Beiträge von Gaius Tiberius Andronicus

    An jenem Morgen durchstreiften kleine Grüppchen bestehend aus je einem Contubernium der Legionsreiterei die Umgebung Circesiums. Einerseits um die Mauer nach Abschnitten abzusuchen, welche wenig bis kaum bewacht wurden beziehungsweise nach brüchigen Stellen in selbiger und andererseits um sich auch zu vergewissern, dass sich kein Entsatzheer Circesium näherte.


    Logischerweise befand sich auch Andronicus in einer dieser Gruppen und durchforstete mit den restlichen Equites das Umland der parthischen Stadt. Schließlich hatten die acht Reiter einstimmig beschlossen eine kleine Rast einzulegen, schließlich waren sie schon mindestens eine, vielleicht auch schon zwei Stunden unterwegs, ohne sich weit von dem römischen Lager zu entfernen. So wurde also eine Pause eingelegt und ein wenig Essen gefasst. Andronicus entfernte sich ein wenig von dem Lagerplatz um ein Geschäft zu erledigen.


    Plötzlich hörte er ein unerwartetes Geräusch, welches sich anhörte wie wenn ein Ast brach. Überrashct blickte sich der Tiberier um.Wer, oder was war das wohl? Ein Tier vielleicht, oder doch ein Mensch? Vielleicht parthische Spione, oder gar die Vorhut eines Entsatzheers? Nein, das Letzte konnte es keinesfalles sein. Dafür war das Geräusch viel zu leise gewesen. Da er nichts bemerkt hatte und sich das Geräusch auch nicht wiederholte, wollte Andronicus sich schon wieder umdrehen und zu seinen Kameraden zurückkehren. Er warf noch ein letzten Blick in die Richtung aus dem das seltsame Geräusch gekommen war und fuhr zusammen. Jetzt sah er etwas, eine Gestalt. Es schien ein Einheimischer, ein Parther zu sein. Der Parther gin unbeirrt weiter, auf einem schnalen Pfad, welcher ungefähr in die Richtung führte aus dem der Tiberier und die restlichen Reiter gekommen waren. "Also doch ein Spion", dachte Andronicus. Ob der Parther ihn wohl bemerkt hatte? Wohl eher nicht, sonst hätte er wohl wieder kehrt gemacht. Es sei denn, der Spion war überaus mutig, oder lebensmüde. Vielleicht ein Vebrrecher, ein Mörder dessen letzte Chance auf Gnade es war den Feind, die Römer auszuspionieren.


    Viele Gedanken schwirrten in des Tiberiers Kopf herum, doch er schob sie vorerst beiseite und überlegte wie er den Parther am besten aus dem Verkehr ziehen konnte. Denn jenes musste er auf jedenfall tun, wer wusste schon, was der Auftrag des Parthers war. Vielleicht sollte er gar den Imperator oder einen anderen hohen Offizier töten... Sollte er einfach mit gezogener Waffe auf den Parther zu stürmen? Nein, diesen Gedanken verwarf er sofort wieder. Das würde nur auf eine Verfolgungsjagd hinauslaufen und vielleicht lauerten weiter hinten noch mehr von diesen Spionen. Er musste sich dem Spion unbemerkt nähren und ihn dann stellen, dann würde selbiger schon nicht so leichtsinnig sein sich zu wehren, hoffte Andronicus zumindest. Soweit er das überblickt hatte, trug der Parther nämlich keine Waffe bei sich, höchstens einen kleinen Dolch.


    Andronicus zog seine Spatha langsam, um keine unnötigen Geräusche zu erzeugen aus der Scheide. Der Parther, welcher ungefähr zwanzig Meter von ihm entfernt vorwärts trabte war mittlerweile fast aus seinem Blickfeld verschwunden. Er musste sich also beeilen und durfte dabei auch noch keine Geräusche erzeugen...


    Sein klopfte wie wild als Andronicus sich dem parthischen Spion näherte und er fürchtete schon der vermeintliche Spion würde ihn aufgrund seines pochenden Herzens bald bemerken. Mittlerweile hatte sich der Reiter dem Parther schon bis auf wenige Meter genähert und noch immer hatte jener ihn noch nicht bemerkt. Der Parher schien völlig in seine Gendanken versunken und schön langsam zweifelte der Tiberier daran, dass der Parther wirklich ein Spion war. In seinen Augen verhielt er sich nämlich äußerst unprofessionell...


    Schließlich hatte der Tiberier den schmalen Pfad erreicht, der Parher hatte seinen Schritt inzwischen beschleunigt und befand sich nur wenihge Schritte vor dem jungen Eques. Andronicus fasste sich ein Herz, sprang auf den Pfad und rief, in recht passablen Griechisch mit bebender Stimme:
    "Bleib stehen, Parther! Wenn du auch nur einen Schritt machst wird diese Schwert bald in deinem Bauch zu finden sein!"
    Erschrocken fuhr der Mann herum und blieb selbstverständlich stehen. Doch zu Andronicus Verwunderung atmete er erleichtert auf, als er bemerkte, dass sein Gegenüber ein Römer war.
    "Bitte führe mich in euer Lager, ich habe deinem Kommandanten eine äußerst wichtige Nachricht zu überbringen."
    erwiderte der Parther und Andronicus kam kaum mehr aus seinem Staunen heraus. Misstrauisch beäugte er den Parther nickte aber schließlich.
    "Hast du irgendwelche Waffen bei dir?"
    stellte Andronicus die obligatorische Frage auf welche der Parther erst zögerte, dann nickte und einen kleinen Dolch hervorzog.
    "Hier"
    eriwderte er nur. Androncius nahm den Dolch entgegen und sprach:
    "Geh du vorran!"
    Der Tiberier wollte schließlich keinen billigen Anfängerfehler begehen. Der Parther nickte und folgte dem Eques zu dem Lagerplatz seiner Kameraden.


