Beiträge von Gaius Tiberius Andronicus

    Publius Ovidius Cincinnatus
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    Auf der großen Heerstraße, welche sich durch die reiche Provinz Asia zog ritt ein einsamer Reiter in der Uniform eines Eques der Legio Prima Richtung Bospurus. Es war jener Reiter, Publius Ovidius Cincinnatus mit Namen welcher sich vor Zeugma von seinem Kameraden, der auch Briefe abzuliefern hatte getrennt hatte. Cincinnatus hatte den Auftrag erhalten einen Brief an den Caesar im fernen Illyrien abzuliefern und auf dem Weg dorthin befand sich der Ovidier jetzt. Nun befand er sich etwa auf der Höhe von Ancyra. Der Eques hatte vor noch bis Nikomedia weiterzureiten und dann über den Bosporus eine Schiffspassage zu nehmen, durch das Wassser konnte er ja schlecht reiten. Heute würde Cincinnatus das zwar wohl kaum mehr schaffen, aber am nächsten Tag würde er sich schon auf der anderen Seite der Meerenge befinden, so nichts dazwischen kommen würde. Und dann würde es noch etwa einen, oder zwei Tage dauern bis der Reiter den Standort der Legio XIV erreichen würde. Doch Cincinnatus mochte gar nicht gern daran denken, denn dann musste er ja noch mal den ganzen Weg zurückreiten. Der Ovidier fragte sich ernsthaft was er denn verbrochen hatte, dass man ausgerechnet ihn für diesen Dienst ausgewählt hatte...




    Die Legionen lagerten vor Dura Europos und immer noch brachten die Meldereiter die Legion Briefe aus Zeugma in die Poststube der Prima.



    Ad
    Iuliam Helenam
    - Feldpost -
    Parthia, JWD




    Salve, Iulia Helena,


    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deines Vaters Marcus Iulius Lepidus versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.


    Da Du als einzige Erbin in Frage kommst, beläuft sich das Erbe auf 5 Trauben, 14 Brot, 36 Landwein (Kanne), 1 Dattel, 6 Falerner, 11 Honigwein (Kanne), 1 Grundstück.


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. (22.2.2008/105 n.Chr.), eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis zu ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. (22.2.2008/105 n.Chr.) keine Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, das Vermögen Deines Verwandten der Staatskasse zuzuführen.


    Mögen die Götter Deinen Vater sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,


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    ROMA, NON FEB DCCCLVIII A.U.C. (5.2.2008/105 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma


    Der Bursche seines Decurios teilte Androniucs, welcher ja seit neustem Duplicarius war mit, dass in zwei Stunden ein Appell anstand. Schläfrig nahm der Tiberier jenes zur Kenntnis und schickte den Boten auch schon wieder weg. Warum wohl dieser Appell anberaumt worden war? Irgendetwas außergewöhnliches musste jedenfalls passiert sein, immerhin befanden sie sich mitten in einer Belagerung... Nun wie auch immer, sie würden es ja noch früh genug erfahren. Andronicus wusch sich noch schnell sein Gesicht, legte seinen Hürtel und den Rest der Rüstung an, setzte den helm auf und machte sich dann daran gemeinsam mit den anderen Unteroffizieren seiner Turma daran die Soldaten "freundlich" davon in Kenntnis zu setzen, dass sie heute früher aufzustehen hatten.


    Der Tiberier marschierte an den Zelten seiner Turma entlang, betrat jedes einzelne und wies die Equites an:
    "Aufstehen, los! In zwei Stunden ist Appell am großen Platz, in einer seid bereit und in einenhalb angetreten! Und wehe demjenigen dessen Rüstung schmutzig ist!"
    Drohend hob er seinen Stab und ging weiter zum nächsten Zelt.


    Eine udn eine halbe Stunde später war die Turma Prima, der Legio Prima vollständig vor dme Zelt ihres Befehlshabers angetreten. Zufrieden nickte selbiger seinem Stellvertreter, dem Vexillarius und dem Tesserarius zu. Dann hielt er selber seine Ansprache:
    "Turma Prima! Im Gleichschritt, marsch!"
    Und wenig später erreichte die Turma den großen Appelplatz stellte sich auf und wartete gespannt was es denn so dringendes gäbe.

