Beiträge von Germanica Caia

    Caia stimmte in die Glueckwunschrufe mit ein und freute sich sehr ueber das Gluek der beiden. Verdient hatten sie es ja.
    Nach dem Opfer kam nun das Beste an einem solchen Fets, das Essen und sie wandte sich mit eienm freundlcihen Laecheln wieder an Subrius und nahm den Faden ihres Gespraeches wieder auf.


    "Du hast recht, das Verbrechen ist wirklcih wie eine Hydra und es ist leicht beaengstigend zu wissen, das man selbiges auch nicht wirklich eindaemmen kann und sich vor immer neuen Herausforderungen wieder findet.


    Waehrend sie das sagte verfolgte sie wie die vielen oppulenten Speisen aufgetragen wurden und sie staunte wirklich. Der Duft war mehr als nur verlockend und es schien fast so, als haette eine Armee an Koechen nur fuer dieses eine Fest gekocht. Aber nicht nur der Gaumen wurde erfreut, sondern auch Taenzer bewegten sich leichtfuessig zur Musik und boten fuer Ohr und Aug eine wahre Pracht.

    Nickend stimmte sie ihm zu. Verbrechen waren die Schattenseiten einer solchen großen Stadt und in gewisser weise zeugte es davon, wie verletzlich doch der Mensch an sich war, wie angreifbar und das es eine dunkle Seite in jedem gab, die Frage war nur, wie sehr war man bereit, sich dieser Schatten hinzugeben.


    Ihr anregendes Gespräch wurde jäh unterbrochen, als das Opfer angekündigt wurde. Eine erhabene Stille legte sich über die Gäste und voller Spannung wurde nun die Zeremonie erwartet, welche doch so wichtig war für eine Ehe. Ein leises Lächeln legte sich auf ihre Züge, die Opfer waren teil einer alten Tradition und auch wenn Veränderungen etwas Gutes waren, so waren doch die Traditionen, woran man festhielt und sie an ihre Wurzeln erinnerte. Schließlich verdankten sie den Göttern ihr Leben udn in gewisser weise schuldeten sie, die Menschen, ihnen etwas.
    Leise seufzte sie, ein wenig traurig wurde sie bei dem Gedanken, das viele Traditionen udn Bräuche mit der Zeit verloren gingen, das Dinge in Vergessenheit gerieten und sich manche Menschen nicht mehr an ihre Versprechen und Gelübde die sie abgelegt hatten, nciht mehr erinnerte.
    In diesem Moment wünschte sie dem Brautpaar, das dies bei ihnen niemals geschehen möge, denn war dies doch gewaltiger Verlust und führte nur zu Leid und Kummer.


    Aufmerksam verfolgte sie das Opfer, lauschte den rituellen Worten und Gesten udn überlegte, ob sie nicht auch in den Dienst der Götter treten solle, schließlich war der Dienst den Göttern gegenüber eine wichtiges Fundament auf denen sich ihr Staat stützte. Nichts wurde ohne die Zustimmung der Götter getan.


    Mitten in ihren Grübeleien darüber, welchen Weg sie einschlagen sollte, begutachtete der Sacerdos die Eingeweide. Spannung lag in der Luft udn jeder, oder zumindest Caia, drückte die Daumen, das die Götter dieser Ehe gewillt waren.

    Caia hörte ihm aufmerksam zu und nahm seine kurzen Geschichten mit Begeisterung auf.
    "Aber wenn etwas zur Routine wird, lässt dann nicht auch die Aufmerksamkeit nach?" fragte sie nach, wobei sie einen leicht philosophierenden Unterton in ihrer Stimme hatte. Sie wollte keines falls als Respektlos erscheinen, aber im Grunde hatte sie wohl überlegt, bevor sie gefragt hatte.


    Die Geschichte mit dem Tavernenbesitzer und dem gestohlenen Wein gehörte schon fast zu den alltäglichen Dingen von Rom, Rom war riesig und mit unter sogar sehr gefährlich, überall lauerten Gefahren, und doch liebte Caia diese große Stadt aus tiefstem Herzen, schließlich hatte so jeder seine Fehler und auch Rom war nicht vollkommen und was wäre Rom ohne Aufruhr oder Aufregung... eine langweilige Stadt, wobei der Gedanke an zahlreiche Verbrecher, wenig erheiternd war und sie in ihrer Abenteuerlust dämpfte. Aber solche Dinge hatten sie eigentlich nie bei ihren Streifzügen durch die Straßen aufgehalten, wobei sie aber doch immer recht aufmerksam blieb.

    Zitat

    Original von Lucius Decimus Subrius


    Caia freute sich, das Subrius ihre Fragen so offen und ehrlich beantwortete.


