"Das werde, das werde ich, Theodorus."
Lachend schlug er ein.
"Wir sind uns einig!"
"Das werde, das werde ich, Theodorus."
Lachend schlug er ein.
"Wir sind uns einig!"
Antoninus stand wie versteinert da, als er die Worte des Griechen vernahm.
"Ermordet?.....Wer.....warum?....."
Kurz nach Drusilla betrat Antoninus die Adedis. Er lächelte beide an und nickte ihnen zu.
"Chaire."
Er sah sich um.
"Wo ist Commodus? Er hat uns doch sicher rufen lassen?"
Antoninus legte die Papyrii weg die er gerade gelesen hatte. Nanu? Hoffentlich nichts ernstes?, dachte er. Stirnrunzelnd verließ er das Cubiculum.
Antoninus verabschiedete Drusilla und wandte sich dann an Theodorus.
"Dein Vorschlag klingt so gut, das ich ihn gerne annehme. Ich verspreche Dir, das ich mein Bestes geben werde, um Dich so schnell wie möglich bezahlen zu können."
Zwie Tage nach Commodus' Besuch beim Curator stand sein Vetter Antoninus mit frischer, sauberer Kleidung vor dem Officium. Er überprüfte den korrekten Sitz seiner Kleidung und klopfte schließlich an die Tür.
"Nach Dalmatia haben mich gewisse... Unstimmigkeiten in der Famile verschlagen.", antworterte Antoninus ausweichend. Er wollte zu diesem Zeitpunkt und in diesem Ramen das Thema nicht weiter ausführen.
"Verzeih!" Entschuldigend lächelte er Theodorus und Drusilla an. "Das ist Drusilla, die Nichte des Consuls."
Oha! Vielleicht war er ein wenig zu schnell vorgeprescht. Antoninus ärgerte sich leicht über sich. Er nahm einen Schluck Wasser und räusperte sich.
"Wenn ich ehrlich bin, Senator, habe ich mir über meine berufliche Zukunft noch keine großen Gedanken gemacht. Nicht das Du mich falsch verstehst, ich erwarte nicht, das Du mich als mein möglicher Patron in irgendwelche Ämter hievst. Das möchte ich aus eigener Kraft schaffen. Filz ist auf den Märkten besser aufgehoben. Vielmehr möchte ich Dir meine Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Loyalität als Klient in Deine Dienste stellen."
Wieder nahm er einen Schluck Wasser und sah den Senator erwartungsvoll an.
Antoninus hob abwehrend die Hände.
"Danke für das Kompliment. Ich habe Griechisch von meinen Eltern gelernt. Sie legten Wert darauf, da unsere Vorfahren aus Griechenland stammen. Aber es weißt noch große Lücken auf. Irgendwann möchte ich das Land unserer Ahnen besuchen und die Kenntnisse der griechischen Sprache verfeinern."
Er trank einen Schluck Wein und prostete seinen Gesprächspartner zu.
"Ich selber bin heute aus Dalmatia angekommen. Dort habe ich den Großteil meines Lebens verbracht. Hier in Rom möchte ich, wie fast alle hier, mein Glück suchen und finden."
Antoninus grinste Theodorus schelmisch an.
"Und Du möchtest hier vom Bettelphilosoph zum Philosophen aufsteigen? Oder hast Du gänzlich andere Pläne?"
"Nein, Du störst nicht! Chaire! Es freut mich Dich kennenzulernen, Theodoros.", antwortete Antoninus auf griechisch.
Er musste ebenfalls grinsen und schnappte sich noch ein Stück Käse, das er im Stehen in seinem Mund verschwinden ließ. Dann legte er sich, um nicht unhöflich zu wirken, auf eine Cline und ließ sich etwas verdünnten Wein einschenken.
"Ich bin heute in Rom angekommen und mein Vetter war so freundlich mich ebenso wie Dich in seiner Casa aufzunehmen. Was hat Dich hierher verschlagen?"
Als der Mann das Triclinium betrat und zu essen anfing, schaute Antoninus Drusilla frangend an. Er lächelte den Mann an, als er seinen Blick auf sich Ruhen sah.
"Salve! Ich bin Titus Prudentius Antoninus, der Vetter des Consuls. Du musst der Grieche sein von dem Commodus erzählt hat."
Als Antoninus nach dem Essen im Triclinium sein Cubiculum betrat, war er hundemüde. Ohne sich umzuschauen ging er direkt in das Schlafzimmer und fiel auf seine Schlafstätte. Sofort schlief er tief ein.
