bleibt sie schief."
Er rief einen Sanitäter herein und gab ihm einige Anweisungen. Dann er fiel ihm wieder auf, dass die beiden Soldaten noch herumstanden. "Ihr könnt wieder gehen. Sagt dem Ausbilder, dass Vitellius heute nicht mehr auf den Platz zurück kommt und sich morgen früh nach dem Aufstehen hier bei mir zu melden hat."
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Wenn es etwas gab, was Priscus an seinem Helm störte, dann war es die Tatsache, dass man mit einem fest geschnürten Helm nicht sonderlich beeindruckend laut und deutlich einen Eid aufsagen konnte. Scharfe Kommandos brüllen konnte man, leise murmeln konnte man, aber laut, langsam, deutlich und betont sprechen konnte er auch nach Jahren nicht. Dabei war es nun wirklich nicht seine erste Parade.
"Iurant autem milites omnia se strenue facturos quae praeceperit Imperator Caesar Augustus, numquam desrturos militiam nec mortem recusaturos pro romana republica."
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"Soso, ein Schlag auf die Nase", wiederholte der Medicus erst einmal. "Legt ihn mal dahin. Hat's geblutet?" Seine Hand deutete auf eine Liege. Routiniert untersuchte er danach erst einmal, ob der Kerl überhaupt noch lebte und ob er ansprachbar war. Tatsächlich zeigten sich entsprechende Regungen und eine Behandlung schien nicht umsonst.
"Halt' die Augen auf und schau' mich an. Ja, so ist gut. Wie ist dein Name?" Der Verwundete antwortete mit matter Stimme. "Schau' mich weiter an und sag' mir, wenn's weh tut." Vorsichtig begann der Medicus, an der Nase des Mannes herumzufingern und sie zu untersuchen.
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Priscus hatte schweigend und fast teilnahmslos dagestanden, als der Centurio vor ihn trat und seine Ausrüstung prüfte. Mit all den Jahren gewöhnte man sich an, in solchen Situationen höchst aufmerksam zu sein und dabei trotzdem stur geradeaus zu blicken und den Centurio gar nicht zu sehen. Früher hatte Priscus auch Probleme damit gehabt. Er kannte auch einen Centurio, der sich einen Spass daraus machte, bei der Kontrolle mit einem lächerlichen Stück Stroh in der Nase herumzulaufen oder so lange knapp neben einem Soldaten stehenzubleiben und ihn anzuschauen, bis dieser vor Nervosität nicht mehr geradeaus starren konnte. In beiden Fälen konnte der Centurio die Situation dann für ziemlich ungerechte Bestrafungen nutzen. Auch Priscus hatte ähnliches schon miterlebt und wollte es nicht noch einmal erleben. Als Optio konnte er sich allerdings einigermaßen sicher sein, nicht ganz so schnell Opfer eines willkürlichen Centurio zu werden.
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Priscus entdeckte einen Probatus, der Probleme mit Staub in den Augen hatte und gab ihm den Tipp, das Auge einfach einen Augenblick geschlossen zu halten, damit es dann beim Öffnen in einem Schwung von den Tränen gespült wurde. "Nicht mit den Fingern reiben," sagte er leise, "die sind meistens auch nicht sauber."
Dann erklang die Stimme des Unteroffiziers und kündige die Ankunft des Legatus an. Priscus beeilte sich, seinen Platz wieder zu erreichen und blickte dann aufrecht stehend genau geradeaus. Zumindest hielt er den Kopf genau geradeaus, aber seine Augen wanderten ein Stück zur Seite, denn sonst hätte er gar nicht mitbekommen, was auf der Tribüne vor sich geht.
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Ein wenig grinste Priscus ansgesichts der Prophezeiung des Centurio, aber natürlich hatte dieser Recht und Priscus ging es eigentlich auch nicht viel anders. Seine Familie war ohnehin klein und wirklich vermisst hatte er sie nie, aber die Legion war seine Heimat geworden, hier konnte er wirklich fast alles im Schlaf und doch war es immer wieder eine Herausforderung. Und er war der festen Überzeugung, dass dies ein gutes Leben war und wollte den Rekruten gerne helfen, genau dieses ebenfalls zu erkennen.
"Ich bin zuversichtlich, dass die meisten der Rekruten es packen werden." Dass es immer welche gab, die nicht tauglich waren, war ebenso klar. Mit einem kräftigen Zug leerte er seinen Becher und erhob sich.