    “Scheint ein spannendes Leben zu sein!” meinte sie erstaunt, hatte sie sich doch bisher nicht für das Militär so sehr interessiert, meist hatte sie andere Dinge für wichtiger erachtet, aber nun hatte sie ihre Meinung geändert und das auch deswegen, weil er eben ihre Fragen beantwortete und ihre Neugier stillte.


    “Nicht alle Bürger Roms sind brave, einige haben nun einmal so ihre Schwierigkeiten mit den Edicten, aber dafür gibt es ja Männer wie dich, die für Ruhe und Ordnung sorgen!” sie meinte dies als Kompliment und war durchaus beeindruckt von dessen Einstellung. “Außerdem scheint mir so eine Patrouille eine angenehme Ablenkung von täglichen Leben in der Kaserne zu sein, oder?” fragte sie nach um mehr von ihm zu erfahren, wobei sie ihren Kopf leicht schief legte. Eine Angewohnheit, wenn sie sich mit Leuten unterhielt.

    Zitat

    Original von Lucius Decimus Subrius
    Subrius fiel Caias Fehler nicht auf, dachte er doch daran, sich selbst nicht vorgestellt zu haben, was ihm unangenehm war. Nachdem er einem Sklaven einen Wink gegeben hatte, ihm selbst auch einen Becher Wein zu bringen, antwortete er auf ihre Frage:


    "Ich bin Miles der Cohortes Urbanae und stehe deshalb die meiste Zeit des Tages auf dem Exerzierplatz, um zu trainieren. Da bleibt keine Zeit für großartige Feste. Ich habe mich übrigens gar nicht vorgestellt: Ich heiße Lucius Decimus Subrius."


    Nachdem er gesprochen hatte, trank er einen Schluck von dem Wein, den ihm der Sklave mittlerweile gebracht hatte.


    Caia nickte aufmerksam, während sie immer wieder an ihrem Wein nippte. Mit einem Soldaten hatte sie es also zu tun und das er dadurch natürlich wenig Zeit hatte, war verständlich.


    "Es freut mich dich kennen zu lernen!" sagte sie im Nachhinein und lächelte offen.
    "Den ganzen Tag auf den Exerzierplatz? Klingt ziemlich anstrengend, oder machst du noch etwas anderes?" fragte sie näher nach, wieder einmal zeigte sich deutlich, das Caia ziemlich neugierig war.

    Nachdenklich nippte sie an ihrem Wein und hörte ihm zu, auch sie war froh einen Gesprächspartner gefunden zu haben und nicht mehr ganz so allein sich durch schlagen zu müssen.


    "Du bist es nicht gewohnt?“ fragte sie neugieriger Weise nach, bevor ihr auffiel, dass sie sich noch nicht vorgestellt hatte. Für so ein Fehlverhalten hätte ihre Leibsklavin ihr vermutlich den noch jungen Hintern versohlt. Wie gut das selbige eben nicht dabei war und sich zu den anderen Sklaven gesellt hatte, so bleib ihr Fehler unbemerkt und sie konnte ihn wieder gut machen, ohne missbilligende Blicke zu ernten. Und wieder spielte sie mit dem Gedanken ihre alte Leibsklavin in den Ruhestand zu schicken, dann kam sie sich nicht mehr ganz so oft vor wie ein kleines Kind, welches sie noch in den Augen ihrer Leibsklavin darstellte. Außerdem hatte eine jüngere Sklavin auch so ihre Vorteile, doch würde sie sich erst später noch einmal Gedanken darüber machen, jetzt galt es erst einmal einen Fehler gut zu machen.


    "Ich bin Germanica Caia!“ stellte sie sich im Nachhinein vor und lächelte freundlich, in der Hoffnung, dass ihr Fehler unbemerkt blieb und er sie nicht als unhöflich abstempelte. Zumindest kannte er jetzt ihren Namen, damit ließ sich ein Gespräch doch gleich wesentlich besser in Gang bringen.

    Zitat

    Nachdem er den beiden gratuliert hatte, zog er sich erst einmal unauffällig in eine Ecke zurück und beobachtete die anderen Gäste. Solche Feiern war er nicht gewohnt und er fühlte sich auf dem Exerzierplatz wohler als in Gesellschaft, dennoch wollte er das Beste daraus machen. Er würde sehen, ob er hier jemand Netten kennenlernen würde.


    Es waren viele Gäste gekommen udn für Caia waren es somit auch viele unbekannte Gesichter, was ihr sagte, das sie sich so langsam besser in die Gesellschaft von Rom einführen lassen sollte, damit sie nicht jedes mal so hilflos den Gästen einer Feier gegenüber stand.


