Beiträge von Aurelia Prisca

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    Original von Lucius Quintilius Valerian


    Tja, den nackten Tatsachen ins Auge zu blicken war nicht gerade aufbauend und ehrlich gesagt war Prisca ziemlich ratlos was sie weiter tun sollte. Trotzdem wollte sie Calvenas Ehemann nicht weiter mit ihren Sorgen belasten da sie wusste, dass auch er von den Schikanen und den Launen des Vesculariers nicht verschont war. Seine selbstlose Art, mit der er dennoch seine Hilfe anbot, ließen den Quintilier allerdings zu einer der wenigen Personen werden, denen die Aurelia - ungeachtet ihres Standes - aufrichtige Achtung entgegen brachte: "Dein Angebot ehrt dich. Rom kann stolz auf Männer wie dich sein. Es ist jedenfalls ein beruhigendes Gefühl für mich zu wissen, dass ich auf deine Hilfe zählen kann und dafür bin ich dir wirklich sehr … sehr dankbar", schenkte die oftmals hochnäsig und distanziert wirkende Patrizierin dem Quintilier ein offenes und verbundenes Lächeln. Insgeheim wusste sie aber genau, dass sie seine Hilfe im Ernstfall niemals würde annehmen dürfen, um ihn und seine Familie nicht zu gefährden.


    "Ich denke ich werde mich nun zurück ziehen, wenn du erlaubst, damit deine Männer ungestört ihre Arbeit fortsetzen können. Die Sklaven sind angehalten dir jede Unterstützung zukommen zu lassen, die du benötigst und falls es noch etwas geben sollte, so lass es mich bitte wissen", leitete Prisca anschließend die Verabschiedung ein da sie davon ausging, dass die Durchsuchung nicht mehr allzu lange dauern würde. "Und richte bitte Calvena und deinen Kindern die besten Wünsche von mir aus. Ich hoffe sehr, dass wir bald mal wieder Gelegenheit zu einem Plausch unter Frauen finden werden. …. Bis dahin mögen die Götter dich und deine Familie in diesen schweren Zeiten vor allem Übel und Leid beschützen und euch sicher auf all euren Wegen geleiten. ... "

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    Original von Lucius Quintilius Valerian


    "Tja ich werde mein möglichstes tun um nicht aufzufallen, Quintilius, … sofern sich das auf Dauer hier in Rom bewerkstelligen lässt. ", zuckte Prisca trotz des gutgemeinten Rates ein wenig ratlos mit den Schultern während ihr Blick in die Ferne schweifte. Die Unberechenbarkeit dieses Vesculariers und das damit verbundene latente Risiko für sie und die bislang unbeteiligten Familienangehören war nun mal nicht von der Hand zu weisen: "Wenn ich nur wüsste ob sich dieser Emporkömmling damit zufrieden gibt, die vermeintlichen Verschwörer aus unseren Familien zu jagen, oder ob er irgendwann auf die blödsinnige Idee kommen wird, unserer gesamten Sippschaft die Schuld in die Schuhe schieben zu wollen...", sprach Prisca mehr zu sich, ehe sie mit einem leisen Seufzer und einem entschuldigenden Lächeln wieder den Quintilier ansah. "Entschuldige bitte, … ich wollte dich nicht mit meinen Sorgen und Nöten behelligen." Valerian hatte sicher auch keinen leichten Stand unter Salinator (was sie so von ihrer Freundin wusste) und in diesen Zeiten wohl noch viel weniger ...

    "Oh doch. Ich weiß sehr wohl wie blind und herzlos Menschen sein können und, dass gerade diejenigen die helfen könnten, meistens wegsehen wenn es darauf ankommt", nickte Esther zu Tillas Worten, die sie gut nachvollziehen konnte. Es gab viele Menschen, zu viele, deren Leid einfach niemand sah und die selbst von den regelmäßig stattfindenden "Brot und Spielen" nicht satt werden konnten. Oft waren diese Wohltätigkeitsveranstaltungen nur ein Tropfen auf den heißen Stein und nicht selten dienten die inszenierten Spiele eh nur der Promotion der Veranstalter. Esther stieß einen leisen Seufzer der Resignation aus während sie gleichzeitig den Göttern dafür dankte, dass sie und ihre Tochter es da vergleichsweise noch gut getroffen hatten. Insbesondere Tilla, da sie als Sklavin einer reichen Patrizierin keinen Hunger leiden musste.


    Nur wie lange würde es noch genügend Lebensmittel in Rom geben, ehe selbst ein wohlhabender Haushalt wie dieser den Gürtel enger schnallen müsste? Die Vorräte zu erhöhen war eine gute Möglichkeit um einem drohenden Notstand vorzubeugen, doch sicher keine Dauerlösung im Falle eines andauernden Bürgerkrieges. Trotzdem: "Das mit den Vorräten war eine gute Idee von dir Tilla. Ich bin sehr stolz auf dich … und deine Herrin ist es sicher auch", lobte Esther die Umsichtigkeit ihrer Tochter lächelnd und mit einem anerkennenden Nicken, nachdem sie die Umarmung wieder gelöst hatten. Zu gerne hätte sie ihrer Tochter auch etwas Aufmunterndes in Bezug auf Hektor gesagt, doch leider wusste sie ebenso wenig wie Tilla wann er endlich zurück kehren würde.


    Wie auf ein Stichwort betrat just in dem Augenblick Mara den Raum, als von ihr gesprochen wurde. Ihr kurzes Haar wirkte ein wenig zerzauster als sonst, die Wangen waren verräterisch gerötet und mit einem seltsam verklärten Blick sah die junge Sklavin zu den beiden Frauen: "Oh habt ihr gerade von mir gesprochen?", tat sie überrascht und ein verschmitztes Grinsen huschte über ihr Gesicht als sie Tilla sogleich Bericht erstattete: "Ich hab Bernulf alles gezeigt, … so wie du es mir aufgetragen hast Tilla" Naja in Wirklichkeit sie hatte ihm ein bisschen mehr gezeigt als sie eigentlich hätte sollen, weshalb es länger als geplant gedauert hatte, aber die Speisekammer war nun mal ein hervorragender Ort um zu "naschen". Mara musste kichern und mit meinem beschwingten Dreher ließ sie sich direkt neben Tilla auf dem Bett nieder, um ihr vergnügt ins Ohr zu flüstern: "Bernulf ist wirklich seeehr stark, … willst du wissen was wir in der Speisekammer noch gemacht ha … ähm". Mit einem verlegenen Räuspern unterbrach Mara das Geflüster sofort, da Esthers vrowurfsvoller Blick sie augenblicklich traf. Es war unschwer zu erkennen, dass die Ägypterin nicht sehr begeistert war von Maras ständiger Turtelei mit anderen Sklaven, doch sie sagte dazu weiter nichts da es sie Grunde nichts anging und abgesehen davon wäre es Tillas Aufgabe ihre Mitsklavin zu tadeln.


