Beiträge von Lyros

    “Magister Officiorum.“, begrüßte Lyros seinen Vorgesetzten steif.
    “Diese Frau aus Memphis sucht eine Anstellung. Sie will hier in der Regia als Scriba arbeiten und sagt, sie kann Griechisch und Latein sprechen, lesen und schreiben. Ihr Name ist Pasiphaë.“


    Und an Pasiphaë gewandt: “Das ist der Magister Officiorum Tiberius Prudentius Scipio.“


    Er wollte die Sache offensichtlich vom Hals haben. Selbst konnte er über ihre Einstellung sowieso nicht entscheiden. Sollte das doch der Magister tun.

    Zitat

    Original von Quintus Fabius Vibulanus


    "Herein!"


    rief Vibulanus, der gerade damit begann einige Dinge zusammenzupacken, denn bald würde er das Officium räumen müssen.


    Nachdem er das „Herein!“ vernommen hatte, öffnete Lyros die Tür und ging hinein.
    Er verneigte sich steif und sagte auf Latein: “Salve! Ich heiße Lyros und komme von der regia Praefecti. Der praefectus Alexandriae et Aegypti hat mir aufgetragen, dir dieses Empfehlungsschreiben zu überbringen.“


    Mit diesen Worten präsentierte er eine Schriftrolle mit dem Siegel des Statthalters.




    Quintus Fabius Vibulanus, der Überbringer dieses Empfehlungsschreibens, ist untadeliger römischer Herkunft, mein client und hat mir in meiner Zeit als praefectus legionis der legio XXII Deiotariana, sowie als praefectus Alexandriae et Aegypti treue und ganz besonders lobenswerte Dienste erwiesen. Dafür wurde er mit einer phalera ausgezeichnet.
    Unter meinem Nachfolger als praefectus legionis tat er sich weiter hervor und wurde als praefectus castrorum in den Offiziersstab befördert. Er wird seine zwanzigjährige Dienstzeit unter dem Adler als hochgeachteter Soldat beenden.
    Quintus Fabius Vibulanus ist ein Mann, der die römischen Tugenden idealtypisch in seiner Person vereint und ich empfehle seine Dienste uneingeschränkt weiter.

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    ALEXANDRIA – ANTE DIEM XI KAL OCT DCCCLIX A.U.C.

    (21.9.2009/106 n.Chr.)

    Ein Zivilist in sauberer und sehr ordentlicher, wenn auch einfacher Toga und in ebensolchen, allerdings staubigen, Schuhen, kam vor die Porta praetoria.
    Er ging auf die Wache zu und verneigte sich leicht.


    “Salve Soldat. Mein Name ist Lyros. Ich bin scriba an der regia praefecti in Alexandria. Bei mir trage ich ein Schreiben für einen Offizier der XXII. Legion und ich soll es ihm persönlich übergeben.“

    Ein Schreiber der regia praefecti brachte einen Brief.
    Er überreichte ihn dem Beamten des cursus publicus, sagte, dass dieses Schreiben wichtig und vom praefectus Alexandriae et Aegypti persönlich sei und so schnell als möglich nach Rom müsse.
    Die Bezahlung, so fügte er hinzu, solle über die Wertkarte der regia erfolgen.



    An den
    Procurator ab epistulis
    Kaeso Antonius Hortalus [NSC]
    Palatium Augusti
    Roma


    Salve Kaeso Antonius Hortalus!
    Als praefectus Alexandriae et Aegypti und damit als Oberbefehlshaber aller hier stationierten Einheiten des exercitus Romanus, bitte ich um die Bestätigung der ehrenhaften Entlassung von Quintus Fabius Vibulanus, praefectus castrorum der legio XXII Deiotariana.
    Quintus Fabius Vibulanus hat zwanzig Jahre unter dem Adler gedient. Seine Dienstzeit ist abgelaufen.
    Ihm steht ein Entlassungsgeld in Höhe von 7.500 sesterzen zu. Ich bitte darum, ihm dieses Geld auszuzahlen.
    Außerdem empfehle ich ihn zur Erhebung in den ordo equester. Quintus Fabius Vibulanus hat Rom bei der ala II Numidia und der legio XXII Deiotariana treu gedient und wurde von mir persönlich für seine erwiesene Loyalität mit einer Phalera ausgezeichnet. Sein Werdegang ist eines Römers würdig und seine wirtschaftlichen Verhältnisse meines Wissens geordnet, weshalb ich reinsten Gewissens und mit großer Zuversicht für ihn sprechen kann. Bitte leite diese Empfehlung wohlwollend an die dafür zuständigen Stellen weiter.