    Dort angekommen stockten die restlichen Rieter als sie sahen wen ihr Tiberischer Kamerad da im Schlepptau hatte.
    "Schaut mal, was mir da über den Weg gelaufen ist"
    rief er seinen Kameraden grinsend entgegen.
    "Ein Parther, der behauptet er habe eine wichtige Nachricht für den Legatus. Ich shclage vor, dass ich mit unserem Freund zurück zum Lager reite und ihr hier weiter kundschaftet. Hat wer zufällig ein Seil?"
    Der Tiberier blickte seine Kameraden vorbei. Sie nickten nur und eine von ihnen stand auf, ging zu seinem Pferd und kramte ein Seil hevor. Dankend nahm der Tiberier das Seil entgegen und fesselte seinem Gefangen die Hände auf dem Rücken. Anschließend verfrachetete er slebigen mit Hilfe der anderen Equites auf sein Pferd, schwang sich auch selbst darauf und ritt schließlich wieder weg, im Eiltempo in Richtung Lager...


    Nach einiger Zeit hatte er selbiges erreicht. Die Wachen leißen ihn selbstverständlich passieren und erklärten ihm auf siene Frage hin wo sich der Legatus derzeit befand. Andronicus ritt quer durch das Lager, zu dem von den Wachen angegebenen Platz und erspähte dort tatsächlich seinen Bruder, den Legatus. Vor selbigen angekommen salutierte er und erstatte Bericht:
    "Legatus, ich habe diesen Parther hier in der Umgebung aufgegriffen. Er behauptet eine wichtige Nachricht für dich zu haben, Legatus!"

    "Ja, damit kann man es in der Tat vergeleichen"
    sagte der Tiberier an Priscus gewandt. Schließlich brachen alle anderen auf und auch Andronicus entschied sich dasselbe zu tun, er musste ja auch wieder zurück zu seiner Turma zurück.
    "Nun dann werde ich auch aufbrechen. Vielen dank für die Einladung. Vale! Man sieht sich bestimmt wieder einmal!"
    verabschiedete er sich von seinen Kameraden, stand auf und kehrte leicht schwankend zu den Zelten seiner Turma zurück.

    "Er war ganz in Ordnung"
    meinte Andronicus grinsend in Richtung Iulia Helena, als sie ihn auf seinen damaligen Lehrer angesprochen hatte.
    "Ha! Das ist ein Thema über das du mit meinem Lehrer stundenlang diskutieren hättest können!"
    Er persönlich hielt ja von den Griechen nicht sonderlich viel, seiner Meinung nach waren sie einfach nur ein verweichlichtes Völkchen, das sich immernoch im Glanz von schon seit Jahrhunderten verstorbenen Dichtern und Philosophen sonnte. Dann beugte sich überraschenderweise Serapio zu dem Tiberier und mit erstaunen hörte er, was der Decimer ihm zu sagen hatte. Und jenes verblüffte Andronicus noch mehr.
    "Ach was, so schlimm war's ja wirklich nicht"
    erwiderte der Tiberier versöhnlich, klopfte seinem Kameraden von der Infanterie auf die Schulter und nahm einen weiteren Schluck Wein.
    "Glaub mir, keiner hat mich gefragt ob ich nach Athen will..."
    grinste er dann in die Richtung des Priscus. Natürlich war es sich dessen bewusst, dass er viel bei seinem Athenaufenthalt gelernt, aber gefragt hatte ihn wirklich keiner.

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Numerianuns und Narrator
    ......


    Plötzlich sank einer der Equites aus Andronicus‘ Contubernium zu Boden. Doch er wurde überraschenderweise nicht von einem parthischen Schwert getroffen, sondern von einem auf einmal anfliegenden parthischen Dolch verletzt. Schreiend fiel der Reiter von seinem Pferd, er schien ernsthaft verletzt zu sein. Sofort eilte ein Capsarius der Legionsreiterei herbei und machte sich daran den Soldaten zu versorgen. Währenddessen wirbelte Tiberius Andronicus und versuchte den „Schützen“ des Dolches auszumachen. Nicht lange hatte er dafür gebraucht, der Tiberier blickte sich noch einmal kurz zu dem Häuflein der sich verzweifelt wehrenden Parther und meinte, dass die restlichen Reiter es schon schaffen würden das Häuflein ohne ihn zu vernichten.


    Andronicus gab seinem Pferd einen leichten Tritt in die Flanken und ritt auf den nur wenige Meter entfernt stehenden Anführer, welcher den Dolch geworfen hatte zu um seinen Kameraden, namentlich Aurelianus zu rächen. Bei dem Anführer der Bogenschützen gekommen holte er mit seiner Spatha weit aus und ließ selbige auf den Parther herunter sausen...

    Erneut trafen Briefe aus Zeugma in der Poststube der Prima ein...


    Ad
    Legatus Legionis
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Castra Aestiva, Parthia



    M' Quinto s.p.d.


    Mit größter Freude höre ich von deiner Ernennung zum Legaten. Ich beglückwünsche dich, dass dein Traum eine Legion Roms zu führen, nach all den Jahren in Erfüllung gegangen ist.


