Beiträge von Quintus Duccius Eburnus

    Ja genau, die Köstlichkeiten auf der Feier stammten aus Margas Küche. Ich bin froh, dass es dir so gut geschmeckt hat. Nicht jeder Römer mag die germanische Küche, aber es gab damals ja auch genug römische Leckereien.


    Quintus klopfte das Salz von der Tunika und betrachtete den schwarzen Stoff gegen das Licht einer Öllampe - die Flecken waren verschwunden.


    Aber letzten Endes ist alles Essen besser als der Fraß, den wir in Borbetomagus hatten. Und der blieb bei den wenigsten drin.


    Er schüttelte den Kopf.


    Was für ein Gemetzel! Ich habe gehört, dass ihr sehr viel glimpflicher davon gekommen seid als wir. Tja, war halt kein Platz für großartige Kavalleriemanöver.

    Das mit dem Salz war eine gute Idee. Quintus nahm etwas und rieb es in die Flecken. Sofort konnte man sehen, wie sich die großen Kristalle zartrosa verfärbten.


    Danke, aber wahrscheinlich hätte man die Flecken auf Schwarz ohnehin nicht gesehen.


    Er grinste.


    Kochen habe ich von meiner Mutter gelernt, zumindest ein wenig. Sie meinte immer, dass es viele Dinge gibt, die ein Mann besser auch beherrschen sollte, darunter das Waschen von Wäsche und die Zubereitung einfacher Gerichte. Ich kann einige Eintöpfe kochen, aber an die Künste Margas komme ich nicht heran. Sie ist die Köchin der Casa Duccia in Mogontiacum und ihre Fähigkeiten im Umgang mit Zutaten und Gewürzen grenzen an Zauberei.


    Der Blick des jungen Mannes nahm einen schwärmerischen Ausdruck an und er schluckte mehrfach beim Gedanken an die Gaumenfreuden aus Margas Küche...

    Es hatte ja so kommen müssen... Quintus verschluckte sich derart gewaltig, das er den Wein durch Mund und Nase wieder aushustete. Als er sich gefangen hatte, musste auch er lachen. Tja, die Welt war wirklich kleiner als man dachte...


    Loyalität zum Kaiser, die Pflicht ihm zu dienen und ihn zu schützen und die Ehre, diesen Dienst verrichten zu dürfen... Ich war noch Probatus, als er mir diese Worte zum ersten Mal um die Ohren pfefferte. Fast genauso hatte es mir auch mein Vater schon immer gesagt. Ich freute mich, jemanden getroffen zu haben, der denselben Idealen nachhängt. Und ich freue mich, mit jemandem dienen zu können, der auch dieses Leitbild teilt. Versuchen wir also, unserem Patron keine Schande zu machen!


    Der Germane blickte an sich herab und begutachtete die Flecken auf seiner Tunika.


    Vielleicht sollte ich damit anfangen, das hier auszuwaschen, meinte er lachend...

    Mein früherer Praefectus Alae und unser hiesiger Princeps, Tiberius Prudentius Balbus. Daher ja auch meine Vermutung, aber ich denke, dass es mit oder ohne Hilfe von oben eine große Ehre ist, in die Garde berufen zu werden. Du hast sicherlich recht, dass wir uns zu den besten Soldaten des Imperiums zählen dürfen, so wie bei der Auswahl gesiebt wird.


    Quintus nahm noch einen Schluck extrem verdünnten Wein. Hätte er gewusst, was Valerian wohl gleich antworten würde, er hätte es bleiben lassen...


    Sim-Off:

    ;) :D

    Quintus betrachtete das Schwert genau, es war frisch geschmiedet und wundervoll verarbeitet. Der Gladius lag außergewöhnlich gut in der Hand und war so austariert, dass es einem Rechtshänder primär als Stoßwaffe dienen würde.
    Loyalität, Pflicht, Ehre... Das hörte sich ganz nach seinem eigenen Patron an. Es war die Essenz des Mannes, der eingewilligt hatte, ihn im Gegenzug für seine Unterstützung zu fördern. Das war ihm zumindest durch die Gespräche, die sie miteinander geführt hatten, klar geworden.
    Der Germane reichte das Schwert zurück.


    Eine vorzügliche Waffe. Dein Patron muss großes Vertrauen in deine Fähigkeiten haben, sonst hätte er dir sicherlich kein derart wertvolles Geschenk gemacht. Ich denke, du wirst dich seines Vertrauens und seines Geschenkes würdig erweisen.


    Er nahm einen großen Schluck aus seinem Becher, in dem der Wein durch mehrfaches Nachschenken von Wasser immer dünner geworden war.