"Danke, gleichfalls, Centurio" erwiderte er und verließ nach einem Gruß den Raum, um die Anweisungen weiter zu geben und sich um seine Ausrüstung zu kümmern.
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Während der Centurio die Gruppe von der Spitze aus angeführt hatte, war Priscus auf seinem Platz als Optio ganz hinten in der Kolonne auf den Platz marschiert. Von hier aus konnte er den Gleichschritt anzählen, der sich immer anden Kameraden mit den kürzeren Beinen orientieren musste. Außerdem konnte er prima erkennen, wer nicht exakt die Reihe hielt. Aber beim heutigen feierlichen Aufmarsch machten alle ihre Sache sehr gut und das rhytmische Wippen von Dutzenden von Helmbüschen aus Rosshaar vor ihm beeindruckte ihn auch nach Jahren der Legion immer wieder.
Kaum hatten sie den Platz erreicht und der Centurio gestattet, bequem zu stehen, löste sich Priscus von seiner Position und ging mit unter den Arm geklemmten Optiostab durch die Linien und schaute, dass alle Männer möglichst exakt standen. Den Rekruten und sonstigen Frischlingen, die zum ersten Mal bei so einer Parade teilnahmen, warf er einen aufmunternden Blick zu. Die Anspannung war spürbar, aber realistisch betrachtet mussten sie schon etwas wirklich ziemlich dummes anstellen, um in der Masse von über 5000 Soldaten negativ aufzufallen.
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Priscus hatte diese Kontrolle schon angekündiogt und nicht wenige Männer waren sicherlich froh, dass sie erst am Abend stattfand. So hatten sie morgens früh oder in der Mittagzeit oder abends, wenn sie ihren täglichen Dienst besonders früh beenden konnten, noch etwas Zeit, ihre Ausrüstung noch besser vorzubereiten. Auch Priscus war nicht unvorbereitet, als der Centurio ihn ansprach.
"Sofort, Centurio", bestätigte er den Befehl, um sich gleich darauf mit lauter Stimme an die Soldaten zu wenden, die in ihren Stuben saßen. "Vor den Stuben antreten in Paradeausrüstung! In duo acies!"
Dann verschwand er in seiner eigenen Stube, um den blank geputzten und frisch mit Öl bearbeiteten Panzer anzulegen und den Helm aufzusetzen. Auf diesen hatte er schon die Helmzier aus schwarzem Rosshaar gesetzt, die er zur Feier das Tages sogar gebürstet hatte. Die metallene Kugel auf seinem Optiostab blitze in der flach einfallenden Sonne, als er wenig später wieder auf den Gang hinaus trat und beobachtete, wie vor den Türen der Stuben die Gruppen der Soldaten immer vollständiger wurden.
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Die beiden Wachposten hatten von dem Gespräch zwar kaum kein Wort verstehen können, während die unbekannte Dame und der Reiter auf der anderen Seite der Lagerstraße an ihnen vorbei gingen, aber denken konnten sie sich den Inhalt schon. Zumindest reichte es für ein paar leise Kommentare.
"War ja klar, dass einer von der Reiterei die sofort anlabert."
"Klar, die sind doch nur da, weil Frauen so auf Pferde stehen."
"Dann hätte er ihr ja auch gleich ein Halfter umlegen können und sie mitnehmen."
"Hatte er bestimmt auch vor. Aber die sah nicht so aus, als ob sie sich von jedem reiten lässt."
"Schade eigentlich..."
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Priscus war einigermaßen zufrieden damit, dass er auf diese Weise immerhin für morgen die Aussicht auf Freigang für die Jungs herausgeholt hatte. So gesehen war Optio schon ein beschissener Job: der Centurio erwartete, dass man seine Befehle den Soldaten gegenüber durchsetzte und die Soldaten erwartete, dann man ihre Interessen gegenüber dem Centurio vertrat. In der zweiten Richtung hatte Priscus immerhin gelegentlich mal Unterstützung vom Signifer, dem die Soldaten ohnehin noch mehr vertrauten als ihm. Priscus genoss auf diese Erkenntis hin etwas von seinem Becherinhalt, bevor er antwortete.
"Von den und über die Probati gibt es keine Klagen. Sie benehmen sich gut, es hat sich noch niemand ohne Aufforderung ein Bein abgehackt oder vom Wachturm gestürzt. Auch Ausbruchsversuche in Richtung Lupanar sind bisher nicht aufgetreten. Bisher also nur die üblichen Probleme mit Unpünktlichkeit, fehlendem Gruß, Konditionsschwächen, Heimweh und Schüternheit sowie die immer wieder erheiternden Beschwerden über schnarchende Stubenkameraden, zu kurze Nächte, zu anstrengende Tage, sauren Wein, den Typ aus dem Rekrutierungsbüro und die Kosten für die Ausrüstung."
