Beiträge von Iunia Urgulania

    Ich dankte dem freundlichen Soldaten und war froh, dass alles so schnell und einfach ging. Ich lächelte ihn an und als ich bereits weitergehen wollte, fiel mir ein, dass ich gar nicht wusste, wo ich hin sollte. So schaute ich den Soldaten noch einmal freundlich lächelnd an und fragte:
    Verzeihung, aber ich kenne mich hier nicht aus und habe mich gefragt, ob du mir vielleicht sagen könntest, wo ich für ein paar Tage eine Unterkunft finden kann.
    Wieder lächelte ich ihn an.

    Ich hatte meinen Entschluss gefasst. Lange hatte ich darüber nachgedacht, doch nun hatte ich mich endlich dazu entschlossen. Ich würde diese elende Stadt verlassen und mir ein neues Zuhause suchen. Vielleicht würde ich es auch schaffen mehr aus dem Rest meines Lebens zu machen.
    Eine alte Freundin hatte es geschafft beim Kapitän eines Handelsschiffes, dass in einigen Tagen von Ravenna aus aufbrechen würde, einen Platz für mich zu besorgen. Das Ziel des Schiffes war mir vorher ziemlich egal gewesen, doch als ich hörte, dass es nach Alexandria reisen würde, erfreute mich dies besonders. Viel hatte ich schon über diese Stadt gehört und nun würde ich bald selbst sehen können, was davon wahr war.
    Meine wenigen Habseligkeiten waren bereits zu einem Bündel verschnürrt und lagen auf dem wackeligen Tisch. Ein letztes Mal ging ich durch meine schäbige Unterkunft und ging dann, mit meinem Bündel unter dem Arm, zur Tür hinaus. Niemals wieder würde ich hierher zurückkehren.

    Ich blieb eine Weile in der Taberna sitzen und während ich die wenigen Speisen, die mir zugesteckt wurden, verzehrte, beobachtete ich immer wieder das Publikum.
    Es gab hier nichts lohnenswertes. Es schien fast, als wäre mit dem Abzug der Legion das Leben aus der Stadt entwichen. Mittlerweile langweilte ich mich und das bezog sich nicht nur auf den aktuellen Moment, in dem ich hier in dieser faden Taberna sass, sondern auch auf mein Leben hier in dieser Stadt.
    Eine Weile später verliess ich dann, um die Erkenntnis reicher, dass ich mich hier langweilte und machte mich auf den Weg nach Hause.

    Es war einer dieser Tage, an denen ich meine 'Besorgungen' recht schnell am Morgen erledigen konnte und bereits gegen Mittag von einem Gefühl der Langeweile erfüllt war. Natürlich würde ich mich über soetwas nie beklagen, schliesslich kamen solche Tage leider viel zu selten vor.
    Da heute aber einer dieser wenigen glücklichen Tage war, hatte ich beschlossen ein Wenig Zeit in der Taberna zu verbringen. Nicht dass ich es mir wirklich leisten konnte, aber ich hatte gute Kontakte zu einer der Bedienungen hier. Man könnte sagen, wir waren soetwas wie Freunde. Jedenfalls wenn man diesen Begriff wirklich weit fasst.
    So sass ich nun an jenem Tisch, den sie mir immer zuschob, wenn ich sie hier besuchen kam und knabberte fast schon lustlos an einem Stück Brot, dass sie für mich aus der Küche hatte mitgehen lassen.

    Während ich nun meinen Weg durch die Reihen der Marktstände fortsetzte, schaute ich mich ab und zu noch einmal um, um zu sehen ob mich der junge Bäcker nicht vielleicht doch verfolgte. Da dem jedoch nicht so war, atmete ich auf und fasste den Ausgang des Marktes als Ziel ins Auge.
    Ich schlug den Weg raus aus dem Gewühl ein und ging diesen gemütlich entlang, schliesslich wollte ich ja nicht irgendwie verdächtig auffallen. Nur einige Minuten später verliess ich dann den Marktplatz.

    Ich wartete den richtigen Moment ab und als dieser gekommen war, schlug ich zu. Schnell und unauffällig griff ich nach einem Brot und zog es von der Auslage weg um es nach unten in meinen Beutel verschwinden zu lassen. Der Junge hatte nichts mitbekommen und so eilte ich schnell davon.

    Ich erreichte den Stand eines Bäckers, der seine Waren mit Argusaugen zu bewachen schien. Wer schon länger auf diesem Markt einkaufte, wusste allerdings, dass dies nur Tarnung war, da der alte Bäcker sein Augenlicht im Dienste der Legio so gut wie verloren hatte und nur trübe Umrisse sehen konnte. Die Gefahr an diesem Stand lag jedoch nicht in dem alten Bäcker, sondern in seinem jugendlichen Sohn der bei vollem Augenlicht in der Lage war die Kunden zu sehen.
    Ich beschaute ein Wenig die Waren in der Auslage und schaute immer mal wieder zu dem Jungen, der mich argwöhnisch beobachtete. Ich lächelte ihn an.

    Der Händler antwortete nach kurzem Zögern mit einem Nicken und ehe er sich versah, war ich bereits zu ihm hinter seine Auslage geschlüpft. Nach einem kurzen Blick auf die wabernde Menge der Einkäufer, die den Marktplatz füllten, veschwand ich schlagartig nach unten. Ich kniete mich vor ihm hin und schaute mit einem frechen Lächeln zu ihm hinauf. Er nickte erneut und meine Hand verschwand unter seiner dreckigen Tunika, wo ich mit gekonnter Leichtigkeit das Symbol seiner Männlichkeit fand, es ergriff und begann es zu massieren.



