Beiträge von Caius Tiberius Valens

    Caius hatte sich von einem ortskundigen Sklaven aus dem Haushalt des Tiberius Durus den Weg zum Sitz der Factio Russata zeigen lassen. Anschließend entließ er den Sklaven und hatte diesem angemahnt, sich auf dem schnellsten Weg zur Domus zu begeben. Er selbst trat hinein und erkundigte sich, ob der Princeps Factionis oder einer seiner Vertreter zu sprechen war.

    Auch zu dieser Verhandlung hatte sich Caius eingefunden. Wieder bahnte er sich in der Zuschauermenge seinen Weg nach vorn, von wo aus man alles bestens hören und sehen konnte. Mittendrin statt nur dabei, sozusagen. Dass sich der Angeklagte Helvetius Sulla selbst zu verteidigen gedachte, war eine interessante Tatsache, wenngleich Caius, selbst natürlich nicht frei von Vorurteilen, nicht davon ausging, dass die Verhandlung einen anderen Ausgang nehmen würde, als der Fall Pompeius Strabo.

    Caius folgte der Einladung der reizenden Priesterin und schritt zu der Nische, auf die sie deutete.


    >Die Freude ist ganz auf meiner Seite.<


    Sie sah ganz nett aus, fand er.


    >In der Tat möchte ich ein Opfertier gleich hier erwerben. Das Forum Boarium ist zwar nicht weit weg, allerdings vertraue ich darauf, eher hier das der Fortuna würdige Tier kaufen zu können. Und auf deine Mitwirkung bei der Opferung möchte ich nur ungern verzichten.<


    Womöglich ruinierte er alles mit der folgenden Frage. Aber ausser offenbar dem Rat der Rechtsgelehrten im Officium für Rechtsfragen hatte Caius bisher wenig erlebt, das einfach umsonst war.


    >Deine Hilfe soll natürlich nicht unbedacht bleiben. Sagen wir, einhundert Sesterzen?<


    Sim-Off:

    muss ich in der WiSim ein "Opfer" kaufen?

    Caius machte für einen Moment einen nachdenklichen Eindruck. Wie gerne wäre er mit den Truppen gezogen, als einfacher Soldat, wenn es sein musste. Im Schlachtgetümmel zu stehen, dem Feind Angesicht in Angesicht, kämpfend, mutig und ehrenvoll, ganz so, wie sein Vater es getan hatte. Doch es war nicht möglich. Sein Weg war ein anderer. Ein kleiner Trost war dem Patrizier, dass immerhin die Aussicht bestand, irgendwann als Tribun bei den Truppen zu sein. Insgeheim beneidete und bewunderte er jedoch den einfachen Soldaten. Vor allem aber den Centurio. Vermutlich deswegen, weil sein Vater einer gewesen war. Der Name des Tiberius Vitamalacus war ihm vertraut. Sein Vater hatte diesen Namen zwar nicht oft, aber immer mal wieder erwähnt. Nachdenklich setzte er zu einer Antwort an.


    >Vitamalacus... Vater hat ihn erwähnt. Er führt also jetzt eine Legion in den Krieg?<


    Das Erscheinen des Tiberius Gracchus und seine ungezwungene Art entlockte Caius ungewollt ein Lächeln. Nachdem Dursus ihn vorgestellt hatte, nickte Caius und fügte freundlich hinzu.


    >Caius reicht. Freut mich.<

    Sim-Off:

    nene, dringend ist es nicht. lass dir so viel zeit, wie du brauchst. ich freue mich, dass du mitmachst :]


    Caius hatte den Eindruck, etwas verlorenen gewirkt zu haben. Schnell riss er sich zusammen und suchte Haltung zu bewahren, als die schlanke Priesterin mit den zarten Gesichtszügen ihm elegant entgegentrat und ihm ihre Hilfe anbot. Caius war genau deswegen hier.


