Beiträge von Quintus Duccius Eburnus

    Quintus dachte nach. Er hatte schon Einiges in der Stadt gesehen, aber Met hatte er noch nirgends gefunden.


    Wenn hier jemand Honig keltert, wäre mir das nicht bewusst. Wir sollten die Amphore also vielleicht wirklich aufsparen.


    Dann kam ihm eine Idee.


    Soweit ich weiß, besitzt Balbus einige Bienen. Vielleicht besteht da ja eine Möglichkeit für einen schmackhaften Wissenstransfer.


    Er zwinkerte und deutete dann auf die Eingangspforte.


    Hier geht es in die Principia. Wie du hinter dir sehen kannst, sind wir immer nur schnurgeradeaus gegangen. Bis hierher sollte der Weg also auch in Zukunft kein Problem darstellen. Im Innern wird es dann aber schon ein wenig schwieriger, aber das ist dann ja das Einzige, was du dir neben den verwirrenden Straßenverläufen Roms wirst merken müssen. Folge mir.


    Gemeinsam betraten sie das Gebäude.

    Etwas gehetzt und derangiert erreichte Quintus das Haus der Quintilier. Ausgerechnet heute hatte all dies geschehen müssen. Er wurde schon selten genug von jemandem eingeladen, und jetzt verspätete er sich wegen geschäftlicher Dinge.
    Er zupfte noch einmal die Toga zurecht und verzog sogleich das Gesicht. Der Verband am linken Oberarm scheuerte und so langsam sickerte auch das Blut durch. Die Tunika hatte er ruinieren müssen, um den Verband schnell und behelfsmäßig anlegen zu können. Zum Glück würde aufgrund der Toga niemand bemerken, dass am unteren Saum der Tunika ein gutes Stück fehlte und sie jetzt kaum noch über den halben Oberschenkel reichte.
    Sein Gastgeber und die anderen Gäste würden aber auch so sehen, dass er erst kürzlich "gegen eine Faust gelaufen" war. Das Gesicht unterhalb des rechten Auges war ein wenig taub, so dass er den Schmerz nicht spürte, ihm war jedoch sehr wohl die Schwellung bewusst, die ein Faustschlag dort hinterlassen hatte. Auch seine Hände waren zwar - wie auch sein Gesicht und der Arm - gesäubert, wiesen jedoch Kratzer und Schürfwunden auf.
    Allein der Dolch, den er zu seinem Schutz unter der Toga am Cingulum trug, war blitzsauber und rein vom Blut der Gegner, die sich noch heute vor jenseitigen Gerichten für ihre schändlichen Taten würden verantworten müssen.
    Es war verdammt knapp gewesen dieses mal und er war sich nicht sicher, ob er in naher Zukunft für solcherlei Aktivitäten bereit sein würde, wenn sie nichts hieb- und stichfestes zu Tage fördern würden.


    Quintus atmete tief durch, trat vor und klopfte kraftvoll an die Tür.

    Quintus grinste breit.


    Ach ja, Lando... Der kommt mit Veränderungen allerdings nicht besonders gut klar. Und da in letzter Zeit in der Casa in Mogontiacum ein reges Kommen und Gehen herrschte, wollte er wahrscheinlich einfach die alte Ruhe wiederherstellen.


    Als Vala dann von der Reise sprach, zuckte Quintus die Achseln.


    Wir hatten ehrlich gesagt ziemliches Glück. Den Göttern sei Dank konnten wir nicht den Weg über die Via Mala nehmen. Wir mussten den Wagens wegen etwas südwestlicher durch die Cisalpina zu einem Pass. Regen und Sturm hatten wir trotzdem mehr als genug. Ich bin froh, dass wir es noch vor dem Winter geschafft haben und es in den Bergen auch noch nicht allzu kalt war.


    Sie kamen schließlich vor der Principia an.


    Was treibst du denn so in der Stadt, wenn du nicht mit deiner Arbeit für den Praefekten beschäftigt bist? Vielleicht kann man sich ja mal auf einen Wein treffen. Oder wir köpfen die Amphore Met, die ich mitgebracht habe.

    Quintus grinste.


    Und du bist jetzt also Balbus persönlicher Schreiber? Ich glaube langsam, mein Patron hat einen Narren an uns Ducciern gefressen. Du solltest dir von ihm einen Passierschein ausstellen lassen, damit du problemlos kommen und gehen kannst.


    Als Vala nach Germania fragte, überlegte Quintus einen kurzen Moment. Er wollte seinen Cousin nicht beunruhigen. Andererseits war der im freien Germanien aufgewachsen und wahrscheinlich eher abgestumpft, was Gefahren für Leib und Leben anging.


