Beiträge von Titus Octavius Marsus

    Marsus nahm Platz und versuchte dabei auf seine Toga Acht zu geben. Er schaute seinen Gegenüber kurz an und antwortete dann mit einem untermalenden Nicken.


    "Ja, ich möchte als Procurator Annonae von Italia bewerben, werter Aelius."


    Marsus strich leicht über seine Toga, um sich ein wenig zu beruhigen, da er doch nervös war.


    "Ich möchte der Provinz dienen und ebenso Erfahrung im Verwaltungswesen suchen, ebenso denke ich dadurch an Lebenserfahrung zu gewinnen, um mich später der Politik widmen zu können."


    Er holte kurz Luft und fuhr dann fort.


    "Das Amt des Procurator, so denke ich, ist ein guter Anfang, Arbeiten zu lernen und ebenso sich in Umgang mit anderen Menschen zu üben, ebenfalls die Kunst der guten Verhandlung zu erlernen."

    Der Schneider lässt den Stoff herunter gleiten und wirft ihn danach schwungvoll über seinen Arm, um ihn den mit einer Art Schwert zu zuschneiden. Marus hingegen nimmt endlich erleicht die Arme herunter und verlässt den Podest, der Schneider hatte wohl seine Arbeit getan, so dachte er.


    Der Schneider legt den abgeschnittenen Stoff auf einen Holztisch und fängt, wie wild daran herum zu hantieren.


    Marsus streckt sich kurz und drückt seinen Bauch ebenso nach vorne, wie lange hatte er eigentlich in dieser Position verharrt?


    "Das freut mich wirklich, Hektik hat schon den stärksten Mann zerstört."


    Er geht ein paar Schritte nach vorne und begrüßte seinen Gast auf die gebräuchliche Art und Weise, indem er seinen rechten Arm umgreift und ihn kurz zu sich heranzieht, um ihn dann wieder loszulassen.

    Marsus schaute etwas perplex als sein Vater mit seinem Bekannten hereinkam, wieso gerade jetzt? Fortuna musste ihm nicht wohlgesonnen sein. Der eifrige Schneider fummelte wie verrückt weiter und drückte Marsus wieder die Luft ab, so dass er nur knapp und keuchend antworten konnte:


    "Salve, Urse..."


    Langsam musste er Grinsen, da man sich denken konnte, wie zynisch oder amüsant diese Situation war. Der Schneider ließ wieder los und der weiße Stoff rutschte ein Stück von seiner Schulter. Endlich wieder Luft.


    "Wie du siehst bin ich gerade etwas dispositioniert, um dich gerecht zu begrüßen."


    Marsus grinste leicht und nickte seinem Vater dankend zu.

    So verabschiedeten sich die beiden mit einem einem kurzen Wink und so gingen sie wieder ihres Weges. Marsus gen Norden, Ursus gen Westen. Die beiden germanischen Sklaven, die Marsus gehörten, kämpften sich weiter für ihren Herren durch die engen Straßen Roms , heute würden noch viele Proletarier aus dem Weg geschoben werden.


    In der Hoffnung seine Bekanntschaft wiederzutreffen und diese ebenso zur Freundschaft ausbauen können, verschwand Marsus mit seinen beiden Dienern im Dunklen der Straßen.

    Marsus lachte leicht, dieser Patrazier war anders, irgendwie volksnäher und er war ihm jetzt schon sympathisch.
    Er schaute zu seinen beiden germanischen Sklaven, die sich sofort erhoben und den beiden Bürgern, Marsus und Ursus, den Weg ebneten. Die beiden Sklaven schoben einige Proletarier aus dem Weg, die bereits leicht angetrunken im Eingang der Taverne standen. Währendessen erhob sich ebenfalls der Senatorensohn Marsus und schaute seine Gesprächspartner noch einmal an.


    "Ich hoffe es auch,"
    sprach er mit einem knappen frechen Grinsen, bevor er sich mit der Schulter Richtung Ausgang drehte.


    "Wenn du Lust und Zeit hast kannst du mich gerne in der Casa Octaviae besuchen, ich hoffe das Gleiche gilt für mich und deine Behausung?"