    Mara hatte allerdings noch eine andere Nachricht für Tilla, die sie schnell anfügte in der Hoffnung so um einen Tadel herum zu kommen: "Ach so ..ehm, fast hätte ich es vergessen dir zu sagen. Unsere Herrin will vor der Abreise nach Germanien"(die zu dem Zeitpunkt noch nicht abgesagt war) "mit ihren ganzen Sachen in die villa Aurelia umziehen. Als ich sie gefragt habe was das soll, hat sie nur eine Vase nach mir geworfen und mich aus ihrem Zimmer geschmissen. Kannst du dir vorstellen warum sie wegen der paar Wochen die wir noch hier sind, extra noch umziehen will?" Mara zuckte fragend die Schultern. Natürlich bräuchte die Aurelia keinen plausiblen Grund dafür, wenngleich es durchaus nicht abwegig war - früher oder später - in das familiäre Heim zurück zu kehren, nachdem es hier nichts und niemanden mehr gab der sie hielt.

    Ob Rom wirklich sicher war? Esther wusste es nicht. Einen Bürgerkrieg hatte sie zum Glück noch nie erlebt, doch sie zweifelte daran, dass dieser sich großartig von einem "normalen" Krieg unterscheiden würde. Einzig und allein die Hoffnung hegte sie, dass die Sieger - egal wer dies sein mochte - nicht mit gleicher Brutalität und Grausamkeit über die Besiegten herfallen würden, wie sie es von den Erzählungen her von anderen Kriegen kannte: Männer und Alte, die einfach nieder gemetzelt wurden, Brandschatzung, Vergewaltigungen, Sklaverei, … nein soweit würde es in diesem Bruderkrieg hoffentlich niemals kommen. Und wenn doch? Esther würde jedenfalls alles in ihrer Macht stehende tun um ihrer Tochter jedes weitere Leid zu ersparen. Tilla hatte in ihrem Leben bereits genug gelitten und die Tatsache, dass sie eine Sklavin war, machte ihrer Mutter genug zu schaffen: "Ja wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt, dann werden wir einfach in meinem Laden flüchten und uns dort verstecken, bis alles vorbei ist", entgegnete Esther leise und liebevoll drückte sie ihre Tochter während sie hinter ihrem sanften Lächeln die Bitterkeit verbarg, die in ihren Worten versteckt lag. Sollte es eines Tages keinen anderen Ausweg mehr für sie geben, dann würde Esther für sich und ihre Tochter einen Trank zubereiten, der sie von dieser Welt erlösen würde ehe die grausame Realität ihren Körper und Geist zerstören könnte. Das hatte sie sich geschworen und sie betete täglich zu den Göttern, dass dieser dunkle Tag niemals kommen möge …


    … zumal ihre Tochter so voller Lebensmut und -freude war! Tilla liebte ihren Hektor so sehr und sie wollten sogar heiraten. Sie hatte so viele Pläne und es tat Esther im Herzen weh mit anzusehen, wie ihre Tochter unter der momentanen Situation litt: "Du hast keine Fehler gemacht, Liebes, im Gegenteil. Deine Herrin schätzt deine Dienste und deine Treue sehr, sonst hätte sie dir doch niemals die Verantwortung über die anderen Sklaven anvertraut, oder?", erinnerte Esther daran, dass Tilla mittlerweile über die anderen Sklaven der Aurelia das Sagen hatte. Hektor, Mara, sogar die beiden Grobiane Einar und Bernulf, sie alle mussten sich Tillas Weisungen fügen, außer natürlich die Aurelia erteilte ihnen direkte Befehle. Aufmunternd und zärtlich strich Esther ihrer Tochter über den Kopf, so als könne sie dadurch alle trüben Gedanken daraus vertreiben. "Mach dir nicht zu viele Gedanken, Tilla. Für deine Herrin ist es sicher nicht leicht, hier in Rom, nach all dem was man ihrer Familie nach sagt. Vielleicht fühlt sie sich auch verloren, so allein, nachdem es niemandem mehr in ihrem Leben gibt, an den sie sich ab und zu anlehnen kann und der sie auch mal in den Arm nimmt, so wie ich dich … und du mich" Beispielhaft drückte Esther ihre Tochter ganz fest und innig an ihr Herz, ehe sie fast erschrocken zurück zuckte als sie hörte was Tilla vor hatte: "Oh nein, nein nein ... das wirst du auf keinen Fall tun! Weder du, noch Mara. Das ist viel zu gefährlich. Ihr Beide bleibt schön hier im Haus und erledigt eure Aufgaben. Verstanden?! … Wo ist Mara überhaupt? Sollte sie nicht längst mit dem Öl für die Lampen zurück sein", klang es plötzlich mit mütterlicher Strenge aus Esthers Mund, wobei im Grunde die pure Angst aus ihr sprach. Die Angst um ihr einziges Kind. Doch sie wusste nur zu gut, dass sie nicht immer und überall sein konnte um Tilla zu beschützen ...

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    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Lächelnd nickte Valerian. „Du könntest betonen, daß wir rücksichtslos waren und wirklich jeden Winkel auseinandergenommen haben ohne Rücksicht auf eventuelle materielle Werte von Behältnissen. Natürlich darfst Du Dich auch darüber beschweren, daß auf Deinen Status nicht die geringste Rücksicht genommen wurde. Eine direkte Beschwerde an den Praefectus Urbi würde ich nicht empfehlen, das würde ihn nur auf Dich aufmerksam machen und Dich am Ende in Gefahr bringen. Es genügt, wenn Du im Gespräch mit Bekannten solche Äußerungen tätigst. Und auch die Sklaven auf dem Markt darüber schimpfen läßt. Es wird dem Praefectus Urbi dann schon zugetragen werden. Er hat seine Augen und Ohren überall.“


    Leicht wog Prisca den Kopf während sie den Ratschlägen des Quintiliers lauschte. Der Präfekt hat seine Augen und Ohren also überall und deshalb sollte ich mich nicht unnötig in Gefahr bringen, indem ich auf mich aufmerksam mache. Aber tue ich das auf indirektem Weg nicht auch?! Ehrlich gesagt konnte die Aurelia nicht so recht einschätzen, ob sie nun aufgrund ihrer Abstammung im besonderen Fokus stand, oder ob sie im Grunde nur eine unbedeutende Figur in diesem "Spiel" war. Von letzterem ging Prisca zumindest im Moment aus, da die Durchsuchungen nichts weiter ans Tagesicht gebracht hatten und man sie bislang nicht weiter behelligt hatte. In jedem Fall wäre es aber ratsam sich weiter vorsichtig zu verhalten.


