Beiträge von Titus Prudentius Antoninus

    Der Sklave schenkte Wein in die Becher ein und reichte sie den beiden Männern.


    "Ich danke Dir für Dein Verständnis, Tacitus."


    Er trank einen kleinen Schluck.


    "Seine Leibwächter können nichts dafür. Sie blieben heute auf Geheiß des Consuls in der Casa. Aber bevor Du weiter berichtest, lass uns auf Theodorus warten. Er ist mein Scriba personalis und war ein Vertrauter meines verstorbenen Vetters."


    Wieder rang er sich ein leichtes Lächeln ab.


    Sim-Off:

    Ich habe ihn per PM benachrichtigt. ;)

    "Entschuldige bitte, Tacitus. Ich bin einfach nur aufgewühlt. Außerdem bin ich unfreundlich. Ich habe Dir ja noch nicht einmal eine Erfrischung angeboten. Du bist ja ganz ausser Atem." Es ärgerte ihn, daß er die Fassung verloren hatte und hoffte das ihn der Miles verstehen würde.
    Er sah sich um und erkannte einen Sklaven, der sich vorsichtshalber in eine Ecke gestellt hatte. Antoninus bat ihn etwas Wasser und Wein zu bringen.

    "Sicher hat er Leibwächter. Aber wozu hat er zusätzlich die Liktoren? Wo waren die eigentlich? Wie, bei den Göttern, kann ein amtierender Consul auf den Stufen der Curia... der Curia!... ermordet werden?", antwortete er heftig. Was bildete sich der Miles ein?


    "Verzeih, es ist alles noch so frisch.... dabei kannte ich ihn kaum...", murmelte er.


    Dann zog er eine Augenbraue hoch.


    "Drusilla? Sicher weiß sie es schon. Aber was interessiert Dich das?"

    Erleichtert atmete Antoninus auf. Wurde ihm doch bewusst das er sich wohlmöglich in Gefahr gebracht hatte, als er die Porta selber öffnete und nicht auf Mhorbaine gewartet hat.
    Als er die unverschämten Ton des Miles vernahm, rang er sich ein leichtes Lächeln ab. Die Traurigkeit überwiegte dem Drang den Mann zurechtzuweisen.


    "Wie Du meinst. Verzeih! Theodorus erwartet Dich bereits. Bitte folge mir.

    Antoninus führte den Miles in das Atrium. Er drehte sich um und beauftragte einen Sklaven den Griechen zu holen.
    Dann wandte er sich an den frechen Miles: "Verzeih bitte das ich mich noch nicht vorgestellt habe. Mein Name ist Titus Prudentius Antoninus. Und Du musst Terentius Tacitus sein, nehme ich an?"

    Antoninus musterte den Miles misstrauisch und schien zu überlegen.


    "Hmm... Du möchtest Theodorus sprechen?"


    Er kratzte sich am Kopf.


    "Ich Schussel! In der letzten Zeit vergesse ich dauernd etwas. Hilf mir bitte auf die Sprünge, Miles. Was war Theodorus doch gleich? Ein Bettler oder ein Kaufmann?"

    Nun lachte Antoninus laut auf.


    "Nichts liegt mir ferner. Ich bin ja auch nur ein Mann. Aber eine Frau als Gefährtin... nein danke. Im Lupanar weiß man wenigstens woran man ist... Naja.... meistens."


    Er musterte Theodorus, als er einen tiefen Schluck Wein zu sich nahm. Es muss eine Fügung der Götter sein, das dieser Mann mit ihm unter einem Dach wohnte und sie sich so kennengelernt haben.


    "Aber sag, Theodorus, und sei ehrlich. Hat Dich niemals eine Frau um den Verstand gebracht und geblendet?"


    Wieder trank er ein wenig und sagte dann im trockenen Tonfall:"Ich nenne solche Frauen ja schwarze Witwe."

    "Drusilla täte gut daran mich besser nicht nach der Ehe zu fragen.", lachte er und schnippte sich wieder eine Traube in den Mund. Dann grinste er vielsagend.


    "Ja, ja, ihr Griechen. Ihr kennt sogar Belustigungen, von denen ich als anständiger Römer lieber garnichts wissen möchte."

    Mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck winkte er ab.


