Beiträge von Kellyn

    Einige Stunden später erwachte sei, ausgeruht und erst einmal verwirrt, da sie nciht wusste, wo sie sich befand. Doch langsam, mit der Zeit, konnte sie sich an alle Einzelheiten erinnern, der Sklavenmarkt, die Sonne, der widerliche Händler und dann Mhorbaine, der sehr nett zu ihr gewesen war, zumindest bisher und dann das Haus, von welchem sie bisher nur sehr wenig gesehen hatte.
    Lautlos erhob sie sich und sah sich in dem Raum um, es herrschte Stille um sie herum, nur hin und wieder durchbrochen von Geräuschen der anderen Sklaven, die hier untergebracht waren.
    Es musste demnach sehr früh am Morgen sein. Ohne jemanden zu wecken tastete sie sich aus dem kleinen Raum und stand dann wenig später in der leeren Küche, es dämmerte.
    Da sie nicht wusste, was sie durfte und was nicht, entschied sie sich dagegen, sich einfach am Essen zu bedienen und machte stattdessen einen Streifzug durch die unteren Räume der Casa, Mhorbaine hatte ihr ja verboten nach oben zu gehen udn dann dieses Verbot würde sie sich halten, wollte sie doch keinen Ärger.

    Jetzt wo sie allein war und in der Stille des Hofes stand, kam sie wirklcih zur Ruhe. Mit etwas wackligen Knien setzte sie sich auf eine schmale Bank im Schatten lehnte sich zurück, den Kopf gegen die kühle Mauer und schloss die Augen.
    Innerhalb weniger Tagen Wochen hatte sich ihr ganzes Leben verändert, aus einer einst freien Frau, war eine Sklavin geworden und doch hatte sie wahrscheinlich großes Glück gehabt, man würde sie gut behandeln und ihre Ängste hatte sie vorerst vergessen.


    Jetzt wo sie zur Ruhe kamen, kamen ihr die Tränen die sie so lange zurück gehalten hatte und kullerten unter den geschlossenen Lidern ihre Wangen hinab. Sie vermisste ihre Familie, ihre Heimat, sie war unsicher und auch ein wneig verzweifelt. Leise schluchzend verbarg sie ihr Gesicht in den Händen, das alles überwältigte sie.


    Irgendwann versiegten die Tränen, sie schlich sich zurück ins Haus und fiel völlig erschöpft in ihr Bett, fast sofort schlief sie ein.

    Kellyn nickte eifrig und war froh, dass sich nun frisch machen konnte und dann, dann wollte sie sich hin legen und einfach nur schlafen. Der Tag hatte gewaltig an ihren Kräften gezerrt udn auch wenn sie eine gewisse Neugier verspürte und sich gerne das Haus angesehen hätte, war sie doch mehr als alles andere erschöpft.
    Sie nickte auf Mhorbaines Worte noch einmal und trat dann hinaus auf den Sonnen beschienenen Hof, die Tunika immer noch an ihre Brust gedrückt.
    Kurz sah sie sich noch mal um, alles war ordentlich und sauber, vermutlich gaben sich alle größte Mühe, das Haus im aller Besten Zustand zu halten, auch sie gehörte ja jetzt auch zum Haushalt.


    Am Brunnen wusch sie sich schließlich und tauschte ihre alte Tunika gegen die Neue.

    Kellyn kam eilig auf die Beine um ihm zu folge, dabei fiel ihr Blick noch einmal auf das Armband, welches sie dann auch an sich nahm, schließlich war so ein Armband sehr viel besser, als ein Brandzeichen auf der Haut.
    Während sie noch nachdenklich das Gewicht des Schmuckes in der Hand fühlte, wurde ihr bewusst, dass sie noch nie so etwas wertvolles je in den Händen gehalten hatte. Ihre Familie waren Bauern gewesen und Schmuck war ein Luxus den sie sich nicht hatten leisten können, nicht einmal Kupfer. Vorsichtig streifte sie den Schmuck über und folgte dann Mhorbaine in die Kammer, in welcher sie sich nun umsah. Sie trat hinter einen der Vorhänge und betrachtete die schliche Einrichtung. Vier Betten, mehrere kleine Truhen, alles war sauber und strahlte doch eine gewisse Behaglichkeit aus.


    Sie nahm eine der Tuniken und drückte sie sich an die Brust, der Stoff war ein wenig weicher, als den den sie derzeit am leibe trug.
    Wieder nickte sie, auf die Kleidung zu achten würde ihr nicht schwer fallen Ihr Blick folgte seinem Fingerzeig hinaus und ein schwaches Lächeln zierte wieder ihre Züge. Waschen klang mehr als gut, nach der ewigen Zeit in der Sonne und in den engen Käfigen würde ihr das mehr als gut tun.