    Doch zu ihrer großen Erleichterung stellte, sie fest, das es ihr wohl nicht allein so ging, denn in einer Ecke, unauffällig die anderen Gäste beobachtend, stand jemand der einen ähnlichen Eindruck wie sie erweckte.


    Etwas scheu trat sie an den 'Gleichgesinnten' heran und nickte ihm freundlich zu, im vorbei gehen hatte sie doch glatt noch einen Becher Wein mitgenommen.


    "Salve! Ein wunderbares Fest, nicht wahr?" versuchte sie ein Gespräch in Gang zu bringen.

    Caia folgte dem Blumenmädchen in das festlich geschmückte Atrium und sah sich bewundert um. Wahrlich, dies würde eine Hochzeit werden, die man wohl nicht so schnell vergessen würde. Ihr neugieriger Blick wanderte suchend zwischen den vielen Gästen herum, bis sie Avarus entdeckt hatte. Lächelnd trat sie an ihn heran und umarmte ihn herzlich.


    “Gut siehst du aus! Ich wünsch dir und deiner Braut alles Gute!” richtete sie erst einmal ihre Glückwünsche aus und bemerkte durchaus, das Avarus etwas nervös zu sein schien, kein Wunder, wäre sie wohl auch, an so einem wichtigen Tag.


    Zu mehr als dieser kurzen, aber herzlichen Begrüßung kam es vorerst nicht, denn schon wurde der Bräutigam von weiteren Gästen überfallen und in Anspruch genommen.
    Einer nach dem anderen richtete seine Grüße aus und ihr entging nicht, das es wohl einige Gäste gab, mit denen sich das Brautpaar nicht so ganz gut verstand, denn es kam kurz eine frostige Atmosphäre auf. Woran das lag, konnte sie ja nicht erahnen, von daher zog sie es erst einmal vor sich umzusehen.
    Sie schlenderte erst einmal zwischen den Gästen herum und sah sich nach bekannten Gesichtern um, musste aber feststellen, das sie kaum jemanden kannte.

    Caia freute sich sehr über den herzlichen Empfang und schenkte dem Ianitor ein warmes Lächeln, bevor sie die Casa betrat. Ihre Sklavin hingegen würde einen anderen Weg nehmen und Caia war mehr als froh darüber, die alte Frau nicht den ganzen Tag ertragen zu müssen.


    “Salve! Ich freue mich schon sehr auf das Fest! Die Casa sieht wundervoll aus! Ich danke für das warme Willkommen” sagte sie und folgte dann dem Blumenmädchen, welches kaum älter als sie selbst war. Wieder einmal wurde ihr bewusst, das sie wesentlich jünger war, als sie doch meist wirkte, aber stören tat sie das nicht wirklich, stattdessen wollte sie das Fest genießen.

    Caia hatte mehr Zeit als üblich gebraucht um sich für die Nuptiae her zu richten. Nicht nur das ihre Haare ausnahmsweise mal nciht das machen wollten, was sie vor hatte, nein ihre Leibsklavin war wie eine Verrückte durch ihr Zimmer gerannt und hatte laut deklamiert, wie sie sich zu Verhalten hatte. Irgendwann war es ihr dann zu bunt geworden udn sie hatte die alte Frau hinaus geschickt, welche dann unter lauten Murren vor der Türe gewartet hatte.
    Nach einer halben Ewigkeit hatte sie ihre Haare dann raffiniert hoch gesteckt, mit einigen kleinen Blumen dekoriert und ein letztes Mal über die blass gelbe Tunika gestrichen, die sie für diesen Anlass ausgewählt hatte, bevor sie dann die Casa Germanica endlich verlassen hatte.


    Eine Sänfte brachte Caia und ihre nervöse Leibsklavin schließlich zum Ort der Festlichkeiten. Immer wieder wurde an ihr herum gezupft bis Caia dann leicht entnervt die Finger der alten Frau bei Seite schob.
    'Vielleicht sollte ich Maya in den Ruhestand schicken udn mir eine jüngere Sklavin zulegen, welche nicht so aufdringlich ist und glaubt sich alles heraus nehmen zu müssen, nur weil sie mein Kindermädchen war!" ging es ihr durch den Kopf und entstieg dann elegant der Sänfte. Die Kette an ihrem Fußgelenk klimperte leise bei jedem ihrer Schritte und ihre Leibsklavin beeilte sich, sie anzukündigen.


    Neugierig sah sie sich um und musterte einige der Gäste, welche in eleganten Roben ihre Aufwartung machen wollten. Aufregung udn Erwartung lag in der Luft, eine Hochzeit war immer ein freudiges Ereignis udn Caia war froh darüber mit dabei zu sein.