    Meine Reise dauerte etwas länger. Zuerst saß ich eine Weile in Confluentes bei der Ala fest und dann war der Weg recht beschwerlich. Der Decurio, den ich hergeleitet habe, hatte seinen gesamten Hausrat auf einem Wagen dabei, das Wetter war schlecht und Strauchdiebe und wilde Tiere gab es auch noch. Eine nette Abwechslung, aber nichts, was ich jeden Tag haben müsste.

    Quintus hatte am Tor nach dem Rechten gesehen und dort einen Brief für Valerian in die Hand gedrückt bekommen.
    An der Stube des Centurio angekommen klopfte der Optio, wartete die Aufforderung zum Eintreten ab und ging dann hinein.


    Ein persönlicher Brief für dich, Herr.


    Er reichte Valerian den Brief...


    Lucius Quintilius Valerian
    Castra Praetoria
    Rom



    Valerian,


    Ich weiß gar nicht wie ich beginnen soll. Eigentlich hatte ich selber kommen wollen, aber ich habe es zeitlich nicht mehr geschafft. Wie geht es Dir? Es ist schon so lange her, dass ich etwas von Dir gehört habe. Ich hoffe sehr, dass Du wohlauf bist!
    Meine Zeit ist nun gekommen, ich werde nun aufbrechen müssen. Mein Verlobter wurde nach Ägypten beordert und ich werde ihn bekleiden. Es ist ein komisches Gefühl Rom zu verlassen und zu wissen so schnell nicht mehr wieder zu kommen. Alles ging sehr schnell, erst vor wenigen Tagen wurde ihm bescheid gegeben und nun ist es so weit.
    Ich habe ein wenig Angst vor der Reise und vor allem Neuen, aber das habe ich nicht gesagt, denn ich möchte niemanden beunruhigen.
    Ich würde mich sehr freuen wenn Du Dich bei mir meldest, wenn Du mir schreiben würdest und wenn wir in Kontakt bleiben könnten.
    Ich habe Deine letzten Worte damals nie vergessen!


    Vale
    Die Götter mögen Dich schützen Valerian


    Philogena

    Ich schätze, dass mein Bruder und Lando eine ziemlich klare Vorstellung davon haben, wer zumindest zum Kreis der Verdächtigen gehört. Aber bei der misshandelten Person handelt es sich nicht um ein Mitglied der Familie... zumindest nicht im herkömmlichen Sinn. Von daher haben wir da kaum eine Handhabe. Und du weißt ja, wie das ist: Wir und die Kameraden von den anderen Einheiten dürften wohl mit die letzten sein, die sich noch selbst die Finger schmutzig machen. Alle anderen beauftragen Söldner oder Killer für solche Dinge, vor allem je höher sie in Rang und Namen stehen.


    Quintus konnte sich schon denken, dass es nicht gerade einfache Händler auf dem Markt von Mogontiacum waren, die Entführungen planten oder planen ließen, deren Ausführung durchaus sogar den Praetorianern Ehre gemacht hätte...

    Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus


    Nun, Herr, zunächst erreichte der Versetzungsbefehl den Praefekten der Ala einige Tage nach mir. Der Kamerad, der ihn überbrachte, ist wohl aufgehalten worden. Bis dann alle Formalitäten geklärt waren, vergingen wieder ein paar Tage. Decurio Atius Romanus verstaute sein Hab und Gut auf einem Wagen, was uns zusätzlich verlangsamte. Und dann kam ja noch der zusätzliche Auftrag des Princeps hinzu. Ich sollte Erkundigungen bezüglich der allgemeinen Stimmung gegenüber dem Imperator Augustus bei allen Einheiten und Verwaltungen auf meinem Weg einholen. Hier, mein Bericht, Herr.


    Quintus trat vor und reichte Balbus die Tabula mit dem Bericht.


    Es gab keinerlei Auffälligkeiten, Herr. Die Soldaten stehen loyal zum Kaiser und die Regionalpolitiker sind zumeist eher mit ihren regionalen Problemen beschäftigt. Daneben hatten wir mehrfach schlechtes Wetter auf der Reise und wurden von wilden Tieren und Strauchdieben aufgehalten, die uns aber nicht wirklich gefährlich wurden.


    Der Duccier beendete seinen knappen Bericht und wartete, ob der Praefekt noch Fragen hatte...