    Aufmerksam folgte Andronicus der Rede. Helden sollten sie sein... Ein Held, ja war der Tiberier das? Einerseist hatten er und die anderen immerhin maßgeblich dazu beigetragen dass Circesium eingenommen wurde und das ohne wirkliche Verluste, andereseits hatte jenes Vorauskommando auch nur getan was man ihnen befohlenen hatte, so wie sonst auch. Wie auch immer jedenfalls hatte sich des Andronicus Bruder, der Legatus dafür entschieden sie alle auszuzeichnen und selbstverständlich freute das den Duplicarius auch.


    Stolz trat auch Andronicus vor um seine Auszeíchnung entgegen zu nehmen...

    Diesmal näherten sich zwei Equites der Prima Zeugma und vor allem der Mansio des Cursus Publicus in Zeugma. Der eine Reiter würde die Briefe abliefern und wieder umkehren, der andere jedoch würde weiter reiten müssen. Bis nach Illyricum zum Caesar, der iegntlich schon Imperator war, auch wenn er noch nichts davon wusste.


    In Zeugma trennten sich die beiden Reiter, der eine lieferte folgende Brief ab und der andere hatte noch einen sehr langen Ritt vor sich bis er seinen Brief endlich wieder los werden konnte...



    An den Princeps Senatus
    Rom


    -Zu verlesen im Senat-


    Senatoren !


    Die Nachricht vom Tode unseres Imperators wird euch schon erreicht haben, doch erlaubt mir, zu versichern, das er gestorben ist, wie er gelebt hat : Stolz und aufrecht, ein wahrer Römer !


    Seid auch versichert, das alles getan wird, das er unbeschwert in das Elysium einziehen kann. Senator Aelius Quarto war es, der ihm die Münze für den Fährmann mitgab.


    Der letzte Wunsch des Imperators war es, das wir seinem Sohn folgen, wie wir ihm folgten. Diesen Wunsch zu befolgen ist unsere Pflicht und unsere Ehre.


    Gegeben vor Dura Europos,


    Q. Tiberius Vitamalacus




    Decius Germanicus Corvus
    Praefectus Aegypti
    Alexandria


    -Persönlich-


    Praefectus !


    Die Nachricht vom Tode unseres Imperators wird dich schon erreicht haben, doch sei versichert, das er gestorben ist, wie er gelebt hat : Stolz und aufrecht, ein wahrer Römer !


    Der letzte Wunsch des Imperators war es, das wir seinem Sohn folgen, wie wir ihm folgten. Diesen Wunsch zu befolgen ist unsere Pflicht und unsere Ehre.


    Gegeben vor Dura Europos,


    Q. Tiberius Vitamalacus





    Lucius Flavius Furianus
    Tarraco
    Hispania


    -Persönlich-


    Flavius Furianus,


    die Nachricht vom Tode unseres Imperators wird dich schon erreicht haben, doch sei versichert, das er gestorben ist, wie er gelebt hat : Stolz und aufrecht, ein wahrer Römer !


    Der letzte Wunsch des Imperators war es, das wir seinem Sohn folgen, wie wir ihm folgten. Diesen Wunsch zu befolgen ist unsere Pflicht und unsere Ehre.


    Gegeben vor Dura Europos,


    Q. Tiberius Vitamalacus





    Marcus Vinicius Lucianus
    Legio II
    Germania


    -Persönlich-


    Legatus,


    die Nachricht vom Tode unseres Imperators wird dich schon erreicht haben, doch sei versichert, das er gestorben ist, wie er gelebt hat : Stolz und aufrecht, ein wahrer Römer !


    Der letzte Wunsch des Imperators war es, das wir seinem Sohn folgen, wie wir ihm folgten. Diesen Wunsch zu befolgen ist unsere Pflicht und unsere Ehre.


