Wieder einmal betrat Priscus die Latrine am Ende der Lagergasse. Überrascht blieb er kurz nach dem Durchqueren der Tür stehen und blickte sich um. Grinsend schüttelte er den Kopf. Irgend ein kreativer Centurio muss wohl mal wieder ein paar Kameraden zum Strafdienst geschickt und sie die Balken hobeln lassen haben. Das Holz sah frisch aus, von eingeritzten Sprüchen war nichts mehr zu sehen. Priscus nahm sich vor, genau darauf zu achten, wann der erste Spruch auftauchte und nahm dann Platz, um sein Geschäft zu verrichten.
Beiträge von Gaius Tallius Priscus
-
-
Bei einem der Soldaten entdeckt er auch tatsächlich eine auffällig schief hängende Platte am Schulterstück des Segmentata Panzers.
"Metellus, was ist das?"
"Die Schulter von meinem Segmentata-Panzer."
"Das sehe ich selber! Warum hängt die so schief?"
Priscus klopft mit seinem Optiostab gegen das Metall, dass es scheppert."Weil da ein Riemen gerissen ist..."
"Aha. Und warum hast Du ihn nicht ersetzt?"
"Weil... weil das so viel Arbeit ist. Da muss erst die Niete raus. Und ein neuer Streifen geschnitten werden. Und dann festgenietet werden."
Priscus schüttelte den Kopf
"Falsch. Um genau zu sein musst Du sechs Nieten rausmachen, um den Lederstreifen komplett zu entfernen. Du wirst außerdem sechs neue kleine Metallplättchen als Nietunterlage machen müssen und in den neuen Lederstreifen sechs Löcher machen und dann sechs neue Nieten einschlagen müssen.Und genau das wirst Du auch tun und zwar noch heute. Verstanden?"
"Ja, Optio."
-
Von Tag zu Tag wuchsen mehr Säulen in den Himmel und schließlich waren alle ebenerdig vorgesehenen Säulen gesetzt. Zufrieden mit diesem Arbeitsfortschritt lobte Priscus die daran beteiligten Soldaten, die sich zu einer guten Kran-Gruppen entwickelt hatten, die mit den schweren Lasten inzwischen rasch und sicher umging. Auch bei weiteren Arbeiten an den später nötigen größeren Kränen würde er diese Männer gerne wieder einsetzen.
Priscus machte sich danach auf den Weg zu den anderen am Bau tätigen Technikern, um die weiteren Arbeitsschritte zu besprechen. Die Arbeit an den Gewölben schien ins Stocken geraten zu sein, vielleicht müsste Priscus dort mit einigen Leuten helfend eingreifen.
-
Priscus hatte die Männer diesmal zum Morgenappell in Rüstung antreten lassen. Zwar sollten die Soldaten auch diesen Tag weitgehend auf der Baustelle verbringen, aber ein wenig Routinekontrolle konnte ja nicht schaden.
Langsam schritt er die Reihe entlag und suchte kritisch nach Rostflecken oder gerissenen Lederschnüren. -
Priscus kam eines Tages sicher auch einmal an diesem unscheinbaren Haus vorbei, aber sicher war er zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, um ihm irgend eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
-
Priscus sieht den Caesar von weitem vom Exerzierplatz ins Lager gehen, als er mit einigen Kameraden von der Buatelle zurück kehrt. Sie nehmen nicht groß Notiz davon und achten lieber darauf, dass ein paar leere Fässer, die sie auf zwei Maultiere verladen haben, nicht hinunter fallen, während sie die Straße entlang laufen und Baudetails für den nächsten Tag besprechen.
-
Nach dem Aufbringen der Farbe und dem sorgfältigen Abwischen der glatten Flächen betrachtete Priscus sein Werk als vollendet. Vergnügt liess er die kleinen Würfel ein paar Mal über den Boden des Ganges rollen. Zufrieden mit sich und seiner Arbeit räumte er das Werkzeug zusammen und steckte die neuen Würfel zu seinen alten in den Lederbeutel.
-
Langsam kommen die Arbeiten voran und eine Säule nach der anderen steht an ihrem Platz. Meistens klappt alles reibungslos und Priscus braucht nicht viel einzugreifen. Einmal jedoch wurden Säulentrommeln falsch markiert oder die Markierungen von den Arbeitern nicht richtig gelesen und eine schon gesetztes Bauteil musste wieder herunter genommen werden. Priscus liess den zuständigen Steinmetz holen, damit dieser die Trommel vermessen und dann entscheiden konnte, für welche Position sie eigentlich gedacht war. Die Soldaten ärgerten sich über die Mehrarbeit, erfreuten sich aber gleichzeitig auch an der kurzen Pause, die sich durch die Kontrolle ergab.
