Beiträge von Caius Tiberius Valens

    Caius nickte. Die finanzielle Kraft der Factio war laut dieser Aussage zwar nicht berauschend, aber ausreichend, um sich mit neuen Fahrern zu versorgen, wenngleich nicht mit mehreren aufeinmal.


    >Ich verstehe. Nun denn, Männer, es hat mich gefreut, doch ich muss nun weiter. Ich denke, wir sehen uns dann in Kürze wieder. Das heißt, falls die Factio-Führung meine Aufnahme bewilligt. Wenn nicht, sicherlich bei den nächsten Rennen.<


    Caius erhob sich wieder und richtete seine Kleidung, auf deren korrekten Sitz er einen gewissen Wert legte.

    Caius lächelte, während er nach ein paar Oliven griff, die er zusammen mit dem frischen weichen Brot aß und es sich schmecken ließ. All zu hungrig war er nicht, aber einen kleinen Happen zwischendurch gönnte sich der Patrizier allemal.


    >Ja, einige Rennen habe ich verfolgen können. Ich erinnere mich gerne an diese Tage. Ob die Russata aber nun zu den ganz großen Factiones gehört, ist zwar nicht nebensächlich, aber auch nicht das entscheidende. Für mich ausschlaggebend war das, wofür sie steht.<

    Schon wieder ein 'Beinbruch'. Offenbar war jeder Besuch von Caius in dieser Schola von Mißerfolgen geprägt. Wenigstens würde er das nächste Mal erst wieder herkommen, wenn hier auch definitiv etwas stattfand.


    >Nun, das ist sehr schade... Für einen Brief, der mich informiert, wann der nächste Cursus stattfindet, wäre ich dir sehr verbunden, Rector.<


    >Nun denn, da hier für mich nicht mehr viel zu tun bleibt, verabschiede ich mich wieder. Vale bene.<

    Caius nickte, sichtlich erfreut. Neue Talente bedeuteten neue, spannende Rennen und neue Chancen auf Siege.


    >Na, das klingt doch vielversprechend. Da muss man zusehen, dass er sich nur nicht all zu viel auf sich einbildet und sich von anderen Factiones abkaufen lässt.<


    Solch ein Verhalten eines Fahrers war zwar nicht unehrenhaft. Schließlich konnte man niemandem zum Vorwurf machen, er ließe sich auf den meistbietenden an. Aber einen Fahrer auf ausgerechnet diese Weise zu verlieren wäre eine ziemlich dumme Sache.

    Nachdem man ihn informiert hatte, eilte er zum Sitz der Factio. Einem Senator Roms begegnete man nicht bloß in eine Tunika gekleidet und so hatte sich Caius noch eine Toga anlegen lassen. Er erschien zur vereinbarten Zeit vor der Domus. Er klopfte an und trat ein, als ihm ein mittlerweile bekanntes Gesicht die Türe geöffnet hatte. Nachdem er zum Princeps Factionis geleitet wurde, stellte sich Caius vor.


    >Salve, Senator Purgitius. Ich bin Caius Tiberius Valens. Ich freue mich, dass du dir Zeit nimmst, mich zu empfangen.<

    Caius horchte auf. Dass die Factio laufend neue Wagenlenker bekam, seien es abgeworbene von den anderen Factiones, seien es Neuanfänger, gehörte natürlich zum Lauf der Dinge in diesem Geschäft.


    >Es gibt also vielversprechende neue Talente?<


    Bei der Frage nach seinem Vater zuckte er mit den Schultern. Sein Gesichtsausdruck wurde etwas nachdenklich, als ihm Erinnerungen kamen, ausgelöst durch die Fragen.


    >Nach Britannien sind wir erst umgezogen, nachdem er seinen Dienst beendet hatte. Gedient hat er in Germania, bei der Zweiten. Damals waren die Zeiten anders. Mein Vater fühlte sich dazu berufen, trotz der Tatsache, dass er Patrizier war, als gemeiner Soldat in den Legionen zu dienen und hat es zum Centurio gebracht.<

    Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    Auf das Klopfen folgte die Stimme des Rectors, der den Anklopfenden herein bat.
    > Bitte, tritt ein! <


    Caius trat ein. Er erblickte den Rector und nickte ganz knapp zur Begrüßung. Nachdem er sich einen Augenblick Zeit genommen hatte, sich im Officium umzuschauen, stellte er sich vor.


    >Sei gegrüßt, Rector. Ich bin Tiberius Valens. Ich möchte mich gerne über das Kursangebot informieren. Insbesondere interessiert mich zwar der Cursus Iuris und die Probatio Rerum Sacrarum.<


    Da man am besten eines nach dem anderen anging, überfiel Caius den Rector nicht gleich mit vielen Fragen auf einmal, sondern ging es gelassen an.