    Es war offensichtlich, das es sich bei den Schauspielern um Laien handelte, die einfache Bühne, die jeden Moment drohte zusammen zu brechen, die einfachen, fast schon schäbigen Requisiten und die Unsicherheit, die der ein oder andere mit an den Tag legte, schienen nicht so viel versprechend zu sein, wie es zunächst den Eindruck gemacht hatte.
    Es war mehr Schein, als Sein, wobei der Schein eher ärmlich und heruntergekommen war, vermutlich würde dies ganze in einem schrecklichen Desaster enden, der nicht einmal komisch sein würde.


    Nach etlichen ellenlangen Versen ging dann auch endlich der dickliche Redner und machte einigen viel jüngeren Männern platz, welche doch, wenn man es genau sah als, Frau, einen guten Eindruck machten, zumindest vom körperlichen her, aber an Verstand und Witz, würden sie es vermutlich mit ihr nicht aufnehmen können, da war ihr doch ein Mann mit Verstand lieber, zumal solche eingebildeten Gecken dazu neigten, jedem Weibsbild hinter her zu rennen, derer sie habhaft werden konnte. Treue lag bei Schauspielern nicht unbedingt hoch im Kurs.
    Außerdem wirkte der Held des Stückes nicht überzeugend, er war zu eingebildet, was den Eindruck eines Weiberhelden nur vertiefte. Nein, so ein Mann war wahrlich nichts für eine junge gebildete Römerin.
    Caia runzelte leicht die Stirn ob des eingebildeten Geckes und hoffte zumindest innerlich, er würde mehr zeigen, als nur seinen athletischen Körper, ansonsten lohnte sich die Mühe nicht, dem Stück zu folgen.


    Cottas Frage, ob sie denn nun bleiben wollten, riss sie aus ihrer Betrachtung der Bühne und der Darsteller und sie wägte kurz das für und wieder ab, mit etwas Glück, würden diese Schauspieler gut sein und ihr Stück überzeugend vortragen können, sollte das Stück jedoch so miserabel sein, könnten sie auch ein wenig später, sich davon stehlen. Diesen Gedanken brachte sie dann auch ihrem Begleiter vor:


    “Ich würde noch ein wenig abwarten wollen… vielleicht zeigen die Herren auf der Bühne uns etwas mehr, als nur reinen Fleischbeschau!” mit einem Kopfnicken deutete sie auf eine Gruppe Frauen, die etwa so alt, wie sie selbst sein dürften, welche eifrig flüsternd und kichernd die Köpfe zusammen gesteckt hatten und immer wieder begehrliche Blicke auf den ‘Helden’ warfen.
    “Wenn nicht, können wir uns immer noch davon stehlen!” schlug sie vor und sah ihn dann abwarten an, denn es schien gerade interessant zu werden und ihr Blick wanderte automatisch zu dem Geschehen auf der Bretterbühne.

    Caia war durchaus von den geschmeidigen Bewegungen der Tänzerin fasziniert, aber für sie war so eine öffentliche zur Schaustellung von den weiblichen Reizen nicht unbedingt etwas, sie setzte viel mehr wert auf schlichte Kleidung, der Mode etwas angepasst und nicht zu offen herzig. Aber die Körperbeherrschung der Frau war schon etwas besonderes, sie selbst konnte sich im Rhythmus von Musik nicht ganz so elegant bewegen und zeigte viel mehr zwei linke Füße bei so etwas.


    Das Thema kam dann, während sie sich der provisorischen Bühne näherten, wieder der Politik entgegen.
    “Nenn mich ruhig Caia, ich hab nichts dagegen, Cotta!“ versicherte sie ihm, als er das kurz ansprach. Sie war der Meinung das Förmlichkeit durchaus immer höflich war, aber sie beide waren noch recht jung und da konnten sie dann schon mal auf so etwas verzichten.
    Ein wenig war sie schon enttäuscht, das sie keine konkrete Aussage über seine politische Einstellung entlocken konnte und er das Thema statt dessen lieber fallen lassen wollte. Aber sie nahm sich vor, bei nächsten Mal, sich nicht so schnell abspeisen zu lassen, sie würde ihm schon noch genauer auf den Zahn fühlen wollen.


    “Dann lass uns ein andermal das Thema Politik aufgreifen!” stimmte sie ihm zu und richtete dann den Blick auf die Bühne. Zwar standen so einige Leute noch vor ihr, aber dennoch konnte sie genug sehen und verstehen.


    “Ja, kann ich! Danke der Nachfrage!” versicherte sie und wartete gespannt ab, was nun kommen würde, ein Theaterstück? Gaukler oder Akrobaten? Es gab so viele verschiedene Künstler, das man sie kaum unterscheiden konnte und einige waren grauenvoll schlecht.