    Gegeben vor Dura Europos,


    Q. Tiberius Vitamalacus




    Manius Tiberius Durus
    Villa Tiberia
    Roma


    -Persönlich-Durus,


    die Nachricht vom Tode unseres Imperators wird dich schon erreicht haben, doch sei versichert, das er gestorben ist, wie er gelebt hat : Stolz und aufrecht, ein wahrer Römer !


    Der letzte Wunsch des Imperators war es, das wir seinem Sohn folgen, wie wir ihm folgten. Diesen Wunsch zu befolgen ist unsere Pflicht und unsere Ehre.


    Die Zeiten versprechen unruhig zu werden, das wirst du genau wie ich wissen, doch Ruhe ist die erste Bürgerpflcht. Aber halte die Augen offen und informiere mich über alles, was ich wissen müsste.


    Gegeben vor Dura Europos,


    Q. Tiberius Vitamalacus




    Gaius Tiberius Rufinus
    Legio XXII
    Alexandria


    -Persönlich-


    Rufinus,


    die Nachricht vom Tode unseres Imperators wird dich schon erreicht haben, doch sei versichert, das er gestorben ist, wie er gelebt hat : Stolz und aufrecht, ein wahrer Römer !


    Der letzte Wunsch des Imperators war es, das wir seinem Sohn folgen, wie wir ihm folgten. Diesen Wunsch zu befolgen ist unsere Pflicht und unsere Ehre.


    Die Zeiten versprechen unruhig zu werden, doch Ruhe ist die erste Bürgerpflcht. Halte die Augen offen und informiere mich über alles, was ich wissen muss. Berichte mir über die Stimmungen in deiner Legion und auch in der Provinz.


    Gegeben vor Dura Europos,


    Q. Tiberius Vitamalacus




    Marcus Petronius Crispus
    Legio II
    Germania


    -Persönlich-


    Crispus,


    die Nachricht vom Tode unseres Imperators wird dich schon erreicht haben, doch sei versichert, das er gestorben ist, wie er gelebt hat : Stolz und aufrecht, ein wahrer Römer !


    Der letzte Wunsch des Imperators war es, das wir seinem Sohn folgen, wie wir ihm folgten. Diesen Wunsch zu befolgen ist unsere Pflicht und unsere Ehre.


    Die Zeiten versprechen unruhig zu werden, doch Ruhe ist die erste Bürgerpflcht: Halte die Augen offen und informiere mich über alles, was ich wissen muss. Berichte mir über die Stimmungen in deiner Legion und auch in der Provinz.


    Gegeben vor Dura Europos,


    Q. Tiberius Vitamalacus






    Lucius Didius Crassus
    Tarraco
    Hispania


    -Persönlich-


    Lucius,


    der Imperator ist tot.


    Die Zeiten versprechen unruhig zu werden, doch Ruhe ist die erste Bürgerpflcht: Halte die Augen offen und informiere mich über alles, was ich wissen muss.


    Gegeben vor Dura Europos,


    Q. Tiberius Vitamalacus


    Schon von weitem hörte man das eindrucksvolle Stampfen der Caligae und das ebenso beeindruckende klimpern der Militärgürtel und der Waffen, welches sich nun einmal ergab wenn eine ganze Kohorte der römischen Armee anrückte.


    Auch wenn der Tiberier nicht genau wusste ob der folgende Befehl der von dem Lagerpräfekten ausging nun dem Vorauskommando, oder der ersten Kohorte, oder gar allen beiden galt, nahm Andronicus unwillkürlich Haltung an und blickte in die Richtung aus der der Befehl gekommen war.

    Mit stolz geschwellter Brust nahm der Tiberier, welcher ja gerade erst zum Duplicarius berfördert worden war die beiden bronzenen Armreifen, genannt Armiliae entgegen. Das Ganze kam ihm vor wie ein Traum. Erst wurde er noch zum Stellvertreter seines Decurios befördert und dann wurde er auch noch für seine, zweifellos vorhanden Leistungen in der Schlacht am Charobas ausgezeichnet. Doch es war kein Traum, das zeigte ihm die immer noch streng militärische Art seines Bruders und Vorgesetzten mehr als deutlich. Auch die anderen Equites, welcher vorgetreten waren nahmen ihre Auszeichnungen stolz entgegen. Hespannt warteten nun alle Equites der Legiosnreiterei ob noch irgendetwas folgen würde, ob es das nun war...