    Marsus lächelte leicht und schaute kurz zu seinen Sklaven, die bereits einen Korridor für die beiden gebildet hatten. Seine beiden Germanen brummten kurz und schubsten einen aufdringlichen Proletarier in die letzte Reihe, der nun dumpf auf den Boden aufschlug.

    Marsus grinste leicht und setzte seinen Becher in einem kräftigen Zug an, um ihn endgültig zu leeren, bevor er ihn einem dumpfen Stoß auf dem Tresen abstellte.


    "In der Politik sieht man sich garantiert, leider werden dort unsere Gespräche anderer Natur sein. Ich denke da an Beweihräucherung und ebenso viel klebrigen Honig, der um unsere Münder laufen wird."


    Er grinste leicht und legte ein paar Geldstücke, die er zuvor aus seinem Lederbeutel zog, für den Wirt auf den Tresen, über diesen rutschten die Geldstücke, da der Wirt den Tresen zuvor gewischt hatte. Ein klirrendes Geräusch war zuvernehmen und der Wirt kam, wie auf Befehl angelaufen. Man mag meinen, dass das Geld eine magische Wirkung auf diesen Mann hatte.


    "Du möchtest also sofort in die Politik, dann kann ich dir nur viel Glück wünschen, da dort viele Intrigen gesponnen werden und nur wenige sich in diesen Spinnenfäden zurecht finden oder von den großen Spinnen gefressen werden. Ein harter Weg, den ich auch irgendwann zu gehen gedenke."

    Sein Vater hatte weiblichen Besuch? Dies war etwas Neues, seit Mutter hatte er keine Frau mehr gehabt, dennoch gönnte Marsus es seinem Vater mal wieder richtig Spaß zu haben. :P


    "Ich verstehe, ich wünsche dir dann viel Spaß!"


    Er grinste leicht, da dieser Satz zweideutig zu verstehen war.


    "Vale, Vater. Wir sehen uns ja bestimmt noch..."

    "Nein, Vater. Ich danke dir, dass du mich anhörtest."


    Marsus fühlte sich etwas unwohl und schaute an sich herunter, währendessen fummelte der leicht weibische Schneider am Stoff herum, den er ihm umgelegt hatte.


    "Lass' mich dir noch einmal gratulieren..."


    Er brach ab als der Schneider den Stoff enger um seinen Brustkorb drückte. Dieser ließ den Stoff endlich etwas lockerer und Marsus konnte wieder Luft holen,um zu antworten.


    "Vale, Vater! Ich hoffe wir sehen uns heute noch bei der cena?"

    "Ja, ich arbeite daraufhin, auch aus Verpflichtung meines Vaters gegenüber, du kannst es als eine Geburtspflicht auffassen",


    antwortete Marsus mit einem dezenten Grinsen, bevor er seinen Blick wieder auf die Straße wandte, um einige hektische Bürger und Peregrinii zu beobachten. Er schwieg kurz.


    "Dennoch werde ich mich bald bei der cura annonae bewerben, ich werde wohl vorerst als procurator annonae tätig sein, da ich erst einmal die Arbeit an sich kennenlernen muss und ebenso etwas für das Volk von Italien tun möchte, bevor ich ein öffentliches Amt anstrebe. Natürlich stehen auch noch einige Kurse an der Schola an."


    Wieder schwieg Marsus, um die Worte sacken zu lassen, damit er seinen Gegenüber nicht zu sehr mit sich belastete.


    "Was strebst du an, Urse?"


    Er wendete seinen Blick von der Straße ab und schaute wieder zu seinem Bekannten, ebenso spielte er wieder mit seinem Tonbecher,

    Marsus staunte nicht schlecht, so ein edler Stoff für ihn? Sein Vater war wahrhaft großherzig, dies erfreute sein Herz. Langsam trat er auf das Podest und spreizte die Arme. 8o


    "Ich weiß garnicht, wie ich dir das vergüten kann. Vielen Dank, Vater."


    Jetzt wäre Marsus eigentlich vom Podest gesprungen, um seinen Vater zu umarmen aus Dank, dennoch wurde er vom Schneider zurückgehalten, da dieser gerade seine Arbeit begann.