    Immer wieder ließ Caia ihren Blick schweifen, beobachtete die Leute die an ihnen vorbei eilten oder betrachtete eines der Gebäude etwas genauer, an denen sie vorbeikam. Mit der Zeit mischte sich unter den normalen Lärm einer großen Stadt auch die Klänge von Flöten, Trommeln oder eines Schauspielers der laut seinen Text proklamierte. Sie waren dem Palatin während ihres Gespräches schnell näher gekommen und nun mischten sich auch immer mehr Laienkünstler unter das einfache Volk, führte kurze Komödien für einige Münzen auf. Eine Tänzerin drehte sich zu den Klängen einer Trommel beständig im Kreis udn ließ mit ihrem knappen Kostüm jede Menge Spielraum für die Fantasie von vielen jungen Männern, die sich um die Tänzerin drängten und sie mit begehrlichen Blicken verschlangen. Eigentlich erstaunlich wie schnell aus vernünftigen Männern angesichts einer knapp bekleideten Frau eine geifernde Meute wurde.
    Sie selbst schenkten der Tänzerin und ihrem Publikum nur wenig Beachtung und suchten sich ihren Weg.


    Seine Antwort auf ihre Frage klang schon fast wie auswendig aufgesagt, war das nicht eine Aussage, von der fast jeder Politiker gebrauch machte. Die Dinge die Rom groß gemacht hatten.. davon gab es viele.
    „Welche Dinge meinst du?“ fragte sie nach, um sich ein genaueres Bild von seinen Absichten machen zu können, sie wollte sich mit dieser nichts sagenden Aussage nicht zufrieden geben und sie gab sich auch mit dieser Antwort nicht zufrieden. „Jeder meint etwas anderes, wenn er von den Dingen, die Rom groß gemacht haben redet!“ fügte sie hinzu und folgte dann seinem Fingerzeig zu einer provisorischen Bühne vor der sich schon eine Menschenmenge gebildet hatte. Schon von weitem konnte man erkennen, dass der Mann wusste, welcher auf der Bühne stand, wie man das Publikum anlockte und faszinierte.
    Caias Neugier war geweckt, denn es hatte den Anschein dass die Menge an den Lippen des Mannes hing, keiner wollte sich ein Wort entgehen lassen.


    „Aber sicher doch!“ meinte sie enthusiastisch und war gespannt was sie erwartete.
    An Cottas Seite mischten sie sich unter das Publikum.

    Mehr oder weniger Zielstrebig schlenderten sie durch Roma, wobei wohl eher Caia die initiative ergriffen hatte und ihn doch recht bestimmt lenkte, auf ihre eigene Sympathische Art und Weise. Ihre eigene Verlegenheit und Befangenheit war erst einmal verschwunden, das sie ihn aber mit ihrem Übermut ein wenig in Verlegenheit brachte, ging ihr irgendwie nicht so sehr auf.


    Maron, Cottas Sklave tauchte auf ihrer anderen Seite auf und behielt aufmerksam die vielen Menschen im Auge. So flankiert konnte sie sich mehr als sicher fühlen, wobei sie eigentlich meist doch recht blauäugig ihre Ausflüge unternahm, meist war sie einfach nur in dem Glauben, ihr würde schon nichts passieren, das dies vielleicht ein wenig naiv war, war ihr bewusst, aber so war sie nun einmal, eben ein wenig Abenteuerlustig. Sie schenkte auch dem Sklaven ein kurzes Lächeln, bevor sie sich wieder dem Gespräch zuwandte.


    “Politik, also!” nahm sie den Faden auf und ließ ihren Blick schweifen. “Dann willst du später einmal also Einfluss haben und im Senat sitzen!” sie fand nichts verwerfliches an dieser Laufbahn, im Gegenteil, wenn man seine Macht und seinen Einfluss richtig einsetzen konnte, konnte man viel bewirken. Aber es gab natürlich auch so einige Männer die ihre Macht missbrauchten, aber sie glaubte kaum daran, das Cotta sich in diese Richtung entwickeln würde, dazu waren seine Ansichten, zumindest den Eindruck, den sie über selbige schon bekommen hatte, zu verschieden, von einem skrupellosen, Geld gierigen Politiker.
    “Hast du schon Vorstellungen davon, was du umsetzen möchtest?” Caia war höchst interessiert und vermittelte nicht den Eindruck einer gelangweilten Dame. “Oder lässt du das erst einmal alles auf dich zukommen?” hakte sie nach.