    Ich hoffe, dass ich dem Vertrauen meines eigenen Patrons gerecht werden kann. Ich denke, dass ich meine Anwesenheit hier in der Hauptsache auch ihm zu verdanken habe.

    Quintus musste schmunzeln, welche Dienste hätte er wohl geleistet haben müssen, um diese wundervolle Waffe selbst zu verdienen.


    Ich habe recht wenig geleistet, um dieses Schwert zu erwerben. Mein Vater hat es sich im Dienst bei der XXI Rapax verdient. Er war immer sehr geheimnisvoll, wenn es darum ging, was genau er dafür geleistet hat, aber ich bin mir fast sicher, dass er einem Offizier das Leben gerettet hat oder ähnliches. Wenn seine alten Kameraden uns nach seinem Tod besucht haben, dann haben sie zumindest immer so etwas angedeutet. Vor allem sein alter Decurio war immer voller Lob und Anerkennung. Es müssen allerdings ein paar sehr geheimnisvolle und unschöne Dinge vorgefallen sein.


    Ein wenig betrübt blickte der junge Germane auf die Klinge, ehe er das Schwert seinem Kameraden reichte.


    Meine Mutter und meine Schwestern leben noch auf unserem Hof in Brogilus, den sie zusammen mit meinem Schwager bewirtschaften. Mein Bruder ist Scriba in Mogontiacum und ich bin in die Fußstapfen meines Vaters getreten. Der Gladius ist mein Anteil am Erbe meines Vaters. Er sagte immer, dass man keine Waffe einfach nur an die Wand hängen sollte, da sie da genauso schnell unansehnlich werden kann wie durch heftige Kämpfe. Erst die ständige Pflege und tägliche Übung sorgen dafür, dass eine besondere Waffe besonders wird und auch bleibt. Nicht die Waffe ist besonders, sondern der Kämpfer, der sie führt.

    Diplomatie... Naja, Verhandlungsgeschick hatte bislang nicht so wirklich zu seiner Ausbildung gehört...


    Wenn ich ganz ehrlich bin, dann muss ich gestehen, dass ich eigentlich nicht weiß, wie es um mein diplomatisches Geschick bestellt ist. Wir hatten zu Hause einen Pferdehof und eine Schmiede, so dass ich natürlich früher auch Umgang mit Kunden hatte und das eine oder andere Mal an Geschäftsverhandlungen beteiligt war, aber Diplomatie im politischen Sinne ist mir dann doch eher fremd. Ich weiß natürlich, wie ich mich gegenüber höher gestellten Herrschaften zu benehmen habe, und ich hatte auch meinen Anteil Umgang mit arroganten und herablassenden Vertretern des reichen Bürgertums und Adels, aber direkten diplomatischen Umgang habe ich mit derlei Persönlichkeiten bislang nicht gepflegt. Kannst du mir da etwas raten?


    Während er auf eine Antwort wartete, legte Quintus behutsam seine Waffen auf das Bett, von der Größten zur Kleinsten, so dass Spatha, Gladius und Dolch nebeneinander lagen. Sie hatten ihm bislang treu gedient und waren in Borbetomagus seine Lebensversicherung gewesen, hatten ihm und auch dem Vexillarius, seinem Freund Romanus, das Leben gerettet.
    Er zog die Spatha aus der Scheide, wischte mit einem Tuch über die Klinge und fettete diese dann noch einmal ein, ehe er das lange Schwert in seine Kleiderkiste legte, da er es hier wahrscheinlich nicht mehr benötigen würde.
    Dann nahm er den germanischen Dolch zur Hand, reinigte auch ihn und fuhr dann fast erfürchtig über die Runenschrift auf der Klinge. Er würde ihn in jedem Fall behalten und auch tragen, wenn schon nicht als Waffe, dann zumindest als Werkzeug.
    Zuletzt kümmerte sich Quintus nahezu weihevoll um den Gladius, der einen Griff aus Elfenbein hatte und an Knauf und Parierstange mit Efeu- und Lorbeerranken verziert war. Auf der Fehlschärfe waren zwei Reihen einer feinen Schift in das Metall geätzt: EVAX FLAVIANUS UBIUS - FÜR BESONDERE VERDIENSTE...

    Daran hatte er gar nicht gedacht, obwohl er schon in der Schule davon gehört hatte, dass in Rom besondere Gesetze bezüglich des Tragens von Waffen galten. Er würde den Centurio oder Optio fragen, ob das verdeckte Tragen eines Dolches einen groben Verstoß gegen die Vorschriften darstellte.