    Doch auch von der Heimatfront gibt es Gutes zu berichten: Ich habe in den Wahlen triumphiert und wurde als Praetor Urbanus inauguriert. Als mein Amtskollege agiert Peducaeus Priscinus als Praetor Peregrinus. Viele Sprosse römischer Patrizierhäuser haben es außerdem in die untersten Ämter des Cursus Honorum geschafft.


    Appius Iuvenalis wurde weiterhin zum Magister des Kreuzwegvereins gemacht, Tiberia Camilla hat sich als Discipula dem Cultus Deorum verschrieben. Wie du siehst, geschieht vieles in Rom.


    Allerdings muss ich dich auch warnen: Vor kurzem wurde die Virgo Vestalis Maxima durch einen hinterhältigen Akt auf den Stufen des Vesta-Tempels ermordet. Die Götter scheinen ernsthaft erzürnt: Zuerst der Consul, dann der Praefectus Urbi (obwohl dieser wieder bei Kräften erscheint und erfolglos zum Consulat kandidierte) und jetzt sie! Wie es der Senat tun wird, solltet auch ihr den Göttern opfern, aufdass sie euch auf eurer gefährlichen und zugleich wichtigen Verteidigungsmission für das Reich nicht verlassen.



    Siehe, das es dir wohlergeht!


    [Blockierte Grafik: http://img504.imageshack.us/img504/8783/unterschriftmtdrk3.png]
    ANTE DIEM V ID DEC DCCCLVII A.U.C. (9.12.2007/104 n.Chr.)




    An
    Legatus Legionis
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Castra Aestiva
    Parthia



    Mein lieber Quintus,


    Vetter vom Blute, Bruder, Vater und Freund vom Herzen, wie glücklich allein machen mich deine Zeilen, weil sie mir zeigen, dass du wohlauf bist. So lange lag deine letzte Nachricht her, dass mein Herz sich langsam mit Furcht füllte. Dennoch verstehe ich, dass andere Pflichten weit größeren Vorrang haben. Ich hörte von Durus, dass du nun zum Legatus Legionis ernannt wurdest. Das erfüllt mich mit Stolz, Freude und Zuversicht, weil ich mir keinen besseren Mann dafür vorstellen könnte, als dich.
    Nunja, was soll ich dir noch schreiben. Es tut mir leid, dass ich dich mit meinen Sorgen im letzten Brief belastet habe. So überrascht ich war, und so sehr meine Gefühle aufgrund der Verlobung auch hin und hergerissen waren, so sehr weiß ich auch, dass es das Vernünftigste ist. Furianus hat mir bereits einige Briefe geschrieben, die mir zeigen, dass er ein Mann zu sein scheint, wie eine Frau meines Standes sich vermutlich keinen Besseren wünschen könnte. Und würde mein Herz nicht bei jedem Gedanken daran, dass ich einen anderen Mann, als den, den ich einst liebte, heiraten soll ein weiteres kleines bisschen brechen, würde ich vermutlich vor Freude strahlend durch die Gegen laufen. Doch so groß wie der Schmerz über eben jene einstige Liebe ist, so sehr zeigt es mir, dass Liebe mehr ein Übel als ein Gut zu sein scheint und ein Mann wie Furianus, der in jeder Weise angesehen, gebildet und höflich ist auch wenn ich ihn nicht liebe, oder gerade weil ich es nicht tue, das beste ist, was mir passieren konnte.
    Er war gerade vor ein paar Tagen überraschend hier in Roma und besuchte mich. Ja, mein lieber Quintus, du hast eine gute Wahl für mich getroffen. Mein Vater wird froh sein, davon zu hören.
    Ich werde deinem Wunsch, weil ich ihm ebenso entspreche, folgen und Furianus mit all meinen Möglichkeiten bitten, dass wir mit der Hochzeit auf deine Rückkehr warten. Nur hoffe ich, dass der Feldzug nicht mehr allzu lange dauert. Du fehlst mir, mein Lieber. Rom ist derzeit trist und grau und immer mehr habe ich das Gefühl, dass dies auf meine Gedanken abfärbt. Doch genug davon, dies soll ja keine Trauerschrift sein.
    Camilla hat sich hier mittlerweile recht gut eingelebt. An das ein oder andere muss sie sich noch gewöhnen, aber sie macht sich ganz gut und ich bin bisweilen froh, ihre Gesellschaft zu haben. Durus hat gerade die Tibernalia vorbereitet und wie es scheint, wird es ein Ereignis sein, dass unserer Familie und unseren Ahnen zu Stolz gereicht. Iuvenalis sieht man selten, meist verbirgt er sich hinter Bergen von Schriftstücken. Und gerade gestern kam ein Brief von Decimus Tiberius Lupus, der vorhat demnächst hier nach Rom zu kommen. Ich bin auf seine Ankunft gespannt, füllt doch jeder neue Verwandte unsere Villa mit neuem Leben.
    Ansonsten hoffe ich, dass du und Helena weiterhin wohlauf seid. Meine Gebete gelten euch und mein Dank den Göttern, weil sie euch bisher beschützt haben. Grüße Helena bitte zurück.



    Gib auf dich Acht, Quintus,



    deine dich liebende Cousine Albina





    Diesmal waren sie alle nur für den Legatus Legionis.

    Zitat

    Original von Narrator
    ....