    "Ich danke dir für deine Ratschläge und werde diese berücksichtigen. Obwohl. Ehrlich gesagt habe ich so meine Zweifel, dass dem Präfekten meine Beschwerde sonderlich interessieren würde, egal auf welchem Weg man sie ihm auch zu trägt", bedankte sie sich schließlich freundlich bei Calvenas Mann und nickte ihm lächelnd zu. Die Bemerkung über das öffentliche Interesse an ihrer Person ließ sie bewusst so nebenbei fallen, in der Hoffnung Valerian würde ihr möglicherweise weitere Anhaltspunkte für ihre Vermutungen liefern. Je nachdem, ob die Lage hier in Rom weiterhin so entspannt bliebe oder sie sich womöglich zuspitzte, könnte es durchaus ratsam sein der Hauptstadt frühzeitig den Rücken zu kehren. Es stand schließlich viel für sie und ihre Familie auf dem Spiel und das zu verlieren war sie alles andere als bereit dazu.

    Guten Abend!


    So da bin ich wieder und um es kurz zu machen:
    Nach reiflicher Überlegung heißen wir dich bei den Aureliern herzlich willkommen! :)


    Schöner Name übrigens.
    Dann fasse ich das mal für Magnus soweit zusammen:


    Stand: Civis
    Name: Tiberius Aurelius Aquilinus
    Wohnort: Manuta
    Die genauen Familienverhältnisse werden nachgereicht.


    Alles weitere können wir nach deiner Freischaltung per PN besprechen. Außerdem erhältst du noch das PW für unser Privatforum nachgereicht.
    Tja, nun heißt es für dich leider nochmal 'etwas Geduld haben' bis du - wie die anderen Neuzugänge auch - von der SL freigeschalten wirst. ;)


    Falls du noch Fragen hast, kannst du dich jederzeit gerne an mich wenden.


    LG und einen schönen Abend,
    Prisca

    Stimmt. An der politischen Sinnhaftigkeit euer Ehe wird das im Grunde nichts ändern, aber das ist auch nicht das Problem. Wenn ihr beiden heiraten wollt, dann wird es im Spiel auch einen Weg dahin geben. ;) Der Punkt ist nur der, dass es von allen Beteiligten bislang immer so ausgespielt wurde, als gäbe es neben den bekannten Verbindungen keine weiteren. Von daher wäre es ein wenig seltsam, wenn jetzt pötzlich "aus heiterem Himmel" noch ein Aurelier und einen Flavia miteinadner verlobt bzw. verheiratet wären. ;)


    Die genauen Verwandtschaftsverhältnisse müssen wir jetzt nicht sofort festlegen, sodass sich bezüglich deines Wunsches nach vielen Geschwistern sicher etwas machen lässt.


    Soweit so gut. Trotzdem muss ich dich leider nochmals um ein wenig Geduld bitten da ich heute leider nicht mehr alle erreiche, um abschließend über dein Aufnahme zu entscheiden.


    Spätestens morgen Abend hast du aber eine verbindliche Antwort von mir, wenn das für dich ok ist?


    LG
    Prisca

    Salve!


    Entschuldige bitte, dass es mit der Antwort ein bisschen dauert da Aurelia Flora, die SimOff Verwalterin, voraussichtlich noch bis Mitte August absent ist und normalerweise sie bezüglich der neuen Gensmitglieder das letzte Wort hat. Gleich vorweg zu deiner Befürchtung, nein, das bislang von dir Geschriebene hat kein schlechtes Bild auf dich geworfen und um die Sache also soweit wie möglich zu beschleunigen, haben die wenigen zur Zeit anwesenden Aurelier schon mal über deine Aufnahme beraten.


    Grundsätzlich stehen wir deiner Aufnahme alle positiv gegenüber und wir würden uns über einen neuen, zuverlässigen und rollenspiel-liebenden Spieler wie dich sehr freuen. Im Prinzip hätten wir nur folgendes anzumerken:


    1. Zwischen Aureliern und Flaviern gab und gibt es bereits mehrere Ehen, sodass eine weitere Verbindung zur gleichen Zeit für beide Familien politisch keinen Sinn gemacht hätte . Um von daher logisch in das Geschehen zu passen, dürfte die Verbindung zwischen deiner ID und Flavia Varillia noch nicht gleich zu Anfang bestehen, sondern ihr müsstet euch SimOn quasi erst noch "finden" und kennen lernen.


    2. Rom ist derzeit kein besonders sicheres Plaster, vor allem nicht für Flavier und Aurelier. Noch dazu so kurz vor Ausbruch des Krieges. Von daher wäre von einer Reise nach Rom abzuraten, zumal der Start einer (politischen) Karriere -realistisch betrachtet - wohl kaum Aussicht auf Erfolg hat. Sinnvoller wäre es derzeit z.B. von Manuta aus zu starten, wo sich im übrigen gerade der Großteil der Familie aufhält.


    3. Falls du den Cognomen Corvinus bei den Aureliern beibehalten möchtest zur Info: Es gab bereits einen Marcus Aurelius Corvinus, nur um Verwechslungen zu vermeiden.


    Tja sehr viel mehr zu "meckern" gibt es wie gesagt nicht und wir haben auch keine besonderen Vorschriften und Auflagen, was deine persönliche Spielweise betrifft. Natürlich wäre es schön wenn du dich bezüglich der Loyalität deiner ID, für eine "ex-plebejische" Patrizierfamilie ebenso begeistern- und dich mit ihr identifizieren kannst - wie für den "alten Adel". ;) (Du musst übrigens nicht als Plebejer bei uns beginnen, da wir bereits seit einigen Generationen dem Adel angehören ^^).