    Tja, gegen die Vorschriften und Gesetze Roms will ich natürlich nicht verstoßen, auch wenn ich mich mit zwei Schwertern einfach sicherer fühlen würde. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade auf engem Raum ein Schild recht hinderlich sein kann, weil es, obwohl es guten Schutz bietet, auch die Beweglichkeit einschränkt.


    Als Valerian dann auf den Wachdienst zu sprechen kam, musste Quintus schmunzeln.


    Ja, das kommt mir bekannt vor. Bei der Ala wurde ich nach der Grundausbildung in die Turma IV versetzt, welche die Leibwache des Praefecten stellt. Ich habe eine Menge Wachdienste geschoben.

    Da sag ich doch nicht nein, weder zum Wein noch zum Training. Aber sag, wie sieht es hier mit persönlicher Ausrüstung aus? Bei der Ala war es kein Problem, ein zusätzliches Schwert zu tragen, oder einen Dolch. Ich schätze mal, dass ich mir solchen "Luxus" hier verkneifen muss, oder? Vor allem wohl, wenn ich irgendwo Wache zu stehen habe.


    Quintus nahm den Becher mit Wein entgegen, probierte einen Schluck um des Geschmackes Willen, ehe er ihn dann mit Wasser verdünnte. Dankend prostete er dem Quintilier zu...

    Ich muss dir Recht geben, das Bier ist meist furchtbar zu trinken. Obwohl ich Germane bin, bin ich kein Freund davon, viel zu bitter.


    Quintus nahm ebenfalls noch einen Schluck Met, ehe er die Flasche wieder verschloss. Das gute Zeug sollte noch ein paar Tage halten...


    Natürlich sind wir auch zu Fuß ausgebildet, aber eben dennoch mit unseren traditionellen Waffen, dem Spatha und der Parma. Dank Princeps Prudentius Balbus, der zur Zeit meiner Grundausbildung Praefect der Ala II war, wurden wir allerdings auch mit dem Gladius ausgebildet. Und wenn ich an Borbetomagus denke... da hab ich wohl mehr zu Fuß gekämpft als vom Pferderücken aus.


    Dankbar nahm er eine Schale mit Puls entgegen und begann, schnell den Brei zu essen...

    Verschwägert?


    Quintus zog die schwarze Tunika zurecht. Er musste einen Moment überlegen, ehe ihm die Verbindung wieder in den Sinn kam, die er auf dem großen Stammbaum der Familie in der Halle ihrer Casa in Mogontiacum gesehen hatte.


    Ach ja, Quintilius Manus und Duccia Audacia. Leider habe ich keinen der beiden je kennen gelernt.


    Er legte das Cingulum wieder um.


    Ja, der Ritt hierher war schon recht anstrengend. Ich will gar nicht wissen, wie es meinem Vetter Phelan geht. Er hat uns hierher begleitet, weil er Priester werden will.


    Der junge Germane setzte sich.


    Ich schätze, wir werden auch noch recht hart rangenommen werden. Die größte Umstellung wird aber wohl der Dienst als Fußsoldat sein. Ich vermisse das Reiten jetzt schon. Naja, man muss für seine Karriere auch Opfer bringen können. Hmm, Essen sollte man aber dennoch. Ich muss nur vorher noch einmal schnell in den Stall. Ich habe noch etwas private Ausrüstung bei meinem Pferd gelassen, darunter ein paar Leckereien aus Germania.


    Quintus grinste, zwinkerte und eilte schnell los, um seine restlichen Habe zu holen. Nur wenig später war er zurück.
    Er holte eine Feldflasche aus seinem Bündel hervor und hielt sie Valerian hin.


    Einen Schluck Met gefällig?

    Ein wenig überrascht drehte sich Quintus um, wobei das Ausrüstungspaket auf seinen Händen bedrohlich schwankte. Er stellte den ganzen Krempel auf dem Boden ab und ergriff dann die Hand des Quintiliers.


    Ja, ganz recht. Ich bin Quintus Duccius Eburnus. Wir hatten uns aber auch vor Borbetomagus schon gesehen, auf der Feier zur Wiedereinweihung der Casa meiner Familie. Damals warst du mit deiner hübschen Schwester dort... wie hieß sie doch gleich? Ach ja, Valentina, nicht wahr?


    Qunitus schnappte sich wieder seinen Plunder und verstaute erst einmal sein Zeug am passenden Ort, dann begann er, sich umzuziehen.


    Hat man dich also auch hierher berufen, wie? Und wie ist der Dienst in der Garde so? Anstrengender oder lauschiger als in Germania?