    Die Parther schienen also doch nicht völlig behämmert zu sein. Während sie vorher, wie in Trance wider jede Vernunft starr auf den Rest der Prima Pfeile abgefeuert hatten, zogen sie nun ihre Schwerter und stürmten auf die römischen Reiter zu. Natürlich hatten sie von vornherein nicht den Funken einer Chance und es wäre definitiv besser für alle gewesen hätte sich das "dreckige Dutzend" den Equites der Prima ergeben. Doch sie hatten sich nun mal dafür entschieden im Kampf zu sterben und das würden sie auch bekommen!


    Tiberius Andronicus, Eques der Prima ritt mit zwei weiteren Kameraden ein wenig abgesondert auf das Grüppchen mit dem Anführer zu. Ein parthischer Pfeil tarf den neben Andronicus reitenden Eques an der Schulter, das Geschoss blieb jedoch in der Rüstung des Soldaten stecken und der Eques ritt unbeirrt weiter.
    Das Grüppchen um Andronicus machte kurzen Prozess mit den zwei noch lebenden Parthern und ritt sie einfach nieder, dann machten sie kehrt und kehrten zu dem Rest des "dreckigen Dutzends" zurück und schwangen dort ihre Schwerter, den Anführer hatten sie jedoch übersehen...

    Und wieder einmal erreichte ein erschöpfter Meldereiter und mit ihm einige Briefe die Poststube der Prima.


    Ad
    Appius Terentius Cyprianus
    Tribunus Angusticlavius Legio I Traiana Pia Fidelis
    Salve lieber Cousain,
    du brauchst dir um einen Virtus keine Sorgen zu machen, wenn ich sterbe, was die Götter noch lange verhindern mögen, dann im Kampf für das Imperium Romanum! Was meine Brüder zu ihrem Entschluß gebracht hat unterliegt allerlei Gerüchten und ich habe mit den Auswirkungen zu kämpfen,...genau wie dein Bruder Quintus. Er ist ein sehr guter Offizier aber unnahbar und sehr ernst. Selbst mir gegenüber. Übrigens unser Cousain Marcus.T.Lupus hat sich auch zur Secunda gemeldet! Wir konnten ihn noch gerade davon abhalten sich bei der Ala in Confuentes einzuschreiben. Ich werde mal ein Auge auf ihn werfen.
    Er hat mit seiner Grunsdausbildung noch nicht begonnen.
    Was mich betrifft so habe ich Duccia Venusia, der Gemahlin des Primus Decimus Magnus um Klientenschaft gebeten. Sie ist Curator der Schola athenensis hier in Mogontiacum und hat eine beispiellose Karriere hinter sich. Nun sie hadert noch ein wenig, weil glaubt mir keinen Nutzen zu bringen. Doch ich hoffe bei ihr meine Intellektuellen Fähigkeiten ausbauen zu können. Eine Empfehlung beim Imperator für höhere Weihen erhoffe ich mir durch meine Familie. Falls nötig,...ich hoffe jedoch durch mein verhalten und meinen Virtus Anerkennung und Rang zu finden.
    Hier in unserer Gegend treiben ein paar Latrones ihr Unwesen,...es wird wohl früher oder später eine Kampagne geben. Sie plündern und brennen alles nieder. Man munkelt sie wären organisiert,...vielleicht sind ein paar Ex-Auxilliare dabei, Deserteure oder ähnliches.
    Naja, hier ist zwar was los, aber ich denke du bist wohl im Moment der aktivste Terentier!
    Ich hoffe dir geht es wohl und freue mich dich nach dem Feldzug wohlbehalten wieder zu sehen.


    Vale bene
    Gaius Terentius Primus
    Eques, Legio II Mogontiacum


    Andronicus hatte dre Unterhaltung zwischen Helena und Licinus interessiert zu gehört, auch wenn sie mit der Zeit für ihn ja eher langweilig wurde. Schließlich fragte Helena, ob einer von ihnen denn schon einmal in Achaia, Aegyptus oder Germania gewesen wäre. Die Meisten seiner Kameraden waren ja, mal abgesehen von Imperiosus nicht sehr weit herumgekommen. Im Vergleich zu den anderen war der Tiberier dann doch schon recht weit herumgekommen.
    "Also ich war schon mal in Achaia, genauer gesagt in Athen zwecks Studien"
    berichtete er Helena und seinen Kameraden von der Infanterie grinsend. Dort hatte er einige nette Bekanntschaften gemacht, auch wenn die Studien ansich eher fad gewesen waren. Nichts was er nicht auch in Rom hätte machen können.

    Die Speere flogen... und sie trafen! Zwei Parther gingen zu Boden, doch einer von ihnen, dummerwiese gerade der Anführer, lebte noch. Aber die Equites der Prima würden schon dafür sorgen, dass jenes nicht so bleiben würde.
    "Ich hab ihn getroffen, ich hab den Huhrensohn getroffen!"
    brüllte eine der älteren Reiter euphorisch. Auch wenn man das natürlich nicht so sagen konnte, flogen doch über hundert Speere gleichzeitig durch die Luft.


    Das Signal der Cornicen drang auch zu den Reitern und jeder Einzelne, insbesondere selbstverständlich der Decurio verstand es mehr oder weniger. Den Iulischen Tribunen traf es allerdings nicht beiden vier Turmae der Prima und den Batavern an, denn der Kommandant der Legionsreiterei befand sich ja auf dem Weg zum Tross. Die Frage war nur ob er auch wieder, mit einem frischen Pferd natürlich zurückkommen würde...


