Beiträge von Quintus Duccius Eburnus

    Sie werden Vertraute oder eigene Leute in allen Dörfern und Weilern haben. Wer sich mit dem Feind, also uns, verbündet wird selbst zum Feind, auch wenn es Germanen sind. Mich würde nicht wundern, wenn der Anführer dieser Bande ein Marser wäre. Die sind weithin als blutrünstig und brutal bekannt. Und sie würden auch nicht davor Halt machen, ein ganzes Dorf nieder zu brennen, nur weil sich dort ein Trupp römischer Soldaten aufgehalten hat.


    Quintus überlegte einen Moment.


    Es könnte durchaus auch sein, dass einige der Banditen früher selbst im Dienst der Legion standen.


    Das waren wirklich düsterste Aussichten...

    Quintus grinste breit.


    Nun, bei unserer jetzigen Geschwindigkeit werden wir unser Nachtlager doch mit Sicherheit in Mogontiacum aufschlagen, He... Romanus. Dort hat meine Familie ihren Stammsitz und ich bin sicher, dass ich die benötigte Kleidung und vielleicht sogar germanische Waffen dort besorgen könnte. Allerdings kann ich deine Bedenken, das Vexillium zu verstecken oder bezüglich der anderen Einheiten und des Präfekten verstehen.


    Der junge Eques nickte, um seine Worte zu bekräftigen.

    Es mag nicht sehr ehrenvoll sein, Herr, aber ich würde ein Tarnmanöver vorschlagen. Wir müssen davon ausgehen, dass der Feind ebenfalls Späher hat. Also wäre es geschickt, würde er nicht frühzeitig von unseren Absichten erfahren. Wenn wir alle Equites als Germanen verkleiden und die strikte Ordnung ein wenig auflockern, dann sollte das für genügend Tarnung sorgen. Die Hastae und Pilae könnten wir versteckt an den Wagen anbringen, so dass wir im Notfall schnell darauf zugreifen können.


    Es war nicht wirklich ein Plan, aber es war allen in Borbetomagus geholfen, wenn dieser Zug sein Ziel erreichte...

    Zitat

    Original von Caius Decimus Scaurus
    Was ich manchen unserer Militärs gern ans Herz legen würde:


    "Die Legionen des Augustus" sowie "Die Reiter Roms 1-3" von Marcus Junkelmann :P


    Sehr gute Bücher! :dafuer:
    Die Die Reiter Roms Bücher haben nur leider den Schönheitsfehler, dass sie laut VLB nicht mehr lieferbar sind, also höchstens noch antiquarisch [SIZE=7]oder als höchst illegale Kopie aus einer Bücherei[/SIZE] besorgt werden können... :(

    Zitat

    Original von Decimus Atius Romanus
    Romanus beugte sich vor und streifte Fuhon durchs Haar


    [Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/Fuhon_small.png| Fuhon
    Er schnaubte leicht. Hier war es eigentlich gar nicht so schlecht. Sein Herr kümmerte sich viel um ihn, die Freunde seines Herren waren alle sehr nett zu ihm und seine Kameraden waren wie eine eingeschworene Herde. Allein die Ausrüstung war etwas schwer und drückte hier und da, und das Futter war alles andere als abwechslungsreich. Es gab nur Stroh und Hafer. Wenn sein Herr ihm nicht hin und wieder eine Rübe gebracht hätte, hätte er sich mit ausgesprochener Bockigkeit revanchiert. So aber war er gerne bereit, seinem Herrn zu gehorchen.
    Nur losgehen sollte es dann schon so langsam mal. Es war nämlich kalt und außerdem langweilte ihn das Herumstehen...

    Zitat

    Original von Decimus Atius Romanus
    Romanus grinste: Euer Kampfstiel ist in der tat sehr gut! Euer Vater hat sein Handwerk gekonnt!


    Oh ja, Herr, er war ein ausgezeichneter Kämpfer und ein hervorragender Schmied. Außerdem konnte er sehr gut mit Pferden umgehen. Die Tiere liebten ihn geradezu. Und er war stets bemüht, sein Wissen an uns Kinder weiterzugeben.

    Mein Vater war berittener Legionär bei der XXI Rapax. Er hat seinen vollen Dienst geleistet. Der Gladius auf meinem Rücken gehörte ihm. Er war es, der mir alles über den Kampf beibrachte, was ich nicht hier gelernt habe. Du erinnerst dich an meinen Kampfstil in jenem Manöver, mit dem ich dich ausgeschaltet habe, Herr? Mein Vater lehrte mich, so zu kämpfen.


    Quintus zog kurz an den Zügeln, worauf Fuhon schnaubte und dann absolut ruhig stand.


    Mach dir keine Sorgen um Fuhon, Herr, er wird mich nicht abwerfen und er wird gehorchen. Ich habe bei seiner Geburt geholfen, ich habe ihn aufgezogen und ich habe ihn trainiert. Er ist nur ein wenig ungeduldig und will endlich los.


    Quintus grinste...

    Keine Sorge, Herr, der beste Krieg ist der, in dem nicht gekämpft wird. Es schadet allerdings nie, bereit zu sein... Das hat mein Vater zumindest immer gesagt.


