Der verdammte Kerl röchelte irgend etwas hervor, während Cadhlas Hände dafür sorgten, dass er brav am Boden blieb und sich nicht zu sehr rührte, sie war so stinkwütend auf den Einbrecher, dass sie ihn am liebsten hier und jetzt erwürgt hatte. Dass er anscheinend kurz davor war, sein Leben auszuhauchen, verriet sein Körper unwissentlich, zumindest war sie sich recht sicher, da eine gewisse Reaktion zu spüren, die ganz und gar nicht zu dem erbitterten Kampf passte, den sie sich bisher geliefert hatten. Oder gehörte er zu denjenigen, die es mochten, zu Boden geschlagen zu werden? Nein, darüber wollte Cadhla gar nicht zu intensiv nachdenken. Glücklicherweise entging ihr auch das erste Nahen des Aurelius Cotta, über seinen Anblick hätte sie sich wohl ziemlich erschreckt. Sein Kopf glitt etwas zur Seite, und der Mondschein fiel auf ihn - das konnte nicht wahr sein, war das Maron? Warum griff Maron sie in der Nacht an und vor allem, wieso hatte er sie nicht erkannt? Fast augenblicklich ließ sie den Leibsklaven Cottas los und versuchte, sich aufzurichten, was angesichts seines auf dem Boden liegenden Körpers und einem gewissen, unfreiwillig engeren Kontakts auf Hüfthöhe gar nicht so leicht war - da riss sie eine Stimme von hinten aus ihren Gedanken.
"Mächtige Rhiannon, Du wieder stehen, das gut, dominus!" rutschte ihr unwillkürlich heraus, doch im gleichen Augenblick wurden ihre Auen ungefähr so groß wie Teller. Er war nackt. Maron - dieser Dummkopf, Verrückte! - hatte seinem eigenen Herrn, ohne es wohl zu wissen, die Kleidung vom Leib gerissen und dieser musste sich nun so präsentieren, wie ihn die Götter geschaffen hatten. Schlagartig lief ihr hellhäutiges Gesicht ziemlich rot an, nicht zuletzt, weil es ihr in ihrem bisherigen Leben einfach noch nicht so oft passiert war, vor einem nackten Mann zu stehen, der sich zudem noch auf einen Rechen stützte, den Rechen, der ihn zuvpr wohl zu Fall gebracht hatte.
"Es Dir gehen gut, dominus? Du gefallen, weil ... Dings .. im Weg gewesen und BUM! gegen Kopf schlagen," erklärte sie mit einigen fahrigen Gesten und deutete auf den bösartigen hinterhältigen Rechen, Maron war erst einmal vergessen, den ließ sie auf de Boden liegen wie einen nassen Sack. Und sollte Cotta nun genauer hinsehen, würde er wohl auch entdecken können, dass hier keineswegs irgendeine Form von lustvoller Betätigung stattgefunden hatte, dafür sahen beide doch zu ramponiert aus. Von den Würgemalen an Marons Hals ganz zu schweigen. Ja, Cadhla war wirklich wütend gewesen, eine Wut, die angesichts Cottas desolatem Anblick auch sehr schnell wieder verraucht war. Oh ja, das würde richtig Ärger geben.