    "Schlimm ist gar kein Ausdruck. Diese... diese... Furie. Sie hat mich kontrolliert, wollte über jeden Schritt den ich tat und über jede Handlung von mir informiert sein. Außerdem war sie krankhaft eifersüchtig. Sie hat mir andauernd eine Szene gemacht. Wenn ich den Weinbecher vor ihren Augen angelächelt hätte, dann wäre sie sogar auf den eifersüchtig gewesen! Dabei hat sie sich am Anfang unserer Beziehung noch als tolle, moderne Frau gegeben. Pah! Alles nur Theater. Es dauerte nicht lange, bis sie ihr wahres Wesen nicht mehr zurückhalten konnte."


    Er nahm einen tiefen Schluck.


    "Du kannst Dir nicht vorstellen wie froh ich war, als ich mich von ihr trennte und wenig später die Reise nach Rom angetreten habe."


    Er grinste böse.


    "Das letzte was ich hörte war, das sie mit einem alten Freund von mir angebandelt hat. Dieser Halunke. Nun ja, jetzt ist er gestraft mit dieser... dieser... Mit des Göttern Strafe an die Männer. Eines kannst Du mir glauben, Theodorus. Mit den Frauen bin ich durch! Endgültig!"


    Dann lachte er.

    "Ich halte das auch für eine gute Idee. Die beiden könnten davon, meiner Meinung nach, nur profitieren. Ich hoffe das sie einwilligen. Weißt Du wie weit Drusilla's Heiratspläne gereift sind? Ich wollte vorhin nicht zu indiskret werden und habe nicht weiter nachgehakt, als sie mir davon erzählte."

    Antoninus ließ etwas Wein nachschenken.


    "Nein, ich habe sie erst heute Abend kennengelernt. Ein nettes Mädch... äh Frau, oder?"


    Er ergriff seinen Becher und prostete Theodorus zu.


    "Bevor Du antwortest, lass uns aber erst auf den Anfang einer guten Zusammenarbeit anstoßen."

    Er nickte. "Mhorbaine, Du hast sicherlich Recht. Ich achte und respektiere unser Rechtssystem. Selbstjustiz liegt mir fern. Trotzdem kann es meiner Meinung nicht schaden, wenn Theodorus versucht an ein paar Informationen zu gelangen."


    Antoninus seufzte traurig und reckte sich kurz. Dann schaute er alle nach der Reihe an.


    "Es bringt nichts, wenn wir uns der Trauer ergeben. Der Tod des Consuls ist ein herber Verlust für die Familie... und für Rom. Aber wir müssen jetzt Vorkehrungen treffen. Nach der Beisetzung bleibt uns noch genug Zeit um Commodus zu beweinen und beklagen. Drusilla und ich werden, solange die Lage unklar ist, in der Casa bleiben. Theodorus, es wäre nett wenn Du versuchst etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Ich würde gerne erste Details wissen. Du läßt uns schon nicht im Stich. Ich werde mich um Drusilla kümmern solange Du weg bist. Mhorbaine paßt schon auf uns auf. Wenn ihm Commodus sein Leben anvertraut hat, dann werde ich es erst recht tun."

    Kopfschüttelnd sah er Theodorus an und sagte: "Das ist nett von Dir, aber ich denke es würde etwas arrogant wirken, wenn ich als gesellschaftliches Nichts bei einem Einstellungsgespräch einen eigenen Scriba mitnehmen würde."
    Dann sah er ihn mit einem Anflug von Unsicherheit an und fragte: "Oder bist Du anderer Meinung?"

    Sim-Off:

    So, bin wieder da. ;)


    Antoninus stand einfach nur da. Er fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Commodus war tot... In den wenigen Tagen ihrer Bekanntschaft war eine gewisse Symphatie entstanden. Er hatte seinen Vetter viel zu verdanken und es schmerzte zusätzlich, daß er seine Dankbarkeit nicht mehr unter Beweis stellen konnte.
    Antoninus bemühte sich die Fassung zu wahren, doch es viel im schwer. Mit versteinertem Gesicht hörte er wie Theodorus ihm auftrug das Begräbnis zu organisieren. Er nickte nur kurz, um dem Griechen seine Zustimmung zu signalisieren. Dann sah er Drusilla an - eine Verwandte, die trotzdem wie eine Fremde für ihn war. Sie kannten sich doch erst nur Stunden. Kurz ergriff er ihre Hand, drückte sie zum Trost und schaute Theodorus an.


    "Drusilla hat Recht. Findet die Mörder!", sagte er kühl. "Dieser Tod darf nicht ungesühnt bleiben!"