    Der Duplicarius Tiberius, welcher während des Stilstandes wieder nach vorne geritten war und sein Decurio aus dem Geschlecht der Vipsanier verfolgten das Gespräch der Stabsoffiziere interessiert und wechselten hier und da in leisem Ton ein paar Worte mit einander. Um den Nachschub schien es also nicht so gut zu stehen. "Es würde mich nicht wundern, wenn wir nur verbrannte Erde finden sollten." Diese Worte des Lagerpräfekten prägten sich bei Andronicus ein. Ja, die Parther würden sicher alles getan haben um ihren Kontrahenten aus dem Westen die Nahrungsmittelbeschaffung so schwer wie nur möglich zu machen beziehungsweise sie ihnen ganz zu verwehren...

    Avitus, der Primipilus begann zu sprechen. Es ging also tatsächlich um den Circesiumeinsatz, nun gut das hatte man sich denken können. So wie es schien sollten die Mitglieder des Einsatzkommandos von damals für ihre Taten geehrt werden. Das machte den Tiberier natürlich stolz. So eine Auszeichnung war schon etwas, das man nicht jeden Tag bekam. Imperiosus, Licinus, Serapio, der Tribun Terentius, Sparsus und zu guter letzt der Tiberier selbst hatten sich so eine Auszeichnung allerdings auch mehr als verdient. Immerhin hatten sie unter Einsatz ihres eigenen Lebens tatkräftig zur Erorberung Circesiums beizutragen und der römischen Armee und nicht zuletzt der Prima selbst wohl viele gefallene Soldaten erspart, die bei einem normalen Ansturm definitiv vorhanden gewesen wären.


    Dann setzte Aristides zum Sprechen an und der Duplicarius Tiberius konnte dem Flavier nur zu stimmen, ohne die erste Kohorte wäre das Alles nicht so glatt verlaufen. Der Tiberier nickte zustimmend.

    Der Duplicarius aus dem geschlecht der Tiberier war nach vorne, an die Seite seines Decurios geritten, saltueirte ebenfalls vor dem Kommandanten der Prima und verfolgte die Besprechungen interessiert. Dura Europos sollte also eingekesselt werden, offenbar ähnlich wie es der große Gaius Iulius Caesar mit Alesia getan hatte.


    Der Legatus Legionis der Prima gab das Zeichen ihm zu folgen und der Decurio rittt erneut vorran und der Tiberier ließ sich zurück vollan und ritt am Ende seiner Turma Richtung Süden entlang den Auslaüfern des grossen ausgetrockneten Flussbettes, genannt Wadi entlang. Der Legatus schwenkte noch einmal gen Osten und dann hielt der Zug erneut an.

    Andronicus und noch ein paar andere Equites sollten vortreten? Was sollte denn das schon wieder bedeuten? Der Tiberier gab Invictus, seinem treuen Hengst einen leichten Tritt in die Flanken, woraufhin sich das Pferd ein wenig nach vorne bewegte. Auch de anderen dei Equites ritten ein Stück nach vorne, in Richtung des Legatus. Alle warfen sich ein wenig unsichere Blicke zu, keiner hatte eine Ahnung was nun vor sich gehen würde...

    Die Legionen hatten Circesium passiert und lagerten nun vor Dura Europos und immer noch trafen Briefe aus Zeugma ein.


    An
    Legatus Legionis
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Legio Prima Traiana Pia Fidelis
    Parthia


    Salve, Tiberius Vitamalacus!


    Es ist lange her, dass wir miteinander von Angesicht zu Angesicht Worte wechselten, und länger noch scheint mir jener Tag in der Ferne zu liegen, an welchem Du einen verzweifelten Narren davon abgehalten hast, die größte Dummheit seines Lebens zu begehen. Doch lasse Dir zuerst von mir zu Deiner Erhebung in die Reihen der Legaten gratulieren, ich könnte mir kaum einen Mann denken, der es mehr verdient hätte. Auch wenn wir wenig von dem erfahren, was im fernen Osten vor sich geht, so kann ich mir doch vorstellen, dass Deine Tage voller Pflichten sind, und die Nächte kaum ausreichen mögen, um den Geist und Körper auf einen neuen Tag der Strapazen vorzubereiten, so mögen Dir diese Zeilen ein wenig der Erfrischung verschaffen, die man so nötig braucht, wenn einem die Sorge um viele bewegt.