    Auch ohne den eigentlichen Kommandanten, nun hatte der Decurio der ersten Turma automatisch das Kommando übernommen, näherten sich die Reiter den immernoch mit Pfeilen schießenden Parthern. Von dem Decurio wurden drei Equites abgestellt den Anführer der Parther und seine beiden Begleiter zu eliminieren. Unter den drei Reitern befand sich auch Gaius Antonius Andronicus. Während der Rest sich dem wenig entfernten Rest der parthischen Bogenschützen näherte, hatten die drei Equites mit gezückten Langschwerten das Grüppchen des Anführers erreicht.

    Von den Ereignissen rund um das Pferd des Tribuns bekam Andronicus nichts mit, er hatte sich zu sehr auf die Parther konzentriert. Auch sein Decurio schien nichts bemerkt zu haben, beziehungsweise er ignorierte es. Was sollte er auch anderes tun? Die Equites näherten sich den immer noch Pfeile schießenden Parther immer mehr.
    „Los, werft!“
    Befahl der Decurio als sie nur noch ungefähr zehn Meter von dem Feind entfernt waren. Sekunden darauf lösten sich dreißig Wurfspeere aus den Händen der Reiter. Wiederum kurz darauf flogen fast gleichzeitig dreißig Langschwerter aus ihren Scheiden. Bald würde es richtig losgehen…

    Nun war Androncius wieder zurück, im Lager der Prima genauer gesagt direkt vor der Poststube. Müde schwnag er sich von seinem Pferd und ging gähnend in die Poststube. Die Briefe, welche er in Zeugma bekommen hatte legte er auf dem entsprechenden Platz ab.



    Ad Tiberius Iulius Numerianuns
    Legio I Traiana Pia Fidelis
    Parthia


    Salve Numerianuns!


    In der Tat hat es mich sehr gewundert einen Brief von dir zu erhalten. Doch es hat mich auch sehr gefreut von einem Iulier aus dem fernen Parthia einen Brief zu erhalten. Mit Freude und Erleichterung habe ich gelesen, dass ihr alle die Schlacht unbeschadet überstanden habt.
    Doch beantworte mir bitte eine Frage: Dient mein Onkel, Marcus Iulius Licinus bei der ersten?


    Vale bene,


    Tiberius Iulius Drusus






    An:


    Lucius Artorius Avitus
    _____


    Legio I Traiana
    Poststube der Legio I (Marschlager)



    Von:


    Servius Artorius Reatinus
    _____


    Germania
    Mogontiacum
    Legio II Germanica



    ~~~~~~~~~~~~~~~~



    Salve Vetter,


    schon lang ist´s her, als ich dir einige Worte aus Germanien schrieb. Nun habe ich endlich die Zeit dafür gefunden und will meine Zeilen weise nutzen, denn ich schreibe unter anderem auch eines besonderen Anlasses wegen.
    Zuerst möchte ich von dir wissen, wie es dir geht. Lebst du noch? Wie geht es dir bei dem Feldzug gegen Parthien? Ich hoffe, dass du die vielen Kämpfe dort unten unbeschadet überstehst, doch da bin ich mir sicher. Schließlich bist du doch Soldat Roms. Dich kriegt man nicht so schnell klein. Es ist schon eine Weile her, als ich das letzte Mal von dir gelesen habe, weshalb ich mich über einige erleichternde Worte von dir freuen würde, Cousin. Lass dich nicht von diesen parthischen Bastarden...


    Vielleicht hast du es über die Acta oder so schon erfahren. Ich bin meinerseits zum Centurio befördert worden, und mein vorheriger Centurio, Petronius Crispus zum Primus Pilus. Ich habe das Kommando über unsere Centuria geerbt und freue mich sehr, so weit gekommen zu sein. Es ist mir eine sehr große Ehre, einen solch wichtigen Posten ausüben zu dürfen. Im Laufe meiner Karriere wird aber sicher so Einiges auf mich warten - hoffe ich zumindest.


    Doch kommen wir nun zum wichtigsten Teil dieses Schreibens. Ich möchte nicht lange um den heißen Brei herum schreiben und sofort direkt zur Sache kommen: Ich war bei unserer letzten Stabsbesprechung dabei und habe in Erfahrung gebracht, dass unser Preafectus Castrorum mit einer schweren Krankheit auf der Pritsche liegt - ob er überlebt oder noch zu retten ist, ist ungewiss, doch es soll schlecht um den Mann stehen.
    So kommt es, dass wir einen potenziellen Nachfolger suchen. In der Besprechung ist dein Name mehrfach gefallen, und so habe ich den Befehl, dich als meinen Verwandten an zu schreiben. Willst du im Falle eines frühzeitigen Ablebens in die Fußstapfen unseres Preafecten treten? Dieses Angebot mag verbindlich sein, weil es nicht sicher ist, ob unser amtierenden Preafect durchkommt. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn du so schnell wie möglich schreibst, damit ich unserem Legaten etwas zu erzählen habe.


    Ich freue mich schon auf deine Antwort und das Wissen, wie es dir so ergangen ist. Mars mit dir, Vetter! [strike]Und zeig´s diesen Hunden in Parthien![/strike]



    Servius Artorius Reatinus





    An:


    Tiberius Artorius Imperiosus
    _____


    Provincia Syria/ Parthia
    Feldlager der Legio I
    Poststube



    Von:


    Servius Artorius Reatinus
    _____


    Provincia Germania
    Mogontiacum
    Castellum der Legio II


    ~~~~~~~~~~~~~~~


    Sie gegrüßt, mein Bruder,


    dein letzter Brief kam natürlich unbeschadet bei mir an, so dass ich mich deiner Zeilen sehr erfreuen konnte. Es war schon eine Weile her, als wir letztes Mal von uns lasen, weshalb doch langsam der richtige Zeitpunkt wäre, weiter zu machen, oder nicht?


