Beiträge von Quintus Duccius Eburnus

    Quintus hatte sein Versprechen seiner Cousine gegenüber nicht vergessen und war daher bei der ersten Gelegenheit nach seiner Rückkehr nach Rom einkaufen gegangen. Nun hatt er ein kleines Paket unter dem Arm, das er dem Cursus Publicus überantworten wollte.


    Salve, ich hätte hier ein Paket und einen Brief nach Mogontiacum. Was macht das, Meister?


    Er stellt die kleine, strohgefüllte Kiste, in der sechs Tigel möglichst bruchsicher verpackt waren auf den Tisch. Eine Briefrolle war daran festgebunden.



    Ad Duccia Vera
    Casa Duccia
    Mogontiacum
    Germania Superior


    Heilsa Sontje,


    Viele Grüße aus dem fernen Rom. Wie versprochen sende ich dir einige Tigel mit dem Olium, das dir ein leichteres Durchatmen ermöglichen soll. Du kannst es auf zwei Weisen anwenden: Entweder du lässt dich damit massieren, wobei du es dann im Verhält nis 1:5 mit Olivenöl strecken solltest. Oder du träufelst ein paar tropfen davon in eine irdene Schale oder einen kleinen Kessel mit Wasser. Stelle dann eine Kerze unter dass Gefäß, damit sich die wohltuenden Dämpfe besser ausbreiten können. Ich habe vom Verkäufer erfahren, dass es auch in einigen Thermen – vor allem in privaten von reichen Patriziern – verwendet wird.
    Was meine Rückreise nach Rom anbelangt, so war diese lang und auf die Zeit gerechnet wenig spektakulär. Wir sind einmal des Nachts von einem hungrigen Bären "ausgeraubt" worden und wurden zweimal von Strauchdieben aufgehalten, die uns Soldaten aber wenig entgegen zu setzen hatten. Ich hoffe, dir und dem Rest der Familie geht es gut. Grüße bitte alle schön von mir.
    Jetzt muss ich aber auch schon zurück in die Castra Praetoria, ein paae einfache Soldaten durch die Gegend scheuchen. Ich bin nämlich während meiner Abwesenheit zum Optio befördert worden. Das ist ein Unteroffizier, der schon ein wenig mehr Verantwortung hat, als das bei meinem vorherigen Rang der Fall war.


    Auf bald!


    Til ars ok frisar.

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    Cohors V, Centuria I, Castra Praetoria, Roma
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    Soweit ich das weiß, ja. Lando und mein Bruder sind jetzt verheiratete Männer. Lando hat ein wirklich sehr hübsche Mattiakerin geheiratet und bei den Beiden ist auch schon Nachwuchs unterwegs. Und mein Bruder hat tatsächlich Callista, Balbus' Nichte geehelicht. Das war vielleicht ein Spektakel, kann ich dir sagen, totaler Zusammenprall der Kulturen. Die römischen Gäste verstanden bestimmte germanische Rituale nicht und die meisten germanischen Gäste waren von den römischen Riten übervordert. Unsere Mutter wäre beim Brautraub fast vor Schreck gestorben.


    Quintus wusste nicht ob er Lachen oder ein Gesicht ziehen sollte. Die Erinnerung war nicht besonders schön und seine Mutter war ja schließlich auch nicht mehr die Jüngste.


    Jedenfalls gab es zwei rauschende Feste. Und ich denke, alle hatten hinterher was zu erzählen. Ach ja, ich habe auch deine Schwester gesehen. Ich war gerade in Mogontiacum unterwegs, als ich sah, wie sie allein in eine Taverna ging. Ich habe mich dann nach dem Laden erkundigt, er gehört wohl in irgendeiner Form diesem Terentier von der Reiterei der Secunda. Es geht mich ja eigentlich nichts an, aber ich bin mir nicht sicher, ob eine Taverna der richtige Ort für Valentina ist. Wer achtet eigentlich derzeit auf sie? Hatte sie nicht diesen Sklaven, wie hieß er noch... Bashir? Ich hatte später leider keine Gelegenheit, ihr einen Besuch abzustatten, sonst hätte ich sie von dir gegrüßt.

    Als Optio marschierte Quintus hinter dem Centurio her und vor den Männern weg. Die Zeremonie war schon sehr interessant gewesen, zumal er bei den Flötenspilern und Tänzern den Eindruck gewonnen hatte, dass nicht alle römischen Riten stocksteif von statten gingen. Kombiniert mit einem Saufgelage wäre diese Veranstaltung hier schon fast als germanisch zu betrachten gewesen, aber eben nur fast und auch nur mit extrem viel Met und Bier.
    Wie auch immer, die Prozession hatte begonnen, und so marschierte Quintus zusammen mit den anderen Praetorianern hinter Valerian her. Der Weg war von Zuschauern gesäumt, und bei den flüchtigen Blicken, die der Duccier auf die Umstehenden werfen konnte, entgingen ihm nicht die durchaus hübschen römischen Frauen, die so nah standen und für einen Soldaten wie ihn dennoch so unerreichbar waren...

