Beiträge von Aurelia Prisca

    Soll ich ihn aufklären, dass ich ihm schon die ganze Zeit dabei zu sehe, wie er mich betrachtet und mit seinen Augen regelrecht auszieht?, überlegte Prisca noch während sie weiter schauspielerte. Allerdings kamen ihr Zweifel warum sie dieses Theater eigentlich aufführte. Sicher war Langeweile mit ein Grund, Langweile, die sie schon seit drei Tagen plagte Drei Tage? Seltsam!? Entsprach das nicht genau der Zeit die sie auf ihren neu erworbenen Sklaven gewartet hatte? Genau! Und nun muss ich testen, wie er sich mir gegenüber verhält. Musste sie das wirklich tun, durch vorgaukeln eines Albtraumes? Was sollte er ihr da großartig beweisen, außer, dass er im Stande war sie mittels einer sanften Berührung zu wecken? Nein, das ist kein Test. Aber was bewog sie zu solch einem kindischen Verhalten gegenüber einem Sklaven? Nun gut, Mara hätte dazu sicher auch etwas sagen können, doch waren außer der Aurelia und ihrem neuen Sklaven niemand hier. Nur er und sie. Hat er mich gar so sehr beeindruckt, dass ich mich zu ihm … hingezogen … fühle? …Nein …Nein! Das ist ja völlig absurd, was in aller Welt bilde ich mir da ein?


    Je mehr Gedanken durch ihren Kopf schossen, desto mehr verstrickte sich Prisca in den Facetten ihres Gefühlschaos, welches im Grunde ihr Handeln bestimmte (und das nicht erst seit heute). War da nicht seit jeher der Wunsch, den Männern zu gefallen? Reizte es sie etwa nicht, ihnen bei jeder Gelegenheit die Köpfe zu verdrehen? Tat sie das etwa nicht aus genau dem Grund, weil sie sich zu den Männern hingezogen fühlte und das obwohl sie eine verheiratete Frau war? Verheiratet - Ja …aber … reichte ihr der eine Mann nicht? Vielleicht … vielleicht auch nicht. Zumindest theoretisch wäre der Eine, ihr Gemahl, genug der sie tagtäglich mit den wundervollsten Komplimenten überhäufte, von wegen:Wie schön und bezaubernd ich doch sei, einer Göttin gleich und weiter? Nichts weiter! Denn körperlich begehrte ihr Gemahl nicht sie, sondern lieber seinesgleichen. Pah Männer! Glauben sie dürfen sich alles erlauben. Und was ist mit mir und meinen Bedürfnissen? Müssten diese für immer unerfüllt bleiben? Unerfüllt, bis ich irgendwann alt und grau bin und so unattraktiv, dass kein Mann mich mehr begehren wird


    Die Angst nicht mehr attraktiv genug zu sein und die Angst vor dem älter werden. Darin lag wohl die Wurzel von allem, was Prisca´s Denken und Handeln bestimmte und der unerfüllte Kinderwunsch tat sein übriges dazu, die Aurelia so langsam in den Wahnsinn zu treiben. Und die Krönung? Jetz bin ich offenbar schon derart verzweifelt, dass ich mir einen Sklaven kaufe, nur um zu spüren wie gut es sich anfühlt von jemandem begehrlich angesehen zu werden? War das nicht armselig? War die Realität nicht Albtraum genug, um diesen vorspielen zu müssen?


    Unvermittelt öffnete Prisca die Augen. Sie blinzelte kurz und blickte irritiert in das Gesicht des Thrakers, das nur eine Elle von dem ihren entfernt war. War es nur Einbildung oder Realität, dass ich geschlafen habe?


    "Alles ist gut? ...Ich wünschte es wäre so. ...Ich wünschte es wäre Alles nur ein Traum, murmelte sie nur mit abwesender Miene und mit einer fahrigen Bewegung strich sie flüchtig mit der Hand über seine Wange. Sie wusste selbst nicht warum sie das tat und was sie sich dabei dachte, denn ihr Geist war augenblicklich so trunken als hätte sie tatsächlich tief und fest geschlafen. Langsam richtete Prisca sich auf, einen Augenblick so verharrend, ehe sie gänzlich aufstand.


    "Nun, wie auch immer. ...ich ...hmm, nun ... lass uns gehen, Lyciscus. Ich möchte noch die Trajanischen Märkte besuchen und eventuell danach den Tempel der Fortuna. ..., sammelte Prisca langsam wieder ihre Gedanken: "Bei dieser Gelegenheit kannst mir sogleich beweisen, wie gut du dich in Rom auskennst, denn niemand sonst wird uns begleiten. ....Hast du alles was du brauchst?, flüchtig betrachtete Prisca den Brustpanzer und die Knüppel und überlegte kurz, ob ihr Leibwächter nicht besseres verdient hätte als diese abgenutzten Sachen.

    Stumm und geduldig beobachtete Mara den anderen Sklaven, bemerkte durchaus seine Narben, sagte aber nichts da sie nichts gefragt wurde. Mit dem Brustpanzer half sie ihm gern und dieser schien auch soweit zu passen, obwohl die Germanen fast einen ganzen Kopf größer als der Thraker gewesen waren. Der Neue wirkte auf den ersten Blick ganz sympathisch, ganz im Gegensatz zu Einar und Bernulf. Die beiden grobschlächtigen Germanen hatten sich stets einen Spaß daraus gemacht sie zu ärgern oder gar anzüglich zu betatschen, wann immer sie die Gelegenheit dazu hatten. Da hatten auch alle Strafen der Herrin nichts daran geändert. Dass die beiden Nordmänner am Ende ihr Leben nicht in Ausübung ihrer Pflicht verloren, hatten sie sich selbst zu zu schreiben.


    "Sag so etwas nicht! ... Die Götter mögen dich beschützen und dafür sorgen, dass auch unserer Herrin nichts passieren wird", entgegnete Mara auf die scherzhafte Bemerkung hin kopfschüttelnd und führte Lyciscus schließlich zurück in den Garten.


    ~~ zurück im Garten ~~


    Die Aurelia lag noch immer (scheinbar oder tatsächlich) schlafend so auf der Kline, wie Lyciscus sie vorhin verlassen hatte. Lediglich ihr Kleid war ein wenig in Unordnung gebracht worden durch den Wind, der den dünnen Stoff an den Beinen und um die Schultern herum umspielt und dabei leicht verrutscht hatte. Mara warf einen prüfenden Blick zu ihrer Herrin um sicher zu gehen, dass die Schlafende nicht ungewollt zuviel Haut zeigte und zufrieden stellte die Sklavin fest, dass alle entscheidenden Stellen mit genügend Stoff züchtig verhüllt waren. "Die Herrin hat mir vorhin gesagt, dass du dich da auf die Bank setzen und warten sollst, falls sie einschlafen sollte. Warte einfach, bis sie aufwacht", gab Mara den Wunsch der Aurelia an den dem Neuen weiter und wandte sich mit diesen Worten zum gehen.


    Wird er tun, was man ihm gesagt hat? Wird es ihm unangenehm sein, oder eher das Gegenteil? Vor allem, was werden seine Augen tun? Prisca hielt die Augen unscheinbar nur einen winzigen Spalt geöffnet, um ihren Leibwächter beobachten zu können. Von wegen schlafen. Sie tat nur so und gab sich ganz entspannt, denn Brustkorb dabei langsam und gleichmäßig hebend und senkend. Bei allen Göttern warum mache ich das nur? ... Warum benehme ich mich nur so kindisch, schalt die Aurelia ihr Verhalten selbst, doch andererseits war Langeweile war schon immer der ärgste Feind einer Patrizierin und dementsprechend erfinderisch war sie eben, wenn es darum ging für ein wenig Kurzweil zu sorgen.


    Und nun ... ? Schon kurze Zeit später langweilte Prisca ihr eigener Plan und spontan entschied sie sich dazu eine Albtraumphase vorzutäuschen. Wie er wohl darauf reagieren wird?