-
Auch diesmal erwartete Priscus nichts besonderes, als er in den Räumlichkeiten am Ende der Barracke den Wachbericht durchsah und einen Blick auf einen kleinen Stapel verschlossener Wachstafeln warf, die von einem Boten abgegeben worden waren und offenbar als Briefe an einzelne Soldaten der Centurie verteilt werden sollten. Das würde der Tesserarius am Abend machen, dachte sich Priscus und verliess das Gebäude wieder und machte sich auf den Weg zur Baustelle.
-
Nachdem er in mühevoller Arbeit an mehreren Abenden alle Markierungen auf den Würfeln gesetzt hatte, kam er zum letzten Arbeitsschritt. Damit sich die feinen Ritzungen besser hervorheben, wollte er sie mit schwarzer Farbe ausfüllen, was zur weissen Oberfläche der Knochen einen perfekten Kontrast gab. In einer kleinen Tonschale mischte er dazu schwarze Farbe aus Russ an, die nicht zu flüssig und nicht zu fest sein durfte. Zu flüssig würde sie nicht halten und zu fest würde sie den ganzen Würfel und nicht nur die Rillen einfärben.
-
Priscus betrachtet weiterhin fasziniert die Sprüche, die die Kameraden dort hinterlassen haben...
'Wer bin ich, und wenn ja, wieviele?'
Wer schreibt bloss solche Sprüche...
-
Priscus musste eine ganze Weile suchen, bis er woanders den Aushang mit den Wahlergebnissen fand. Er lass sie gründlich und war dann recht zufrieden, als er die Stadt wieder verliess und zum Lager zurückkehrte.
-
Priscus blickte kurz zu dem Centurio hinüber, der die Legionäre beaufsichtigte, die mit den Gewölben begonnen. Das war also der Neue. Naja, machte ja einen ganz tatkräftigen Eindruck.
Dann rief man wieder an einem der Kräne nach ihm, weil ein Seil beim Aufbau gerissen war und Priscus eilte zu der Stelle, um sich der Sache anzunehmen.
-
Seufzend sitzt Priscus auf der Latrine und studiert interessiert die eingeritzten Sprüche im Holz des Sitzbalkens.
-
Nachdem er sich nun schon seit Tagen auf der Baustelle nur mit runden Säulentrommeln mit geraden Kanneluren befasste, war er froh, abends zum Ausgleich mal wieder Zeit für seine geraden Würfel mit den runden Einritzungen zu finden. Sorgfältig liess er den Bohrer kreisen, um die feinen Kreise mit dem Punkt in der Mitte auf die Würfelflächen zu setzen. Bohrer und Würfel waren gerade so bemessen, dass drei Augen auf einer Seite nebeneinander passten und Priscus musste sehr aufpassen, nicht mit dem Bohrer abzurutschen.
-
Inzwischen wurde an beiden Säulenplätzen parallel gearbeitet und auf beiden war man jetzt schon so hoch, dass man die Gerüste nutzen musste. Die Steinmetze hatten gute Arbeit geleistet, die einzelnen Säulenteile passten exakt aufeinander.
Nachdem eine der Säulen fertig war, führte Priscus die Endkontrolle durch und liess die Soldaten dann das Gerüst wieder abbauen und den Kran zum nächsten Platz versetzen.
-
Ein Soldat meldet sich am Büro, um einen Brief abzuliefern, der am Tor abgegeben wurde.
-
Ein Soldat nimmt den Brief entgegen und trägt ihn zur Principia.
-
Interessiert betrachtete Priscus den Aushang. Aufgrund der Arbeiten am Amphitheater hatte er zwar keine Zeit gehabt, sich Wahlreden anzuhören, aber von seinem Wahlrecht wollte er wohl dennoch Gebrauch machen.
-
Sorgfältig kontrollierte Priscus, wie die erste Säulentrommel auf den markierten Platz gesetzt wurde. Dann fuhr der Wagen ein Stückw eiter und die zweite darauf befindliche Trommel konnte ablgeladen werden. Noch war es einfach, weil die Trommeln nur wenig angehoben werden mussten und dann relativ leicht an die ihnen zugedachte Position gedrückt werden konnten. Die Steinmetze hatten dünne Versatzmarken angezeichnet, die angaben, wie die Trommeln übereinander gehörten. Mit jeder weiteren Trommel wuchs die Säule in die Höhe und die Soldaten mussten länger ziehen, bis die Trommel die nötige Höhe erreicht hatte. Und es war schwieriger, die hoch hängende Trommel in die nötige Position zu drücken.
Priscus lässt um die halb fertige Säule ein Gerüst bauen, damit die Männer weiter oben arbeiten können und geht derweil zurm nächsten Säulenstandplatz, wo die ersten Trommeln gesetzt werden sollen.