Früh am Morgen erwachte er. Antoninus setzte sich auf und ließ den vergangenen Tag Revue passieren, als er sich am Kopf kratzte und kurz lachte. Er stand auf und ging auf den Balkon. Dort atmete er der frische Morgenluft ein und reckte sich genussvoll. Der Morgen versprach einen schönen Tag. Gutgelaunt ging er wieder herein und richtete sich für den Tag her.
Als er angezogen war, bemerkte er die Tabula auf dem Tisch. Nachdem er sie gelesen hatte wurde seine Laune noch besser. Pfeifend verließ er das Cubiculum.
Antoninus lächelte Drusilla ebenfalls an. "So sehe ich das auch. Außerdem ist Rom bei weitem interessanter als Salona."
Er schaute seinen Vetter an, der sich erhob. "Ich wünsche Dir eine angenehme Nacht, Commodus."
Als dieser das Triclinium verließ schaute er Drusilla entschuldigend an. "Macht es Dir etwas aus, wenn ich mich ebenfalls zurückziehe? Mir steckt die Reise noch in den Knochen und ich bin ziemlich müde."
Er schüttelte kurz mit dem Kopf.
"Nein, nicht nur. Mir wurde es in Dalmatia einfach zu eng. Ich war Scriba eines dortigen Beamten. Mit der Zeit reichte mir das aber nicht und ich beschloss nach Rom zu gehen, um soetwas wie eine berufliche Karriere zu beginnen. Ich denke einfach, das ich hier bessere Möglichkeiten als in Salona habe."
Wieder einmal fand eine Traube den Weg in seinen Mund.
"Und was für eine Art Arbeit suchst Du?"
Auch Antoninus nahm sich ein Stück Käse und aß es mit einem Stückchen Brot. Anschließend hielt er sich den Bauch.
"Puh, ich kann nicht mehr. So viel und so gut habe ich schon lange nicht mehr gegessen."
Er lachte und schaute dann Drusilla an.
"Commodus und ich haben vorhin ein wenig über die Zukunft geplaudert. Wie sieht es bei Dir aus? Irgendwelche Pläne?"
Antoninus beruhigte sich wieder. Nun war es ja raus und Hungaricus hatte ihn nicht aus der Casa geschmissen.
"Nun," auch er nippte an seinen Becher, "ich kann Deine Überraschung verstehen. Aber mein Vetter hat, als wir über dieses Thema sprachen, Deinen Namen erwähnt. Zudem verfügst Du über einen tadellosen Ruf, soweit ich das beurteilen kann."
Dann lächelte er Hungaricus etwas verschmitzt an.
"Außerdem bin ich mir sicher, wenn ich das sagen darf, daß wir beide von dieser Verbindung durchaus profitieren könnten."
Antoninus lachte ebenfalls leicht. Die Nervosität wurde schlagartig stärker, als er nach dem Grund seines Gespräches gefragt wurde. Aus Höflichkeit ist er nicht sofort mit der Tür ins Haus gefallen. Verstolen wischte er sich seine feuchte Handflächen an seiner Kleidung ab.
"Nun... ich..." Er räusperte sich, atmete tief ein und sah Hungaricus nun fest in die Augen. "Ich wollte Dich fragen, ob Du mir die Ehre erweist, mein Patron zu werden."
"Ich werde ihm Deine Grüße ausrichten."
Auch Antoninus nahm einen Schluck Wasser und überlegte kurz, als er die Frage seines Gesprächspartners hörte.
"Er hat mit mir noch nicht darüber gesprochen. Commodus ist für sein Alter ja noch sehr rüstig." Er musste lächeln. "Ich könnte mir aber gut vorstellen, das er schon Pläne gemacht hat."
"Hmm... das merke ich jetzt auch.", antwortete Antoninus grinsend. Er steckte sich eine Traube in den Mund und wandte sich lächelnd an Drusilla.
"Ich danke Dir, Drusilla."
ZitatOriginal von Gaius Prudentius Commodus
"Ich kann nicht glauben, dass du nichts davon mitbekommen hast. Der Kaiser ist mit mehreren Legionen in den Osten gezogen, nachdem die Parther in Armenia eingefallen sind."
Antoninus schnippte mit den Fingern.
"Dann stimmt es also doch! Ich habe auf meiner Reise etwas davon gehört, doch war der Mann, der es mir erzählte nicht gerade vertrauenserweckend."
ZitatOriginal von Prudentia Drusilla
"Möchte mir der Herr seinen Namen verraten?" meinte sie daraufhin zu Antonius und grinste lieb dabei.
Er sah auf, als die Frau das Triclinium betrat.
"Salve, Drusilla. Ich bin Titus Prudentius Antoninus, der Vetter Commodus'. Ich bin heute in Rom eingetroffen."