    LG
    Prisca

    Die Tage des Wartens zogen sich in die Länge und immer wieder stellte sich Esther die Frage, ob die ursprünglich geplante Reise nach Germanien überhaupt noch stattfinden würde. Einar und Bernulf wussten leider auch nichts genaues darüber und jemand anderen konnte sie nicht fragen. Sie war schließlich nur "Gast" in diesem Haus und durfte - dank der Erlaubnis von Tillas Herrin - so lange bleiben, wie sie keine Fragen stellte und wie eine Sklavin alle Arbeiten verrichtete, die man ihr auf trug. Esther hatte sofort zugestimmt, da es die einzige Möglichkeit war in er Nähe ihrer Tochter zu bleiben und sie wollte Tilla auf keinen Fall alleine lassen, aus Angst, sie könne sie in den drohenden Wirren eines Krieges vielleicht für immer verlieren. Das Warten zerrte allerdings an den Nerven aller und natürlich machte sich Esther unablässig Gedanken, wie es weiter gehen würde und was aus ihnen werden würde, wenn …


    Das Klopfen ihrer Tochter ließ Esther von ihrer Arbeit aufblicken. Sie legte das Nähzeug beiseite und setze sich zu ihr, um sie in den Arm zu nehmen während sie zu hörte. Dass ihre Tochter sehr viele Fragen stellte und alles ganz genau wissen wollte war Esther mittlerweile gewöhnt, hatte sie ihre Tochter gerade wegen ihrer Neugier und ihrem Tatendrang so lieb, dass es ihr jedes Mal weh tat wenn sie ihr nicht alles zufriedenstellen beantworten konnte:


    "Ach Tilla", seuftze ihre Mutter während sie mit der Hand zärtlich die Wange ihrer Tochter berührte. "Ich kann dir leider auch nicht sagen was die Herrin vor hat und wie es mit ihr und uns allen weiter geht. Ich denke aber, dass es momentan so das Beste ist - wie es ist. Womöglich ist es hier in Rom doch von allen Orten, an die wir sonst gehen könnten, am sichersten - wenn es denn zum Krieg kommt. Und bedenke nur mal all die Gefahren und Strapazen, die auf einer langen Reise auf uns warten würden. … Hab einfach ein bisschen Geduld Tilla!", versuchte Esther ihre Tochter zu trösten und vielleicht gelang es ihr, da sie zumindest über Hektor genaueres zu berichten wusste:


    "Ich habe von Einar erfahren, dass Hektor die umliegenden Güter und Ländereien kontrollieren- und darauf aufpassen soll, dass keine Plünderer darüber herfallen.", erklärte Esther und im selben Moment musste sie leise seufzen als ihr bewusst wurde, dass diese Nachricht Tilla womöglich beunruhigen könnte. Es war schließlich keine ungefährliche Aufgabe, die Hektor da zu erledigen hatte. "Keine Angst, Tilla, ich fühle genau, dass er immer an dich denkt und er bald zurück sein wird" Daran glaubte Esther zumindest fest und entsprechend aufmunternd drückte sie ihre Tochter an sich.

    Prisca war sehr zufrieden mit sich und wie sie der alten Schrulle eben hatte Paroli bieten können. Drusilla hatte es schließlich nicht anders gewollt, wenngleich dieser Schlagabtausch eigentlich völlig überflüssig und obendrein kindisch gewesen war. Aber was soll´s? Drusilla´s Gesichtsausdruck war ein Bild für Götter gewesen und sie würde wohl noch einige Zeit brauchen, um die verbreitete Lüge über ihren Mann wieder aus der Welt zu schaffen und so lange konnte die Alte wenigstens keine von ihren Giftpfeilen mehr verschießen. Mit dieser Genugtuung im Hinterkopf betrat Prisca also stolz und erhabenen Hauptes das balneum und schritt zielsicher zu einer von den zahlreich herum stehenden Liegen, in der Absicht sich heute mal wieder ausgiebig ihrer Körperpflege zu widmen. Etwaige Blicke ignorierte sie einfach, egal ob man sie einfach bewundernd ansah oder hinter ihrem Rücken herum tuschellte.


    Im Gegensatz zu manchen jungen Damen, die mit ihrer Schüchternheit Prisca zum schmunzeln brachten, hatte sie selbst kein Problem damit ihren Körper nackt zu zeigen. Warum auch? Sie war jung genug, ihr Körper war ansehnlich und schließlich waren sie hier unter Ihresgleichen. Abgesehen davon waren die Thermen nun mal kein Ort an dem man ständig verhüllt herum lief.


    Mit einem Wink rief Prisca einige von den anwesenden Badesklavinnen herbei und kurz darauf waren mindestens fünf damit beschäftigt, die Aurelia mit ihrem Können zu verwöhnen. Während zwei Sklavinnen sich um die Enthaarung der Beine kümmerten, massierte eine Dritte die Schultern und Nummer Vier und Fünf waren derweil damit beschäftigt, dem anspruchsvollen Badegast verschiedenste Köstlichkeiten darzureichen. Ihre Leibsklavinnen wiederum waren in der Zwischenzeit eher zum still stehen und warten verdammt, aber das waren sie ja gewohnt.

    Die Thermen von Rom! Quell der Erfrischung und Ort der Entspannung, aber auch Gerüchteküche und Treffpunkt Nummer Eins, wenn es um die neuesten Nachrichten und Informationen des Imperiums ging. Von daher gehörte es fast schon zum Pflichtprogramm einer jeden römischen Bürgerin hier regelmäßig zu vorbei zu schauen, selbst in einer so angespannten Zeit wie dieser (oder gerade deswegen). So war auch Prisca heute hier und gespannt, was die stadtbekannten Klatschtanten wohl über die etwas prekäre Situation ihrer Familie zu lästern hätten. Lange musste sie auch nicht warten, bis die erste schnippische Bemerkung fiel, just, als sie die Umkleideräume betrat.


