Sie hatte glücklicherweise besonnener reagiert, als er es in Erinnerung hatte. Er war sich ziemlich sicher, dass Vala eine dieser Frauen war, die einem Mann ganze Amphoren nachwerfen konnte. Doch als sie ihm auftrug, ihr zu helfen, stand ihm ungläubig der Mund offen und er glotzte sie unverhohlen an. Das Fladenbrot holen? In der Küche aushelfen?! Das war Weiberarbeit! Das war nichts für einen gestandenen Mann, der sich in griechischen Schulen gebildet hatte und einen Geist von der Schärfe eines Gladius besaß! Was dachte das Weib nur, was sie war?
Wunderschön, ging es ihm durch den Kopf und er seufzte tonlos, während er bemerkte, dass sein Kopf dazu etwas nickte. "Ist gut.", formulierte sein Mund und fassungslos sah der rebellische Teil in Ioannis Hirn zu, wie sein Körper sich brav und artig der Bitte der schönen Frau fügte. Er drehte sich um, als Cinya hereinkam und er ein weiteres Mal seufzen musste. Sein Herr hatte ihn wirklich strafen wollen, als er so wunderschöne Sklavinnen gekauft hatte, da war er sich sicher. "Salve Cinya.", murmelte der Grieche, versuchte sich wieder an einem Lächeln und griff nach dem Brotkorb, der in der Ecke stand und in welchem das Fladenbrot war.
Immerhin war er ein Grieche. Ein Nachfahre der Athener und Spartaner, die sich wacker gegen die Perser geschlagen hatten. Er sollte sich nehmen, was er wollte, er sollte aufbegehren und seinem Herren sagen, was er sich wünschte! Ein stolzer Grieche lässt sich nicht unterdrücken, ein stolzer Grieche tritt immer für das ein, woran er glaubt. "Kann ich euch sonst noch helfen?", fragte er heiser mit belegter Stimme und sah zwischen Cinya und Vala hin und her.