    “Danke!” murmelte sie wieder und schenkte Mhorbaine wieder ein schwaches Lächeln. Es war doch wirklcih alles besser, als sie sich ausgemalt hatte.

    Kellyn aß noch den Rest ihres Mahles und schüttelte dann den Kopf.


    "Ich habe keine Fragen! Jedenfalls nicht gerade jetzt!" sagte sie schüchtern lächelnd. Was sie jetzt nur noch wollte, war ein wneig ruhe um über die vielen Dinge nach zu denken, die sich ereignet hatten. Es war vieles so verwirrend, so neu und auch anders, als sie erwartet hatte und sie brauchte wohl ein wenig Zeit um sich an so vieles zu gewöhnen.


    "Danke!" murmelte sie leise zu Mhorbaine, er hatte ja schließlich viele ihrer Ängste genommen und war bisher sehr freundlich zu ihr gewesen und dafür war sie dankbar.

    Kellyn schluckte ein Stück Käse herunter um Mhorbaine Antworten zu können.
    "Nein!" antwortete sie ruhigen Gewissens. "Ich werde selten Krank!" fügte sie schwach lächelnd hinzu, was auch stimmte. Sie mochte schlank und zierlich wirken, doch war sie robust und konnte so einiges verkraften. lag wohl daran dass sie von klein auf mit geholfen hatte auf den Feldern zu arbeiten und das ihr Leben bisher immer viel abverlangt hatte. Wenn man in einem kleinen Dorf, wie sie, gelebt hatte war man an harte Arbeit gewohnt und die viele frische Luft sorgte dafür, dass man nicht so shcnell krank wurde und natürlich auch die Geheimnisse der Druiden, die immer an den wichtigen Festen um den beistand der Geister flehten und darum baten sie zu beschützen.

    Wieder folgte sie ihm mit ihren Blicken und nickte dann dankbar. "Danke!" fügte sie noch hinzu und brach sich dann erst einmal ein Stück Brot ab und steckte es in den Mund, es tat gut, wieder etwas essen zu können und sogar mehr, als zuvor.

    Wieder lächelte sie schwach, so langsam konnte sie sich ein wneig entspannen, obwohl sie noch die nächsten Tage wohl abwarten musste um zu sehen, was genau sie nun erwartete und welche Pflichten sie hatte. Rechte hatte sie vermutlich keine, also musste sie ein tadelloses Benehmen an den Tag legen.


    Hunger, erst jetzt wurde ihr bewusst das die letzten Tag stark an ihren Kräften gezerrt hatten. Hatte sie noch vor wenigen tagen ein ständiges unangenehmes nagendes und plagendes Gefühl verspürt, weil der Händler nur dafür gesorgt hatte, dass sie einigermaßen die lange und harte Reise überlebten, hatte sie das Gefühl mit den Tagen verdrängt, doch bei seinen Worten kam es zurück und erinnerte sie daran.


    "Ja!" antwortete sie daher nur schlicht auf seine Frage, in der Hoffnung mehr zu erhalten als in den vergangenen Tagen und Wochen.

    Kellyn nickte schwach, die Küche, das klang gut, hörte sich fast so an, als würde sie dann nur wenig mit den Herren zu tun bekommen und sie konnte sich erst einmal ein Leben und versuchen ihr Latein zu verbessern, an dem es teilweise noch fehlte.
    Und da der Koch ebenfalls ein Galier war, war sie wohl in guten Händen und brauchte ncihts zu befürchten, zumindest ging sie davon aus.


    "Ich werd versuchen mein Bestes zu geben und alle zufrieden stellen!" versprach sie leise. Das letzte was sie wollte, war Ärger oder Bestrafung und hier in der Culina, schien es doch sehr ruhig zu zugehen, aber das änderte sich sicher, wenn man ein Fest oder ähnliches vorbereiten hatte.

    Sie nahm sich seine Worte zu Herzen und würde versuchen, in Zukunft nicht immer so voreilig zu handeln, aber irgendwo war ihr Verhalten auch verständlich, hatte man sie doch verschleppt, zur Sklavin gemacht, ihr Angst eingejagt um sie gefügig zu machen udn dann verkauft. Alles gegen ihren Willen und dass sie dadurch etwas verbittert war, war ersichtlich. Für sie war das alles noch so ungewohnt, erdrückend und doch schien zumindest Mhorbaine freundlich zu sein und ihr helfen zu wollen udn auch Verständnis zu haben für ihre Lage.
    Ein wenig entspannte sie sich schließlich und ganz kurz erwiderte sie schüchtern sein Lächeln, sie taute auf und begann wieder vertrauen zu fassen.