    Sim-Off:

    Die Zusatzmission kam logischerweise vom NSC-Princeps... :D

    Ich weiß nichts Genaues, aber es gibt in Mogontiacum wohl eine Front römischer Bürger gegen das Handelshaus meiner Verwandten und auch gegen die diversen Ämter, die Duccier in den Rängen der Stadt- und Regionsverwaltung inne haben. Reiner Neid, wenn du mich fragst, aber in gut römischer Tradition versuchen diese Herrschaften natürlich, gegen Nichtrömer mit Macht, Geld und Befugnissen zu conspirieren. Mir wurde sogar zugetragen, dass diese Gruppe vermutlich hinter mindestens einem Fall von Entführung und Folter steckt.


    Quintus musste hart schlucken, als er an das dachte, was ihm im Vertrauen erzählt worden war.


    Zu schade, dass meine Verwandten nur keiserliche Hoflieferanten sind und um einige Ecken mit dem Imperator Augustus verschwägert. Sie fallen leider nicht in unseren Aufgabenbereich. Es juckt mich nämlich ziemlich, auch jetzt noch Nachforschungen anzustellen und ein wenig für Gerechtigkeit zu sorgen.


    Der Duccier lächelte matt, während er immer noch an die arme Sveija dachte...

    Nun, die Liebe geht seltsame Wege. Germanicus Sedulus also, und er ist jetzt Senator? Meine Familie hatte mit ihm zu tun, als er als Quästor einige Ungereimtheiten bei der Ala untersuchte. Er hat die ganze Sachen fallen gelassen, soweit ich weiß, aber einige Personen in Mogontiacum haben wohl versucht, Sedulus gegen meine Familie zu instrumentalisieren, um die duccischen Handelsverbindungen zu stören.


    Es war alles schon so lange her, dass Quintus Mühe hatte, die Fakten in seinem Schädel zurechtzulegen.


    Naja, jedenfalls gibt es eigentlich nichts Negatives über ihn zu sagen, außer vielleicht, dass er besser bei uns als im Senat wäre. Er war damals ziemlich genau und unnachgiebig, wenn ich mich richtig erinnere.


    Der Duccier grinste...

    Herrje, wie lange war er denn nun weg gewesen? Hatte er am Ende Jahre verschlafen???


    Oje, tut mir leid für dich und herzlichen Glückwunsch. Wer ist denn ihr Onkel? Vielleicht kenne ich ihn ja, ich hatte schon mit Germanicern zu tun.


    Gut, eigentlich nur mit einem und auch nur indirekt, aber Quintus war nun mal nicht gut darin Leute zu vergessen, die seiner Familie hinterherschnüffelten, oder seinem Patron...

    Der Legat hat wohl eine Sondererlaubnis erteilt. War Primus der große, herrische? Der ist nämlich der Glückliche, soweit ich weiß. Er ist jetzt wohl Decurio. Und seine bessere Hälfte scheint in der Tat einiges an Feuer in sich zu haben. Mein Bruder ist wohl in der Verwaltung mit ihr aneinandergeraten. Ich weiß gar nicht, welchen Posten er da jetzt inne hat, aber sie ist wohl eine Scriba, wenn ich das richtig verstanden habe. Nebenbei müssen sie und der Terentier dann wohl noch die Taverna betreiben.


    Quintus zuckte die Schultern. Er wusste nichts wirklich Genaues, nur Informationsfetzen, aber er reimte sich die Geschichte eben so gutzusammen, wie es aufgrund der spärlichen Informationslage eben ging.


    Sag, was ist eigentlich aus dir und der Kleinen vom Tor geworden? Wie hieß sie noch? Sie war doch die Nichte von Purgitius Macer, oder?

    Ein Geistesblitz durchschoss das Hirn des Ducciers.


    Mach doch eine Kommandosache daraus, Centurio. Der nächste Eques, der nach Germania reitet, kann Valentina ja abholen und so sicher nach Rom geleiten. Ein Umweg wäre es jedenfalls nicht, Mogontiacum liegt schließlich an der Hauptstraße.


    Quintus grinste breit. Wo nahm er bloß immer diese genialen Idden her.


    Was deine Schwester in der Taverna wollte, kann ich dir allerdings nicht sagen. Vielleicht hat sie auch nur jemanden besucht. Ich habe läuten hören, der Terentier hätte eine recht aufdringliche Korsin geheiratet, die sich wohl auch mit deiner Schwester angefreundet hat.


    Wenn der Optio sich auf eines verlassen konnte, dann auf seine "Spitzel", zu denen auch eine gewisse Ubierin in Mogontiacum gehörte...