    Drusilla Calpurnia war es, die als Erste die Aurelia entdeckte und ihr sofort mit zuckersüßer Stimme entgegen flötete: "Oh Prisca?! Welch Überraschung dich heute hier zu treffen. Ich wusste gar nicht, dass du immer noch hier in Rom weilst nachdem die Prätorianer dich verhört haben. Bei allen Göttern, du siehst sehr mit genommen aus, Kindchen. Es wäre ja kein Wunder, nicht wahr? Angesichts den vielen schweren Schicksalsschläge, die du und deine Familie in letzter Zeit hin nehmen musstet. Hast du wenigstens den Tod deines Mannes endlich überwunden? Und gibt es Neuigkeiten von deinem Verwandten? Wie heißt er gleich noch, …. Aurelius Lupus. Ist er immer noch auf der Flucht, oder hat man ihn endlich gefangen?" Drusilla grinste hämisch. Sie war eine von diesen älteren Römerinnen (Ende Vierzig, mit schlecht sitzender blonder Perücke, Gattin eines reichen Konsuls) die gerne über die jüngeren Damen der Gesellschaft her zogen, bei jeder Gegelnheit die sich bot. Eben eine von den "alteingesessenen" Klatschtanten und eine: Alte Schnepfe! Du kannst es wohl nicht lassen, schäumte es hinter Priscas aufgesetztem Lächeln, das sie als einzige Reaktion auf Drusillas Worte zeigte.


    "Ach Drusilla, es ist mir stets eine Freude dich wieder zu sehen ...", tat die Aurelia gespielt scheinheilig, während sie sich seelenruhig von ihren Sklavinnen entkleiden ließ. Die Sticheleien überhörte sie geflissentlich und stattdessen schoss sie umgehend ein paar giftige Pfeile zurück: "…schließlich bist du ja nicht mehr gerade die Jüngste. Du meine Güte, … wie faltig du doch geworden bist, seitdem ich dich das letztes Mal nackt bewundern durfte." Mit bedauernder Miene musterte Prisca die Calpurnia von oben bis unten, als diese gerade ihre Badetunika angelegt bekam: "Naja, da wundert es mich nicht, dass dein Mann sich neuerdings lieber mit zarten Jünglingen vergnügt, als mit dir", setzte die Aurelia böse grinsend ein spontanes Gerücht in die Welt, auf das Drusilla nur hilflos den Mund aufklappen konnte. Herrlich! Wie einfach das doch geht, jubilierte Prisca innerlich, aber sie hatte noch nicht genug:"Aber tröste dich Drusilla. Die Falten haben auch ihr Gutes. Bald wirst du keine Gewänder mehr brauchen, um deine Blöße zu bedecken. " So das hat gesessen! Prisca war höchst zufrieden mit sich selbst, nachdem dieser alten Schnepfe erfolgreich hatte Paroli bieten können. Allein der Anblick den Drusilla bot. Ein Bild für Götter!


    Mit hochrotem Kopf (unter blonder Perücke) stand Drusilla da, nach Luft schnappend, und nur mit Mühe von ihren Sklavinnen davon abzuhalten, der Aurelia augenblicklich an die Gurgel zu springen. "Vergiss das Atmen nicht, Drusilla! … Bis später!", verabschiedete sich die Aurelia lachend als Siegerin aus dieser Runde, wobei ihre Augen flüchtig die, zweier junger Römerinnen streifte. Im Gegensatz zu der alten Schnepfe konnten die beiden Hübschen wirklich stolz auf ihre Körper sein, dachte Prisca nur und - angesichts ihrer Siegerlaune - zwinkerte sie den beiden jungen Damen verschmitzt grinsend zu, ehe sie wortlos weiter in Richtung balneum entschwand ...

    Zitat

    Original von Decima Messalina
    Wünsche dir eine gute Erholung =)


    Danke dir :) ... Ich werd mich ganz sicher gut erholen!



    So und morgen früh geht es definitiv endlich in Richtung Italien los ... *freu*

    Ach, Jetzt droht er unsere ganze Familie auch noch mit der Proskription. Na das hätte ich mir ja denken können, dass das noch kommt, dachte Prisca nur während sie den Decimer aus verengten Augen taxierte. So so, das Beste kommt ja bekanntlich immer zum Schluss, aber das letzte Wort war deswegen noch lange nicht gesprochen. Einen Trumpf hatte sie schließlich auch noch im Ärmel und für eine Sekunde war Prisca versucht den Decimer offen mit den Briefen zu konfrontieren, welche die Urbaner unter dem Bett von Flavius Gracchus sicher gestellt hatten. Ob der Kerl leugnen würde, dass das seine Handschrift war? Oh mein geliebter Aton! … Was er wohl dazu sagen würde, wenn ich in aller Öffentlichkeit verbreiten lasse, dass ein gewisser Prätorianertribun eine Liebelei mit einem Hochverräter hat, oder besser noch: Er Immer noch im regen Briefkontakt mit seinem geliebten Aton steht. Genau! Das könnte man ohne weiteres mit den Briefen zeitlich nach Belieben drehen und je nach Bedarf hochstilisieren. Ob sein Imperator dann immer noch große Stücke auf den Decimer halten würde, oder würde der Vescularier womöglich an dessen Loyalität zu zweifeln beginnen.


    Zu gerne hätte Prisca seine wahre Reaktion getestet, aber wozu den einzigen Trumpf (den sie glaubte zu haben) verspielen wollen, jetzt, da sie sich doch im Grunde einig waren. Abgesehen davon schien der Decimer durchaus Einfluss beim Kaiser zu haben und das könnte irgendwann einmal noch von größerem Vorteil sein.


    "Ich bin dir wirklich sehr zu Dank verpflichtet, werter Decimus, dafür, dass du dich beim Kaiser bereits so für unsere Familie einsetzt hast", schenkte Prisca ihm ein bezaubernd gespieltes Lächeln, hinter dem sie gekonnt hre Wut über seine erpresserischen Worte verbarg. "Ich hoffe nur mein Cousin Ursus wird das genau so sehen, wie du und ich …"Ja das tat sie wirklich, da sie erkannt hatte wie viel davon abhing, ob Ursus nun als Verräter galt - oder nicht. Wenn es nur einen Weg gäbe, wie wir unsere Treue gegenüber dem Vescularier vorspielen könnten, überlegte die Aurelia bereits, welche Möglichkeiten sie hätten und sie hoffte inständig, dass ihr Cousin eine Idee dazu hätte. "Wenn du erlaubst, würde ich mich nun gerne zurückziehen. Es sind noch viele Vorbereitungen für meine Abreise zu treffen und leider bin ich gezwungen mich um alles selbst kümmern, da alle meine Verwandten - wie du ja weißt - derzeit nicht in Rom weilen.", erhob sich Prisca schließlich von ihrem Stuhl und wartete auf die Verabschiedung, sofern es nichts weiter von seiner Seite aus zu besprechen gäbe ....