    Prisca legte sogleich die Stirn leicht in Falten, die Atmung etwas beschleunigend und hauchte zunächst unverständliche Laute, ehe sie die Augen zusammen kniff und damit begann, den Kopf unruhig hin und her zu wenden. Albern kam sie sich dabei nicht vor. Es war ja nicht so, dass sie gar keine Albträume plagten und in der Tat war es noch gar nicht so lange her, dass sie des nachts schweißgebadet aufgewacht war, nachdem ihr im Traum die Bilder von dem Bürgerkrieg und ihrer Entführung erschienen waren.


    Doch hier und jetzt war alles nur gespielt und was das betraf, so hatte Prisca in all den Jahren (die sie schon in Rom lebte) gelernt eine gute Schauspielerin zu sein. Ein schlechtes Gewissen hatte sie deswegen im übrigen nicht, da es ja in diesem Fall darum ginge die Reaktion ihres neuen Leibwächters zu prüfen.


    "mmmmmh ...nein ....nicht. Geht weg! ...Ihr ....ihr Schatten, geht! ...Lasst mich ....lasst mich in Ruhe!!" Das leise Wimmern schwoll mehr und mehr an während sich Prisca unruhig auf der Kline hin und her warf.

    Als Lyciscus meinte, er könne "noch nicht beantworten" ob sie es "wert wäre", da er einen Menschen nicht allein nach dem Aussehen beurteilte, konnte Prisca ein amüsiertes Schmunzeln nicht zurück halten. Ehrlich war er! Vermutlich war er in diesem Moment aber auch sehr nervös angesichts der Tatsache, dass sein Leben von nun einer Frau gehörte. Dementsprechend wollte er wohl nichts falsch machen, um ihr nur ja nicht zu missfallen. Schön und gut ... respektlos soll er auch nicht sein, aber ... gerade sein selbstbewusstes Verhalten und wie er ihr auf dem Sklavenmarkt frech und mit stolz erhobenen Haupt zu gegrinst hatte, hatten Prisca gereizt für ihn mit zu bieten. Sklaven ohne Rückgrat hatte sie zur schließlich genüge.


    "Gut! ... Ich hoffe, du wirst mir die Frage irgendwann beantworten können, sobald ich mich - nicht nur körperlich - als deiner würdig erwiesen habe", entgegnete Prisca ihm scherzend, mit einem Augenzwinkern, ehe sie ihn gehen ließ. "Alles weitere besprechen wir später. Mara kann dir außerdem einige Fragen beantworten ... Mit diesen Worten drehte sich die Aurelia auf den Rücken und schloss die Augen, den Beutel zu ihren Füssen und den Sklaven nicht weiter beachtend und doch hoffend, dass ihm ihr schlafend wirkender Anblick ein wenig Freude bereiten würde.


    ~~ im balneum der Sklaven agekommen ~~


    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/180310/llh4oi24.jpg] | Mara
    Nachdem Lyciscus ihre Hilfe abgelehnt hatte, war Mara in den Schlafbereich der männlichen Sklaven gegangen um dort ein Bett für den Neuen herzurichten. Anschließend kehrte sie zu ihm zurück und fand ihn augenscheinlich dösend im Badezuber vor.


    "Lyciscus?! Schläfst du? ", fragte Mara leise während sie auf einen Tisch neben dem Zuber zu ging, um dort einige Dinge abzulegen. "Hier, ich habe dir einige Sachen mitgebracht, die du vielleicht gebrauchen kannst. Diese Dinge gehörten Einar und Bernulf, den beiden Germanen, die vor dir als Leibwächter der Herrin gedient haben. Mehr davon ist in der Truhe neben dem Bett, das ich für dich hergerichtet habe" Mit dieser Erklärung trat Mara zur Seite und zeigte auf einen ledernen Brustpanzer, ein Paar Arm und Schienbeinschützer und mehrere hölzerne Knüppel in verschiedenen Größen, welche die Sklaven einst gebastelt hatten. Natürlich waren diese Schlaginstrumente nicht mit echten Waffen zu vergleichen, da es Sklaven verboten war echte Waffen zu tragen.


    Abwartend blieb Mara neben dem Tisch stehen und blickte Lyciscus mit ihren rehbraunen Augen an.

    Aufmerksam hörte Prisca zu, was Lyciscus zu berichten hatte. So so, über mich lustig gemacht hat er sich also. Dann hat er anscheinend ernsthaft in Erwägung gezogen zu flüchten, schlussfolgerte die Aurelia aus jener Bemerkung für die Lyciscus nun (mit einem treuherzigen Blick) um Vergebung bat. Spielt er nur mit mir? Oder hat er mittlerweile sein Schicksal akzeptiert?, wunderte sich die Aurelia ein bisschen über das veränderte Verhalten ihres neuen Sklaven. Auf dem Sklavenmarkt noch ganz der Rebell und unbeugsam … und jetzt? Nur drei Tage, die scheinbar ein Wunder bewirkt haben. Aber warum ist er zu mir zurück gekehrt? Diese Frage stellte sich Prisca unablässig, während sie scheinbar regungslos da lag und zu hörte.


    Ja sie hatte Ehrlichkeit gefordert und daran schien Lyciscus sich zu halten. Auf seine Bitte um Vergebung reagierte Prisca bewusst nicht weiter, vielmehr konzentrierte sie sich ganz auf seine Augen. Denn seine Blicke - die er nicht nur einmal über ihren Körper wandern ließ - unterschieden sich wiederum kaum von denen, die er ihr damals auf dem Markt zugeworfen hatte. Derlei Blicke waren Prisca nicht fremd und normalerweise auch nicht unangenehm, sofern sie nicht allzu anzüglich wirkten. Im Gegenteil war es der Aurelia stets eine Freude mit anzusehen, wenn ihre Reize den gewünschten Effekt bei einem Mann erzielten. Nun war ein Sklave streng genommen kein Mann, dem Prisca gefallen wollte doch, … bei ihrem neuen Leibwächter … nun, … da war dieses seltsame Gefühl das sie daran hinderte, solche Blicke von ihm sofort zu unterbinden.


    "Du möchtest also ein Bad nehmen? … Nun gut. … Wobei ich mich wundere, dass du drei Tage lang keine Zeit gefunden hast zu baden, ehe du es wagtest mir gegenüber zu treten", erhob Prisca schließlich ihre Stimme. Sie hinterfragte bewusst jedes seiner Worte um ihn herauszufordern, einem Spiel gleich um sich mit ihm zu messen. "Du fragst, was mein Wunsch sei? …Gut, ich werde ihn dir sagen. Mein Wunsch ist es, dass du mich von nun an mit deinem Leben beschützt, als mein Leibwächter.", klärte Prisca denn Sinn und Zweck seines Daseins auf. "Und ich denke, du hast meinen Leib mittlerweile ausgiebig genug begutachtet um beurteilen zu können, ob ich es wert bin, dass du dein Leben für mich zu opfern bereit wärst" Selbstbewusst sprach Prisca diese Worte und erwartungsvoll sah sie ihrem Sklaven dabei in die Augen, wobei sie bewusst lasziv ihren Leib (der nur verhüllt ward vom dünnen Stoff ihres Hausgewandes) ein wenig mehr ins rechte Licht rückte.


    "Mara! …du wirst Lyciscus das Bad zeigen und dafür Sorge trage, dass es ihm an nichts mangeln wird.", rief Prisca sogleich ihre Leibsklavin herbei, um ihr mit einem Wink zu anzudeuten, dass sie sich um Lyciscus´ Wohl zu sorgen hätte. "Und du, Lyciscus, wirst meine Leibsklavin mit dem gleichen Respekt behandeln, wie du es mir gegenüber zu tun gedenkst. Haben wir uns verstanden? … Wenn du soweit bist, dann wirst du mich mich auf den Markt begleiten, denn ich muss noch ein paar Besorgungen erledigen, für mein Fest", soweit wäre für den Moment wohl alles gesagt, doch wartete Prisca geduldig, ob ihr Sklave noch eine Frage hätte …

    Der Anblick des Vogelschwarms - der mit schnellen Richtungswechseln bizarre Figuren auf den blauen Himmel malte - bannte den Blick der Aurelia für eine gefühlte Ewigkeit. So versunken in ihren Gedanken lag Prisca seitlich ausgestreckt auf der Kline, den Rücken just in jene Richtung gewandt, aus der Lyciscus leisen Schrittes näher kam. Ihre Leibsklavin Mara hatte sich Minuten zuvor zurück gezogen, um der Herrin ein wenig Ruhe zu gönnen und so gab es niemanden, der die Ankunft ihres Sklaven hätte avisieren können. Sehr viel Unterschied hätte es wohl nicht mehr gemacht, doch so lag der Überraschungseffekt ganz auf der Seite ihres Sklaven, als dieser seine Stimme erhob und zu ihr sprach.