    Hier in Germanien gibt es schon wieder sehr viel Neues zu berichten. Ich wurde mit einem großen Appell zum Centurio befördert und mein letzter Centurio, Petronius Crispus, amtiert jetzt als Primus Pilus. Wir sind hier nach wie vor in einem recht guten Zustand, und mich freut es sehr, dass ich einen solch glanzvollen, ruhmreichen Posten ausüben darf. Es war ein großer Schritt in meinem Leben, und hoffentlich geht es weiter... wer weiß?


    Doch genug von mir, Bruder. Wie geht es dir? Ich hoffe, dir geht es gut, du wirst wenn du mein Schreiben liest sicher schon einige Kämpfe gegen diese parthischen Hunde Parther überstanden haben. Ich weiß auch, was Krieg ist und welche Strapazen du dulden musst. Doch ich wünsche dir auf deinem Weg viel Glück und den Segen der Götter. Auf dass du wieder gesund und munter nach Italien zurück kehrst und auch deine wohlverdiente Beförderung erhälst.


    In diesem Sinn, carpe diem, Bruder. Lass mich von dir lesen!



    Servius Artorius Reatinus


    Dann verließ der junge Tiberier die Poststube wieder...

    Abgekämpft erreichte der junge Tiberier die Mansio des Cursus Publicus in Zeugma. So ein Ritt war wirklich kein Zuckerschlecken, vor allem bei dieser Hitze und der Gefahr von den Parthern erwischt zu werden. Androncius holte den Packen Briefe hervor und legte ihn auf den Tisch des Postbeamten.


    An
    Tiberia Albina
    Villa Tiberia
    Rom



    Liebe Cousine,


    verzeih mir, das meine letzten Zeilen so lange her sind, doch der Dienst in der Legion erlaubt mir in diesen Tagen nicht viel Zeit. Mittlerweile haben wir die erste grosse Schlacht geschlagen und waren siegreich, so das die erste grössere Stadt unsere ist. Und um dich zuberuhigen: Ich habe die Kämpfe bisher unverletzt überstanden und habe auch nicht vor, den Parthern zu unterliegen. Nicht jetzt, da der Imperator mir die Prima anvertraut hat.


    Dein letzter Brief hat mich berührt und ich weis, wie schwer die Situation für dich sein muss, aber letzlich ist eine der Pflichten, welche ein jeder von uns vollbringen muss. Und auch wenn du verheiratet bist, ändert dies nichts daran, das ich weiter auf dich acht geben werde. Die Villa Tiberia wird dir immer offenstehen, genau so wie jedes Castellum, in dem ich gerade Dienst tue. Flavius Furianus wird dir ein guter Ehemann sein, wenn er es nicht tut, wird er merken, was es heisst einen Miles der Prima zu verärgern.


    Gerne würde ich jetzt direkt zur Seite stehen, daher wünsche ich es mir, das deine Hochzeit erst nach meiner Rückkehr erfolgt.


    Meine liebe kleine Cousine, der Dienst des Tages ruft, auch Helena entsendet dir Grüsse.


    dein, dich liebender, Cousin QTV



    An
    Manius Tiberius Durus
    Villa Tiberia
    Rom


    Durus,


    ich hoffe, alles ist bestens.
    Natürlich unter stütze ich deine Wahl und begrüsse sie, dochich vermute, das du längst erfolgreich im Amt bist, wenn dich diese Zeilen erreichen. Ich zweifle nicht daran, das die Götter dir auf diesem Weg zur Seite stehen.
    Bei nächster sich bietenden gelegenheit bitte ich dich den Fratres Tiberius Andronicus als Fratre vorzuschlagen.


    Hier im Feindesland haben wir die ersten Schalchten erfolgreich geschlagen, die erste Stadt ist unsere. Der Feind kämpft tapfer, doch ich zweifle nicht daran, das wir für Sicherheit am östlichen Limes sorgen werden. Ich werde jedenfalls alles in meiner Macht dafür tun, hat der Imperator in diesen Tagen mir das Kommando über die Prima übertragen.


    Vale,


    Q. Tib. Vit.



    Sim-Off:


    Gebühr bezahlt


     [Blockierte Grafik: http://img116.imageshack.us/img116/6895/klacksaa7.png]
    ad
    SERVIUS ARTORIUS REATINUS - CENTURIO LEGIONIS
    LEGIO II GERMANICA FIDELIS CONSTANS
    PROVINCIA GERMANIA - REGIO GERMANIA SUPERIOR - MOGONTIACUM


    ~~~

    Sei auch du gegrüßt, Vetter. ja, lange ist es her, dass wir voneinander gehört haben, doch verzeichlich, angesicht der Umstände, die dies bedingen. Der Feldzug lässt mir einerseits wenig Zeit für Privates, andererseits nimmt dich deine Pflicht bei der legio ebenfalls in Anspruch. Um so mehr bin ich erfreut, einen Brief zu erhalten.