    Das Wissen um die Pflicht hat mich nun auch ereilt, konnte ich dies zwar als Priester des Mars oft genug kosten, ist es doch kaum mit einem wirklichen Amt zu vergleichen, in welches einen der Wille der Senatoren Roms erhob. Du wirst es sicher gehört haben, dass mir der Kaiser die Ehre erwies, mich in den ordo senatorius zu erheben, was mir die Kandidatur zum Vigintivirat ermöglichte, und erfreulicherweise schienen die patres conscripti geneigt, dem Wunsch des Kaisers nachzueifern und wählten mich mit großer Mehrheit in das Amt, das ich mir gewünscht hatte - nun verbringe ich meine Tage per pedes[/I als [I]tresvir capitalis, und glaube, dass ich bald ebenso viele stadien gelaufen bin wie es Deine Legionäre auf dem Marsch in das Gebiet der Parther haben ableisten müssen, allein ich bin auf Rom beschränkt. Bisher sind die aufsehenerregenden Kriminalfälle leider ausgeblieben, so beschäftige ich mich mit den alltäglichen Sorgen der Bürger und empfinde dieses Amt letztendlich fast wie das eines Priesters, wenngleich die Opferpraxis fehlt - oftmals genügt es den Menschen auf der Straße, überhaupt jemanden zu haben, der ihren Sorgen Beachtung schenkt, sie gieren nicht nach einer direkten Lösung, vielmehr nach der Aufmerksamkeit eines vermeintlich wichtigen Mannes.


    Dennoch empfinde ich meine Arbeit als durchaus erfüllend und zufriedenstellend, sie offenbart Einblicke in das tägliche Leben unseres Volkes, die mir sonst wohl kaum gegeben gewesen wären, als Priester verlässt man den Tempel selten genug. Ich werde im Anschluss meiner Zeit als Vigintivir den Kaiser um ein Militärtribunat bitten, die erforderliche Prüfung der academia militaris habe ich bereits abgelegt, und hoffe, Du kannst mir einen guten Rat erteilen, wie ich mich ansonsten auf diese Zeit angemessen vorbereiten kann, um nicht als unwissender Neuling allzu peinliche Fehler zu begehen. Letztendlich fehlt mir die Ausbildung eines Soldaten, auch wenn ich mich glücklich schätzen kann, meinen Körper bei Kräften gehalten zu haben, ist dies wohl kaum mit dem Können und der Kraft eines Mannes vergleichbar, der täglich Waffen und Gepäck zu schleppen hat. Wie hast Du Dich seinerzeit auf Dein erstes Militärtribunat vorbereitet? Ich muss gestehen, ich weiss wenig mehr als die Literaten bieten, und es wäre mir unangenehm, als unbeleckter Neuling dem üblichen Vorurteil zu entsprechen, das bei patrizischen Tribunen sehr oft gebraucht wird.


    Ansonsten geht in Rom im Grunde alles seinen gewohnten Gang - Du wirst sicherlich vernommen haben, dass sich ein Octavier auf den Stufen des Senats das Leben nahm, als er bei den Wahlen versagt hatte, seitdem scheinen mir die Götter Rom zu zürnen, doch sicher ist dies noch nicht, muss ob dessen doch ein Sühneopfer des Senats abgewartet werden. Mit Freuden indes habe ich vernommen, dass wir in Zukunft wohl familiäre Bande miteinander knüpfen werden - Dein Mündel Tiberia Albina und mein Verwandter Flavius Furianus im Stand der Verlobung zu sehen war eine überraschende, aber sicher nicht unangenehme Entwicklung. Sollte Dein Mündel irgendwelcher Dinge bedürfen, zögere nicht, sie mir zu nennen, denn mein Verwandter ist ob seines Amtes wieder gen Hispania gereist und wird sich wenig nur um seine Braut kümmern können, die Pflicht nimmt für ihn einen hohen Stellenwert ein. Es wäre mir jedenfalls ein Vergnügen, jenen Dienst zu erwiedern, den Du mir erwiesen hast, ohne mich zu kennen, und für den es kaum einen Gegenwert wird jemals geben können.
    Ich schließe mit der Hoffnung, dass Dich diese Zeilen bei guter Gesundheit und nach einem siegreichen Kampf erreichen,