    Für eine Sekunde erstarrte Prisca und sie konnte es kaum glauben. Er ist hier! Er ist tatsächlich zurück gekommen Eine Mischung aus Freude aber auch Verwirrung durchströmte die Aurelia und ließ sie einige Augenblicke regungslos verharren, so als würde sie schlafend liegen. Doch innerlich war Prisca hellwach und noch einmal zogen die Bilder von der Versteigerung an ihrem geistigen Auge vorrüber. Immer wieder bis zu dem Punkt an dem sie ihn hatte gehen lassen. Ohne ein Wort war er gegangen und ich hatte gedacht, dass ich ihn niemals wieder sehe..


    Doch sie hatte sich getäuscht, denn Lyciscus war zurück gekommen. Er war nun hier, so nah und immer noch konnte es Prisca kaum glauben. Ist er es, der verrückt ist? Oder war ich es, dass ich ihn habe gehen lassen, mit einem Beutel voller Geld? Und bin ich es noch, dass ich mir gar so viele Gedanken um einen einfachen Sklaven mache?, schalt Prisca sich selbst eine Närrin und doch konnte sie nicht anders ....


    "Du hast dir viel Zeit gelassen ... Ich hoffe du wusstest sie gut zu nutzen", entgegnete Prisca so, als hätte sie einen Vorahnung gehabt. Gemächlich drehte sich die Aurelia auf der Liege um, bis sie auf der anderen Seite zu liegen kam. Den Kopf auf den angewinkelten linken Arm gestützt betrachtete Prisca zunächst stumm ihren Sklaven, wobei sie unbewusst seinen innigen Wunsch erfüllte, indem sie ihm lange und tief in seine Augen sah. So wie vor drei Tagen, als er noch auf dem Podest stand, doch hier und heute war alles ganz anders. Keine brennende Hitze, kein Geschrei und keine Menschenmengen störten diesen Augenblick der sonderbaren Ruhe.


    Zumindest war Prisca zur Ruhe gekommen, nachdem sie endlich Gewissheit hatte, dass ihr Sklave zu ihr zurück gekehrt war. Aus freien Stücken, oder? Nun ja, sonst wäre er ja nicht hier, oder? Was auch immer er womöglich geplant haben mochte ... das alles interessierte die Aurelia nicht mehr.


    "Setz dich...", deutete Prisca mit der rechten Hand auf eine Bank gleich neben ihrer Kline:"Und erzähle mir, ... wie war deine Zeit in Rom? Hast du sie genossen? Oder hast du sie und Rom verflucht? ... Hast du gar mich verflucht? Dass ich, eine Frau, nun über dein Leben bestimmen kann. Oder hast du mich gar verspottet, dass ich dich so einfach hab gehen lassen?", sprudelte es einfach so aus Prisca heraus, was ihr durch den Kopf ging. "Sei ehrlich ...mehr verlange ich nicht" Dabei klang Prisca keineswegs herrisch sondern einfach nur neugierig. Sogar ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen während sie aufmerksam ihren Sklaven beobachtete und gespannt auf seine Antworten wartete.

    [Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/Acanthus.png| Acanthus


    Mit regungsloser finsterer Miene hörte Acanthus die Erklärung des Mannes. Ob er das öfters machte? Anstatt einer Antwort knirschte der Ianitor nur mit den Zähnen, wobei er den Knüppel immer noch schlagbereit in der Rechten hielt. Immer wenn einer anfing in derart zu zu texten, dann wurde der erfahrene Türsteher misstrauisch. Erst als der Name der Aurelia fiel und sich heraus stellte, dass das der angekündigte Kauf von vor drei Tagen sein musste, entspannte Acanthus seine Schlaghand und senkte den Knüppel. Was war denn das für ein Spaßvogel? Das sollte der neue Leibwächter der Hausherrin sein? Fragt der doch allen Ernstes ihn, Acanthus, ob er eine Hausführung haben könnte. Hätte Acanthus gewusst wie man lacht, dann hätte er es vermutlich jetzt getan.


    "Acanthus", nannte der Ianitor knurrend lediglich seinen Namen und trat dann einen Schritt zur Seite, damit Lyciscus eintreten könnte. "Nein! … Ich bin der Ianitor und nicht dein Fremdenführer. … Folge der Sklavin!", murrte Acanthus genervt und wies mit einer leichten Kopfbewegung auf eine nubische Sklavin, die schon bereit stand. Die könnte dem Neuen seinetwegen das ganze Haus zeigen und was auch immer. Sorge, dass der Neue der Herrin etwas antun konnte, hatte Acanthus jedenfalls nicht. Er war ausschließlich für das Heil der porta zuständig und nicht für das der Herrschaften.

    Zitat

    Original von Lyciscus
    Lyciscus musste doch einen weiteren Weg zurücklegen, schlussendlich aber fand er die Straße die zur Villa Flavia führte. Kurz bevor er noch am Tor angekommen war, sah er schon aus weiter Entfernung diesen Fleischberg der wohl das Tor zu beschützen schien.


    Langsam näherte er sich, aus dem Augenwinkel betrachtete er den Riesen, hoffe er doch nur das dieser sich nicht auf ihn legen würde um ihn mit seinem Gewicht zu erdrücken.


    Nach einer kurzen Phase des Nachdenkens, atmete der Sklave tief durch und Klopfte mit geballter Faust gegen das Tor der Villa Flavia.


    [Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/Acanthus.png| Acanthus


    Auf das Klopfen hin öffnete sich die Luke, ein Augenpaar starrte nach draußen und erfasste die beiden Kerle (Lyciscus und einen namenlosen Riesen) vor der Türe. Man konnte ein dumpfes Fluchen hören und die Luke wurde wieder geschlossen. Kurz darauf wurde die porta aufgezogen und heraus kam Acanthus. Die Miene des erfahrenen Türstehers war finsterer als der Hades an seiner dunkelsten Stelle sein mochte, denn der "Fleischberg" lungerte schon zum wiederholten Male vor der Türe herum und verschreckte die Besucher.


    "He ...du!", rief Acanthus dem Riesen zu und während der Angesprochene noch im Begriff war den Kopf zu drehen, zog der flavische Ianitor ihm auch schon mit voller Wucht einen Knüppel über den Schädel. "Hab ich dir nicht erst gestern gesagt, dass du nicht ständig vor meiner porta herum lungern sollst?", schob Acanthus knurrend eine Frage hinterher, während der getroffene Hüne noch im Begriff war wie ein gefällter Baum auf dem Boden aufzuschlagen.


    Sofort waren ein paar andere Sklaven zur Stelle um die Lebenszeichen des Bewusslosen zu prüfen. "Na das gibt eine ordentliche Beule ... los schaffen wir ihn weg. Wir laden ihn am besten auf der anderen Seite der Stadt ab, dann findet er hoffentlich nie mehr hierher zurück", bemerkte einer von ihnen und ehe man sich[ versah, hatten sie den Kerl schon in einen Sack gesteckt und schleppten ihn von dannen.


    "Und was ist mit dir? Gehörst du etwa zu dem da?", wandte sich Acanthus nun endlich an Lyciscus, mit dem Knüppel in Richtung des Fleischberges deutend, ehe die Slaven mit jenem namenlosen Riesen um die nächste Ecke verschwunden waren. "Wenn ja, dann zieh besser Leine, sonst mach ich dir Beine!" Eine Drohung, die Acanthus ohne jeden Zweifel in die Tat umsetzen würde.

