Beiträge von Lyros

    “20 Sesterzen, ja, moment bitte...“
    Lyros holte einen weiteren Beutel hervor und zählte das Geld ab.
    “So, hier bitte.“
    Er reichrte das Geld hinüber und nahm dafür die Quittung entgegen, die er selbstverständlich für die penible Buchhaltung des Statthalterpalastes benötigte.


    “Ich danke dir, Trebellius Dispositus. Wir werden uns von nun an häufiger sehen. Einen schönen Tag noch.“
    Mit diesen Worten ging er.




    Sim-Off:

    Gebühr bezahlt

    “Chaire, Tebellarius Dispositus! Mein Name ist Lyros, ich bin Scriba in der Regia Praefecti. Der Praefectus Alexandriae et Aegypti Decius Germanicus Corvus bittet darum, diesen Brief nach Rom zu senden."



    An
    Caius Sergius Curio
    Casa Sergia
    Roma


    Salve Caius Sergius Curio!
    Heute erhielt ich einen Brief meines Patrons, des Senators Lucius Aelius Quarto. Er schrieb mir, dass auch Du sein Klient seist und momentan ohne Anstellung bist. Weiter schrieb er mir, dass Du bereits als Praefectus Vehiculorum beim Cursus Publicus gedient hast und empfahl Dich mir mit lobenden Worten.
    Aufgrund Deiner Erfahrungen im Verwaltungsdienst und der Empfehlung des Senators biete ich Dir hiermit die Stelle eines Magisters Officiorum in der Regia Praefecti in Alexandria an. Solltest Du gewillt sein, mein Angebot anzunehmen, dann erwarte ich Dich binnen Monatsfrist.

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/Unterschrift_Corvus_PAeg_Papyrus.png]
    ALEXANDRIA – ANTE DIEM IX KAL AUG DCCCLVII A.U.C.

    (24.7.2007/104 n.Chr.)


    “Außerdem überbringe ich dir die Grüße des Präfekten, sowie eine kleine Aufmerksamkeit, aus Anlass deiner Berufung zum Vertreter des Cursus Puvlicus hier in Alexandria.“


    Mit diesen Worten überreichte der Scriba dem Tabellarius Dispositus Silenos Lakedaimonios ein kleines Beutelchen mit lustig klimperndem Inhalt.




    Sim-Off:

    WiSim ;)

    Die Antwort war ebenso nichtssagend wie eindeutig. Der Besucher wollte sein Ansinnen wohl nicht offenbaren. Der Scriba verzog jedoch keine Miene.
    “Dein Herr möge sich bitte einen Augenblick gedulden.“


    Der Scriba entschwand durch eine Seitentür, kehrte jedoch nach kurzer Zeit zurück.


    “Dein Herr, der ehrenwerte Ioshua Hraluch, seiner Majestät von Tylus treuer Diener möge mir bitte folgen. Der Praefectus wird ihn empfangen.“

    In der typischen Weitschweifigkeit des Ostens antwortete der Scriba:
    “Ich heiße deinen Herrn, den ehrenwerten Ioshua Hraluch, seiner Majestät Annius Otho von Tylus treuen Diener, willkommen. Darf ich fragen in welcher Angelegenheit er den Praefectus Alexandriae et Aegypti Decius Germanicus Corvus zu sprechen wünscht?“

    “Praefectus, wenn du mir bitte folgen willst. Hier befinden sich deine persönlichen Amtsräume. Natürlich nur, wenn du es so halten willst wie deine Amtsvorgänger. Gaius Aeternius Fronto hat diese Räumlichkeiten vor rund 25 Jahren erstmals auf diese weise genutzt. Davor war hier ein Speisesaal.“


    Lyros hatte Germanicus Corvus, den neuen Amtsinhaber, bereits durch den halben Palast und etliche Amtstuben geführt, bis sie schließlich hier angelangt waren. Die Amtsräume des Präfekten befanden sich hinter den Amtsstuben der Scribae. Diese musste man durchqueren, wollte man hierher gelangen.