    >Aber ebenso interessant wäre es zu erfahren, ob derzeit oder demnächst wieder ein Cursus stattfindet.<

    Caius hatte sich nicht alle Fragen merken können, die plötzlich an ihn gerichtet wurden. Dennoch versuchte er es. Währenddessen ließ er sich einen Becher mit Mulsum auffüllen und nahm einen Schluck. Dass er als Patrizier einen Vater hatte, der als einfacher Centurio in der Legion diente, würde die Männer vermutlich überraschen. Aber es würde ihnen ohne eine lange Rede erklären, warum Caius für die Russata war.


    >Ich bin in Britannien als Sohn eines Legionscenturionen aufgewachsen. Ich bin noch nicht lange in Rom, seit ein paar Tagen erst, diesmal aber nicht bloß zu Besuch. Und mein Lieblingsfahrer, haha... natürlich Thrax, der Draufgänger, der damals bei den Ludi Martiales einen großen Sieg errang. Sagt, fährt er noch?<

    Caius nickte leicht zum Dank. Auf die Einladung, hier noch länger zu bleiben, würde er gewiss nicht absagen, nun, wo er schon mal hier war. Zeit hatte er genug und sich mit dem Personal der Russata und dem Sitz der Factio vertraut zu machen, wollte er ohnehin tun. So folgte er der Geste und nahm Platz.


    >Aber gerne nehme ich eure Gastfreundschaft in Anspruch.<


    Dass die 'Inoffiziellen' ihn hier begrüßten, freute Caius natürlich. Wenigstens einen Ort gab es, wo man als Patrizier nicht gleich mit Argwohn bedacht wurde.


    >Das hört man gern. Übrigens. Genau darum wollte ich den Princeps Factionis sprechen. Ich will der Russata als Sodalis beitreten.<

    Einem Consul seine Ziege wegzuschnappen würde er natürlich nicht wagen. Caius musste bei der bildlichen Vorstellung, die sich ausgerechnet in diesem unpassenden Moment aufdrängte, das Lachen unterdrücken.


    >Also gut, Decima Valeria. Wenn du sagst, dass eine Ziege zu viel des Guten wäre, dann wird dem so sein. Ich folge gerne deinem Rat.<


    >Dann soll es also ein Hase sein. Lasse bitte nachschauen, ob ihr einen habt.<

    Caius war sich nicht ganz im Klaren, was er von Helvetius Sulla halten sollte. Dessen fabelhaftes Gedächtnis überraschte ihn, als er ohne einen Blick in den Gesetzestext die passende Norm genauestens zitiert hatte. Das war beeindruckend, allerdings war ihm der recht sichere Umgang mit dem Gesetzestext auch bei anderen Prozessbeteiligten schon früher aufgefallen. Den Prozessen gegen die Verschwörer war wohl eine äußerst gründliche Vorbereitung aller Beteiligten vorausgegangen, was nicht verwunderlich war, wenn man deren Bedeutung in Betracht zog.


    An der Rechtmäßigkeit des Verfahrens hatte er dagegen nur wenig Zweifel. Dass der Angeklagte den ranghöchsten Praefecten in Abwesenheit des Kaisers der Befangenheit beschuldigte, grenzte fast schon an Verzweiflung. Die genauen Fundstellen im Gesetz könnte Caius nicht aus dem Stegreif zitieren, dazu war er noch nicht erfahren genug. Jedoch meinte er im Codex Universalis etwas von dem Praetorianerpraefect im Zusammenhang mit der Stellvertreterregelung des Kaisers gelesen zu haben. Diesen also der Befangenheit zu beschuldigen war so, als würde man den Kaiser selbst der Befangenheit beschuldigen. Letzterer jedoch war de lege lata gegen jeglichen Verdacht der Befangenheit immun. Nichts anderes konnte für seinen Stellvertreter gelten.


    Aber solche komplizierten Fragen boten viele Gelegenheiten für einen Irrtum und sich den Kopf darüber zu zerbrechen, war nicht die Aufgabe des jungen Patriziers. So beließ er es bei seiner Meinung, dass der Prozess schon in Ordnung ging. Freilich war er anders, als der gegen Pompeius Strabo. Das hieß natürlich nicht, dass er weniger spannend und interessant war. Caius bereute es keinesfalls, hier als Zuschauer dabei zu sein. Das Verhalten des Angeklagten passte zu dem Bild, das Caius sich anhand dessen Aussagen von ihm machte. In Corduba hatte Helvetius Sulla in Ansehung der Aussichtslosigkeit eigener Lage es auf den Kampf gegen die Praetorianergarde ankommen lassen, statt den Aufstand zu beenden oder zumindest den Versuch zu wagen. So auch hier. Aus purer Verzweiflung schien er nichts unversucht zu lassen und führte seinen Kampf hier vor dem Gericht auf verlorenem Posten fort.