    Sim-Off:

    Kein Problem, passiert mir hin und wieder auch mal ;)

    War sie vielleicht etwas zu voreilig gewesen mit ihrem Vorschlag einfach nur herum zu schlendern und sich dem Strom der Menschen anzuschließen, oder dachte er einfach nur nach. Sein Schweigen machte sie ein wenig nervös, wusste sie doch nicht so recht, was sie davon halten sollte. Um so erleichterter war sie, als er ihren Vorschlag aufnahm. Eifrig nickte sie, seinen Stolz bemerkte sie nicht wirklich, sonder fasste es einfach als Freude und Euphorie auf.
    Sein Vorschlag zum Palatin zu gehen klang wirklich gut und verlockend.


    “Warum nicht! Klingt gut!” kurzer Hand hakte sie sich bei ihm unter und steuerte recht zielstrebig dann den Palatin an, wobei sie sich einfach unter das Volk mischten und sich vom Strom treiben ließen.


    “Sag einmal, hast du denn schon eigentlich Pläne für die Zukunft?” fragte sie neugierig, schließlich hatte sie ja schon eine Menge über sich erzählt und nun wollte sie auch mehr über ihn erfahren.

    Selten verstand sie sich mit einem Gleichaltrigen, auch wenn Cotta nun drei Jahre älter war als sie, so gut. Den meisten wirkte sie viel zu nachdenklich, die jungen Männer waren meist auf der Suche nach einer die den Mund hielt und ihnen zuhörte, während sie sich mit ihren scheinbaren Heldentaten brüsteten und die jungen Frauen interessierten sich meist nur für Mode, Schmuck und wie sie einen passenden Ehemann bekommen würden. Sie wollte nicht so recht in das Bild der schon vorgeprägten Jugend passen und irgendwie war sie auch stolz darauf, dass sie sich nicht wie all die albernen Gänse benahm. Wohl leider sehr zum Leidwesen ihrer Leibsklavin, die sich eigentlich auch dieses Bild von ihrem Schützling wünschte.
    In Cotta hatte sie hingegen jemanden gefunden, der ähnliche Gedanken, wie sie es tat, mit sich trug, der nicht einfach die Dinge so hinnahm, wie sie zu sein schienen und Fragen stellte.


    Ihr Lächeln wurde noch ein wenig breiter, als er dann darauf einging, sie zu begleiten. Über seine Gesellschaft freute sie sich wirklich sehr.
    “Dann bin ich beruhigt, das ich dich von nichts abhalte!” sagte sie lächelnd. “Ich weiß noch nicht wohin ich wollte, ich lass mich ganz gerne mal von den vielen Leuten treiben, einfach mal mit dem Storm schwimmen!” meinte sie. “Oder hast du einen besseren Vorschlag?” fragte sie und legte ihren Kopf ein wenig schief. Sie hatte tatsächlich keine Idee wohin sie gehen sollten und das Forum erschien ihr zu langweilig, vielleicht fanden sie ja unterwegs ein Paar Schauspieler oder Akrobaten die ihre Künste vorzeigten. Rom war schließlich auch in Kultureller Hinsicht eine wahre Pracht und es gab so einige Plätze wo sich dann eben jenes buntes Volk traf und übte für einige Münzen.


    “Vielleicht treffen wir ja auf Akrobaten oder so!” sprach sie dann auch ihren Gedanken aus. "Rom ist schließlich voller Wunder und Überraschungen!" fügte sie lachend hinzu.

    Fast hatte es den Eindruck, das sowohl Caia, als auch Cotta ein wenig gehemmt waren, durch ihre eigene Unsicherheit, die sich in den vergangenen Jahren des Studiums und der Reise aufgebaut hatten. Zumindest hatte Caia das Gefühl, denn oft genug hatte sie selbst fest gestellt, das sie sich nicht so sicher in ihrem auftreten war, wie sie es anderen glaubhaft machen wollte. Wieder so ein Punkt, an dem ihre Leibsklavin sie vermutlich getadelt hätte, wäre sie nun hier gewesen.


    Oder aber, sie Beide verwirrten sich mit ihrem Verhalten gegenseitig, woran das aber nun lag, konnte sie beim besten Willen nicht beurteilen. Lag das nun an ihren Worten, ihrem Verhalten oder ihrem Auftreten.
    Aber zumindest schienen sie sich zu verstehen, was Reife und Erfahrungen betraf. Er reflektierte ziemlich gut, ihre eigenen Gedanken und auch Einstellungen und das trotz ihrer Jugend, schließlich waren sie beide kaum einmal den Kinderschuhen entwachsen und versuchten nun sich in dieser doch recht verwirrenden Welt zurecht zu finden.