    Melde mich hiermit bis zum 26.6. ab, um meinen Urlaub in Italien zu genießen. Am Meer und ganz ohne I-Net, von daher wünsche allen schon mal eine schöne Zeit bis dahin .... :)

    Die Reaktion des Decimers überraschte Prisca zugegebenermaßen, hatte sie doch damit gerechnet, dass er sie für ihre ketzerischen Bemerkung scharf kritisieren würde. Aber er schwieg und es schien, als müsse er innerlich erst abwägen wie offen er ihr gegenüber sein durfte. Sogar das Fenster schloss er und seinen Sekretär schickte er weg. Was käme jetzt? Prisca blickte ihn erwartungsvoll und gespannt an. War er womöglich der Trumpf im Ärmel der Verschwörer, der sich ihr nun zu erkennen gäbe um ihr mitzuteilen, dass er im Hintergrund am Sturz des Vesculariers arbeitete? Aber nein, wo dachte sie hin. Das wäre in der Tat zu schön geesen.Natürlich ist er keiner von den Verrätern. Bereits nach dem ersten Satz war jede Hoffnung dahin und Prisca atmete resigniert durch. Da war wohl ihre Phantasie kurz mit ihr durchgegangen, aber … was der Tribun ihr nun mit gesenkter Stimme mitteilte, ließ die Enttäuschung darüber schnell wieder verfliegen.


    Aufmerksam hörte die Aurelia dem Decimer zu und jedes seiner Worte prägte sie sich genauestens ein. Allein deshalb, weil sie ihrem Cousin wortwörtlich alle Informationen weiter geben wollte, die sie hier bekommen konnte. Natürlich könnte der Decimer sie anlügen, aber Ursus fände mit Sicherheit Mittel und Wege um das Eine oder Andere zu überprüfen. Prisca hielt ihren Cousin nämlich für einen sehr weisen und besonnenen Mann, der seine Entscheidungen genauestens ab wägte und die Tatsache, dass er "zauderte" konnte in Priscas Augen eigentlich nur Eines bedeuten: So eindeutig scheint die Lage wohl doch nicht zu sein, wie er mir das glauben machen will. Und was wenn Ägypten diesem Cornelilus in die Hände fällt? Oder warum benötigt er ausgerechnet meine Hilfe, machte die Aurelia sich so ihre Gedanken, wobei sie über die Aussage des Decimers, dass die Soldaten den neuen Kaiser verehrten, innerlich auflachen musste. Pah das glaubst aber nur du! Gerade bei den Urbanern hatte der Vesculaarier nicht nur Freunde, wie Prisca sicher wusste, aber das würde sie diesem Kerl da niemals auf die Nase binden.


    Allerdings musste Prisca auch zugeben, dass die Ansichten des Decimers nicht völlig absurd waren. Im Gegenteil. Offensichtlich wusste er ganau wovon er sprach, zumal er selbst in Syrien dabei gewesen war. Syrien! Das Land, in dem die Wurzeln ihrer Familie lagen und in dem sie noch heute etliche bedeutende Länderein besaßen. Aber das nur am Rande. Entscheidend war für Prisca nach wie vor die Frage, ob dieser Cornelius - an dessen Händen das Blut des Vorgängers klebte - wirklich die Macht dauerhaft an sich reißen könnte, oder ob nicht gerade wegen ihm das Land in einen endlosen Bürgerkrieg versinken würde. Das Volk hier in Rom kannte schließlich nur die Version des Vesculariers, sowie das Testament des Kaiser, dessen Echtheit bislang noch niemand offen anzuzweifeln gewagt hatte. Würde also der Vesculariers tatsächlich siegen, hätte das für ihre Familie mit Sicherheit weitreichende Folgen …


    "Nun gut ...", fand Prisca nach langem hin und her endlich eine Antwort, mit der sie und der Decimer wohl beide leben mussten: "Ich werde mit meinem Cousin reden und ihm deine Ansichten mitteilen. Ich hatte ohnehin vor zu ihm nach Mantua zu reisen, nachdem alle meine Angehören Rom bereits verlassen haben", sprach Prisca nun ganz offen ihre geplante "Flucht" an. Dass Manuta allerdings nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Germanien war, erwähnte sie nicht. Germanien würde sich womöglich damit erledigt haben, falls Ursus tatsächlich zu Saliantor stehen würde. Darüber wäre Prisca zwar ganz froh (zumindest was die Reise nach Germanien betraf) aber dennoch hatte sie Bauchweh wenn sie nur daran dachte, dass ihre Familie diesem Despoten die Treue schwören sollte. Wobei die Alternative auch nicht gerade berauschend war: Cornelius oder Vescularius? Priscas Meinung nach hatte Keiner von beiden den Trhon verdient, aber was zählte schon groß ihre Meinung: "Versprechen kann ich dir allerdings nichts. Mein Cousin Ursus wird letztendlich selbst entscheiden müssen zu wem er halten will. … Ich für meinen Teil werde ihm jedoch dringend davon abraten, einem Verräter die Treue zu schwören" Besonders der letzte Satz kostete Prisca einiges an Überwindung, da sie im Grunde damit der Bitte des Decimers nach gab. Was blieb ihr aber anders übrig? Angesichts dieser Erkenntnis musste Prisca erst einmal tief durch atmen. Wenigestens keinen Namen hatte sie genannt und so durfte sich der Decimer nun selbst aussuchen, wen von beiden sie mit Verräter gemeint haben könnte ...

    Huch! Wer kommt denn da auf leisen Sohlen, so ganz plötzlich und von hinten angeschlichen? Prisca zuckte unmerklich zusammen, als sie die Stimme vernahm und, als sie sich zu dem Germanicus um wandte, verfinsterte sich ihre Miene um eine winzige Nuance. Nicht etwa weil sie eine Aversion gegen ihn hatte, sondern weil sie - just in dieser der Sekunde - eine solche gegen ihn entwickelte. Serrana in einer solch unangemessenen Art und Weise vor allen Leuten zu belehren, nein, das war in Priscas Augen völlig unangebracht. So ein Holzkopf! Ihre Freundin tat ihr richtig leid und am liebsten hätte sie sich eingemischt, doch das stand ihr - weder als "Gast" dieses Hauses, noch als Frau - gegenüber dem Hausherrn (der er offenbar war) zu und so schwieg sie lieber und dachte sich ihren Teil: Natürlich hatte er in gewisser Weise recht! Es wäre tatsächlich nicht ratsam in aller Öffentlichkeit ständig von Flucht zu sprechen. Wobei es sich - mal ganz ehrlich - letztendlich doch um nichts anderes als eine Flucht handelte, oder? Natürlich nicht im Sinne einer Flucht vor Verfolgung, sondern vielmehr einer Flucht vor dem drohenden Bürgerkrieg und all seinen grausamen Folgen. Aber gut, es würde zu nichts führen hier weiter Wortklauberei zu betreiben. Also nennen wir es eben "reisen" Urlaub machen! Mal ganz gemütlich, nebenbei und in aller Ruhe nach Germanien reisen, … Pah! Allein das Ziel am Ende, Germanien genannt war nichts weiter als eine Flucht ins Verderben - nur ohne "t": Ein Fluch sozusagen, ... aber darüber diskutieren zu wollen war einfach zu müßig …