    >Salve et tu, Decima Valeria. Ich bin Caius Tiberius Valens und ich habe einiges vor in der Zukunft. Ich möchte der Göttin opfern, damit sie mit Wohlwollen antwortet<

    Caius ließ sich von den Sklaven eine Schüssel mit frischen Wasser reichen, um das Öl der Oliven, nach denen er immer mal wieder griff, abzuwischen. Mit einem frischen Tuch, ebenfalls von den Dienern gereicht, machte er die Hände trocken. Dass der junge Sklave sichtlich nervös zu sein schien, war dem aufmerksamen Blick des Caius nicht entgangen, allerdings fehlte es ihm an Interesse, sich um persönliche Belange der Dienerschaft Gedanken zu machen, zumal er sich selbst noch eher mehr als Gast, denn zu Hause fühlte. Bedachte man, dass er gestern erst hier aufgetaucht war, war dies nicht verwunderlich. So blickte er Albina freundlich an, während er ihr antwortete


    >Ich bin hier, weil mich die Pflicht rief. Ich muss, und will, mein Wissen an der Schola Atheniensis mehren und strebe eine politische Karriere an. Ersteres ließe sich zwar auch woanders machen, in Athenae oder Alexandria vielleicht. Allerdings ohne, dass der politische Weg beschritten, oder zumindest in absehbarer Zeit beschritten, werden könnte.<


    >Doch was ist mit dir, Albina? Warum bist du in Rom und erträgst diese Hitze und den... 'Geruch', der über der Stadt liegt, samt ihrem Lärm und Rastlosigkeit?<

    Die Rede des Tiberius Durus, die den Angeklagte Strabo als geistesgestört darstellte, war wohl die einzige Verteidigungsmöglichkeit, die angesichts der eideutigen Beweislage zu Lasten seines 'Mandanten' übrig blieb. Von daher war sie wenig überraschend. Das Auftreten des Pompeius Strabo machte den Prozess jedoch durchaus interessant. Seine plötzliche Kehrtwende war unvorhersehbar. Caius betrachtete den Angeklagten, sich fragend ob wenn ein Wahnsinniger sagt, er sei nicht wahnsinnig, es Ausdruck seines Wahnsinns ist oder er die Wahrheit sagt. Wenn Strabo tatsächlich bei klarem Verstand war, dann war er zumindest schuldfähig und als Hochverräter wohl dem Tode geweiht. Caius konnte den Tierhetzen in der Arena normalerweise nicht viel abgewinnen. In diesem Ausnahmefall aber würde er sich ein Spektakel im Amphitheatrum Flavium mit Strabo als Hauptdarsteller nicht entgehen lassen.

    Und da sagte man auf dem Lande, die Frauen in Rom seien allesamt unansehnlich. Caius wurde hier durch das plötzliche Erscheinen dieser mit einem entzückenden Äußeren gesegneten jungen Dame eines Besseren belehrt. Er wartete ab, bis Durus ihn der Verwandten vorgestellt hatte und grüßte dann freundlich zurück. Da man sich gerade mal einige Augenblicke lang kannte, ersparrte Caius der Venustas eine ihr womöglich unangenehme Begrüßung eines 'Fremden' mit einem Kuss, wie sie in ihren Kreisen üblich war und beließ es bei Worten.


    >Salve et tu, Albina. Ich bin hoch erfreut, deine Bekanntschaft zu machen<

    Caius befand sich unter den Zuschauern, hatte sich einen guten Platz gesichert, von dem er alles bestens sehen und hören konnte und war erfüllt von Neugier. Immerhin ging es hier um die Verräter, die in Hispania einen Aufstand anzuzetteln gewagt hatten. Welch törichtes Unterfangen. Caius fragte sich, wie verzweifelt die 1000 Mann gewesen mussten, die diesen Narren gefolgt waren. Rom mochte weit weg sein von Corduba, aber der lange Arm des römischen Gesetzes reichte auch bis dahin. Als jemand, der in Britannia aufwuchs, wusste das Caius nur zu gut.


    Die Sache war, zumindest für eine kurze Zeit, in aller Munde. Natürlich verlor der Pöbel bald schon das Interesse und widmete seine Aufmerksamkeit anderen Dingen zu, wie dem nicht enden wollenden Gerede über die Factiones und die Fahrer, über die Gladiatoren und beliebte Schauspieler.


    Die Anklage wurde von dem Mann vertreten, den Caius in der Schola Atheniensis im Officium für Rechtsfragen kennengelernt hatte. Dass Durus die Verteidigung vertrat, bereitete ihm ein gewisses Unbehagen. Caius wusste andererseits, dass die Verhandlung zu einem reinen Schauprozess reduziert würde, würde man diesem Narren Pompeius zumuten, sich selbst zu verteidigen. Die Verhandlung war für ihn ausserdem eine willkommene Gelegenheit, die beiden ranghöchsten Praefekten Roms zu sehen und sich einen Eindruck von ihnen zu machen.


    Das Wort wurde an Durus erteilt und Caius war gespannt, was die Verteidigung zu sagen beabsichtigte. So sehr er Durus auch respektierte, in diesem Fall wünschte er ihm eine eideutige, schnelle Niederlage.