    Quintus grinste, als er nach der Tabula griff.


    Ich weiß. Was glaubst du denn, wer das seltsam anmutende Reghal dort drüben hat einbauen lassen? Ich kann deinem Scriba ja bei Gelegenheit mal erklären, wie die Ablage funktioniert.


    Der Duccier zwinkerte, ergriff einen Stylus und hatte binnen weniger Minuten die Tabula sorgsam in kleiner aber leserlicher Schrift vollgeschrieben. Tja, auch das hatte er hier gelernt: Berichte waren sehr viel einfacher niederzulegen, wenn man gewisse Textbausteine und Formulierungen kannte und nur noch Orte, Daten und Personal austauschen musste...

    Die Wache musterte den Fremden sehr eindringlich. Der Mann legte sogar den Kopf leicht schief, ehe er meinte:


    Warte einen Augenblick.


    Er wandte sich zur kleinen Torstube und rief hinein.


    Optio, da will jemand zum Praefekten. Er sagt, er sei sein Schreiber.


    Ich komme.


    Quintus trat aus der Stube heraus und sah zu seinem Erstaunen Vala vor sich. Was bei Hel...? Er straffte sich und ging die zwei Schritte auf den Duccier zu.


    Soso, du bist also der Schreiber des Praefekten? Warum bist du dann nicht mit ihm gemeinsam gekommen? Miles, durchsuche den Mann auf Waffen, ich geleite ihn persönlich zur Principia.

    Das waren ja interessante Neuigkeiten.


    Schau an, ich dachte, Balbus würde sich durch die Ämter im Palast dienen. Hatte er seiner Frau nicht versprochen, den Gladius an den Nagel zu hängen?


    Quintus nahm einen Schluck des angebotenen Getränks. Wie lange brauchte Romanus wohl in den Ställen? Der Optio deutete auf eine leere Tabula, die auf dem Schreibtisch lag.


    Kann ich mir die leihen? Ich muss dem Praefekten schließlich was liefern, wenn ich mich bei ihm melde.

    Quintus schloss die Tür, trat hinter dem sehr forschen Romanus hervor und räusperte sich.


    Hahem... Optio Quintus Duccius Eburnus meldet sich von einer Rekrutierungsmission in Germania zurück. Dies ist der betreffende Decurio, Herr.


    Der Duccier wartete auf die Reaktion des Praefekten...

    Das Warten war schon recht ernüchternd. Ohne sich zu bewegen, ließ Quintus seinen Blick – soweit es eben ohne Bewegung möglich war – über die Reihen der Anwesenden wandern, betrachte Soldaten, Priester und Zuschauer eingehend. Wer konnte schon wissen, wen man hier vielleicht entdeckte...

    Quintus konnte nicht umhin zu grinsen, als er in dem Mann, der ihnen den ZUgang zum Zimmer des Praefekten so vehement verweigerte, einen der Stabsschreiber erkannte, mit denen er vor seiner Abreise nach Germania in freien Stunden Ablagesysteme ausgetauscht und gewürflet hatte. Tja, sobald ihre Position wichtig war...


    Dennoch ging Romanus mit seiner Art ein wenig zu weit. Dies war schließlich die Castra Praetoria und nicht das ferne Lager der Ala. Der Duccier schritt also ein.


    Ruhig Blut Kamerad, dies ist Decurio Atius Romanus, der aus seiner Stammeinheit zu den Equites Singulares versetzt wurde. Der Princeps ist im Palast und daher sind wir hier, um uns beim Praefekten als angekommen zu melden, damit der Decurio möglichst umgehend seinen Dienst aufnehmen kann. Der Praefekt ist doch zugegen, oder? Könntest du uns vielleicht einen unmittelbaren Termin ermöglichen.


    Gerade beim letzten Satz setzte der Optio sein unwiderstehlichstes Gewinnerlächeln auf. Er war selbst Schreiber gewesen, und es war nie verkehrt, diesen den nötigsten Respekt gegenüber ihrem Posten entgegen zu bringen...

    Ach was, jedes Militärlager ist wie das andere, auch die Castra. Ich habe gehört, dass der Princeps gerade nicht da ist, also werden wir dem Praefekten unsere Aufwartung machen.