    Fuhon wurde langsam unruhig und Quintus hatte ein wenig Mühe, das Pferd still zu halten. Letztlich gelang es ihm aber doch.

    Nur unbewaffnet, Herr. Ich glaube aber nicht, dass das ein Problem sein wird. Man hat mich stets gelehrt, nicht zu zögern, denn es könnte meinen Tod bedeuten.


    Quintus Miene war sehr ernst. Die Zeit der Späße war jetzt vorbei, sie zogen in den Krieg! Er konnte bereits dieses gewisse Kribbeln im Nacken spüren. Jenes Kribbeln, dass er auch immer vor den Auseinandersetzungen mit den römischen Raufbolden auf seiner Schule gespürt hatte. Das Kribbeln, dass ihn schneller und stärker werden ließ und vor allem aufmerksamer...

    Jawohl, Herr.


    Quintus überprüfte nochmal, ob seine Ausrüstung auch fest am Sattel seines Pferdes befestigt war. Der Köcher mit den Wurfspießen war hinten rechts angebracht, ein weiterer, etwas längerer Köcher rechts vorn. In diesem steckte die Hasta, die Parma war gegenüber angebracht. Eine Rolle hinten auf dem Sattel bestand aus zwei Wolldecken und einem Satz ziviler Kleidung in typisch germanischem Stil - eben genau das, was Quintus trug, wenn er die Uniform ablegte.


    Fuhon schnaubte ungeduldig und scharrte ein wenig mit dem rechten Vorderhuf...

    Mit etwas Verspätung, dafür aber in voller Ausrüstung und mit Fuhon im Schlepp, erschien Quintus auf dem Forum. Er hatte sich den Gladius seines Vaters so auf den Rücken geschnallt, dass er ihn schnell mit der linken Hand ziehen konnte und seinen neuen Dolch auf der Vorderseite des Waffengurtes so angebracht, dass der Griff nach rechts unten zeigte und die Waffe dennoch sicher in ihrer Scheide steckte.
    Als er das Forum erreichte, stieg er auf Fuhon und ritt im Schritt zu den Offizieren herüber.


    Eques Duccius Eburnus, melde mich in voller Ausrüstung angetreten und einsatzbereit.

    Zitat

    Original von Decurio ALA II
    "Ah, Eburnus. Gut dass du so schnell hergekommen bist. Ich habe eine Aufgabe für dich:
    Du wirst mit drei weiteren Equites unserer Turma den Vexillarius nach Borbetomagus begleiten. Alles weitere erfährst du von ihm. Abite
    "


    Die Anweisungen waren kurz und knapp und schon schlug der Decurio dem Eques wieder die Türe vor der Nase zu.


    Ääh... Jawohl, Herr.


    Etwas verwirrt trabte Quintus davon, mal wieder auf der Suche nach Romanus...

    Es war schon dunkel, als Quintus vor der Unterkunft der Vierten auf einem Spaltblock für Holzscheite saß. In den Händen hielt er den Dolch, den der Vexillarius Romanus ihm geschenkt hatte. Er betrachtete die Gravur auf der Klinge im Schein einer Öllampe.
    [Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/RomanusDolch.jpg]
    Die Schriftzeichen waren eindeutig Runen, und die verwendete Sprache war auch durchaus Germanisch, nur der Dialekt war dem jungen Eques völlig fremd. Er konnte die Worte fijheend a maeitmazzi entziffernd, aber ihre Bedeutung verschloss sich ihm.
    Quintus dachte angestrengt nach, aber in keinem der sechs Dialekte, die er mehr oder weniger beherrschte, ergab das einen Sinn. Das erste Wort konnte Feind bedeuten, es konnte aber auch einen völlig anderen Sinn haben. Er war sich wenigstens sicher, dass die einzelne Rune a in ihrer Bedeutung als Symbol für die Asen, die Götter also, gedacht war. Demnach musste es sich bei der Inschrift entweder um eine Widmung oder um einen Fluch handeln. Aber das letzte Wort...

    Was? Oh, nein, ich fürchte, dass ich schon morgen nach Confluentes zurückreiten muss. Wenn ich nicht rechtzeitig zurück im Castellum bin, wird man mich als Fahnenflüchtigen suchen. Und sollte man mich dann finden, winkt mir der sichere Tod. Einmal ganz davon abgesehen, dass die Götter mir zürnen würden, weil ich meinen Eid gebrochen hätte.


    Quintus lächelte.


    Ich verspreche aber, dass ich so oft es geht herkommen werde, um zu sehen, ob aus dieser jungen Germanin eine edle Römerin werden kann.


    Er zwinkerte...

    Quintus schob den Dolch in die Scheide zurück, wickelte den Riemen darum herum und steckte das kleine Paket wieder hinten in seinen Gürtel. Er nickte dem Vexillarius zu.


    Danke nochmals, Herr. Ich werde schon herausfinden, was dort steht. Wenn du verzeihst, ich würde nun gerne ins Quartier zurückkehren und ausruhen, der Wachdienst war recht anstrengend.


    Er straffte sich und salutierte, dann verließ er das Büro...


    Sim-Off:

    Ich denk mir was aus... Im Zweifel steht da: "Wer diesen Dolch zieht aus dem Stein wird niemals König von England sein..." ;) :P :D