    ~

    Und umso überraschter über den Anlass. Aber dazu gleich erst, zunächst lass mich dir deine Fragen beantworten. Mir selbst geht es gut, zumindest den Umständen entsprechend. Ich beklage mich nicht, Vetter, mißverstehe das nicht. Aber das Klima in diesem Lande, in das wir hier vorstoßen, ist trocken und staubig, geradezutrostlos möchte man fast sagen. Das Auge erfreut sich herrlich an jedem Grün, das es erblickt. Was leider zu selten der Fall ist.

    ~

    Du wirst es spätestens mit dem Ankommen dieses Briefes shon erfahren haben, dass wir eine große Schlacht gefochten haben und siegreich aus ihr hervorgegangen sind. Edessa - eine Stadt unweit der Randgebiete römischen Einflusses - ist gefallen. Doch wenig Zeit war vergangen, in der wir ruhen konnten, schon zogen die Truppen weiter los. Wo uns dieser Marsch hinführt, darf ich dir nicht sagen und wenn ich es niederschriebe, würde es von unseren "Censoren" ohnehin unkenntlich gemacht werden. Wie auch immer, ich bin optimistisch, dass wir diesen Krieg schnell und erfolgreich beenden und den Parthern eine Lektion erteilen werden, die sie so schnell nicht wieder vergessen werden.

    ~

    Lass mich dir, Vetter, gratulieren zu deiner Beförderung zum centuro. Es wurde aber auch verdammt noch mal höchste Zeit. Ich bin überaus froh und verdammt stolz, dass nun ein weiterer Angehöriger unseres Geschlechts der Artorier die vitis in einer legion Roms tragen darf. Scheue dich nicht, sie einzusetzen, die milites werden es dir zwar anfangs übel nehmen, aber spätestens in der Schlacht danken, glaube mir, ich weiß, wovon ich rede. Und überbringe meinem Waffenbruder Petronius Crispus meine Glückwünsche zu seiner Ernennung zum primipili centurio. Dieser Ehre wird der Mann mehr als gerecht, dessen bin ich mir absolut sicher.


    ~

    Nun zum eigentlichen Anlass deines Schreibens. Ich muss sagen, Vetter, es überrascht mich, dass du beauftragt wurdest, dich bei mir - verbindlich oder unverbindlich? das wurde mir aus deinem Schreiben leider nicht ganz klar - zu erkundigen, ob auf meiner Seite Interesse besteht, den Posten des praefectus castrorum bei der legio Germanica anzunehmen. Es ehrt mich, dass mein Name über die legio Traiana hinaus bekannt ist. Ob ich Interesse habe oder nicht, spielt im Grunde aber keine Rolle. Natürlich bin ich der Prima gegenüber verbunden, sowohl emotional, wie auch tatsächlich. Emotional, weil ich lange Zeit in den Reihen dieser legio gedient habe. Tatsächlich, weil ich mit ihr derzeit in Parthia unterwegs bin und meine milites nicht einfach zurücklassen kann.

    ~

    Drum lautet meine Antwort wie folgt. Ich fühle mich geehrt, dass die legio Germanica mir solches Vertrauen entgegenbringt. Und wenn der Kaiser der Meinung sein wird, dass er mich in Germania besser gebrauchen kann, als hier, dann werde ich dem selbstverständlich Folge leisten. Ich bin Soldat und gehorche Befehlen. Solange ein solcher Befehl jedoch nicht erteilt wird und dieser Feldzug andauert, fühle ich mich meiner legio und ihren milites gegenüber verpflichtet. Ich bitte die legio Germanica, dies zu verstehen. Nach dem Feldzug jedoch - sollte ich da noch am Leben sein - stehe ich der legio Germanica selbstverständlich zur Verfügung. Doch wie dem auch sei, ich bitte dich, dem erkrankten praefectus meine besten Genesungswünsche zu überbringen.

    ~

    So, nun bin ich am Ende meines Briefes angelangt. Mars auch mit Dir, Vetter, mach es gut.

    ~~~

    PARTHIA
    ANTE DIEM IV NON DEC DCCCLVII A.U.C. (2.12.2007/104 n.Chr.)


    Sim-Off:

    LEGIO-WERTKARTE


    Im Austauch dafür bekam der Tiberier eine Ladung Briefe für die Prima in die Hand gedrückt, mit denen er wieder zur Poststube der Prima zurückkehren würde. Doch er würde nicht gleich wieder losreiten, sondern sich erst ein Wenig in Zeugma entspannen. Das hatte er verdient, wie der Tiberier fand.

    Nachdem die abgegebenen Briefe, sorgfältig durchgelesen und gegebenenfalls zensiert wurden, jedoch nicht die Briefe des Legatus, das traute sich der Scriba nicht, wurden sie an einen Reiter der Legio I Traiana Pia Fidelis. Diesmal war er Andronicus der die Aufgabe hatte die Briefe nach Zeugma zur Mansio des Cursus Publicus zu bringen.


    Er verstaute die Briefe sorgfältig und schwang sich auf das vor der Poststube wartende Pferd und ritt los, gen Zeugma...

    Nachdem die Beförderung seines Bruders vollzogen war, fing der Imperator erneut zu sprechen an. Um Auszeichnungen ging es, zwei derjenigen die nun ausgezeichnet wurden kannte der Tiberier, Marcus Iulius Licinus und Tiberius Artorius Imperiosus. Natürlich kannte er den Primipilus, Lucius Artorius Avitus auch, doch nicht persönlich, sondern nur vom Hörensagen. Er freute sich für die beiden, sie hatten es sicherlich verdient.