    Tag um Tag war vergangen, ganze drei Tage, seit Prisca auf dem Sklavenmarkt einen Sklaven ersteigert hatte. Soweit so gut, nur hatte sie und ihn gleich anschließend mit dem Auftrag weggeschickt, dass er sich in Rom ein wenig umsehen sollte. Augenscheinlich eine ziemlich törichte Tat angesichts der Tatsache, dass die Aurelia ihm zudem einen Beutel voller Geldstücke mitgegeben hat. Ich bin wohl eine Närrin, dass ich geglaubt habe dem Sklaven vertrauen zu können, bereute Prisca mittlerweile ihre Entscheidung und dementsprechend schlecht war ihre Laune.


    Ich hätte ihn in Ketten nach Hause führen sollen, um zuerst seinen Willen zu brechen ... doch nein, ich musste ja so naiv sein und glauben, dass ich ihm vertrauen könnte ... Tja , da hatte Prisca´s Menschenkenntnis sie wohl im Stich gelassen und diese Tatsache machte ihr mehr zu schaffen als der Verlust der 1.700 Sesterzen. Pah ... Das Geld interessierte die Aurelia am wenigsten, obgleich sie wohl eine bessere Verwendung hätte finden können ....


    "Nun hab doch noch ein wenig Geduld, Domina ... Der Tag ist noch lange nicht vorrüber. Er kann also jeden Moment kommen. Besser spät als nie, oder?", versuchte Mara, ihre Leibsklavin, die schlechte Laune der Herrin irgendwie zu zerstreuen, indem sie ihr gut zuredete. Gleichzeitig kümmerte sie sich um das Haar der Aurelia, um es zu kämmen und zu einem losen Zopf zu flechten.


    "Auf deine Weisheiten kann ich gut und gerne verzichten, du dummes Ding. Von wegen er wird kommen, pah! ... Woher willst ausgerechnet du das wissen?! Kümmere dich lieber um mein Haar!", zischte Prisca nur missmutig zurück, ohne sich von dem Gesäusel ihrer Sklavin in irgendeiner Form beschwichtigen zu lassen. Von wegen spät als nie ... wahrscheinlich ist der Kerl schon über alle Berge und lacht sich ins Fäustchen, dass ich so dumm gesesen bin, ihm auch noch Geld mit zu geben Tja, das Geschehene konnte Prisca nicht mehr ungeschehen machen und so blieb ihr nichts anderes übrig, als zu warten. Doch worauf? Auf ein Wunder?


    In diesem Augenblick zog ein Vogelschwarm hoch am Himmel über dem Garten der Villa Flavia hinweg, wo die Aurelia gerade ausgestreckt auf einer Kline lag und mit sich und der Welt haderte. Prisca richtete ihre Augen gen Himmel und gedankenverloren beobachtete sie, wie die Vögel weiter gen Osten flogen. Sie kann wohl niemand aufhalten, genau so wenig wie ihn, ... wo er wohl gerade sein mag? ..., musste Prisca ungewollt wieder an den Tag zurück denken, an dem sie ihn so leichtfertig hatte gehen lassen ...

    Zitat

    Original von Lyciscus ...


    Sim-Off:

    Überweisung an Staatskasse II ist erfolgt


    Endlich! Ich habe den Zuschlag, triumphierte Prisca innerlich, ohne es nach außen zu zeigen. Die übrigen Bieter hatten wohl kein Interesse mehr an einem Sklaven, nachdem dieser sie offen mit seiner Frage konfrontiert hatte und das kam der Aurelia nur gelegen. Sogleich wurde ein Sklave nach vorne geschickt, um dem Sklavenhändler den Beutel mit den klimpernden Sesterzen zu überreichen und Lyciscus in Empfang zu nehmen. Doch ehe es sich der Sklave versah, war der Thraker auch schon auf halben Weg in Richtung seiner neuen Herrin auf und davon.


    Ein seltsames Gefühl durchströmte Prisca als der Blick des Thrakers sie einfing und er zielstrebig auf sie zu schritt. Fast schien es so als würde die Menge vor ihm zurück weichen und ihm Platz machen während er seinen Weg ging. Zielstrebig und nur auf (s)ein Ziel fixiert. Ja!So muss ein Leibwächter sein. Groß, stark, Respekt einflößend ... , begann Prisca fast zu schwärmen beim Anblick des näher kommenden Sklaven, doch eigentlich war dieser gar nicht so groß, wie er auf dem Podest zuvor gewirkt hatte. Aber das störte die Aurelia nicht, wenigstens müsste sie dann nicht so weit zu ihm aufsehen wie damals zu ihren beiden germanischen custodes, neben denen sie fast lächerlich klein gewirkt hatte.


    Nein ..nein, das passt soweit alles! ... Was meinst du?, warf Prisca der Claudia einen kurzen fragenden Blick zu. Sassia würde die stumme Frage schon richtig deuten, da sie ja am Anfang über den Sklaven gesprochen hatten.


    Und auch die korrekte Anrede und Verbeugung hat er schon gelernt ... Sehr schön! , schmunzelte Prisca innerlich amüsiert als Lyciscus sie ansprach. Eine Sekunde lang war sie versucht, diese Bemerkung laut zu äußern, doch sie wollte bewusst nicht den Sklaven vor aller Augen lächerlich machen. Schließlich sollte aus ihm ein ansehnlicher Leibwächter werden, dem Prisca ihr Leben anzuvertrauen gedachte und demenstrechend müsste ein gewisses Vertrauen und eine Vertrautheit zwischen ihnen entstehen. Und natürlich müsste er die nötige Motivation haben, mein Leben zu schützen um irgendwann seine Freiheit wieder zu erlangen, erninnerte sich Prisca an die Worte Sassia´s. Motivation!


    "Nun denn ... Lycisus ist dein Name, wenn ich mich recht entsinne. Lyciscus der Thraker ..., begann Prisca zu sprechen und sah dabei dem Sklaven direkt in die Augen. NIcht herablassend und auch nicht amüsiert oder sonst wie belustigt. Es klang rein wie eine Feststellung. "Es ist schon spät und wir sollten uns langsam auf dein Heimweg machen. Ich denke, Sassia, es wird das Beste sein, wenn du und dein Leibwächter sich uns anschließen", richtet Prisca kurz eine Frage an Sassia und wunderte sich nur, wo denn der Leibwächter der Claudia eigentlich abgeblieben war.


    Dann gab sie dem Sklaven, der ihr Geld verwaltete einen Wink, worauf dieser einen Beutel mit klimpernden Münzen auf Lyciscus zu warf. Nur mit so viel Schwung, dass er den Beutel mit Leichtigkeit fangen könnte.


    "Das dürfte reichen ... ", sprach Prisca ihren neuen Sklaven nun wieder direkt an und dieses Mal umspielte ein sanftes Lächeln ihre Lippen während sie weiter sprach: "Kauf dir davon eine ausgiebige Mahlzeit und neue Kleidung ... Eine Unterkunft und meinetwegen auch eine lupa, falls dir der Sinn danach ist."Womöglich würde sie mit dieser Ansage nicht nur Lyciscus sondern auch Sassia und die übrigen Sklaven völlig verblüffen, da sie gerade im Begriff war ihren (soeben ersteigerten) Sklaven mit einem Beutel voller Sesterzen weg zu schicken. Dem Risiko war sich Prisca durchaus bewusst, dass er mit dem Geld womöglich sofort das Weite suchen würde. Es ist ein Test, wenn er denn zurück kommt, dann weiß ich, dass ich mich auf ihn verlassen kann, dachte Prisca dazu nur, ehe sie nun konkreter wurde:


    "Ich will, dass du dich in den nächsten drei Tagen in ganz Rom umsiehst und dich mit den Eigenheiten dieser Stadt vertraut machst. Drei Tage! Anschließend erwarte ich dich in der Villa Flavia. Es sollte kein Problem für dich sein das Anwesen zu finden" Mit diesen Worten schloss Prisca und abwartend blickte sie ihn an, während der scriba flugs ein Wachstäfelchen aus der Tasche zog. Auf dieses schrieb der Sklave den Namen die Besitzverhältnisse und drückte das Siegel der Aurelia darauf, ehe er es Lyciscus überreichte damit dieser sich zur Not ausweisen könnte. Hätte er noch Fragen oder würde er sich einfach umdrehen und gehen. Er hatte die "freie" Wahl Nun, das dürfte ihn hoffentlich genug motivieren. Ich bin gespannt, was in drei Tagen sein wird Entweder hätte sie dann einen Leibwächter, der die Straßen Rom´s gut genug kannte um sie bei Gefahr auch schnell in Sicherheit zu bringen, anstatt hilflos und orientierungslos an ihrer Seite zu stehen ...