    "Ein wenig! Ich kann nähen, kochen und alles was sonst noch von einer Frau erwartet wurde in meinem Clan!" antwortete sie. Schließlich sollte jedes Mädchen eine gute Ehefrau werden.

    Ein wenig wich ihre Unsicherheit und auch ihre Angst, anscheinend hatte sie Glück gehabt, obwohl sie wohl noch selbst ihre Erfahrungen machen musste. Etwas beruhigten sie seine Worte und sie fasste wieder etwas mehr Zuversicht, aber alle Zweifel waren noch nicht verschwunden. Es würde noch seine Zeit dauern, bis sie sich hier wohl fühlte und sie den Menschen hier vertrauen konnte.


    Mit ihren braunen Augen folgte sie Mhorbaine, als er aufstand und mit einer kleinen Schachtel zurück kam und einen silbernen Armreif zu Tage förderte.
    Ihre Augen weiteten sich eine Spur vor erstaunen. Nicht nur das Silber, unglaublich teuer war, nein sie vertrauten es sogar den Sklaven an. So ganz wusste sie nicht was sie auf diese Neuigkeiten sagen sollte, der Tag war ja schon sehr ereignisreich gewesen. Aber es beruhigte sie doch sehr, dass man sie hier zumindest menschlich behandeln würde.


    "Das hab ich nicht erwartet!" gestand sie leise, verschämt, und dachte an die Schauergeschichten die man ihr erzählt hatte und die sie in so in Angst und Schrecken versetzt hatten.

    Da wusste er mehr als sie. Sie wusste nicht ob es ihrer Familie gut ging, ob sie überhaupt noch lebten oder ob sie genauso wie sie zur Sklaverei verdammt worden waren. Sie starrte die Tischplatte an, um ihre Gedanken weg von ihrer Familie zu bringen. Im Augenblick war es wohl eher wichtiger, dass sie sich den neuen Umständen anpasste in denen sie sich befand.


    "Sind die Domine ... ehm... !" irgendwie reichte ihr Wortschatz des lateinischen noch nciht ganz aus, um ihre Gedanken in die richtigen Worte zu Formen, also wechselte sie wieder zurück in ihre Sprache, er verstand sie ja auch so. "ich meine...!" stotterte sie ein wenig unsicher. "Behandeln sie uns gut?" fragte sie stark verunsichert.

    Schweigend hörte sie ihm. Auch kein schönes Los, welches ihn da ereilt hatte. Doch war er nicht hinterrücks überfallen worden und verschleppt worden, wie sie und diese Erinnerung war mehr als Bitter für sie, und wieder spürte sie Heimweh und wieder verdrängte sie das Gefühl.


    "Vermisst du deine Familie?" fragte sie schüchtern und leise. Hoffentlich ging sie jetzt nicht zu weit mit dieser persönlichen Frage.

    Wieder nippte sie an dem Becher mit Wasser und hörte ihm aufmerksam zu. Auch wenn er sehr freundlich zu ihr war, sie war immer noch recht misstrauisch und irgendwie konnte sie sich ihm noch nicht öffnen. Sie hatte fürchterliches Heimweh und sie fürchtete, wenn sie jetzt anfing, dann würde sie in Tränen ausbrechen und das wollte sie nciht, sie wollte neimand eine Schwäche zeigen.


    "Wie bist du hier her gekommen?" fragte sie zögernd, diesmal nicht in ihrer wohlklingenden Sprache sondern in dem groben Latein, mit der sie noch so einige Schwierigkeiten hatte. Die Worte wollten ihr in Latein einfach nicht so einfach über die Lippen.
    Sie musste sich anpassen und sie sollte wohl so schnell wie Möglich damit anfangen, sie wollte keinen Ärger.


    Sie führte den Becher wieder an die Lippen und trank wenige Schlucke, mehr aus Unsicherheit, als aus wirklichem Durst.

    Mit leicht zitternder Hand nahm sie ihm den Becher ab und trank einige kleine Schlucke. nach der Hitze des ganzen Tages tat dies gut.
    Und da war sie wieder diese raue ungeschlachte Sprache die sie nciht ausstehen konnte. Sie ließ den Becher sinken und sah Mhorbaine an.