    Zustimmend zu seinen Worten nickte Caia und sah dabei nachdenklich auf den Tiber hinunter, wobei sie nicht ganz so mit bekam, dass er den Kopf gesenkt hatte.
    „Du hast mich nicht belehrt,“ versicherte sie ihm. „Du hast mich schon richtig verstanden!“ fügte sie mit einem warmen aufrichtigen Lächeln hinzu. Sie hatte ihn und seine Einstellung zur Welt ins Herz geschlossen, irgendwie.


    „Und ich bin mir sicher es gibt noch andere Gelegenheiten wo wir uns wieder sehen, und sei es nur die Besichtigung!“ meinte sie schon fast hoffnungsvoll, selten hatte sie so einen interessanten Gesprächpartner gehabt und sie freute sich darauf, noch einmal so ein Gespräch mit ihm zu führen.


    „Wenn du magst, kannst du mich gern begleiten, ich würde mich über deine Gesellschaft freuen!“ sprudelten die Worte so nur aus ihr heraus. Am liebsten hätte sie nun ihre Worte zurück genommen, aber sie entsprachen nun einmal der Wahrheit und über seine Gesellschaft würde sie sich tatsächlich freuen.
    „Ich meine… wenn du Zeit und Lust hast!“ nun stieg ihr wieder ein wenig die Röte in die Wangen und sie fühlte sich verdammt unsicher. Jetzt war sie vermutlich zu forsch gewesen.

    Kurz hatte Caia das erneute Gefühl, wieder etwas falsches gesagt oder getan zu haben, denn sie konnte ja nicht ahnen, das sie mit ihrem amüsierten Kichern, in ihm auslöste. Hatte sie doch diese Geste nicht Böse gemeint, sondern wollte ihn damit eher beruhigen und nicht verunsichern. Schließlich hatte sie ihn nicht auslachen wollen, sie hatte nur seine Sorge um sie zerstreuen wollen.


    Als er dann sein Kompliment aussprach errötete sie leicht, nicht oft bekam sie zu hören, das sie verantwortlich sein. Meist war es sogar ihre Leibsklavin, welche in ewigen Triaden ihr immer wieder vorhielt, sie solle sich mit anderen Dingen beschäftigen, als mit Politik oder Philosophie. Vielmehr solle sie sich ordentlich zurecht machen und nach einem passenden Ehemann Ausschau zu halten. Aber sie selbst hielt nicht viel von diesem oberflächlichen Dingen, sie wollte nicht eines Tages nur hübsches Beiwerk eines einflussreichen Mannes sein und Kinder in die Welt setzen. Irgendwie stellte sie sich mehr vor vom Leben.


    “Nicht immer hat geistige Reife, etwas mit dem Alter zu tun!” erwiderte sie ernt, aber mit einem kleinen Lächeln. “Nein, ich hab mich noch nicht in der Schola Atheniensis eingeschrieben. Wie gesagt, ich bin noch nicht lange in Roma, aber ich werde es sicher bald nach holen!“


    Caia freute sich sehr, das Catto einen Ausflug zu einem der Betriebe seiner Familie organisieren würde. Das würde sicher ein schöner Spaß werden und sie könnte mal wieder ein wenig mehr von der Welt sehen, als nur eine weitere große Metropole.
    „Ich bin auf jedenfalls dankbar, das du mich mit nehmen wirst zu einem eurer Betriebe!“ sagte sie mit einem aufrichtigen warmen Lächeln.


    Nun kam er darauf zu sprechen, das sie allein unterwegs war und sie musste verlegen lachen. „Ich bin meiner Leibsklavin entwischt! Ich hatte keine Lust auf ihre ewige Sauertöpfische Miene und ihren ewigen Vorwürfen, ich wäre zu Abenteuerlustig. Es ist schon fast schrecklich, wenn das ehemalige Kindermädchen einen immer noch auf Schritt und Tritt verfolgt!“ gab sie lachend zu.
    “Dein Angebot ehrt mich, aber ich hatte heute nichts mehr vor, außer das ich noch ein wenig durch die Straßen streifen wollte!” erzählte sie.

    Caia starrte ihn einen Moment irritiert an, hatte sie sich jetzt falsch ausgedrückt, oder hatte er sie falsch verstanden. Er schien wohl ihre Äußerung über Tod nicht ganz so aufgefasst zu haben, wie sie es eigentlich gemeint hatte.
    Die Verwirrung in seinen Zügen war offensichtlich und seine zaghafter Versuch, sie anscheinend von etwas ab halten zu wollen, entlockten ihr mit einem Male ein kurzes Kichern.