    Oder aber ich habe hier und heute 1.700 Sesterzen verschenkt ...



    Sim-Off:

    Folge-Thread in der Villa Flavia erstelle ich vorsorglich schon mal ;)

    Zitat

    Original von Claudia Sassia
    ... „Das ist Vinicius Massa, ich denke, er wird nicht mehr auf den Sklaven bieten. Er machte einen netten Eindruck und hat uns also genau genommen ja dir viel Glück beim Erwerb des Sklaven gewünscht. Eigentlich wollte ich dich vorstellen, aber er scheint es nun doch eilig zu haben.“ ... „Nun schauen wir mal, ob du den Zuschlag erhältst.“ ...


    Mit einem fragenden Blick empfing Prisca die Claudia Vinicius Massa?:"Den Namen habe ich noch nie gehört. Was ... was habt ihr denn geredet? Über den Sklaven? ...Über mich?" Einen kurzen Augenblick lang sah Prisca dem Vinicius nach, der offenbar das Interesse an dem Sklaven verloren hatte. "Hmm, ... schade, aber vielleicht lernen wir ihn ja bei einer anderen Gelegenheit kennen" Mit einem Schulterzucken richtete Prisca ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorne zur Bühne und ihre Augen wanderten prüfend über die noch anwesenden Personen. Ihre Anspannung wuchs immer mehr, denn der Ausgang der Versteigerung war völlig offen. Am Ende fanden sich gar völlig neue Bieter ein, die vom sportlichen Ehrgeiz getrieben um den SKlaven mitsteigern wollten. Es hatte ja auch einen gewissen Reiz, ähnlich wie ein Sieger im Wettkampf, am Ende die Trophähe in Empfang zu nehmen. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass der Gewinn mitunter teuer erkauft wurde, doch spielte das Geld für die meisten keine Rolle.


    Prisca beobachtete genau die umstehenden Leute und insbesondere den jungen Mann, der momentan aber kein weiteres Gebote abzugeben gedachte. Oder? Soll ich mein Gebot nochmals erhöhen? Dann müsste der alte Titus doch genug haben und mir endlich den Zuschlag geben?, überlegte Prisca ... Mich selber überbieten? ... so weit kommt es noch. Tief atmete Prisca durch und warf dem Sklaven nochmals einen Blick zu während sie ungeduldig auf das Ende der Versteigerung wartete.

    Wer hält eigentlich das aktuelle Höchstgebot von 1.600 Sesterzen?, fragte sich Prisca beiläufig, während sie innerlich immer ungeduldiger wurde. Der Preis war dem alten Titus anscheinend immer noch nicht hoch genug und das war insofern gut, da nicht sie die Höchstbietende war. Ebenso wenig war es der bärtige Mann, mit dem Sassia gerade redete und auch nicht Cerretanus, der ihr immer noch eine Antwort schuldig war.


    Nein, der Höchstbietende war - nach wie vor - der junge Mann da in ihrer Nähe und einen Wimpernschlag lang war Prisca versucht, diesen Mann ebenfalls in ein Gespräch zu verwickeln, so wie es augenscheinlich Sassia mit dem anderen Bieter tat. Interessant wäre es allemal zu erfahren, welchen Verwendungszweck andere für diesen Sklaven angedacht hatten, denn sehr viele Eigenschaften (außer Wächter oder Leibwächter) waren es ja nicht, die der olle Titus eingangs angepriesen hatte. 1.600 Sesterzen wären hierfür bereits ein stolzer Preis, doch wenn er seine Aufgabe entsprechend gut erledigen würde, wäre er diese Summe allemal wert.


    "Ich erhöhe auf 1.700 Sesterzen", hörte sich Prisca in dem Augenblick das nächste Gebot laut ausrufen und sogleich biss sie selbst tadelnd sich auf die Lippe. Herrje, nun hab ich mich doch hinreißen lassen, mein Interesse an diesem Thraker offen kund zu tun ...

    Sassia war zuversichtlich, dass sie es gemeinsam schaffen würden und Prisca wollte ihr das gerne glauben. Angesichts der wenigen verbleibenden Zeit hatte die Aurelia allerdings so ihre Zweifel. Alleine würde sie es aber in jedem Fall nicht (mehr) schaffen und deshalb nahm sie die Hilfe der Claudia dankbar an. Und siehe da! Sassia bewies ein erstaunlich gutes Auge und ein besonderes Gespür für Details. Prisca beobachtete mit wachsender Freude, wie die Sklaven sogleich die Befehle der jungen Frau umsetzten und wie das Gesamtbild von Minute zu Minute stimmiger wurde."Ja genau! Das ist es ...!" Mehr sagte die Aurelia momentan nicht. Nachdem die ersten beiden Kleider endlich in das rechte Licht gerückt waren, wuchs auch die Zuversicht in Prisca, obgleich es noch viele weitere Kleider gab. Nun gut, nicht alle waren derart herausragend, dass man sie alle auf so besondere Weise hervorheben müsste, doch musste am Ende alles perfekt sein!


    "Hmmm, ja ich denke auch, dass hier das Thema Harem gut passen würde", nickte die Aurelia auf die Frage hin und gab den Sklavinnen den Wink, die angedachten Sitzkissen dort zu drapieren. "Ich bin ja so froh und dankbar, dass du mir hilfst, Sassia", wandte sich Prisca derweil mit einem dankbaren und ehrlichem Lächeln an die Claudia und wählte bewusst die vertrautere Anrede. Schließlich lebten sie von nun an unter einem Dach und Prisca war zuversichtlich, dass zwischen ihnen eine Freundschaft entstehen würde.


    Natürlich sollte Sassia´s Hilfe nicht unbelohnt bleiben und Prisca hatte bereits eine Idee. Kurzerhand winkte Prisca eine scriba herbei, um die Entwürfe der Einladungstexte noch mal spontan zu überarbeiten. "Was hältst du davon wenn wir deinen Namen mit auf die Einladungsschreiben setzen? Wir schreiben sinngemäß Aurelia Prisca und Claudia Sassia geben sich die Ehre und laden zum Fest der Kleider ein ... Ein Fest, das auschließlich für die Damen Rom´s ausgerichtet wird, um in angenehmer Atmosphäre ganz ungezwungen über Kleider, Kosmetik, Schmuck und vieles mehr zu plaudern. Zudem können diese Unikate nach Lust und Laune anprobiert und bei Gefallen ersteigert werden. Selbstredend darfst du dazu alle deine Freundinnen und Bekannten einladen, wenn du möchtest", erklärte Prisca ihren Plan und warte gespannt, ob dieses Vorhaben der Claudia gefallen würde.

    Zitat

    Original von Lyciscus
    ... Er schüttelte mit dem Kopf und grinste die wohl bezaubernste Frau auf diesem Platz breit an, im selben Moment drehte er seinen Kopf weiter zum großen Römer "Herr!" sprach er ihn mit etwas lauterer Stimme an, "Gehörst Du ebenfalls zu denen, die Menschen keine Fragen beantworten nur weil sie hier als Ware angeboten werden obwohl sie immer noch Menschen sind? Falls nicht so beantworte mir doch eine Frage, hat jemals ein Sklave oder eine Sklavin unter Deiner schützenden Hand die Freiheit als Deine Gunst erworben?"...