Priscus dachte kurz nach, ob er von den alltäglichen Anliegen irgendetwas vergessen hatte, aber es fiel ihm nichts ein.
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Nachdem Priscus dem Centurio Meldung gemacht hatte, ging er zunächst in seine Stube, um endlich die Rüstung abzulegen. Dann ging er wieder hinaus auf den Gang, um von dort mit lauter Stimme immer gleich zwei oder drei Stubengemeinschaften ansprechen zu können.
"Jungs, es gibt eine gute, noch eine gute und eine schlechte Nachricht.
Die erste gute: der Centurio ist zufrieden mit eurem Lauf.
Die zweite gute: in ein paar Tagen hat unser aller Kaiser Geburtstag.
Und die schlechte: weil das so ist, dürft ihr nicht nur den Dreck von heute von euren Rüstungen putzen, sondern auch den Dreck des gesamten letzten Jahres. Der Centurio will morgen Paraderüstungen sehen, die mindestens genauso blitzen wie die vom letzten Jahr. Und da er letztes Jahr noch bei einer anderen Legion war, können wir nicht ausschließen, dass er letztes Jahr verdammt saubere Rüstungen gesehen hat. Also, haltet euch ran!"
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Damit, dass der Centurio eine Kontrolle der Ausrüstung ansetzen würde, hatte Priscus schon gerechnet. Er hatte zwar erstmal nur an den Dreck vom Geländelauf gedachte, aber die Aufarbeitung der Paradeausrüstung für den Geburtstag war natürlich naheliegend.
"Ich werde es den Jungs gleich sofort sagen. Aufgrund der guten Leistungen beim Geländelauf hätte ich zwar Ausgang vorgeschlagen, zumindest für die, die den Dreck von ihren Rüstungen bis heute abend runter haben, aber das erübrigt sich dann ja wohl."
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Da war Priscus also auf die richtige Idee gekommen, was mit dem Formationstraining gemeint war. Die kleine Denkpause des Centurio nutzte Priscus, um wieder einen Schluck aus dem Becher zu nehmen. "Dann setzten wir also in den nächsten Tagen eine solche Nahkampfübung in Formationen an. Die Jungs werden für diese Abwechslung sicher dankbar sein. Und warten wir ab, was die Reiterei sagt."
Dass sich der Centurio erkundigte, wie in der Legio I der Kaisergeburtstag gefeiert wurde, wunderte Priscus ein wenig. Er hätte nicht gedacht, dass sich die verschiedenen Legionen diesbezüglich deutlich unterscheiden würden. Aber vielleicht gab es auch gar keine Unterschiede und Aristides wollte das nur bestätigt haben.
"Eine Parade, ein Opfer und die Auszahlung des Donativums. Und damit man mit letzterem etwas anfangen konnte, dann später auch etwas mehr Freizeit als normal."
Sim-Off: 6.4. war es zumindest bisher immer
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Kaum hatten die zierlichen Füße der lieblichen Erscheinung einige Schritte hinter sich gebracht, erreichte sie das Blickfeld zweier Wachposten. Bei diesen beiden Männern hoben sich daraufhin zunächst jeweils die Augenbrauen, dann die Pulsfrequenz und schließlich ein gewisses, rein männliches Körperteil. Letzteres hinterließ eine eindeutige kleine Ausbeulung vorne an ihren Tuniken, die dank des metallbeschlagenen Streifenschutzes am Soldatengürtel jedoch erst auf den zweiten Blick auffiel. Zu ihrem Glück waren die beiden Soldaten schon lange genug im Dienst, um ansonsten äußerlich völlig ruhig zu bleiben, während sich ihre Blicke nicht von diesen beiden neuen Bewohnerinnen des Lagers lösen konnten.
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Priscus stellte den Becher wieder ab und nickte noch einmal zur Bekräftigung seiner Aussage. "Ja, für die verminderte Aktivität im Winter und die Tatsache, dass das jahr zuvor mit sehr viel bauarbeiten verbracht wurde, ist die Kondition wirklich gut. Andererseits kann man sie zweifellos noch verbessern und unser kleiner Lauf heute war nicht die Spitze der möglichen Anforderungen."
