Beiträge von Lyros

    EDICTUM AEDILIS CVRVLIS
    ANTE DIEM XVIII KAL MAI DCCCLVIII A.U.C.
    (14.4.2008/105 n.Chr.)



    Die an den Kalenden des Aprilis DCCCLVIII A.U.C. (01.04.2008/105 n.Chr.) wegen Verstoß gegen §3 Absatz 1 Lex Mercatus verhängte Geldstrafe gegen Marcus Matinius Mento wird aufgrund der Nichtbeachtung eines staatlichen Edictes auf 100 Sesterzen erhöht. Die Strafe ist zu zahlen an die Staatskasse II bis zu den Kalenden des Maius DCCCLVIII A.U.C. (01.05.2008/105 n.Chr.). Weiters bleibt die Aufforderung bestehen, die Angebote von Brot und Fisch umgehend vom Markt zu nehmen, da es sich hierbei um nicht konzessionierte Ware handelt, womit gegen geltendes römisches Gesetz verstoßen wird.


    Beschwerde oder Einspruch gegen administrative Handlungen des Aedils sind an den amtierenden Consul zu richten.



    Manius Flavius Gracchus



    An das
    Koinon
    der Stadt Alexandria


    Sehr verehrte Pyrtanen von Alexandria!


    In meiner Eigenschaft als Praefectus Alexandriae et Aegypti und Vertreter des Imperators Caesar Augustus und Schutzherrn dieser Stadt, beglückwünsche ich Euch zu Eurer Wahl. Für Eure Amtszeit wünsche ich Euch Glück, Geschick und die Gunst der Götter. Ich weiß in jedem Einzelnen von Euch einen treuen Freund Roms.


    Eine Abordnung aus Eurer Mitte möchte sich bitte zu mir in die Regia Praefecti begeben. Es geht um eine Angelegenheit von großer Tragweite und leider muss ich deshalb zur Eile drängen, was Ihr mir hoffentlich nachsehen wollt.
    Ich erwarte Euer Erscheinen.

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/Unterschrift_Corvus_PAeg_Papyrus.png]
    ALEXANDRIA – ANTE DIEM XV KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.

    (16.2.2008/105 n.Chr.)

    “Ich?“
    Die Frage schien Lyros zu überraschen. Er war nur ein einfacher Scriba und hatte sich im Laufe vieler Jahre Dienst in der Bürokratie der Provinz ein gerütteltes Maß Ignoranz zugelegt.
    “Nein.“, lautete seine entschiedene Antwort und sie machte deutlich, dass er für den 'Neuen' in Zukunft wohl kaum ein sehr redseliger Gesprächspartner sein würde.

    Die erste Frage bejahte Lyros.
    “Ja, dass ist dein Platz und du hast sogar Glück, denn du musst ihn mit niemandem teilen.“


    Aber die zweite verneinte er.
    “Nein, eine Arbeitsteilung gibt es bei uns Schreibern nicht. Dem Praefectus ist es egal, wer eine Arbeit übernimmt, wenn sie anfällt. Ihm ist es nur wichtig das sie schnell erledigt wird. Manchmal kann es aber auch vorkommen, dass er dir persönlich einen Auftrag erteilt.“

    “Chaire.“, begrüßte Lyros seinen neuen Kollegen.
    “Ja, der Praefectus hat sich für deine Einstellung entschieden. Du kannst es ihm mit Fleiß und Ergebenheit danken.“


    Oh ja, Lyros war ein sehr ergebener Diener seines Herrn und ein Anhänger der alten, ziemlich unterwürfigen Art, wie sie zu Zeiten der Ptolemaier von allen Palastbediensteten erwartet worden war. :verbeug: ;)


    “In diesem Zimmer wirst du nun also die meiste Zeit zubringen. Gibt es noch etwas das du wissen willst, obwohl du bereits viele Fragen gestellt hast?“


    An
    KASSANDROS
    Oikos Kassandros, Broucheion
    Alexandria


    Der Praefectus Alexandriae et Aegypti Decius Germanicus Corvus hat Deiner Bitte entsprochen und nimmt Dich als Scriba in den Dienst der Provinz Alexandria et Aegyptus.
    Finde dich deshalb bei nächster Gelegenheit in der Regia Praefecti ein, um Deinen Dienst anzutreten.


    ANTE DIEM XVII KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.
    (14.2.2008/105 n.Chr.)

    Nach der Unterredung mit dem Präfekten verfasste Lyros eilig eine recht knapp gehaltene Mitteilung an Kassandros, der um eine Anstellung ersucht hatte und der nun tatsächlich Scriba hier in der Regia werden sollte.



    An
    KASSANDROS
    Oikos Kassandros, Broucheion
    Alexandria


    Der Praefectus Alexandriae et Aegypti Decius Germanicus Corvus hat Deiner Bitte entsprochen und nimmt Dich als Scriba in den Dienst der Provinz Alexandria et Aegyptus.
    Finde dich deshalb bei nächster Gelegenheit in der Regia Praefecti ein, um Deinen Dienst anzutreten.


    ANTE DIEM XVII KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.
    (14.2.2008/105 n.Chr.)

    “Er kann es in beiden Sprachen, so hat er mir versichert, und er macht einen... nun... sehr eifrig erschien er mir, ja, durchaus, eifrig und vom Wunsch beseelt, dir in dieser Funktion zu dienen. Ich habe ihm zugesagt, dir sein Anliegen vorzutragen und ihm dann mitzuteilen, wie du entschieden hast, Praefectus.“

    Lyros betrat die Amtsräume des Präfekten. Er hatte einen versiegelten Brief bei sich.


    “Bitte verzeih' mir die Störung, Praefectus. Aber es ist ein Brief für dich eingetroffen. Er ist als 'persönlich' gekennzeichnet.“

    “Ich würde dem Praefectus gegenüber bei einer passender Gelegenheit dein Interesse an einer Anstellung als Scriba erwähnen. Er wird das entscheiden und ein Bote wird dich dann informieren. Wo kann man dich finden?“

    “Der Lohn eines Scriba beträgt 30 Sesterzen in der Woche. Momentan bekommt man bei den Geldwechslern eine Alexandrinische Drachme für den Römischen Sesterz. Bei den ehrlichen zumindest, aber die sind rar. Naja, dass wirst du selbst wissen.
    Ein Scriba der seine Sache sehr gut macht, zuverlässig und loyal ist, der kann sich vielleicht irgendwann Hoffnungen machen zum Magister Officiorum aufzusteigen.“

    “WENN der Praefectus deiner Einstellung zustimmt, dann würdest du hier in diesem Zimmer arbeiten. Du wärst mit der üblichen Schreibarbeit betraut, außerdem mit dem Postverkehr, du würdest dem Praefectus als Bote zur Verfügung stehen und natürlich müsstest du auch Besucher der Regia empfangen, so wie ich dich jetzt empfange, dich anhöre und dir Antwort gebe. Außerdem gehört es zu unseren Aufgaben, dass wir jene zu ihm geleiten, denen er eine Audienz gewährt.“

    “Chaire!“, wurde Kassandros von Lyros, einem der Schreiber, begrüßt.
    Der überlegte kurz und antwortete dann: “Eifrige Schreiber die nicht nur Koiné sondern auch Latein beherrschen werden immer gesucht.“