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    ALEXANDRIA – ANTE DIEM V ID SEP DCCCLIX A.U.C.

    (9.9.2009/106 n.Chr.)

    “Und deine persönlichen Verhältnisse? Woher kommst du? Wer sind deine Eltern? Die Arbeit als scriba hier in der regia erfordert Loyalität und Zuverlässigkeit.“

    Der Gerufene eilte in das weitläufige Zimmer, dass dem praefectus Alexandria et Aegypti als Arbeitszimmer diente. Sein eigenes, das er sich mit den anderen Schreibern teilen musste, war gleich nebenan.


    “Ja, praefectus, hier bin ich.“, sagte er.

    “Salve Pasiphaë!“, antwortete Lyros ebenfalls auf Latein, obwohl er selbst Makedone war.
    “Ich heiße Lyros und ich BIN scriba hier in der regia praefecti. Du willst also auch als Schreiber arbeiten? Ich nehme an, du kannst lesen und schreiben – griechisch und latein?“


    Er musterte sie nicht unfreundlich, aber doch etwas skeptisch. Vielleicht war das aber auch nur der normale Gesichtsausdruck dieses alten und etwas vertrockneten Schreibers.


    An den Procurator a libellis
    Tiberius Prudentius Balbus
    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti
    Roma


    Salve Tiberius Prudentius Balbus!


    Dieses Schreiben bringt erfreuliche Kunde! Ganz Rom wird jubeln, wenn es von dieser Neuigkeit erfährt.
    Denn ich darf vermelden, dass der seit dem vergangenen Jahr im Feindesland vermisste ehemalige Legatus Legionis der Legio Prima, der Senator Marcus Decimus Livianus lebt und wohlbehalten aus den Händen der Parther entkommen ist.
    Er hält sich hier, in Alexandria auf.
    Seine Befreier sind Herius Hadrianus Subdolus, ehemaliger Tribunus Angusticlavius der Legio II Germanica, sowie Regionarius von Italia, und Primus Decimus Magnus, Verwandter des Decimus Livianus und einst Praefectus Alae der Ala II Numidia.
    Sie unternahmen inkognito eine wagemutige Expedition in das Land der Parther und schafften, was man für nahezu aussichtslos halten musste: Sie fanden und befreiten den gefangenen Senator.
    Es geht ihm den Umständen entsprechend gut und er wird nach Rom zurückkehren, sobald er sich von den Strapazen seiner Gefangenschaft und Flucht erholt hat.
    Ich habe ihn hier in Alexandria freundlich und mit allen Ehren aufgenommen. Zwar ist es Senatoren verboten, ohne ausdrückliche Erlaubnis des Kaisers aegyptischen Boden zu betreten. Aber ich habe von entsprechenden Maßnahmen Abstand genommen, weil ich annehme, dass der Kaiser angesichts der besonderen Situation eine Ausnahme für gerechtfertigt halten wird.
    Ich bitte Dich, Procurator a libellis Tiberius Prudentius Balbus, den Kaiser, den Senat von Rom und die nächsten Verwandten des Decimus Livianus von seiner glücklichen Rettung in Kenntnis zu setzen.

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    ALEXANDRIA – ANTE DIEM V KAL MAI DCCCLIX A.U.C.

    (27.4.2009/106 n.Chr.)




    Sim-Off:

    Bitte mit der Wertkarte der Regia Praefecti abrechnen.

    Lyros, der alt gediente Schreiber makedonischer Herkunft und ptolemäischer Wesensart, verneigte sich demütig vor dem Präfekten.


    “Natürlich, Praefectus.“, sagte er schlicht und beeilte sich, um Griffel und Tabula zur Hand zu haben.