    Caius war gespannt, was der Zeuge, der von der Anklage aufgerufen wurde, zu berichten wusste.

    Ein Gespräch war also möglich. Caius wusste durchaus zu schätzen, dass die Angestellten ihm derart hilfsbereit entgegenkamen.


    >Das ist erfreulich.<


    Gelassen wartete er das Ergebnis der Diskussion der Angestellten ab. Als einer von ihnen entschieden das Wort ergriff und die anderen so zum Schweigen brachte, hörte Caius aufmerksam zu, nickte anschließend ganz knapp und stellte sich vor. Anschließend nannte er dem Mann die Adresse der Gens Tiberia.


    >Ich bin Caius Tiberius Valens. Überbringe das Ergebnis bitte in die Domus der Gens Tiberia, unweit der Porticus Liviae am Westhang des Esquilin. Sollte ich nicht anzutreffen sein, soll der Ianitor die Nachricht zur Kenntnis nehmen.<

    Es herrschte immerhin eine durchaus entspannte Atmosphäre in dem Haus der Russata. Caius dachte einen Augenblick lang nach.


    >Ich verstehe. Ein Mann in seiner Position wird tagsüber natürlich beschäftigt sein. Sagt, ließe sich ein Treffen vereinbaren? Hier, bei der nächsten Mitgliederversammlung, oder in den nächsten Tagen im Hause des Senators?<

    Caius schaute einen Moment lang nachdenklich auf die kleine Statue der Fortuna. Dann blickte er wieder zu Valeria. Er hoffte, nicht so zu wirken, als würde er sie belehren wollen. Doch seine Stimme verriet, dass er überzeugt war von dem, was er sagte, und sich größeren Erfolg ausrechnete, wenn er ein Tier opferte.


    >Nein, es soll heute wenn schon, dann ein Tier sein. Fortuna ist eine überaus launische Göttin. Heute noch steht man in ihrer Gunst, morgen kann es bereits das Gegenteil sein.<


    Dafür, dass es nicht sein Geld war, mit dem er hier um sich werfen wollte, spuckte Caius zwar große Töne. Andererseits würde er mit der Spende seinen Bekanntheitsgrad, wenn auch nur minimal, steigern. Er lächelte.


    >Geld als Dank...? Nun, nicht anders war es gedacht. Die 'Spende' soll anderen Opfernden zugute kommen. Mir kann es nicht schaden, wenn Bürger meinen Namen kennen.<

    Dass von den 'Offiziellen' niemand da war, war letztlich nicht weiter schlimm. Mit allzu vielen Fragen wollte Caius die 'Inoffiziellen' jedoch nicht weiter aufhalten, zumal sie ihm womöglich ohnehin nicht würden sagen können, was er wissen wollte. Deshalb beschränkte er sich auf eine.


    >Nun, das macht nichts. Der Princeps Factionis ist nach wie vor der Kommandeur der Academia Militaris, Senator Purgitius?<

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Naja zumindestens die Tiberier scheinen ja kein Problem damit zu haben als Patrizier ihre Mitglieder als Probti zur Legion zu schicken. Siehe die neuen, der eine zur I: der andere will als Probati zur Ägyptischen Legion.


    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Ansosnten mach das was wir alle machen: Kommentar abgeben, obwohl wir keine Ahnung haben

    Wieder erschien Caius in der Schola. Er hoffte, an diesem Tag mehr Glück zu haben als gestern und nicht durch böse Überraschungen aus der Bahn geworfen zu werden. Gekleidet in eine weiße Tunika mit mit beigefarbene bestickten Rändern und einem blauen Pallium schritt er durch die Hallen der Schola. Nachdem er den Weg zum Officium des Rectors gefunden hatte, klopfte er behutsam an.

    Caius blickte auf. Baiae stand für Erholung und pure Lebensfreude.


    >Baiae... Es soll ein wunderbarer Ort sein. Nun, Durus, ich wünsche dir eine erholsame Zeit dort. Doch ich möchte mich an dich mit einer Bitte wenden, bevor du abreist. Wie ich eben sagte, hatte ich den Cursus Iuris gestern nicht ablegen können. Dieses Mißgeschick zeigte deutlich, dass Fortuna mir nicht wohlgesonnen war. So begab ich mich zum Templum Fortunae am Forum Holitorium. Das Geld, das du mir geliehen hast, habe ich dazu verbraucht, Fortuna zu opfern. Ich muss, so beschämend es für mich auch ist, dich noch einmal um einen Geldbetrag bitten.<