    Quintus konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, hatte er doch jüngst erfahren, wer diesen Posten jetzt bekleidete.


    Hier entlang, mein Freund.

    Quintus postierte sich, ebenso wie der Rest der kleinen praetorianischen Gruppe, wie geheißen und wartete dann gespannt ab, was nun weiter passieren würde. Den ganzen Trubel um das Ritual beobachtete der Duccier mit Neugier, denn obschon er wusste, worum es ging und wie das Armilustrium ablaufen würde, war es für ihn doch das erste Mal, dass er direkt am Ritus teilnahm.
    Wie lange sie wohl noch warten mussten, ehe es richtig losging? Naja, zumindest ruhig in der Gegend stehen und warten hatte er beim ewigen Wachdienst gelernt...

    Nun gut, wenn er jetzt Centurio war...


    Der Princeps hatte mir befohlen, Erkundigungen aus allen Civitates und Einheiten einzuholen bezüglich der Loyalität zum Imperator Augustus. Grundsätzlich gibt es keine Stimmen, die gegen den Imperator sprechen. Einigen scheint sogar recht gleichgültig zu sein, wer überhaupt an der Macht ist. Sie schienen mehr Interesse an der Lokalpolitik zu haben. Wahrscheinlich, weil die einen größeren Einfluss auf ihr Leben hat.


    Sim-Off:

    Der Befehl kam natürlich vom NSC-Princeps... ;)

    War Valerian denn jetzt tatsächlich Centurio? War Quintus etwa wirklich Optio? Wie lange war er denn weg gewesen? Jahre???


    Nun, Herr, die Hochzeiten waren schnell überstanden, aber der Praefect der Ala hat mich ein wenig warten lassen, weil der Versetzungsbefehl für den Decurio Atius Romanus noch nicht da war.


    Der Duccier zuckte mit den Schultern.


    Auf unserer Reise nach Rom sind wir dann mehrfach durch schlechtes Wetter, Strauchdiebe und wilde Tiere aufgehalten worden. Außerdem war es nicht ganz so einfach, die weiteren Informationen...


    Er stockte, war Valerian überhaupt in den geheimen Teil seiner Mission eingeweiht?

    Als er die Aufforderung zum Eintreten hörte, öffnete Quintus die Tür, trat ein, schloss sie wieder und nahm sogleich Haltung an. Er achtete nicht wirklich darauf, wer denn dort hinter dem Schreibtisch saß. Der flüchtige Blick hatte Helm und Uniform als passend identifiziert, und deshalb war es nur sinnvoll, sofort Meldung zu machen. Der Caecilier würde ohnehin ein Donnerwetter ob der langen Abwesenheit loslassen. Komm nach den Hochzeiten sofort zurück, hatte er gesagt. Gut, mal eben nach Confluentes reiten, den Decurio einsammeln und auf dem Rückweg ein paar Erkundigungen einholen. Wie lange konnte das schon dauern? Zwei Monate? Zweieinhalb?


    Miles Duccius Eburnus meldet sich diensttauglich zurück vom Einsatz in Germa...


    Langsam war es in sein Gehirn gesickert, dass der Mann dort vor ihm am Schreibtisch nicht der Caecilier sein konnte, dazu war er viel zu jung. Vielmehr handelte es sich um einen Kameraden, einen Optio, der sich wohl einen Spaß erlaubte...


    Valerian?

    Auch Quintus zog eine Augenbraue hoch. Er salutierte dem Kameraden und passierte dann auch das Tor.


    Wir sollten zunächst den Wagen und die Tiere wegbringen. Dann kannst du direkt mal mit den Stallburschen hier warm werden. Ich gehe dann schnell meinem Centurio berichten und treffe dich danach vor der Principia. Einverstanden?


    Quintus führte Fuhon in Richtung der Ställe, so dass Romanus ihm mit dem Wagen folgen konnte...

    Optio??? Quintus hatte sich wohl verhört.


    Was soll das heißen, Optio? Willst du mich verschaukeln, Kamerad?


    Oder sollte man ihn am Ende in Abwesenheit befördert haben? Sollte dies der Fall sein, wieso war ihm dies dann nicht per Brief mitgeteilt worden? Und welche weiteren personellen Verschiebungen hatte es wohl gegeben?
    Dass man ihn vermisst hatte, konnte er sich allerdings vorstellen. Er musste möglichst umgehend Bericht erstatten.


    Können wir dann weiter? Oder ist mit den Papieren etwas nicht in Ordnung? Ich muss noch ein paar Berichte verfassen und mich bei meinem Centurio melden.


    Sim-Off:

    Ich denke nicht, dass die Papiere hier mit reingepostet werden müssen...