    Zum wiederholten Mal trafen ihre Augen aufeinander und jedesmal schien der Sklave sie "frecher" anzublicken. Diesen Eindruck fand Prisca nun bestätigt, da der Sklave in ihre Rrichtung breit grinste und dabei den Kopf schüttelte. Was will er mir damit sagen? Dass er mich nicht will? Und was macht er jetzt, ... fragt die beiden anderen Bietern nach, ob sie schonmal Sklaven freigelassen haben. ... Sind wir hier bei wünsch dir was?, lachte Prisca amüsiert und leise auf als sie das sah und hörte. Sie fragte er nicht, obgleich sie ihm diese Frage durchaus hätte bejahen können. Meine Leibsklavin Tilla und meinen Ex-Leibwächter Hektor zum Beispiel Diese beiden Sklaven hatte Prisca schweren Herzens gehen lassen, nachdem die beiden sich ineinander verliebt hatten. Aber sie hatte er ja nicht gefragt. Zugegeben traf auf sie auch das andere Extrem zu, dass Sklaven auf ihren Befehl hin getötet worden sind. Einar und Bernuf, meine beiden germanischen Leibwächter. Diese Idioten! Sie hatten meinen Stiefsohn am hellichten Tag angegriffen und misshandelt, also blieb mir keine andere Wahl. Die Herrschaft anzugreifen war inakzeptabel und so hatten die beiden Germanen ihr Leben verwirkt Tja und seitdem suche ich vergeblich nach einem verlässlichen Leibwächter.


    Aber sie wurde nicht gefragt. Ob es überhaupt jemanden interessieren würde? Den SKlaven vielleicht, doch er fragte ja nicht sie und geantwortet hätte sie ihm ohnehin nicht. Zumindest nicht hier, denn eine Patrizierin kommunizierte nicht lauthals über den halben Marktplatz hinweg wie gewöhnliche Marktweiber. Also war es gut so, dass er sie nicht fragte. Pah! Dieser Kerl und sein freches Verhalten beschäftigten Prisca innerlich, auch wenn sie nach außen hin nun desinteressiert zeigte. Soll ich ein weiteres Gebot abgeben, oder soll ich abwarten was die beiden anderen Bieter machen?, überlegte Prisca voller Ungeduld hin und her und ertappte sich dabei, wie sie am Ende doch wieder intersessiert zu dem Thraker hinüber schielte. Ja, ihr Interesse an dem Sklaven war nach wie vor groß.


    edit: TippEx

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    Original von Lyciscus
    "Du könntest mir noch einen kleinen gefallen machen, wenn Du den Becher Deiner Herrin übergeben hast, nimm doch bitte einmal die andere freie Hand von ihr und streichle ganz sanft darüber, dann gibst Du ihr einen Kuss auf den Handrücken und lässt die Hand wieder los. Du brauchst auch nichts dazu sagen, schaffst Du das?"..."Na los Kleiner!"


    Mit großen Augen sah der Sklavenjunge den großen Mann an, der auf dem Podest viel viel größer wirkte als jeder andere Mensch, den der Kleine bis dato gesehen hatte. Und den wollte die Herrin kaufen? Einen Riesen? Fast bekam es der Junge mit der Angst, doch als der Riese sich zu ihm herunter beugte, ihn freundlich ansprach und anlächelte, da war die Angst sofort verflogen. Der Riese wollte, dass er der Herrin die Hand küsst? Stirnrunzelnd überlegte der Kleine eine Sekunde lang, ehe er nickend erwiderte: "Geht klar! ..." Grinsend nahm er den leeren Becher in Empfang und machte sich flugs auf den Rückweg.


    Prisca indes beobachtete die Szene neugierig und sah wie der Sklave mit dem Kleinen redete, ohne jedoch die Worte von hier aus verstehen zu können. Ebenso konnte sie nicht mithören, was Sassia fast gleichzeitig mit dem bärtigen Mann besprach. Wollte sie ihn gar ablenken oder mit ihm verhandeln? Prisca hätte zu gern gewusst, was da geredet wurde, doch sie musste sich wohl oder übel in Geduld üben, bis Sassia endlich zurück wäre. Zwischenzeitlich hatte Prisca den Sklavenjungen in der Menge verloren und suchend glitten ihre Augen nun über die Menschenmenge hinweg. Dabei fiel ihr der junge Mann auf, der aktuell das höchste Gebot aufgerufen hatte. 1.600 Sesterzen hatte er geboten. Eine Menge Geld für einen so jungen Mann, dachte Prica spontan, ehe sie von einer Berührung völlig aus den Gedanken gerissen wurde.


    Wie aus dem Nichts stand plötzlich der Kleine vor ihr und drückte ihr den leeren Becher in die Hand. Was????..... Verdutzt blickte Prisca nach unten, während der Sklavenjunge auch schon nach der anderen Hand griff, um ihr einen Kuss darauf zu drücken. Nicht gehaucht, sondern schön feucht und fröhlich, was die Aurelia noch mehr durcheinander brachte … Was in aller Welt erlaubt sich dieses Ding?, schoss es durch Priscas Kopf, ehe sie zu erahnen glaubte, weshalb der Sklavenjunge im Begriff war ihre Hand abzulecken. Von Küssen hatte der Kleine wahrlich noch keine Ahnung, so ungelenk wie er seinen Mund an der Hand der Aurelia abwischte, genauso wenig wie der Sklave dort drüben auf dem Podest eine Ahnung davon hatte, wie er einer römischen Patrizierin entgegenzutreten hätte.


    Doch irgendwie empfand Prisca dieses despektierliche Verhalten in dem Moment gar nicht schlimm, sondern eher faszinierend. "Genug jetzt. Ich habe heute schon gebadet" Mit diesen Worten scheuchte Prisca den Sklavenjungen schließlich davon, ohne jedoch ihre Hand abrupt weg zu ziehen. Ihre Blick fiel erneut auf den Sklaven und dieses Mal funkelten ihre Augen ein klein wenig herausfordernder obwohl sie bezweifelte, dass der Thraker sich dadurch einschüchtern lassen würde. Soll ich mir diese Herausforderung tatsächlich antun?, grübelte Prisca und das nächste Gebot lag bereits auf ihrer Zunge … 1. …


    Doch für den Moment hielt sie ihr nächstes Gebot noch zurück, um stattdessen nochmal ihr Augenmerk auf Sassia, den Germanicus und die übrigen Mitbieter zu richten.

    Prisca schloss die Augen und atmete ein paar mal tief durch. Es gäbe noch so viel zu tun und sie fühlte sich momentan außer Stande, sämtliche Arbeiten allein zu überwachen, geschweige denn zu erledigen. Zum Glück nahte Hilfe in Gestalt der jungen Claudia und Prisca war sichtlich erfreut, als sie durch Sassia´s Worte aus ihrem gedanklichen Chaos gerissen wurde: "Sassia! ...Wie schön, dass du es einrichten konntest", begrüßte Prisca die die Claudia mit einem erfreutem Lächeln und einer innigen Berührung, indem sie vorsichtig und sanft die freie Hand der jungen Claudia ergriff und diese kurz drückte.


    "Danke! ...naja ..es sieht zumindest einigermaßen brauchbar aus", entgegnete Prisca sogleich seufzend auf die Aussage der Claudia und ließ dabei die Augen rollend über das Arrangement schweifen, während sie dankend den Becher mit dem verdünnten Wein entgegen nahm: "Du siehst ja selbst, es herrscht noch einiges an Chaos, aber nun bin ich guter Dinge, dass wir es gemeinsam schaffen werden.", gab sich Prisca wieder zuversichtlicher und nahm einen Schluck von dem verdünnten Wein der half, die Anspannung ein wenig zu mildern.


    "Sieh mal hier! .... Mit diesen Worten griff Prisca erneut nach Sassia´s Hand, um sie daran zu einem bestimmten Punkt am Eingangsbereich zu führen. Dort angekommen, begann sie sogleich langsamen Schrittes an den aufgereihten Statuen vorbei zu gehen. "Fällt dir etwas auf? Hier dieses Kleid da nennt sich "Fortunas Glück". Ein Traum aus weißer Seide, es wurde in Griechenland gefertigt. Gleich daneben siehst du ein blaues Gewand, das ich aus Parthien hab kommen lassen. Es heißt es sei das Gewand der Ishtar ... und hier ...dieses edle Stück nennt sich "Geburt der Venus", ein Traum aus Perlen und Gold, so glitzernd wie die Gischt des Meeres, aus dem einst Venus entstiegen sein soll...Irgendwie passt das Gesamtbild der Kleider aber nicht so zusammen, wie ich es mir erhofft hatte, ... oder was meinst du? ", fragend warf Prisca einen Blick zu Sassia, ehe sie die Augen wieder über das Gesamtbild schweifen ließ:"Ich ...ich meine, es müsste sich zumindest anfühlen, als würde man im Elysium wandeln ... auf ein bestimmtes Ziel hin", klagte Prisca ihr Problem und sah dabei erwartungsvoll zu Sassia, ob diese denn spontan eine Lösung parat hätte.