    Es dauerte nicht lange, bis er seufzend und sogar ein Wenig sabbernd über mir stand und kurz darauf vor innerer Freude erbebte. Schnell zog ich meine Hand zurück, bevor ich sie der Gefahr aussetzte von ihm beschmutzt zu werden. Zufrieden sah ich zu, wie er stattdessen die Innenseite seiner Tunika beschmutzte, was einen Fleck hinterliess, der auch von aussen sichtbar, zwischen den anderen jedoch nicht sonderlich auffällig war.
    Ich erhob mich wieder und hielt vor ihm die Hand auf.

    Und jetzt meine Belohnung. sagte ich knapp.
    Er nickte leicht und übergab mir einige Augenblicke später einen kleinen Beutel mit verschiedenen Obstresten, die sicherlich nicht das beste waren, was man auf diesem Markt bekommen konnte, aber zumindest musste ich für sie nichts von meinem wenigen gehorteten Geld ausgeben.
    Ich schlüpfte schnell wieder aus dem Stand des Obsthändlers heraus und machte mich dann, nach einem kurzen Blick zurück, wieder auf den Weg, denn es galt noch weitere Dinge zu besorgen.

    Bei einem Obsthändler, der sich schon oft als einer meiner Wohltäter gütlich getan hatte, blieb ich stehen. Der Mann war gerade damit beschäftigt einem Kunden das Obst einzupacken und so wartete ich einen Moment.
    Als er mich dann sah, kam er zu mir herüber und lächelte mich an.


    "Was willst du?" fragte er mich und ich erwiderte sein Lächeln.
    Nur das Übliche. erwiderte ich und schaute ihn mit einem leichten Schmollen an.
    "Und was hab ich davon?" fragte er und ich konnte sehen, wie sein Blick immer lüsterner wurde.
    Hmmm... Wie wäre es mit dem Üblichen? erwiderte ich und zwinkerte.

    Ich betrat den Marktplatz gemeinsam mit einer Gruppe Kinder, die scheinbar ihre Amme abgehängt hatten und nun auf grosser Abenteuertour waren. Mit meiner zerschlissenen Tunika sah es vermutlich so aus, als wären sie in meiner Begleitung, was für mich durchaus von Vorteil war, denn so hatte ich zumindest für den Anfang eine gute Tarnung.
    Ich schaute mich vorsichtig um setzte mich an einer Ecke von der Kindergruppe ab, schliesslich wollte ich für sie ja kein schlechtes Vorbild sein. So streifte ich eine Weile allein über den Markt und blieb hin und wieder an einem Stand stehen um wie eine interessierte Einkäuferin zu wirken.

    Es war früh am Morgen, als ich meine wenigen Sachen zusammenpackte und in meinem kleinen Beutel verstaute. In jeder anderen Stadt hätte ich die Sachen vermutlich zuhause lassen können, doch hier in Mantua, und vor allem in dem schäbigen Viertel in dem ich hier wohnte, wurden ständig Wohnungen und Häuser von Räubern ausgeräumt.


    So nahm ich also meinen Beutel und nachdem ich ihn umgehängt hatte, verliess ich die Wohnung. An der Tür versicherte ich mich noch schnell, dass sie auch wirklich richtig verschlossen war und machte mich auf den Weg in die Stadt.

    Nachdem ich eine Weile dort gesessen hatte, überkam mich das leichte Hungergefühl, dass ich schon den ganzen Tag niederkämpfte. So erhob ich mich und ging hinüber in die Kochecke. Nach einem kurzen Blick in meine Vorräte, entschied ich mich für ein Stück Brot und einige Oliven, die schon seit einigen Tagen hier lagen. Den leicht ekeligen Geschmack und den leichten Flaum, der sich bereits darauf gebildet hatte, ignorierte ich.


    Die Übelkeit, die mich nach dem Essen überkam, war nicht schlimmer als das ganztägige Hungergefühl und daher war es mir ein leichtes sie zu ignorieren.

    Es war ein Tag wie jeder anderer, als ich an diesem Mittag nach Hause kam. Oder sagen wir besser an den Ort, den ich manchmal als mein Zuhause bezeichne, denn auch wenn ich schon seit Jahren hier wohne, habe ich mich hier noch nie wirklich wohl gefühlt.
    Ich öffnete die Tür zu meiner 'Wohnung' und trat ein. Ich legte meinen kleinen Beutel, in dem ich meine wenigen wertvollen Habseligkeiten aufbewahrte, auf den klapprigen Tisch, der die Koch- und Essecke des grösseren Raumes dominierte, und hatte wie so oft Angst, dass er durch das Gewicht des Beutels zum Einsturz gebracht wurde. Als nichts passierte seufzte ich auf und ging weiter. Ich hielt auf die kleine Liege zu, die mir als Sitzgelegenheit und Schlafstätte diente und nahm darauf Platz.

    Insula
    zur letzten Hoffnung

    Eine heruntergekommene Insula im Herzen der Armut von Mantua. Von ihrem Besitzer nur unzureichend umsorgt, zerfällt das Haus an manchen Stellen und so sind nur noch wenige der darinliegenden Wohneinheiten nutzbar.


    In einer der kleinen Wohneinheiten, die nur aus einem bescheidenen Wohnraum und einer kleinen Kammer besteht, lebt Urgulania.

    Also nachdem ich mir die ganzen Infos mal angesehen hab, glaub ich ich hab was für mich gefunden.


    Übrigens find ich den Text den du da gepostet hast toll. Ein grosses Lob dafür.


    Also hier mal was ich mir vorgestellt hab:


    Name: Iunia Urgulania
    Stand: Civis
    Wohnort: Mantua