    Die beiden Equites der Ala II betraten die Barracke der 5. Kohorte und sahen sich zunächst einmal um. Optisch sah es hier im Wesentlichen nicht anders aus als in Confluentes, sah man einmal davon ab, dass die Männer hier alle schwarz trugen und deshalb geheimnisvoll und unnahbar wirkten.
    Belgicus, ganz forsch wie er war, betrat die erste Stube auf der linken Seite und warf sein Zeug auf das einzige freie Bett, das es in dem Raum gab, ehe er sich seinen neuen Kameraden kurz vorstellte...


    Quintus ging ein paar Schritte weiter und warf einen Blick in das nächste Contubernium auf der rechten Seite.


    Salve, Kameraden, ist hier noch eine Pritsche frei?

    So gut es mit der ganzen Ausrüstung ging, nahmen die beiden Soldaten Haltung an.


    Salve, Optio, Eques Quintus Duccius Eburnus und Eques Publius Flavianus Belgicus der Ala II Numidia. Wir wurden für den Dienst in der Garde rekrutiert und sollen uns auf Geheiß des Princeps Prudentius Balbus bei Centurio Caecilius Decius melden. Wir wurden der Centuria I, Cohors V zugeteilt.


    Erwartungsvoll sahen sie den Optio an...

    Wie erwartet, hatte Belgicus bereits für beide Equites die Ausrüstung geholt und wartete nun vor dem Officiums des Centurios Caecilius Decius. Er blickte Quintus mit einem strafenden Blick entgegen, als dieser endlich auch auftauchte.


    Das hat ja verdammt lange gedauert, Mann! Ging's wieder mal um deinem verdammten Gaul? Hier, deine Ausrüstung.


    Der Eques drückte dem Duccier ein recht großes Paket in die Hände, das alle Materialien enthielt, die sich von ihrer bisherigen Montur unterschied. Natürlich war es unhandlich und schwer.


    Ja, es ging um mein Pferd.


    Eines Tages machen sie hoffentlich Sauerbraten aus dem Klepper!


    Quintus ließ dies unkommentiert und klopfte statt dessen etwas ungelenk an...


    TOCK - TOCK...

    Das ist wahr. Von Borbetomagus kann ich dir ja berichten. Aber ich würde vorschlagen, das zu einem anderen Zeitpunkt in Angriff zu nehmen. Gelegenheiten wird es ja sicherlich genügen geben. Ich denke, dass ich jetzt Belgicus folgen sollte. Er hat wahrscheinlich ohnehin schon die Ausrüstung für uns beide geholt und wartet jetzt vor der Unterkunft auf mich.


    Quintus wusste nicht recht, ob er salutieren oder sich verbeugen sollte. er entschied sich für Letzteres, hielt die Verbeugung dabei aber knapp.


    Vale bene, Patronus.

    Fast hätte ich es vergessen. Folgender Artikel war am 2. Juli im Lokalteil des Kölner Stadtanzeigers:


    Römische Mauer wird eingepackt
    Spezialkostruktion für antike Überreste - Grund ist der Tunnelbau


    von Matthias Pesch


    In der Baugrube am Kurt-Hackenberg-Platz laufen die Arbeiten für eine ungewöhnliche Sicherung der historischen Funde.


    Die römische Stadtmauer wird "eingepackt". Arbeiter sind in der Baugrube am Kurt-Hackenberg-Platz dabei, die elf Meter lange Mauer, die Archäologen dort im Zuge des Nord-Süd-Bahn-Baus freigelegt haben, samt den Resten des Hafentores und eines großen Kanalauslasses mit einer Spezialkonstruktion zu versehen. "Die Mauer wird quasi aufgehängt", erläutert KVB-Pressesprecherin Gudrun Meyer - damit das Fundament darunter abgebrochen und das noch fehlende Tunnelstück für die Nord-Süd-Bahn gebaut werden kann.