    Sim-Off:

    Danke. :D

    Marsus glaubte zu verstehen, was Ursus andeuten wollte, er setzte seinen Becher wieder ab, drehte ihn wieder in der Hand und schaute seinen Gesprächstpartner an.


    "Natürlich sind diese Entfernungen ein Problem, zu mal der Kaiser nicht immer auf dem neuesten Stand ist, was Rom betrifft. Ebenso ist sein Stuhl hier in der Zeit verwaist, was Rom schwächen könnte."


    Ein Lichtstrahl fiel durch einen der Bögen der Ballustrade, der die Taverne überspannte und reflektiere sich im Wasser, das sich in Marsus' Tonbecher befand.


    "Ich denke aber Rom ist stabil genug, was uns allen zu Gute kommt. Ebenso braucht ein Reich von unserer Größe einen äußeren Feind, um bestehen zu können, denn wenn kein Feind gegeben ist, zerfrisst es sich durch seine Größe selbst. Dekadenz und Trägheit ziehen ein. Ein äußerer Feind mag davon ablenken und zu mehr Einheit führen, was diesem Prozess der Selbstzerstörung entgegenwirkt."


    Dies war Marsus' Meinung, er hoffte seinen Gegenüber nicht allzu sehr damit überfahren zu haben. ;)

    "Vater, ich habe mich ein wenig in Rom umgehört und ebenso ein paar Bekanntschaften geschloßen."


    Marsus holte kurz Luft und beobachtete den feinen Stoff, der dort gerade verarbeitete wurde. Er hatte ja nur eine Toga, die so wertvoll war, seine weiße Toga eines Kandidaten.


    "Ebenso habe ich vor mich bei der cura annoae zu bewerben, ich denke diese Arbeit wäre für mich zwischenzeitlich gut geeignet, sofern dir procurator annonae nicht widerstrebt, Vater?!"

    Test bestanden. Marsus spielte wieder etwas mit seinem Becher, bevor er ihm zustimmend zu nickte, um seine Antwort zu geben:


    "Es war eine Provokation gegen das römische Volk , wir mussten in den Krieg ziehen und ebenso unser Princeps, der der oberste Vertreter der res publica ist, durch seine Anwesenheit erhält dieser bello parthicae eine tiefere Bedeutung , wenn nicht sogar eine heilige Bedeutung für Rom. Denn jeder Krieg Roms, ist heilig und somit können wir ihn nicht verlieren, deswegen muss der Kaiser allein aus Pflichtgefühl an diesem Krieg teilnehmen, sonst würde dieser Krieg unter einem schlechten Licht stehen. Du musst wissen: Jeder Feldheer, der mit seinen Truppen auf dem Schlachtfeld steht, geht meist als Sieger aus diesen Schlachten hervor. Die Moral der Truppen wird dadurch gestärkt.
    Marsus nahm den Becher hoch und setzte zu einem Schluck an.

    Marsus kam in das kleine oder bessere mittel-große Zimmer seines Vaters und klopfte an, bevor er dezent eintrat.


    "Vater, bist du da?"


    Er schaute sich um und strich seine braune Wolltoga glatt und legte das Stück Stoff wieder über seinen linken Arm.

    Marsus winkte den Wirt zu sich und ließ sich, ihm den Becher hinhaltend, eines neues Wasser einfüllen, bevor er sich wieder an Ursus wandte.


    "Hmmm...die Wege der Götter sind unergründlich."


    Er grinste leicht, während er seinen frisch gefüllten Becher wieder ansetzte, um ihn in einem Zug zu leeren.


    "Der Schatten mag Kühle versprechen aber die Luft ist so kochend, dass wir auch im Schatten schwitzen."


    Marsus stellte den Becher ab , schaute dezent zu seinen Sklaven, ob sich auch keinen Quatsch machten, bevor er sich wieder seinem otium zu wandte.


    "Hast du vom Krieg gegen die Parther gehört? - Natürlich jeder hat davon gehört, zumindest jeder Bürger. Wie ist deine Meinung dazu?"


    Mit dieser psychologisch geschickten Frage, wollte er den Aurelier testen, ob sie auf dem selben geistigen Weg gingen und ebenso ob das Gespräch Zukunft hatte. Ein wahrer gebildeter Mann redet nicht nur über das Wetter.