    Das Schicksal hatte es schließlich so gewollt, dass sie ein weiteres Mal ihren Fuß auf diesen verhassten Boden setzen müsste und so langsam begann sich Prisca damit abzufinden.


    "Nein, nur vom sehen her", antwortete Prisca auf die Frage ihrer Freundin hin mit einem bedauerlich wirkenden Gesichtsausdruck, ehe sie dem Germanicus zu lächelte und diesen freundlich grüßte: "Salve Senator! Es ist mir eine Freude dich noch vor unserer Abreise kennen lernen zu dürfen ", betonte sie dabei brav und unschuldig drein blickend das Wort Reise, um zu zeigen, dass sie verstanden hatte ...


    .. Und zu Serrana hin fügte Prisca, mit einem verschmitzten Augenzwinkern, hinzu: "Liebe Serrana, ich werde mich nun leider wieder auf den Weg machen müssen. Es gibt noch schrecklich viel zu tun, um alles für unsere gemeinsame Fl ..[SIZE=7]ucht [/SIZE], ups … hihi …ich meine natürlich unsere Reise vorzubereiten. Du weißt ja, wo du mich findest und ich weiß, wo ich dich finde. ... Bis bald!" Zusammen mit den Worten des Abschieds drückte Prisca ihre Freundin noch einmal liebevoll und in der Gewissheit, dass sie wenigstens zusammen ihren Spaß hätten, auf ihrer Reise ins verfluchte Land ... Von den übrigen Anwesenden verabschiedete sich die Aurelia selbstverständlich auch, allerdings weniger vertraut und nur mit einem förmlichen: "Vale bene!" ...


    Das Theaterstück erregte von Beginn an Priscas ganze Aufmerksamkeit, da sie selten solch mitreißende Dialoge und Schauspieler hatte bewundern dürfen. Wirklich eine durchwegs gelungene Aufführung, wobei ...! Etwas störte das Gesamtbild dann doch. Nur was genau? Lag es an der Inszenierung an sich, oder lag es an einem Detail der Kulisse, dass die Aurelia zwischendurch verwundert drein blickte. Nein das kann doch nicht sein, oder?! … Sah das Aculeo eigentlich genau so wie sie, oder warum tat er so überwältigt, wie Prisca - mit einem flüchtigen Seitenblick zu ihm - bemerkte.


    "Was ist? …", sah Prisca den Germanicus lin einer Mischung aus Verwunderung und Beschwingtheit an und, noch während er sein Interesse ihr gegenüber bekundete, lenkte der Fortgang der Aufführung, direkt vor ihnen, wieder die ganze Aufmerksamkeit der Aurelia auf sich. Hoppla! Zwischen dem Iulier und dem Decimer, eine Reihe vor ihnen, schien es im wahrsten Sinne des Wortes zu "knistern". Weniger im positiven Sinne sondern ...


    "Kommt darauf an, von welcher Aufführung du gerade sprichst?! Ich finde eigentlich beide sehr interessant." Die Iupiter Statue und Prometheus, oder doch eher der Iulier nebst Decimer. Egal! " Was glaubst du, wird wohl als nächstes passieren?", wandte sie sich amüsiert schmunzelnd an ihren Begleiter und verband seine Bemerkung kurzerhand mit dem "kleinen Schauspiel", welches sich spontan und direkt vor ihren Augen auf tat.

    Jetzt aber! Wenn die Angelegenheit nicht so ernst gewesen wäre hätte Prisca beinah laut aufgelacht, als sie hörte was der Decimer von ihr wollte.Ich soll ihm helfen die Schuld meines Cousins wieder gut zu machen. Ich hab mich wohl verhört?! ..., starrte Prisca entsprechend ungläubig den Decimer an. Das war ja die reinste Erpressung! Sie und ihre Familie sollten für den Frevel eines ihrer Verwandten Buße tun um so ihre Treue zu Rom zu beweisen, wobei in ihren Augen nicht Rom damit gemeint wäre, sondern einzig und allein dieser homo novus, der sich bereits zu Valerians Lebzeiten als Kaiser hier in Rom aufgespielt hatte. Warum haben die Verschwörer nicht ihn umgebracht, konnte Prisca bis heute nicht nachvollziehen welches Motiv diese Leute gehabt haben mochten. Den Mord an Salinator hätte sie sofort gutgeheißen und mit ihr vermutlich noch viele weitere Römer auch. Aber einen kranken und schwächlichen Kaiser, samt seiner Familie, zu meucheln? Nein! Das war in ihren Augen nun wirklich keine gute Öffentlichkeitsarbeit gewesen. Was zum Hades haben die sich dabei nur dabei gedacht?. Ein kränklicher Regent wäre doch um vieles leichter zu beeinflussen und zu manipulieren gewesen, würde er noch leben, im Gegensatz zu diesem selbstherrlichen und machtbesessenen Vescularier, der nun die Nachfolge rechtmäßig antrat und nunmehr schalten und walten konnte, wie ihm beliebte. Und mit ihm seine Handlanger und A…kriecher ...


    Der Blick den Prisca dem Decimer zu warf konnte ihre Meinung über die Gefolgsleute des Vesculariers kaum verhehlen, doch seine Worte gaben ihr durchaus zu denken. Der drohende Bürgerkrieg schien kaum mehr abwendbar, keine Frage, nur wer würde am Ende als Sieger daraus hervor gehen? Der Vesularier, oder diejenigen, die einen anderen Kaiser auf den Thron setzen wollten? Prisca war sichtlich hin und her gerissen. Für welche Seite sollte sie sich entscheiden - welche wäre die Richtige? Die gleiche Entscheidung hatte ihr Cousin zu treffen und das baldmöglichst, ehe man ihn hier in Rom als Verräter berachten würde. Das hatte Prisca zumindest aus den Worten des Decimers ganz klar heraus gehört! Ich muss unbedingt mit Ursus sprechen und ihn warnen! Aber das wollte sie ja ohnehin, bei ihrem Zwischenstopp in Manuta, auf ihrer Reise nach Germanien.