    So bequem die Kline auch sein mochte, ruinierte sie doch den Sitz der morgendlich fein und sauber angelegten Kleidung, oder brachte zumindest ungewollte Falten rein. Von daher hatte Caius es vorgezogen, sich mit einem der nicht weniger bequemen Korbsessel zu begnügen.


    >Salve, Durus.<


    Er erblickte Durus in dessen voller Amtstracht und hatte sich kurz erhoben, als dieser näher kam. Trotz des privaten Umfeld, einen Senator Roms in voller Amtstracht begrüßte man nicht mal eben so beiläufig im Sitzen. Zumindest Caius tat dies nicht. Anschließend setzte er sich und griff nach einer weiteren Olive. Er litt an einem Appetitmangel an diesem Morgen. Auch seine Stimme klang etwas niedergeschlagen, als er die Frage beantwortete.


    >Ich bin gestern auf direktem Weg hingeeilt. Leider ohne großen Erfolg. Offenbar hat man einfach vergessen, eine Bekanntmachung auszuhängen, die den Interessierten mitteilt, dass der Cursus Iuris derzeit nicht gehalten wird. Oder ich habe sie einfach übersehen. Wie auch immer. Von Erfolg war mein Besuch wahrlich nicht gekrönt<

    In eine frische weiße, mit orangefarbenen Mustern an den Rändern bestickte Tunika gekleidet begab sich Caius in den Garten, um das leichte morgendliche Mahl zu genießen. Von einem der Sklaven ließ er sich einen Korbsessel bereitstellen, setzte sich hin und griff nach einer Olive, an der er genüßlich kaute, während er seinen Blick durch den Garten schweifen ließ.

    Fortuna schien es derzeit nicht wirklich gut mit Caius Tiberius Valens zu meinen. Der Besuch in der Schola war alles andere als erfolgreich gewesen. Der Cursus, den er belegen wollte, wurde nicht gehalten. Daran ließ sich nichts ändern, aber für die Zukunft wollte Caius das Wohlwollen der Göttin erbitten.


    Er stand zu seinem Wort. In der Schola Atheniensis hatte die launische Göttin bestimmt gehört, dass er sich vorgenommen hatte, ihr ein kleines Opfer darzubringen. Gesagt, getan. Sobald er aus der ehrwürdigen Schola zurück auf die Strassen Roms getreten war, schritt Caius zum Forum Holitorium zum Haus der Göttin, um eine Opferung abhalten zu lassen.

    Diese wenigstens eine erfreuliche Nachricht war immerhin ein kleiner Trost. Dass der Cursus offenbar von Grund auf neu gestaltet wurde, musste man natürlich so hinnehmen, so dass Caius dazu kein weiteres unnötiges Wort verlor und darauf vertraute, zu gegebener Zeit durch Aushänge und Bekanntmachungen genügend informiert zu werden. Er warf einen Blick zurück zu der Schlange, überlegte einen Moment lang und antwortete dann.


    >Eine komplexe rechtliche Frage? Nein, derzeit nicht. Aber es ist gut, dass ich nun weiß, wo ich um Rat ersuchen kann, falls sich mir eine solche stellen sollte. Nun denn, ich möchte die 'braven' Bürger Roms mit ihren Fragen und dich bei deiner Arbeit nicht länger aufhalten.<


    Sogleich verabschiedete sich der Patrizier und verließ das Officium.


    >Ich danke für deine Auskunft. Vale bene<

    Caius schloss für einen Augenblick fest die Augen als Ausdruck seiner Verärgerung, fing sich jedoch sofort wieder. Fortuna schien sich von ihm abgewendet zu haben und ließ zu, dass ihm mehr Hindernisse auf seinen Weg gelegt wurden, als er angenommen hatte. Er musste wohl ein wenigstens kleines Opfer darbringen, um das Wohlwollen dieser launischen Gottheit wieder zu erlangen.