    "Aus Galien, nah am Meer!" antwortete sie. "Ich habe dort mit meiner Familie gelebt!" noch immer zog sie ihre eigene klangvolle Sprache vor, sie sträubte sich innerlich dagegen, das Latein zu nutzen. Sie hatte das Gefühl, wenn sie das tat, würde sie endgültig ihre Vergangenheit ablegen und nur noch eine Sklavin sein, nicht mehr Kellyn.

    Schweigend folgte sie Mhorbaine, der sie doch anders behandelte als sie erwartet hatte. In ihren Träumen hatte sie sich viel schlimmeres ausgemalt, um so verblüffender, vielleicht auch ein wenig einschüchternd und verängstigend, war es, das man sie nicht gleich in Ketten legte, wie sie es erwartet hatte.
    Auf der langen reise von Galien nach Rom, hatten sich die Sklaven untereinander die erschreckensten Schauergeschichten über die Römer erzählt und sie hatte ihnen glauben geschenkt.


    Verstohlen sah sie sich das Haus um in dem sie nun leben sollte, während sie dem Mann folgte. Sie entdeckte Dinge, die sie aus ihrer Heimat nicht kannte.
    Schließlich betraten sie einen großen Raum, ein Herd stand da, größer als sie ihn jemals gesehen hatte.
    Von den vielen neuen Dingen überwältigt, folgte sie ohne groß nach zudenken der freundlichen Aufforderung sich zu setzen. Ihr Blick wanderte nun neugierig durch den Raum.

    Verschüchtert, verängstigt, wütend und auch gedemütigt stand sie nun also da, wusste nicht so recht, was man von ihr erwartete.


    "Kellyn!" antwortete sie nur auf seine Frage, leise, fast tonlos kam es ihr über die Lippen, den Blick immer noch gesenkt udn ihre langen Haare verbargen sie zumindest ein wenig vor neugierigen Blicken, auch wenn das wohl nun völlig sinnlos war. Der Mann wusste sicherlich, wie sie aussah, er hatte sie schließlich gekauft.
    Nur verwunderte sie es, das er in seiner Sprache sich ihr vorstellte.


    Leicht verschüchtert hob sie dann doch den Kopf suchte nur kurz seinen Blick, bevor sie selbigen dann wieder sinken ließ.

    Sie biss die Zähne zusammen, um nicht noch einen weiteren bösen Fluch los zu lassen, sie fühlte sich gedemütigt und völlig Verzweifelt, in den vergangenen Stunden hatte sie mit ihrem Schicksal gehadert, doch konnte sie selbiges nicht mehr selbst ändern. Als man sie dann grob auf einen Wagen zerrte und dann anschließend zu einem Anwesen irgendwo in der Stadt brachte, gab sie keinen Ton mehr von sich. Sie wollte dieser Bestie von Händler nicht die Genugtuung geben sich jetzt noch zum Schluss schlecht zu benehmen, damit man sie bestrafen konnte.
    Mit gesenkten Kopf entstieg sie dem Käfig, biss sich bei den Worten des Händlers auf die Unterlippe udn behielt auch weiterhin demütig den Kopf gesenkt, sie hasste diesen Mann und verwünschte ihn mehr denn je.


    Schließlich stand sie vor dem Mann der sie ersteigert hatte, nur kurz hatte sie ihn gemustert auf dem Markt. Ohne ein Wort stand sie da, starrte auf den Boden und versuchte nicht in Tränen auszubrechen, ändern würde sich dadurch nämlich nichts.
    Zu ihrer großen Erleichterung verschwand dann der Händler schnell.


    Sim-Off:

    Es war sehr amüsant! ;) Ich hoffe die Flüche werden dich nicht allzu schlimm treffen ;)

    Noch einmal warf sie dem Händler einen Blick tiefster Verachtung zu und ließ sich dann wieder in den Käfig sperren, dort war sie zumindest ein wenig sicher von den Blicken derer die sie während der Versteigerung angestarrt hatten, als sei sie eine seltene Attraktion, die man sehen musste.
    Noch immer ziemlich mitgenommen durch die Hitze, ließ sie sich zu Boden sinken, schlang die Arme um ihre Beine und betete den Kopf auf die Knie. Heute Abend würde sie ihrem Besitzer übergeben werden, daran wollte sie so gar nicht denken. Denn immer noch quälte sie die Frage, was nun auf sie zu kam.


    Die Augen geschlossen, wartete sie schweigend auf die weiteren Wege des Schicksals.