    Zitat

    Original von Lyciscus
    ..."Womit habe ich diese Ehre verdient, Schönheit?"...


    Gespannt verfolgte Prisca den Lauf des Sklavenjungen in der Hoffnung, dass er sein Ziel unbeschadet erreichen würde. Ob wohl noch genügend Wasser im Becher sein wird, wenn er weiter so herum hüpft? Abgesehen davon würde sich wohl kaum jemand daran stören, außer der olle Titus vielleicht der meinen könnte, man würde ihm unterstellen, er kümmere sich nicht gut genug um die Bedürfnisse seiner Ware. Andererseits war Tranquillus auch Händler und so müsste er es wohl genwohnt sein, dass seine Kundschaft die Ware nunmal ansehen, befragen und (manchmal auch) testen wollte.


    Ein Test war es ja in gewisser Weise auch gewesen und mit dem Ergebnis war Prisca sehr zufrieden. Der Sklave nahm das Geschenk dankend an und trank mit sichtlichem Genuss, nur ... mit der Frage (die der Thraker direkt an sie richtete) überraschte er sie doch sehr. Womit habe ich die Ehre verdient, Schönheit? Allein die Anrede! Für einen Sklaven ziemte es sich wohl kaum, eine freie Frau derart despektierlich anzureden. Doch er tat es einfach, als gäbe es keinen Standesunterschied. Prisca war beeindruckt. Noch wäre sie womöglich nichts weiter als "nur" eine Schönheit in seinen Augen, doch falls sie ihn tatsächlich ersteigern würde, wäre eine solche Titulierung gegenüber ihre Person ein guter Grund ihn auspeitschen zu lassen.


    Doch an derart drakonische Maßnahmen dachte die Aurelia bei weitem nicht. Vielmehr ertappte sie sich dabei, wie sie sich geschmeichelt fühlte. Wenn der Thraker aber erwartet hatte, dass sie ihm nun höchstpersönlich eine Antwort zurufen würde, dann wurde er jetzt leider enttäuscht, denn außer einem langen Blick und einem Schmunzeln tat Prisca nichts weiter. Auch mit einem Gebot hielt sie sich weiter zurück. Dafür meldete sich aber der Sklavenjunge zu Wort, da ihm soeben eingefallen war, was er von seiner Herrin aus dem Sklaven ausrichten sollte:


    "He du! Meinst du da mit Schönheit meine Herrin?", fuchtelte der Junge mit den Armen wild vor dem Podest herum und kicherte dabei vergnügt:"Ehm, ich soll dir von ihr sagen, dass sie - also meine Herrin da drüben - der Meinung war, dass der Sklave, damit meinte sie wohl dich, durstig aus sähe und wenn sonst niemand etwas zu trinken da hätte, eben sie das Getränk spendieren würde" Schulterzuckend gab der Junge das Gesagte so wieder, wie er es verstanden hatte und sah dabei den großen Mann mit großen Augen an.

    Zitat

    Original von Claudia Sassia
    „Nun ich denke, dass er schon einiges Wert ist.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte Prisca eine Summe ins Ohr, die sie bieten würde. „Und außerdem, ich denke mit etwas Erziehung, ist er sicherlich dazu geeignet dich zu beschützen. Besser als die...“ Sassia zeigte auf die doch etwas schmächtigen Sklaven, die rundum die Sänfte der Aurelia standen. „... ist er in jeden Fall. Nur das er frei war könnte Probleme machen. Aber ich denke, nein ich bin fest davon überzeugt, dass es dir gelingt ihn entsprechend zu motivieren.“ ... „Ich bin gleich wieder da.“ ...


    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Cerretanus
    “ Also wenn ich schon gefragt werde, was mich natürlich sehr ehrt, würde ich maximal 2500 Sesterzen bieten. Wobei... Jeder Sklave hat seine Geschichte und keiner von denen hegt tiefen Dank dass er in Ketten quer durchs Imperium geschleift wird. Deshalb, und in diesem Fall eingehender, rate ich zur Vorsicht.
    Ich hatte mich schon über den Grund seines Schicksals erkundigt...“ ...“ Er scheint ein aufrechter Mann zu sein, auch wenn ihm die Vergangenheit Gründe gibt Römer zu hassen. Irendwie ist er aber sympathisch.“


    Zitat

    Original von Lyciscus
    ...Ein sehr tiefer Blick in die so wundervoll glänzenden Augen der Frau folgte und dabei schenkte er ihr ein freches aber auch von wärme erfülltes lächeln....


    Wieviel wäre der Sklave wohl wert? Prisca neigte den Kopf zu Sassia und lauschte ihr aufmerksam, um dann nickend zuzustimmen: "Ja, an eine solche Summe hatte ich auch gedacht." Bei den weiteren Worten der Claudia und dem Vergleich mit den eher schmächtigen aurelischen Leibwächtern musste Prisca amüsiert schmunzeln. "Wie recht du hast ... meine zwölf Leibwächter sind mehr Masse statt Klasse im Vergleich zu dem Sklaven dort oben - oder gar dem deinen" Man muss sie nur entsprechend motivieren, da hat Sassia durchaus recht Flüchtig huschten Priscas Augen dabei über die umstehende Sklavenschar und ein weiteres Mal hinüber zu dem Podest, wo der Thraker scheinbar gelassen und ohne Furcht seinem Schicksal entgegen sah. Täusche ich mich, oder hat er mir gerade frech zugelächelt?, stutzte die Aurelia kurz, doch konnte der Eindruck auch an der flirrenden Luft gelegen haben.


    Die Sonne hatte ihren höchsten Stand zwar schon überschritten, doch brannte sie immer noch mit viel Energie herab auf die Erde mitsamt dem Markt und den den umstehenden Menschen. Doch nicht alle waren ihrer Strahlung schutzlos ausgeliefert. Manche hatten ihre Sklaven, die mit mobilen Baldachinen und Sonnenschirmen für ausreichend Schatten sorgten. Prisca, Sassia und Cerretanus kamen natürlich auch in den Genuss eines Baldachins, der von vier SKlaven über ihren Köpfen gespannt wurde um für angenehme Kühlung zu sorgen. "Ich denke wir könnten eine Erfrischung vertragen", gab Prisca beiläufig einer Sklavin das Zeichen, dem Germanicus und Sassia sogleich ein kühles Getränk anzubieten.


    Es war zwar nur Wasser, das die Sklavin an die Gruppe verteilte, doch das kristallklare Nass war ursprünglich mit Eis aus den fernen Alpen gekühlt worden. Von diesem Luxusgut sah man zwar nichts mehr, da es längst geschmolzen war, doch würde es sich durch die Kühle und dem erfrischenden Geschmack zweifelsohne von so mancher Brühe abheben, die Händler hier für viel Geld als "Wasser" feil boten.


    Aber was macht Sassia jetzt?, fragend und mit einer hochgezogenen Augenbraue sah Prisca der Claudia hinterher, als diese sich in dem Moment zu jenem Bieter aufmachte, der zuvor schon die etwas begriffsstutzige Sklavin gekauft hatte.


    "Was will Sassia denn da?", fragte Prisca mehr zu sich selbst gesprochen, ehe sie sich wieder Cerretanus zu wandte. Sein Informationen waren durchaus wertvoll, denn nun wusste Prisca, dass der Sklave wohl kein Strauchdieb war sondern eben auf schicksalhafte Weise nach Rom gekommen war. "Nun, wenn du dich schon für sein Schicksal interessierst, warum bietest du nicht mehr für ihn?" und mit einem schelmischen Grinsen ihn motivierend, da ihr spontan wieder die Wette bei den Tierhetzen in den Sinn kam: "Oder möchtest du lieber mit mir wetten, wer am Ende den Zuschlag erhält?"