    >Das führt natürlich zu der Frage, ob und inwieweit die geplanten Reformen auch die Zulassungsvoraussetzungen zu diesem verändern werden? Du sagst, dass es gut sei, den Cursus Res Vulgares bestanden zu haben. Es wäre jedoch höchst ärgerlich, es darauf beruhen zu lassen, in dieser Hinsicht also tatenlos zu warten und hinterher gesagt zu bekommen, dass man noch nicht alle Voraussetzungen für eine Teilnahme erfüllt. Kannst du mir da nicht schon etwas sagen?<

    Die Irr- und Umwege der Bürokratie waren zuweilen ärgerlich. Ein Murren ging durch die Schlange hinter ihm und einige, die hier wohl ebenfalls anstanden, um sich anzumelden, gingen fort, andere blieben stehen und warteten ab. Bürger aber, die mit einer abstrakten Rechtsfrage hergekommen waren, verlangten, man möge doch bitte weggehen und diejenigen mit passenden Anliegen nicht unnötig länger warten lassen. Caius ignorierte sowohl die ersteren, als auch die letzteren und war froh, dass man ihn nicht fortschickte, sondern ihm offenbar zu helfen bemüht war. Freundlich und nicht ohne etwas Stolz antwortete er sodann auf die Frage des Magisters.


    >Ja, das habe ich in der Tat. Mein Name steht auf der Liste der Teilnehmer des zuletzt abgehaltenen Cursus.<

    An diesem späten Vormittag betrat Caius Tiberius Valens die Schola Atheniensis in der Absicht, sich für den Cursus Iuris anzumelden. Das nötige 'Kleingeld' hatte ihm Tiberius Durus dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Caius fand das Officium für Rechtsfragen ziemlich schnell. Wie erwartet gab es eine Schlange davor, denn offenbar nutzten die Menschen die kostenlose Möglichkeit einer kleinen Rechtsberatung ausgiebig. Oder waren wie er selbst einer Anmeldung wegen hier. Caius wartete geduldig, bis er an der Reihe war und trug dem Magister dann sein Anliegen vor.


    >Sei gegrüßt, Magister. Ich bin Caius Tiberius Valens und möchte mich für den Cursus Iuris anmelden. Ich komme nicht unvorbereitet und denke, dass die Zeit für meine Prüfung reif ist. Die Gebühr entrichte ich sogleich<


    Sim-Off:

    Geld überwiesen

    Caius fasste wieder Hoffnung. Die eben noch erwähnten Bekanntschaften schienen eine konkretere Gestalt anzunehmen. Sein aufmerksamer Blick entdeckte einen Senatorenring auf Durus Finger. Er lächelte. Bei einem Mann, der zu diesem Gremium gehörte, überraschte Caius ein solches Beziehungsgeflecht zwar nicht. Dennoch zeigte er sich nicht unbeeindruckt.


    >Das klingt wirklich beeindruckend. Und vor allem vielversprechend... Senator. Ich mache mich dann am besten auf direktem Weg zur Schola Atheniensis. Meine Habseligkeiten werde ich gegen Abend hierher bringen lassen. Es sei denn, du erwartest später Gäste?<

    Caius runzelte die Stirn etwas, als seine Aussichten etwas getrübt wurden. Soch er ließ sich nicht entmutigen und zwang sich ein Lächeln ab, während er seine Antwort überlegte. Die Bemerkung des Durus den Stadtpfaefekten betreffend hatte Caius Neugier geweckt.


    >Also gut. Ich werde mich zunächst ungeachtet dieser doch etwas trostlosen Aussichten dennoch bei der Schola Atheniensis für ein juristisches Studium einschreiben. Ob hier in Rom oder in Misenum, eine juristische Ausbildung kann nur von Vorteil sein, denke ich. Auch ein Magistrat oder Duumvir ist Rechtsanwender, letzterer ist sogar im Rahmen seiner Zuständigkeiten das Recht zu sprechen ermächtigt.<


    >Sollte ich an der Schola erfolgreich sein, kann ich beim Stadtpraefekten vorsprechen und mich für die Stelle eines Advocatus Imperialis empfehlen. Mehr als eine Absage wird er mir schon nicht antun. Und in diesem Falle werde ich mich nach anderweitiger Beschäftigung umschauen. Vielleicht gar in Misenum, der Sommer ist dort angenehmer, als in Rom, schätze ich. Es beim Stadtpraefekten aber gar nicht zu versuchen, wäre unverzeilich. Ich hoffe, du siehst es ähnlich.<


    Nun musste er nur noch auf einen etwas unangenehmen Punkt kommen, weswegen Caius etwas stockte. Zwar war das Stichwort "Geld" schon gefallen. Nichtsdestotrotz bereitete es Caius ein gewisses Unbehagen, um Geld zu bitten. Doch nach einem Moment der Stille brachte er seine Bitte, wenn auch etwas unentschlossen, hervor.