    “Ich glaube, du hast mich etwas falsch verstanden!” meinte sie auf seine Worte hin und musste sich einmal wieder eingestehen, das sie nicht alle Gedanken, die ihr im Kopf herum schwirrten, auch gleich aussprechen sollte, sondern ein wenig Zurückhaltung bei manchen Themen wohl angebracht wäre. Aber nun zu spät, ihre Worte waren ihr mal wieder schneller über die Lippen gekommen, als sie wollte und es lag nun an ihr, dieses kleine Missverständnis aus den Weg zu räumen.
    “Ich bin 18!” beantwortete sie ihm erst einmal seine Frage, bevor sie sich dann um Aufklärung bemühte. “Ich habe nicht gemeint, das ich mein Leben vom Totenbett aus betrachte, sondern, das man sich sehr genau überlegen sollte, was man denn nun mit seinem Leben macht, das man von den Göttern geschenkt bekommen hat. Es liegt an uns, etwas daraus zu machen und auch Veränderungen herbei zu führen. Man sollte nicht alles in Fortunas Hände legen, sondern selbst Dinge tun, die auch Einfluss auf andere haben!” hoffentlich hatte sie nun sich richtig ausgedrückt und er würde nicht noch weiter denken, das sie daran dachte sich selbst etwa an zu tun.


    Interessiert hatte sie ihm zugehört, wie er erzählte das er aus Mantua kam. Sie selbst war noch nicht dort gewesen, aber es hieß immer, es solle das sehr schön sein.


    Caia schüttelte den Kopf, als er dann nach fragte ob sie einen eigenen Betrieb hatte. “Ich führe noch keinen Betrieb und da ich erst seit einigen Tagen wieder in Roma bin, hatte ich auch noch nicht die Gelegenheit zu entscheiden, was ich denn nun mache! Ich bin jung und mir stehen fast alle Tore offen, nur habe ich mich noch für keinen Weg entschieden!”


    Auf seinen Vorschlag hin, sich einmal gemeinsam die Betriebe seiner Gens anzusehen, lächelte sie begeistert.
    “Das wäre eine schöne Idee. Mantua kenne ich noch nicht!”

    Etwas verlegen lächelte Caia, als er meinte, er sei dankbar für diese Begegnung, dabei war sie selbst der Meinung, nicht unbedingt etwas kluges gesagt zu haben, sondern einfach mal wieder - ohne groß nach zu denken - los geplappert zu haben. Aber der Meinung war wohl Cotta nicht, er schien sehr angetan von ihren eigenen Ansichten zu sein und auch völlig begeistert, was sie doch ein wenig überraschte und dann freute. Nicht oft bekam sie die Gelegenheit ihre Ansichten dar zu legen und das ihr gegenüber sie dann auch ncoh verstand, das war schon etwas neu für sie, meist wurde sie nur nachsichtig belächelt, da sie ja noch recht jung war und man ihr wohl kaum so tief gehende Gedanken zu traute. Nach Meinung vieler Männer sollte sie nur Mode und Schmuck im Kopf haben, doch für solche Dinge, hielt sie sich selbst für viel zu Intelligent.


    "Begegnungen, Ereignisse in unserem Leben oder einfach nur der Ablauf der Zeit, alles hängt miteinander zusammen, wir lernen aus Erfahrungen, werden reifer und vielleicht sogar weiser!" sinnierte sie mit einem Lächeln auf den Zügen. "alles hängt miteinander zusammen und fügt sich im Kreislauf des Lebens dann zu einem Bild zusammen, welches dann jeden Menschen als Individuum darstellt. Diese Tatsache wird aber im Angesicht des Todes zu einer Nichtigkeit, das einzige was dann meist bleibt, sind die Taten und die daraus folgenden Veränderungen, welche Einfluss auf die Jüngeren hatten!" fast schon klang sie ein wenig Altklug, aber man merkte ihr an, das sie bei weitem nicht so oberflächlich war, wie die meisten von ihr erwarteten.


    Etwas neugierig beobachtete sie dann wie der Sklave, welcher Cotta begleitete ihm einige Dinge ins Ohr flüsterte. Nur zu gern hätte sie gewusst, was er nun erfuhr, hielt sich aber zurück und fragte nicht nach.


    "Die Welt ist größer, als sie uns erscheinen mag und ich habe bisher nur immer die großen Städte gesehen. Mir fehlt ein wenig der Eindruck über die einfachen Leute, die Bauern, die schließlich die Grundpfeiler jeder Republik sind, ohne sie würde es schließlich keine Nahrungsmittel geben!" erklärte sie auf seine Frage hin, was sie nun gemeint hatte, noch nicht genug gesehen zu haben. Nachdenklich blickte sie kurz wieder hinunter ins trübe Wasser.