    Flavius Aquilius


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    An Tribun*
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Legio Prima
    Syria/ Parthia



    Hallo Vitamalacus,
    Ich habe mich seit damals bei dir noch nicht gemeldet. Das kommt davon, weil ich sehr viel erlebt hatte. Ausserdem glaube ich, dass du sowieso nicht soviel Zeit hast, Briefe zu lesen oder gar auf sie zu antworten.


    Ich habe mich hier sehr gut eingelebt und bekam sofort den Posten des Duplicarius der Turma I, dank deiner empfehlung. Mit den Equites hatte ich anfangs etwas probleme, da sie ungern unter einem Patrizier dienen wollten, doch dass hat sich mittlerweile gelgt. Eine erste Mission habe ich sogar auch schon hinter mir, sie ging nach Memphis. Leider dauerte die Reise unerträglich lange, da der Ochsenkarren nicht so schnell mitkam, wie ich gerne gewollt hätte.
    Wir mussten dort eines dieser Nilungeheuer abholen und brachten es nach Alexandria, dort ging die Reise für das Tier dann weiter nach Rom.


    Kurze Zeit danach wurde ich befördert und bin nun der Decurio meiner Einheit, da der alte Decurio versetzt wurde. Es wäre schön, wenn wir uns mal wiedersehen würden, doch ich denke, dass dies so schnell nicht der Fall sein wird. Grüße mir deine Verlobte...




    Sim-Off:

    * Ich weiß, er ist mittlerweile Legat, aber das weiß meine ID noch nicht


    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    "Die Stabsoffiziere sollen mich an der Porta Praetoria treffen kommen !" befahl er, während er sich Helm und Waffen reichen liess. "Und eine Turma !" Ein knappes Zeichen zu Titus und dieser und zwei Männer seiner Garde folgten ihm hinaus.


    Über seine Boten teilte der Legatus der Legionsreiterei mit, dass sich eine Turma bei der Porta Praetoria einfinden sollte. Der Decurio von Andronicus Turma, also jener der ersten Turma hatte sich zu dieser Aufgabe bereit erklärt und dem Tiberier aufgetragen seine Männer antreten zu lassen. Der Duplicarius gehorchte dem Befehl seines Vorgesetzten selbstverständlich und etwa zehn Minuten später war dei komplette erste Turma angetreten und Andronicus meldete seinem Decurio selbiges. Der Decurio kam aus seinem Zelt, schwang sich auf sein Pferd, teilte den Equites mit, dass sie sich an der Porta Praetoria einzufinden hatten und ritt in Richtung selbiger los. Den Abschluss des Zuges bildete der frischgebackene Duplicarius, welcher sich als letzter in Bewegung setzte.


    Kurze Zeit später erreichte die Turma Prima der Legio Prima die Porta Praetoria und der Decurio meldete selbiges dem Legatus:
    "Legatus, melde die Turma Prima vollständig angetreten, Legatus!"

    Der Tiberier und frischgebackene Duplicarius konnte es kaum glauben. Er war tatsächlich befördert worden! Und das nicht nur zum Tesserarius oder ähnlichem, sondern gleich zum Unteroffizier. Verlegen lächelte Andronicus und nahm die Ernennungsurkunde stolz entgegen. Nun war der Tiberier also Vorgsetzter von ungefähr dreißig römischen, bestens ausgebildeten Reitern. Natürlich würde er alles daran setzen, den Tribun und seinen Bruder nicht zu enttäuschen.
    "Danke, Legatus!"
    sprach er ein wenig unsicher und stolz zugleich.

