ZitatOriginal von Manius Flavius Gracchus
… Den kurzen Weg von der Villa Flavia zum Haus der Cornelia hinüber hätten sie im Grunde auch zu Fuß gehen können, doch selbstredend gingen sie nicht zu Fuß, nicht nur um die edlen Gewänder zu schonen, sondern auch weil dies dem Anlass angemessen gänzlich ausgeschlossen war. Gracchus half seiner Gemahlin aus der Sänfte und mit einem süffisanten Lächeln flüsterte er ihr noch ein Kompliment ob ihrer Schönheit, welche an diesem Tage durch die Eleganz ihres Kleides noch unterstrichen wurde, ins Ohr. Sie folgten Minor in das Haus hinein, begrüßten Scapula und seine Familie bis dass die Braut den Raum betrat. ...
Ein kleiner Schritt über die Schwelle … und ein großer Schritt in Bezug auf die Überwindung, die dieser Schritt Prisca an diesem "Freudentag" kostete. Freudentag! Dass ich nicht lache. Naja wenigstens bekommt diese kleine Kröte was ihm gebührt … So ein schönes Paar!! …Haha Nein, Prisca schämte sich nicht wirklich ob dieser unschönen Gedanken dem Brautpaar gegenüber, schließlich verband sie nicht gerade sehr viel mit ihrem Stiefsohn - außer Verachtung für einander. Gegen die Cornelia hatte Prisca im Grunde nichts, nur entsprach die Braut nun so gar nicht dem Schönheitsideal, welches Prisca (und sicher viele andere ihrer Freundinnen auch) von der Braut eines Flaviers hatten. Naja, Geschmäcker waren eben verschieden. Das Schlimme war nur, dass sie nicht mehr mit ihren Freundinnen darüber lästern durfte, nun, da sie mit der Cornelia unter einem Dach leben musste.
Naja, wenigstens ist die villa Flavia groß genug, um sich aus dem Weg gehen zu können, dachte Prisca für sich als sie aus der Sänfte stieg und an der Seite ihres Gemahls das Haus der Cornelier betrat. Für sein Kompliment bekam Gracchus natürlich ein bezauberndes Lächeln geschenkt, während ihre Miene ansonsten eher versteinert wirkte. Ebenso zog es Prisca vor sich eher im Hintergrund zu halten. Das gelang ihr vorerst ganz gut, indem sie die Anwesenden, die Bekannten und Verwandten zwar freundlich und lächelnd begrüßte, sie aber nicht gerade die Konversation mit ihnen suchte. Stattdessen stellte sich Prisca lieber in den Schatten einer Säule um von dort aus die Eingeweideschau zu verfolgen. Wie würde die Zukunft der Brautleute wohl aussehen? … So gut es ging versuchte Prisca ihre Gedanken abzulenken, um nicht am Ende gar noch mit ihren Wünschen ein schlechtes Omen herauf zu beschwören.