    Apropos Motivation. Sassia´s Worte ließen die Aurelia immer noch darüber grübeln, wie sie den Sklaven - vorausgesetzt sie würde tatsächlich den Zuschlag bekommen - motivieren könnte ihr ein guter Leibwächter zu sein. Da kam ihr eine Idee. Hmmm, womöglich ist das was ich jetzt tue nicht für alle nachvollziehbar ... aber warum nicht? Brot spenden wir Patrizier auch bei jeder Gelegenheit, warum also nicht einem Sklaven etwas Wasser spenden?, entschied Prisca spontan und schon gab sie einem kleinen Sklavenjungen den Wink, mit einem Becher Wasser (von dem guten aurelischen ;) ) nach vorne zu laufen und ihn dem Sklaven auf dem Podest zu überreichen.

    Zitat

    Original von Claudia Sassia
    ... . „Nun die körperlichen Voraussetzungen bringt er zumindest mit. Ist er denn ein geborener Sklave oder zumindest schon längere zeit. Du weißt mit denen die gefangen wurden ist es immer etwas schwieriger. Aber es ist auch eine Herausforderung nicht wahr?“ ... „Wenn er Preis nicht exorbitant steigt, dann lohnt es sich bestimmt.“ ... „Ja... wer ist das? Kennst du den Bieter?“
    Dann trat ein ihr unbekannter Mann heran, der aber sogleich vorgestellt wurde. „Ich freue mich ebenso deine Bekanntschaft zu machen Germanicus Cerretanus. Und du störst nicht. Du kannst uns.. nein Pricsa vielleicht einen Rat geben. Meinst du es lohnt sich diesen Sklaven zu erwerben? Meinst du er gibt einen guten Leibwächter ab?“
    Sassia winke Ewen heran. "Du musst übrigens nicht so brüllen. Darauf achten, das mir die Leute nicht zu nahe kommen reicht aus." Sagte sie leise zu ihm. Ja das war selbst Sassia gerade peinlich gewesen, dass er sie wie ein Marktschreier angekündigt hatte.


    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Cerretanus


    Zitat

    Original von Lyciscus
    Lyciscus Auge blieb dann bei der Dunkelhaarigen Frau, die er ja schon zuvor mehrmals genau betrachtete, stehen und er fiel wieder ein wenig in seine Gedanken, für diesen Augenblick wurde es plötzlich ganz still um ihn herum.


    "mmmmh, soweit ich es richtig verstanden habe, wurde er nicht als Sklave geboren. Du hast also recht, es wäre wahrlich eine Herausforderung diesem Sklaven bedingungslosen Gehorsam bei zu bringen, aber das würde mich nicht abschrecken. ... Und nein, ich kenne den Bieter nicht, aber er hat bereits eine Sklavin ersteigert und wie es scheint, hat er noch nicht genug", antwortete Prisca mit nachdenklicher Miene auf Sassia´s Worte, während sie noch darüber nachdachte, ob und wieviel sie für den Sklaven (höchstens) bieten sollte. Ja, die körperlichen Voraussetzungen besitzt er zweifelsohne, aber würde er mir bedingungslos gehorchen? Prisca warf einen weiteren Blick hinüber zu dem dargebotenen Sklaven und sie schauderte leicht, als sich in dem Moment ihre Augen wieder trafen.


    So ruhig wie er da so stand, sein Körper vom Schweiß glänzend in der Sonne, ein einfacher Sklave nur und doch strahlte er einem gewissen Anmut aus, wie er gelassen seinem Schicksal entgegen zu sehen schien. Prisca war in der Tat beeindruckt und sie verspürte ein seltsames Verlangen, ausgerechnet diesen Sklaven besitzen zu wollen.


    Bei der von der Claudia an den Germnanicus gerichtete Frage sah Prisca flüchtig zu Cerretanus, um seine Meinung heischend, doch letztendlich lag es wohl an ihr zu entscheiden, ob sie weiter für den Sklaven bieten sollte.


    Grübelnd biss sich Prisca auf die Unterlippe, den Blick währenddessen wieder fragend auf den Sklaven gerichtet: "Ich erhöhe auf 1.200 Sesterzen", rief sie intuitiv ein weitere Gebot laut nach vorne. Würde sie den Zuschlag mit diesem Gebot erhalten? Prisca bezweifelte dies, doch sie wollte ihn haben ... um jeden Preis! ... doch wäre er das wert?!. "Wie viel würdet ihr maximal für ihn bieten?", stellte die Aurelia gleichermaßen die Frage an Sassia wie Cerretanus, währenddessen sie sie Versteigerung (nach wie vor) aufmerksam verfolgte.

    Zitat

    Original von Lyciscus ...


    Blicktest bestanden!, schmunzelte Prisca innerlich, als der Sklave prompt zu ihr herüber sah. Zunächst wirkte sein Blick grimmig, doch sogleich huschte ein vages Lächeln über sein Gesicht, nachdem seine Augen eine gefühlte Ewigkeit über ihren Körper gewandert waren. Solche Blicke kannte die Aurelia und sie müsste lügen wenn sie behaupten würde, dass es ihr nicht gefiele von Männern derart angesehen zu werden.


    Wobei es einem Sklaven natürlich strengstens untersagt wäre die Herrin auch nur in geringster Weise despektierlich anzusehen. Bestes Beispiel waren die hauseigenen Zuchtsklaven, die den Blick vor ihr stets so tief gesenkt hielten, dass sie fast blind durchs Leben liefen und denen das Wort "Freiheit" kein Begriff mehr war. Solche Sklaven hatte Prisca zur genüge. Auch hier und jetzt beschützen gut ein Dutzend Sklaven mit Knüppeln die Aurelia, doch keiner von ihnen hätte auch nur im geringsten die Qualitäten eines Anführers, um im Ernstfall zu verhindern, dass die Hälfte der Sklaven das Weite suchen würden, anstatt ihrer Herrin beizustehen.


    Nein, mit solchen Sklaven konnte Prisca nichts anfangen. Was sie brauchte war ein Leibwächter der eher sein Leben opfern würde, als sie im Stich zu lassen. Einer, der wusste wie sich Freiheit (und ebenso ein Frauenkörper) anfühlte und der alles dafür geben würde, um eben dieses Gefühl irgendwann wieder verspüren zu dürfen. Vielleicht erwartete Prisca diesbezüglich zu viel, doch gab sie die Hoffnung nicht auf.


    Da ihr Angebot in dem Augenblick noch galt, beließ Prisca es bei einem weiteren Blick hinüber zu dem Sklaven und während sie überlegte, was sie fragen könnte, wurde ihre Aufmerksamkeit durch eine bekannte Stimme abgelenkt ...



    Zitat

    Original von Claudia Sassia ... „Hallo, schön dich hier zu treffen. Du hast Interesse an diesem Sklaven?“ Fragte sie um ins Gespräch zu kommen.


    "Claudia! Ich freue mich sehr dich zu sehen!", begrüßte Prisca die junge Claudia mit einem erfreuten Lächeln. Sogleich erhob sie sich mit einer eleganten Drehung aus ihrer Sänfte, denn es hätte sich selbstverständlich nicht geziemt in der Gegenwart der Claudia einfach liegen zu bleiben. Zudem könnte sie in dieser Position die Menge ein wenig besser überblicken und den Sklaven beobachten (und er wiederum könnte einen bessern Blick auf sie werfen, sofern es ihm denn gefiele).


    "Ja ich dachte mir, dass dieser Sklave einen guten Leibwächter abgeben könnte. Was meinst du? Lohnt es sich für ihn weiter zu bieten?" Die Meinung der Claudia interessierte Prisca durchaus sehr, zumal sie ja in punkto Leibwächter auch einen guten Geschmack zu haben schien.


    "Ach herrje, schon wurde ich wieder überboten ....", seufzte die Aurelia prompt, als ein weiteres Gebot aufgerufen wurde und sie erkannte auch den Bieter, der sich ihnen von der Seite her genähert hatte. "Paullus Germanicus Cerretanus. Welch eine Freude. Ich weiß gar nicht, ob ihr euch bereits kennt?.... Darf ich vorstellen, das ist Claudia Sassia, die Gemahlin von Caius Flavius Scato und das ist Paullus Germanicus Cerretanus, dessen Bekanntschaft ich jüngst bei den Tierhetzen gemacht habe", stellte Prisca vorsorglich die beiden vor, da sie einfach davon ausging, dass die Claudia und der Germanicus einander noch nicht kannten.



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