    Auch den frischgebackenen Duplicarius der Reiterei, Tiberius Andronicus hatte man zum Praetorium rufen lassen. Natürlich hatte er sich sofort dorthin aufgemacht und auf dem Weg zu der Unterkunft seines großen Bruders hatte der Tiberier natürlich überlegt was es denn wohl gäbe, warum man ihn ins Praetorium beordert hatte. Nur kurze Zeit später betrat Andronicus das große Zelt und bemerkte, dass auch der Rest des Einsatzkommandos von Circesium sich dort eingefunden hatte und es also mit größter Wahrscheinlichkeit um jenes ging. Der Tiberier grüßte Licinus, Sparsus, Serapio und Imperiosus mit einer knappen Geste und einem kurzen, freundlichen Lächeln und blickte dann gespannt in die Richtung seines Bruders und des Praefectus Castrorum, den er noch als Primus Pilus kannte...

    An den Flanken des, trotz des Verlustes nahezu einer ganzen Legion gewaltigen Heerzuges ritten die Reiter, sowohl jene der Hilfstruppeneinheiten wie die Bataver als auch diejenigen der Legionen. So auch die Reiterei der Legio Prima.


    In der näheren Umgebung des Kommandanten der Legionsreiterei, Iulius Numerianuns ritt die Turma Prima der Legio Prima, welcher auch Andronicus angehörte, als Leibwache ihres Kommandanten sozusagen.


    Sie ritten auf die nächste parthische Großstadt, Dura Europos zu. Dort algerte angeblich ein weiteres parthisches Heer. Es würde also nicht nur eine Belagerung geben sondern auch noch eine große Feldschlacht. Doch die Soldaten der Reiterei waren zuversichtlich. Sie hatten vielleicht eine Schlacht und eine Legion verloren, doch noch lange nicht den Krieg.

    Trurma für Turma der Legionsreiterei rückte an und logischerweise befand sich darunter auch Tiberius Andronicus, Eques der Legio Prima. Man nhatte ihnen nicht mitgeteilt warum sie hier antreten sollten, vor dem Zelt des Legatus Legionis, vor dem Praetorium.


    Der Tiberier und seine Kameraden von der Reiterei nahmen auf ihren Pferden Haltung an und blickten erwartungsvoll zugleich zu dem Kommandanten der Legionsreiterei, Tribunus Iulius Numerianuns und zum Kommandanten der ruhmreichen Prima.

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Numerianuns
    Die Schlacht war vorbei...Erschöpft stand Numerianuns bei seinem Hengst, welchen er nun wieder gegen das qualitativ minderwertige Centurionenpferd getauscht hatte...
    Die Wunde blutete nicht mehr und auch sonst schien es dem alten Gaul wieder ganz gut zu gehen. Numerianuns grinste breit auch wenn seine Rüstung beschmutzt war von Dreck und Blut welches er im Laufe der Schlacht abbekommen hatte.
    Er kehrte zurück zu seinen Männern, um zu sehen wer überlebt hatte..
    "Equites, Verluste melden."


    Eine weitere Schlacht war geschlagen und wieder hatte die Reiterei sich eher zurückgehalten. Das würde man Andronicus sicherlich beim nächsten Treffen mit Serapio vorwerfen... Unzählige Gerüchte gingen um. Einmal hieß es der Imperator sei tot, dann war er wieder "nur" schwer verletzt. Ein anderes Gerücht behauptete, die Legio X sei vollständig vernichtet worden. Der Tiberier und seine Kameraden wussten nicht recht was sie glauben sollten und was nicht. Doch die Beunruhigung war den Gesichtern der Equites deutlich anzusehen.


    Auf Befehl des Iuliers wurden von den Decurionen und den Duplicarii der Reiterei die Verluste gezählt. In der Turma Prima waren fünf einfache Equites sowie der Duplicarius in der Schlacht gefallen. In den anderen Turmae verhielt es sich ähnlich. Die jeweiligen Decurionen meldeten dem Tribunus die Verluste ihrer Einheit. Wenig später verschwand der Iulier allerdings schon wieder, wohin blieb ungewiss.