    Die Parther schienen Lebensmüde zu sein. Nur drei Parther, der Anführer der Bogneschützen und noch zwei andere, feuerten nun Pfeile auf die über hundert Mann starke Reiterei der Legio Prima. Zudem kamen ja auch noch die Bataver dazu. Dennoch rissen die Pfeile der Parther Lücken in die dichten Reihen der Reiter. Neben Andronicus gingen zwei seiner Kameraden, beziehungsweise deren Pferde zu Boden. Doch sofort kamen zwei Reiter nach und dieses Nachrücken war bei der Kavallerie erheblich schwieriger, lagen doch die Pferde noch am Boden, aber auch auf das hatte man sie vorbereitet.


    Andronicus Blick wanderte nach vorne zu seinem Decurio. Er war noch an einem Stück, ja gar unverletzt. Sein Blick wanderte weiter zu Numerianuns, sein Pferd schien von einem parthischen Pfeil getroffen, doch nicht tödlich, wie es der "Absender" wohl gewollt hatte.


    Währenddessen näherte sich die Legionsreiterei immer mehr den parthischen Bogenschützen und Andronicus' Hand umklammerte die Wurflanze des Tiberiers immer fester...

    In der letzten Schlacht hatte man die Legionsreiterei zurückgehalten, nun schickte man sie ganz nach vorne. Nun galt es zu beweisen, dass die Equites der Prima keine Waschlappen waren, die bloß bei den Kämpfen ihrer Kameraden zu schauen und dann die flüchtenden Parther abschlachten konnte, sondern das sie mindestens genauso mutig waren wie ihre Kameraden von der Infanterie.


    Andronicus gab seinem Pferd, Hektor hatte er es genannt einen Tritt in die Flanke und preschte nun in der ersten Reihe seiner Turma den Hang hinauf in Richtung Parther. Allen voran ritt ihr Decurio, enthusiastisch wie eh und je. Er schien ganz in seinem Element, was man von Tiberius Andronicus nicht gerade behaupten konnte, natürlich hatte er Angst, schließlich ging es hier für ihn zum ersten Mal richtig zur Sache. Doch diese Angst galt es zu überwinden...


    Die Kavallerie ritt also den Hang hinauf, durch den Pfeilhagel des Feindes hin durch. Für den Tiberier und seine Kameraden war es bei weitem nicht einfach ihre Pferde unter Kontrolle zu behalten. Doch es gelang, immerhin waren ja Ross und Reiter auf so etwas trainiert.


    Im Galopp erreichten die ersten Reiter der Legionsreiterei bald den Platz an jenem die Parther zu finden waren…

    Andronicus nickte. Im Zelt also, naja das hätte er sich ja eigentlich denken können. Zeigte der Konsum des Weines etwa schon Wirkung? Das sie den Verletzten im Valetudinarium geholfen hatte, imponierte ihm. Es zeugte von Mut, denn im Valetudinarium hatte sie sicher abscheuliche Verletzung gesehen vor denen so manche Frau, aber auch so mancher Mann sich wohl angewidert von dannen gemacht hätte. Von dem Vorfall mit Imperiosus und einem ein Gladius tragenden Sklaven der Iulia Helena konnte er ja nichts wissen. Ihn hätte es aber auch nicht sonderlich aufgeregt, schließlich waren sie im Feindesland.
    „Auf die Prima und all ihre Soldaten, ob lebend oder tot“
    stimmte er in die Trinksprüche seiner Kameraden ein und hob seinen Becher um einen weiteren Schluck aus selbigen zu trinken.

    Für Andronicus waren das ja keine neuen Informationen und die Beförderung des Tiberius Vitamalacus zum Legatus Legionis der Prima war auch abzusehen gewesen. Es war ja doch unwarscheinlich, dass der Imperator jetzt einen Offizier aus Roma kommen ließ. Natürlich freute er sich für seinen Bruder, hatte er sie doch mehr als verdient, aber er hatte beinahe schon vergessen, dass der Vronestehende sein Verwandter war, so militärisch wie er immer mit ihm sprach.
    "Auf die Prima! Für Roma! Für unseren Imperator!"
    stimmte der Tiberier mit ein. Auch Andronicus streckte sein Langschwerter gen Himmel und seine Kameraden taten es ihm gleich, das hieß, wenn sie nicht mit ihren Langschwerten auf die sechseckigen Schilde schlugen.

    "Imperator, zu Befehl, Imperator!"
    bestätigte er den Erhalt des Befehls und salutierte. Dann wandte er sich an seinen Bruder
    "Tribun"
    und salutierte erneut. Schließlich trat er ab und verließ damit das große Stabszelt. Die Worte des Kaisers an Vitamalacus bekam er schon nicht mehr mit. Der Tiberier kehrte zu dem Zelt des senatorischen Tribuns zurück, wo er sein Pferd abgestellt hatte. Auf selbiges schwang er sich und ritt erneut aus dem Lager hinaus, er sollte ja zu seiner Turma zurückkehren und die befand sich immer noch auf der Such nach Decimus Livianus.


    Nun da er schon zum dritten Mal vom Lager zu dem "Tatort", beziehungsweise umgekehrt ritt, kannte er den Weg schon ausgezeichnet.


    Nicht lange hatte es gedauert bis er den bedeutungsvollen Platz erreicht hatte. Zielstrebig ritt er auf den Tribun zu und meldete ihm:
    "Tribun, ich habe dem Imperator Bericht erstattet, Tribun!"