    >Leider ist es um meine Finanzen derzeit nicht gut bestellt, Durus. Die Reise, die Unterkunft... Einen Besuch der Schola Atheniensis zu finanzieren ist mir derzeit nicht möglich. Gäbe es da vielleicht eine Möglichkeit, dem kurzfristig abzuhelfen?<

    Caius hörte sich die Vorschläge des Durus aufmerksam an. Er freute sich über die Möglichkeit, sich im Hause der Tiberier einrichten zu können und auf die Aussicht, von der Verwandschaft Unterstützung nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht zu erfahren. Dass der Kaiser derzeit nicht in Roma weilte, sah er allerdings nicht als ein großes Problem an. Zum einen hoffte er, dass dieser Zustand nicht all zu lange dauern würde. Wenn sich die Ereignisse in Parthia in etwa mit denen in Britannien vergleichen ließen, dann würde der Kaiser nach dem ersten entscheidenden Sieg zurückkehren und die Aufräumarbeiten den Legionen dort überlassen, um währenddessen in Rom seinen Triumph zu feiern und sich einen zusätzlichen Ehrennamen verleihen zu lassen. Zum anderen hat der Princeps Rom ohne Zweifel nicht im Chaos zurückgelassen und hatte für Möglichkeiten gesorgt, sich schriftlich von den Geschehnissen in der Stadt unterrichten zu lassen. Man brauchte vermutlich nur jemanden, der einflußreich genug war, einen Brief aufzusetzen, der dem Kaiser selbst am anderen Ende der Welt begreiflich machte, dass Caius Tiberius Valens in den Ordo Senatorius zu erheben ist, um seine Pflicht tun zu können. Aber dazu würde er noch kommen und zwar wohl erst, wenn in Rom mehr Menschen als sein derzeitiger, sehr bald ehemaliger, Vermieter, sowie Durus wussten, wer Caius Tiverius Valens überhaupt war.


    >Ich persönlich habe Misenum noch nicht besuchen können, werde dies aber beizeiten nachholen, denke ich. Rom mag ja seine Vorzüge haben, aber die Hitze in der Stadt, zumal in meiner derzeitigen, bescheidenen Unterkunft ist schwer erträglich.<


    Im Atrium, wo sich die beiden Tiberier unterhielten, herrschte zwar an diesem Vormittag noch nicht die berühmte Gluthitze, wie sie die Stadt nachmittags zu entwickeln vermochte, aber der Umstand, dass der Tag sonnig war erstickte jede Hoffnung auf einen kühlen Nachmittagsregen im Keim.


    >Dass du mir die Möglichkeit gibst, mich in deinem Haus einzurichten, freut mich daher natürlich sehr und ich nehme dieses Angebot gerne und dankend an.<


    Rom nicht zu verlassen erschien ihm nach den Ausführungen von Durus durchaus sinnvoll und ging im Grunde mit seinen eigenen Vorstellungen überein, denn bis zu diesem Gespräch kam ihm ein Engagement ausserhalb Roms nicht in den Sinn. Trotz der Tatsache, dass er in diesem Punkt eines besseren belehrt wurde, blieb Caius bei seinem Plan. Stickig oder nicht, er war bislang viel zu kurze Zeit hier, um Rom schon wieder den Rücken zu kehren.


    >Ich habe dank des Rates meines geschätzten Vaters die Acta Diurna verfolgt, wenn auch unregelmäßig, und so von deiner Ernennung zum Advocatus Imperialis erfahren. Mein Ziel, Durus, ist es, deinem und dem Beispiel so vieler anderer großer, ehrenwerter Männer folgend, einmal dem Imperium Romanum als Advocatus zu dienen. Von daher möchte ich mich zuallererst um die entsprechende Qualifikation kümmern. Da dies seine Zeit in Anspruch nehmen wird, denke ich, werde ich deinem Rat folgen und vorerst in Rom bleiben. Ich gehe davon aus, es läßt sich einrichten, dass ich sowohl die notwendigen, nützlichen Bekanntschaften schließe und Beziehungen knüpfe, als auch die notwendigen fachlichen Kenntnisse und Eignungen erwerbe.<


    >Ich möchte es, wie du siehst, in absehbarer Zeit zum Advocatus oder gar zum Advocatus Imperialis bringen. Dort beschäftige ich mich mit dem Recht und sammle Erfahrung auf verwaltungstechnischem Gebiet, was mir sicherlich nicht schaden wird, eher im Gegenteil. Welche Schritte sollte ich Deiner Meinung nach als nächsten unternehmen? Wie empfiehlst du mir, diese Sache anzugehen?<