    Andronicus konnte sich ein Grinsen nur mit größter Mühe verkneifen, als er bemerkte, dass er seinen Kommandanten aus dem Schlaf gerissen hatte. Für seine nächsten Worte erntete der Kommandant der Legionsreiterei allerdings einen verblüfften Blick. Andronicus glaubte sich verhört zu haben. Er sollte zum Duplicarius befördert werden?
    "Das... das ist eine große Ehre..."
    stammelte der Tiberier verlegen und lächelte dann stolz.
    "Vielen dank, Tribunus. Ich werde alles daran setzen dich nicht zu enttäuschen."
    Und dann verschwand Numerianuns auch schon wieder in Richtung Praetorium. Er ließ einen unschlüssigen Tiberier in seinem Zelt zurück. Ob man Andronicus, immerhin hatte er den Parther ja gefunden, wohl bei der Stabsbesprechung dulden würde? Er zögerte, und entscheid sich schließlich es auszuprobieren. Vielleicht hatte man ja noch Fragen an ihn.


    So verschwand er ebenfalls aus dem prächtigen Tribunenzelt und folgte seinem Kommandanten zum Praetorium der Prima.


    Dort schob er sich kurz hinter dem Tribunus Iulius an den Wachen vorbei und stellte sich neben den Iulier um nicht allzu sehr aufzufallen. Kurz ließ er seinen Blick durch die Stabsoffiziere schweifen. Er kannte kaum einen von ihnen, eigentlich nur Numerianuns und natürlich seinen Bruder. Die Unterwürfigkeit des Kaufmannes widerte ihn immer mehr an. Doch er wagte es nicht auch nur ein Wort zu sprechen und folgte der Besprechung interessiert.

    Andronicus lächelte stolz, als sein großer Bruder, der sonst so unnahbare Legatus ihn lobte. Während Vitamalacus begann den Parther auszufragen klopfte der Tiberier seinem erschöpften Pferd anerkennend auf den Rücken, holte ein wenig Futter hervor und hielt Invictus, wie er sein Pferd genannt hatte die mit Futter gefüllte Hand hervor, welches jenes gierig verschlang. Das Futter wohlgemerkt, nicht die Hand. Invictus..., der Unebsiegbare hatte er sein Pferd genannt. Für die treuen Dienste die es ihm bisher geleistet hatte, verdiente es diesen Namen, wie der Tiberier fand. Sowohl die Art, wie der Parther mit seinem Bruder sprach, als auch der Inhalt widerte Andronicus an. Ein Verräter war dieser Kerl, ein dreckiger Verräter. In diesen Momenten wünschte der Tiberier, den Kerl vorher zu seinen Ahnen befördert zu haben, doch dafür war es jetzt definitiiv zu spät.


    Von dem folgenden Befehl der offenbar auch Andronicus miteinschloss wurde er aus seinen Gedanken gerissen, worüber der Tiberier eigentlich ganz froh war. Die Stabsoffiziere sollten also zusammengetrommelt werden. Andronicus entscheid sich seinen Kommandanten, den Tribunus von der Reiterei, Iulius Numerianuns herbeizuholen, den kannte er wenigstens schon.
    "Legatus"
    verabscheidete er sich militärisch und salutierte erneut. Dann nahm er sein Pferd bei den Zügeln und marschierte mit Invictus im Schlepptau erneut durchs Lager in Richtung des Zeltes seines Kommandanten.


    Dort angekommen ließ er sein Pferd einfach stehen und vertraute darauf, dass es dort von selber bleiben würde und sollte dem nicht so sein, würden die Wachen des Zeltes sein Pferd schon aufhalten.
    "Eques Tiberius Andronicus ich muss zum Tribunus Iulius, ich hab eine wichtige Botschaft vom Legatus"
    erklärte er den Wachen, die ihn wenig später in das Innere des Zeltes.
    "Tribunus, der Legatus will dich und die anderen Stabsoffiziere im Praetorium sehen, Tribunus"
    meldete er sofort nach dem er eingetreten war.