    "Ich soll dir also dabei helfen, meinen Cousin davon zu überzeugen, dem Vescularier die Treue zu schwören … , meinte Prisca schließlich nachdenklich und ganz und gar nicht in einer derart aufgebrachten Form, wie eigentlich ihre erste Reaktion darüber hätte ausfallen müssen. Nein sie schrie diesen Kerl nicht an, sie sprach ganz ruhig und blickte ihm einfach nur tief in die Augen. Der Decimer hatte seine Seite längst gewählt, doch bei ihr war das ganz und gar nicht der Fall. "Was denkst du, wer wird diesen Krieg gewinnen? Glaubst du wirklich, dass ER der Richtige für Rom und für das Volk von Rom sein wird? … Mal ganz unabhängig von dieser schändlichen Tat, welche ich im übrigen genauso verurteile wie du und wie jeder Andere auch, der Rom seine Treue geschworen hat." Die Gewissenfrage, die sie sich und gleichermaßen ihm damit zu stellen versuchte, war natürlich gewagt und kam einer Hetze gegen den neuen Kaiser wohl sehr nahe, weshalb Prisca nicht wirklich eine ehrliche Antwort von ihrem Gegenüber erwartete.

    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    Genauso wie Acuelo war auch Prisca sehr gespannt auf das Theaterstück, auch wenn es für sie - im Gegensatz zu ihrem Begleiter - heute keine Theaterpremiere war. Ihr letzter Besuch lag allerdings schon geraume Zeit zurück und überdies hegte sie an diesen keine sehr gute Erinnerung.


    Naja heute kann jedenfalls nichts und niemand meine gute Stimmung trüben, dachte Prisca zumindest, bis sie und Aculeo die übrigen Gäste erreicht hatten. Tja zu früh gefreut, musste die Aurelia kurz darauf ihre Aussage bezüglich des "niemand" leider revidieren, als der Veranstalter sie untereinander vorstellte. Herrje, das ist ja dieser Kerl vom Verhör. Jetzt nur nichts anmerken lassen! Einfach nur lächeln! Lächlen und nicht weiter darüber nachdenken, versuchte Prisca ihr Lächeln nicht allzu zu gekünstelt erscheinen zu lassen, mit dem sie dem Prätorianertribun zum Gruß kurz zunickte. Lächeln hieß die Devise! Bei der Auctrix, die sie von früher her flüchtig kannte, sowie den übrigen Decimern fiel ihr das auch deutlich leichter: "Salvete!", grüßte sie freundlich in die Runde und wandte sich dann dem Iulier zu, der ihr eine Blume überreichte: "Danke! … Wie aufmerksam", nahm Prisca die Gerbera von ihm mit einem (diesmal herzlichen) Lächeln entgegen, führte diese an die Nase und schnupperte kurz daran. Eine nette Geste wie sie fand, während sie aufmerksam seinem interessiert erscheinenden Blick begegnete, den sie fälschlicherweise ihrer Person und nicht ihrem Kleid zu schrieb. "Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen, Iulius, ebenso wie ich mich freue heute hier sein zu dürfen", entgegnete die Aurelia ihm schließlich zum Gruße , ehe sie wieder ihrem Begleiter - wie sollte es anders sein - ein weiteres Lächeln schenkte.


    Da Aculeo sie bereits offiziell mit Namen vorgestellt hatte, musste sie diesen nicht mehr extra erwähnen und gehört hätte man sie ohnehin nicht in dem Moment, als mit lautem Trompetengebläse der Beginn der Aufführung angekündigt wurde. Prometheus in Fesseln "Oh dieses Stück kenne ich gar nicht. Aber der Titel klingt sehr vielversprechend!", bemerkte sie zu Acuelo gewandt, von dem sie sich weiter zu den ihnen zugewiesenen Plätzen führen ließ.

    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    Acuelos Begrüßung und seine Entschuldigung nahm Prisca mit einem versöhnlichen Lächeln und einem knappen Nicken an. Allem Anschein nach war der Germanicer gleichermaßen überrascht und erfreut über ihr Erscheinen und auch eine gewisse Nervosität, glaubte sie ihm anzumerken als er sich kurz nach allen Richtungen umsah. Offensichtlich suchte er jemanden. Nur wen? Eine andere Frau gar, die er nun auf die Schnelle vor mir zu verbergen versucht?, stellte Prisca darüber amüsiert und gut gelaunt ein paar Gedankenspielereien an während sie ihrerseits die Reihen flüchtig nach bekannten Gesichtern absuchte. Ein paar Personen entdeckte sie sie sogar unter den anwesenden Theatergästen, die sie von anderen Festivitäten her kannte, jedoch war niemand Wichtiges darunter der ihr Interesse sonderlich erregt hätte. Abgesehen davon hatte sie bereits einen Begleiter, der es zudem schaffte ihr mit seinem Charme und einem eher ungewöhnlichen Kompliment zu schmeicheln. "Also, Aurelia Prisca. Ich kann mir keine andere Frau an meiner Seite vorstellen für den heutigen Tag. Darf ich dich nun bitten die Plätze aufzusuchen" Innerlich musste Prisca darüber schmunzeln. Das hörte sich irgendwie so an als wolle er nur schnell irgend etwas Nettes sagen, um endlich weiter zu kommen. Dazu hielt er ihr sogar auffordernd seinen Arm hin.


    Normalerweise war Prisca nicht kontaktscheu, aber sich bei ihm 'unterhaken' käme auf keinen Fall in Frage. So gut kannten sie sich schließlich nicht. Allerdings wollte sie seine sicher lieb gemeinte Geste auch nicht einfach zurück weisen, da sie ihn wirklich sympathisch fand: "Sehr gerne … ", schenkte die Aurelia ihm daraufhin - ohne viele Worte - ein bezauberndes Lächeln und gleichzeitig legte sie ihre Hand flach auf seinen Unterarm, um sich auf diese Weise von ihm zu den Plätzen und dem Veranstalter führen zu lassen.