    Mit Holz eingeschalt


    Dazu treiben die Arbeiter in mehr als sieben Metern Tiefe derzeit Bohrlöcher in das Fundament unter Mauer und Kanal. Sie setzen Stahlträger hinein, die über stählerne Zugstangen mit einer Konstruktion oberhalb der Mauer verbunden werden. "Das Ganze wird dann mit Holz eingeschalt", sagt Meyer. Hängen Mauer und Kanal - zusammen mehr als 400 Tonnen schwer - sicher am stählernen Gerüst, soll das Fundament beseitigt werden. Bis auf 14 Meter Tiefe wird laut Meyer die Erde ausgehoben, dort wird dann die Sohle des neuen Tunnels liegen. Ist der Tunnel gebaut, wird das Monument auf das fertige Bauwerk aufgesetzt und die Hängekonstruktion wieder abgebaut.
    Die antiken Überreste sollen, voraussichtlich ab 2010, für alle interessierten Besucher attraktiv präsentiert werden. Es wird ein neuer Besucherraum entstehen, der über eine Mittelinsel auf dem Kurt-Hackenberg-Platz zugänglich sein soll. Das im vierten Jahrhundert zugemauerte Hafentor ist dann das einzige der neun römischen Stadttore, das an seinem Ursprungsort zu besichtigen sein wird. Die Mauer aus Grauwacke-Quadern vom Mittelrhein stammt aus der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts nach Christus; die Archäologen hoffen, durch nähere Untersuchungen den Mauerbau exakter datieren zu können. Die Stadt hat per Ratsbeschluss drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um den bedeutenden historischen Fund zu sichern und angemessen zu präsentieren.


    Als kleine Anmerkung: Die Kölner VerkehrsBetriebe bauen derzeit an der umstrittenen Nord-Süd U-Bahnverbindung, die direkt unter der Altstadt hindurch führt und bei deren Bau natürlich Einiges an historischem Kulturgut zerstört wird, denn auch in 14 Metern Tiefe gibt es noch genug zu finden...
    Daher finde ich diese Maßnahme unglaublich gut. Endlich kommen die Damen und Herren Politiker im Stadtrat auch mal auf die Idee, dass historische Funde zu schützen und für die Nachwelt zu sichern sind...

    Quintus nickte verstehend. Dem Befehl des dahinscheidenden Kaisers konnte man sich natürlich kaum widersetzen, zumal dies zeigte, dass Iulianus die Möglichkeit einer Ursupation schon vorhergesehen und auf diese Weise einfach und effektiv abgewendet hatte.
    Und auf die Ambitionen des Legaten bezogen musste dieser letzte Befehl des Herrscher wie ein Dolchstoß gewesen sein...
    Ein Lächeln umspielte die Lippen des Germanen bei dieser erfreulichen Erkenntnis.


    Schade ist nur, dass viele gute Männer dem Legaten blind folgen würden. Ich habe einige hervorragende Offiziere und Legionäre in Borbetomagus kennen gelernt, die im Zweifel wahrscheinlich leider auf der falschen Seite stehen würden. Andererseits gab es da aber auch Leute, die es nicht anders verdient hätten.


    Er schüttelte den Kopf.


    Ich verstehe einfach nicht, was gerecht daran sein soll, Bauern und deren Söhne ans Kreuz zu schlagen, die sich von Verbrechern aus Magna zu Überfällen haben verführen lassen. Ein ganzes Dorf wurde ausgerottet bei den Kämpfen, aber letztlich wurde "die Ordnung wieder hergestellt". Die Frage ist nur, um welchen Preis? Wäre es nicht sinnvoller gewesen, nach einem viel zu heißen Sommer und einem extrem langen und harten Winter die Kornkammern zu öffnen? Auf diese Weise hätte man das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen können. Jetzt sehen sie die Römer nur noch als Besatzer.

    Ich halte ohnehin nicht viel von ihm. Er kommt mir aalglatt vor, wie die meisten Politiker. Außerdem mischt er sich ständig in die Belange des Militärs ein, obwohl er scheint's keine Ahnung davon hat. Einige der Fehler, die in Borbetomagus gemacht wurden gehen mit Sicherheit auf spezielle Befehle des Legaten zurück, und allein die Tatsache, dass er umgehend einen Befehl herausgab, die Soldaten auf Valerianus erneut zu vereidigen.


    Quintus schüttelte den Kopf.


    Jeder Soldat weiß schließlich, dass er seinen Schwur auf den Imperator Augustus ablegt, nicht auf eine bestimmte Person. Und dass er auch jederzeit bereit ist, seinen Schwur freiwillig zu erneuern, wenn er dazu aufgefordert wird. Männer, die dazu nicht bereit sind, haben im Exercitus Rumanus nichts zu suchen. Allein Ursupatoren sollte man nicht so ohne Weiteres folgen, aber das ist Valerianus ja nun einmal ganz gewiss nicht.


    Der Duccier atmete tief durch.


    So wie ich den Legaten einschätze, würde er die Truppen in Germania bei unklaren Verhältnissen als allererstes auf sich selbst vereidigen lassen. Mit drakonischen Strafen gegen alle, die sich verweigern sollten.