    Das war umsichtig. Denn er hatte kaum die Zeit das Wachs der Schreibtafel glatt zu streichen, da begann Germanicus Corvus auch schon mit seinem Diktat...

    Einer von ihnen trat ein paar Schritte vor und rief:
    “Der Praefectus Alexandriae et Aegypti Decius Germanicus Corvus bittet darum, an Bord kommen zu dürfen!“

    Lyros, ein Schreiber des Praefectus Alexandriae et Aegypti, betrat die Niederlassung des Cursus Publicus.


    “Salve!“, grüßte er auf römische Art.
    “Ich habe hier einen wichtigen Brief des Statthalters.“
    Natürlich, alle Briefe des Statthalters waren wichtig.
    “Er muss nach Rom.“
    Mit diesen Worten legte er das versiegelte Schreiben auf den Tisch.



    An den Procurator ab epistulis
    Marcus Octavius Augustinus Maior
    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti
    Roma


    Salve Procurator ab epistulis Octavius Augustinus Maior!


    Mit diesem Schreiben möchte ich über einige Informationen Bericht erstatten, die zwar nichts mit der Provinz Alexandria et Aegyptus zu tun haben, die mir vom Imperator Caesar Augustus anvertraut worden ist, die mir aber hier in Alexandria zugetragen wurden.
    Sie gehen auf einen Ausländer zurück, der sich selbst Marcus Achilleos nennt. Er kam vor etwa zwei Monaten nach Alexandria und behauptet, zuvor das Reich der Parther bereist zu haben. Es wird gemutmaßt, dass er als Offizier für den Partherkönig gekämpft hat. Aber das hat er selbst nicht behauptet, noch bestätigt. Was er aber ansonsten zu erzählen hat, könnte von Interesse sein, weshalb ich es ratsam finde, seinen Bericht mit diesem Schreiben weiter zu geben. Wie glaubhaft seine Worte sind, kann ich von hier aus nur schwer beurteilen. Jedoch versichere ich, dass sich der genannte Marcus Achilleos aus freien Stücken äußerte und dafür weder Vergünstigungen oder Zuwendungen gefordert, noch erhalten hat. Er selbst beruft sich auf einen mir nicht näher bekannten Ehrenkodex, der ihn dazu veranlasst hat, sein angebliches Wissen weiter zu geben.


    Was er nun berichtet hat ist folgendes:
    Er behauptet, dass der Partherkönig in seiner Hauptstadt einen hochrangigen Gefangenen beherbergt, den er selbst – also der Partherkönig – als rechte Hand des Imperators Caesar Augustus bezeichnet hat. Diesen Gefangenen ließ er öffentlich auspeitschen, bis er bewusstlos war. Aber der Gefangene soll dabei nicht geschrien haben und hat auch nicht um Gnade gebeten. Marcus Achilleos hat den Gefangenen nicht selbst gesehen. Was er weiß hat er aus Erzählungen. Aber er nannte dennoch den Namen des vermissten Legatus Legionis Decimus Livianus und vermutet, dass dieser und der Gefangene ein und dieselbe Person sind. Zum Schluss erwähnte er noch, dass er die Hauptstadt des Partherkönigs gut kenne und behilflich wäre, würde man versuchen wollen den Gefangenen aus den Händen des Parthers zu entreißen.


    Wenn Rom es wünscht, dann werde ich den Mann zum Zwecke weiterer Befragungen festsetzen lassen. Aber ohne einen ausdrücklichen Befehl tue ich es nicht, denn er hat sich hier in Alexandria nichts zu Schulden kommen lassen.
    Es würde mich außerordentlich freuen, könnte mein Bericht etwas zur Aufklärung von Decimus Livianus' Schicksal beitragen.
    Am Schluss möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass es insbesondere dem Centurio der XXII. Legion Quintus Fabius Vibulanus zu verdanken ist, dass ich von dem Bericht des Achilleos Kenntnis erlangt habe.

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    ALEXANDRIA – ANTE DIEM IX KAL NOV DCCCLVIII A.U.C.

    (24.10.2008/105 n.Chr.)


    “Die Gebühr kann über die Wertkarte der Regia Praefecti abgerechnet werden. Es gibt doch noch eine gültige Wertkarte, oder?“