Passend zu dieser Bemerkung schienen dann die verschiedenen Pläne des Centurio zu kommen, denen Priscus zuhörte. "Was genau meinst du mit einem Formationstraining von zwei Gruppen gegeneinander?" Fragend blickte er seinen Vorgesetzten an und grübelte zeitgleich selber. Ein Wettkampf, wer die exakteren Formationen bilden konnte, würde wohl kaum gemeint sein, vermutete er. Eher die Soldaten in zwei Formationen gegeneinander zum Nahkampf antreten lassen. "Bei dem Wetter könnten wir auch problemlos wieder Schwimmen gehen. Und mit den Kameraden von der Reiterei könnte man eine Reitübung für unsere Legionäre abhalten."
"Beim Opfer an Mars bin ich gerne dabei" antwortete er auf die passende Frage, denn als Optio war er ja ohnehin der Assistent des Centurio. Ob er ihm nun beim Kommandieren oder beim Opfern half, war ihm gleich. Dass es gleich ein Stier sein musste, erschien ihm zwar recht gewaltig, aber imemrhin kam der Centurio aus dem Haus der Flavier, vielleicht war das dort so üblich. "Bald hat doch auch wieder unser Kaiser Geburtstag", warf er dann noch ein. Solche Daten hatte man als Soldat einfach im Kopf. Erstens musste da die Ausrüstung blank geputzt sein, zweitens gab es eine große Parade, drittens ein Opfer, viertens gutes Essen und fünftens ein Donativum. Außerdem hatte Priscus wenig Familienangehörige, deren Geburtsdaten er sich merken musste, da konnte er wenigstens das vom Oberbefehlshaber im Kopf haben.
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Der Medicus grinste weiterhin breit, aber diesmal schienen seine Gesichtszüge dabei echte Freunde und Anerkennung auszustrahlen. "Na, das nenn' ich aber mal einen kräftigen Husten. So robust sah dein Brustkorb gar nicht aus. Unten ist auch alles in Ordnung." Was genau ein Medicus da unten fühlte, während die gemusterte Person hustete, war eines der großen Geheinmisse der Medici. Und um die Spannung zu erhalten, verrieten sie auch nichts darüber.
"Auch auf die Gefahr hin, dich damit in jahrelanges Unglück zu stürzen, muss ich dich für tauglich erklären. Wegtreten."
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"Salve, Centurio" erwiderte Priscus die Begrüßung und salutierte routiniert. Er hatte einfach keine Lust, sich das Salutieren vor bestimmten leuten zu verkneifen, auch wenn er genau wusste, dass dieses es nicht erwarteten. Der Aufforderung zum Hinsetzen kam er gerne nach, konnte er so doch die eben heruntergefallenen Wachstafeln ignorieren. Die Frage nach dem Wein beantwortete er mit einem Nicken und nahm den Becher mit einem Dank in die Hand. Er hatte seinen Durst zwar gerade erst in der Stube gestillt, aber ein Schluck mehr konnte kaum schaden.
"Nicht vom Campus, sondern vom Geländelauf. Wir braucht einfach mal etwas mehr Bewegung", erklärte er dann das absolvierte Programm. "Raus ins Gelände, ein Stück durch den Wald und wieder hierher zurück. Die Männer sind bei guter Kondition, keine Ausfälle. Der Regen hat uns ein bisschen eingesaut, ich habe die Jungs jetzt erstmal zum Auslaufen und dann zum Rüstungputzen geschickt."
Er hob den Becher zum Mund und nahm einen Schluck, während er auf die Antwort seines Vorgesetzten wartete. Auch Priscus sah man die Dreck- und Wasserspritzer von Regen und Pfützen noch deutlich an und er würde nachher auch erstmal Putzen und sich waschen müssen.
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"Och, schade", antwortete der Medicus mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Weißt du eigentlich, wie enttäuschend das für einen Medicus ist, wenn die Leute hierher kommen und völlig gesund sind?" Einen Augenblick lang schaut er dem Rekruten in die Augen, um dessen Reaktion zu beobachten. Dann winkt er lachend ab. "Brauchst keine Panik bekommen, Amputationen macht Hiob, nicht ich. Stell' den Klotz wieder da in die Ecke, war lang genug.
Dein bestes Stück müsste ich aber trotzdem mal sehen, auch wenn du sauber pinkelst." Er wartete, bis der Rekrut das Gewicht wieder zur Seite gestellt und seine Tunika gehoben hatte. Mit einem routinerten Griff errreichte die Hand des Medicus die richtige Stelle. "Einmal Husten, bitte."