    Genau genommen waren es nur zwei Räume, die zudem noch ineinander übergingen, weil sie durch einen weiten, von schlanken Säulen begrenzten Durchgang miteinander verbunden waren. Der vordere war lang gestreckt und großzügig geschnitten. Weite Fensteröffnungen ließen Luft und Licht hinein und eröffneten die Aussicht auf den großen Vorplatz des Palastes. In diesem Raum konnte der Präfekt repräsentieren und gleich mehrere Gäste empfangen. Der hintere Teil war etwas kleiner und hatte einen annähernd quadratischen Grundriss. Er wurde von einem großen Tisch aus syrischem Zedernholz beherrscht, wo der Statthalter sich der täglichen Schreibarbeit widmen konnte. Es gab drei breite Fensteröffnungen und man konnte von hier aus auf den Königshafen und die Insel Antirrodos hinausblicken.


    “Selbstverständlich steht der gesamte Palast zu deiner Verfügung. So du es wünschst, kann dir auch woanders…“

    Noch einmal verneigte Lyros sich als Zeichen seiner Ergebenheit.


    Dann wandte er sich wieder an den Praefectus Aegpti und wies mit ausladender Geste auf die Legionäre.
    “Diese Soldaten sind angetreten um dir ebenfalls die Ehre zu erweisen.“

    Erneut verneigte Lyros sich und schaute dabei sehr bedauernd drein.
    “Ehrenwerter Praefectus, ich bin untröstlich. Aber dein Amtsvorgänger, der ehrenwerte und ehemalige Praefectus Aegypti Faustus Tettius Turbo, er ist bereits vor einiger Zeit abgereist. Er war, ich bitte um Verzeihung für meine Indiskretion, aber er war nicht sehr... nicht sehr glücklich über seine Abberufung.“


    'Nicht sehr glücklich' war eine maßlose Untertreibung. Tettius Turbo hatte getobt, nachdem er den Brief des Kaisers gelesen hatte. Natürlich war es üblich, dass die Präfekten in Ägypten regelmäßig abgelöst wurden und dieser Vorgang bedurfte gewöhnlich auch keiner weiteren Erklärung. Aber gerade das war es gewesen, was ihn so sehr in Rage gebracht hatte. Denn aus dem Schreiben war ziemlich deutlich hervor gegangen, dass der Kaiser mit seiner Provinzverwaltung sehr unzufrieden war und das seine Demission damit zusammenhing.
    Tettius Turbos' Karriere war ruiniert. Zumindest glaubte er das selbst. Diese verdammte Provinz und die scheinbar unregierbare Stadt verfluchend (und in unbeobachteten Momenten auch auf die Götter und den senilen Kaiser schimpfend) hatte er alles stehen und liegen gelassen und die Stadt unverzüglich verlassen, ohne auf seinen Nachfolger zu warten.


    Nur zu einer Geste hatte er sich noch herab gelassen, nämlich...
    “Der ehrenwerte und ehemalige Praefectus Aegypti Faustus Tettius Turbo hat mir aufgetragen, dir diesen Brief von ihm zu überreichen.“

    Aus der Gruppe der Beamten trat Lyros vor. Er tat es nicht, weil er sich um die Ehre bemüht hätte, den neuen Präfekten begrüßen zu dürfen, sondern einfach nur, weil er der älteste der Scribae war und es einer alten Sitte entsprach.
    Er verneigte sich in einer gleichermaßen steifen wie unterwürfigen Art, wie es nur ein alexandrinischer Beamter vermochte und einem römischen Magistratus niemals in den Sinn gekommen wäre.


    “Ehrwürdiger Praefectus, im Namen aller Bediensteten der Regia Praefecti heiße ich dich in Alexandria herzlich willkommen. Wir danken den Göttern, dass die Winde des Meeres dich wohlbehalten zu uns getragen haben. Wir stehen dir zu Diensten. Mein Name ist Lyros.“



    SCRIBAE PROVINCIALIS


    Amtsstuben der einfachen Schreiber in der Regia Praefecti.


    Besucher, mit dem Wunsch vom Praefectus Alexandriae et Aegypti empfangen zu werden, möchten sich zuvor bitte hier anmelden.


    Mein Name ist Lyros und ich bin ein einfacher griechischer Peregrinus.
    Ich soll den römischen Herren in der Regia Praefecti von Alexandria als Gruppen-ID und Scriba Provincialis dienen.
    Bitte lasst mich herein.