Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    "Gerüchte sind wie eine Lawine. Sie beginnen mit einem kleinen Kiesel und enden mit dem Niedergang einer ganzen Felswand." Es war schon eine Erleichterung zu hören, daß sie sich nicht belästigt gefühlt hatte und auch eher von Neugierde geplagt wurde. Zu verstehen war es. Für die Aurelier war sie nur ein neues Familienmitglied. Aber sie mußte sich an eine neue Umgebung, eine ganze neue Familie und auch an eine neue Schar von Sklaven gewöhnen. Sie hatte somit den weit schwierigeren Part und war darum nicht gerade zu beneiden. Es war nicht leicht, sich von so vielen Leuten auf einmal ein Bild zu machen.


    "Hm", Ursus schmunzelte bei ihrer Aussage. "Ist das nun gut oder schlecht? Wen hast Du denn bereits kennen gelernt?" Er hoffte doch, daß die Familie auf sie keinen allzu schlechten Eindruck machte. Zwar konnte er sich das auch nicht vorstellen, aber man wußte ja nie, ob nicht doch mal jemand auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Der erste Eindruck war oft entscheidend.

    Der Termin rückte immer näher. Ursus mußte dringend die Fahrer melden. Doch war er sich mit den Trainern noch nicht ganz einig, deshalb hatte er sich heute auf den Weg gemacht, um dem Training selbst beizuwohnen. Sie würden heute entscheiden, welche Fahrer am Rennen teilnehmen würden. Wenn es sich dann später als Fehlentscheidung herausstellte, dann war es eben so.


    Ursus trat mit den Trainern der Aurata an seiner Seite an die Übungsbahn. Ob sich noch andere Mitglieder der Factio heute hier blicken lassen würden, wußte er nicht. Er hoffte es aber, denn für weitere Meinungen war er durchaus dankbar.


    Die Gespanne fuhren an den Start und warteten eher ungeduldig auf das Startzeichen. Dann preschten die Pferde los! Getrieben von ihren Fahrern, die auch sogleich begannen, sich gegenseitig in Bedrängnis zu bringen. Sie waren alle noch relativ jung und unerfahren. Deshalb war es auch so schwer, eine Entscheidung zu treffen. Ursus nagte unbewußt an seiner Unterlippe, während er den Gespannen aufmerksam mit seinen Blicken folgte.

    Eine große Menschenmenge hatte sich versammelt, um dem Opfer beizuwohnen. Auch Ursus befand sich mitten darin, denn solch ein großes Opfer fand nicht alle Tage statt. Der Tempel war prächtig geschmückt. Ursus staunte, denn solch einen Aufwand hätte er denn doch nicht erwartet. Die Stiere waren ebenfalls von einer Pracht, wie man sie nicht häufig sah. Für die Götter nur das beste. Und für Iuppiter nur das allerbeste, so mußte es auch sein.


    Tiberius Durus und sein Mitconsul boten einen ehrwürdigen Anblick, als sie dem Tempel entgegenschritten. Ob er selbst jemals so weit kommen würde? Das stand wahrhaftig in den Sternen und war ein Traum einer fernen Zukunft. Auf die er dennoch hinarbeiten wollte.


    Die Consuln betraten das Innere des Tempels für das Voropfer. Die Türen schlossen sich und Ursus blieb, wie allen anderen, nichts anderes übrig, als zu warten. Er nutzte die Zeit, um sich ein wenig umzuschauen. Vielleicht war ja ein Bekannter anwesend, mit dem er ein wenig plaudern konnte?

    Warum fühlte er sich jetzt so ertappt? Hatte er doch zu auffällig gestarrt? Vermutlich. Peinlich, sowas. Hoffentlich hatte sie jetzt nicht das Gefühl, er würde sie ablehnen oder so etwas. Was natürlich völliger Unsinn war. Sie war bildhübsch und absolut charmant. Manius war um seine Braut sehr zu beneiden. Hoffentlich hatte er selbst eines Tages auch solch ein Glück. Er wagte es kaum zu hoffen. "Bitte entschuldige. Ich bin einfach nur neugierig." Er dämpfte seine Stimme. Gerade bei solchen Festen schienen riesige Ohren aus den Wänden zu wachsen. Man konnte kaum hoffen, daß kein Unbeteiligter mithörte.


    "Immerhin werden wir bald unter einem Dach leben, nicht wahr? Ich wollte Dich nicht darauf ansprechen, weil ich nicht weiß, wie offiziell das inzwischen ist. Ich wollte Dich nicht ungebührlich anstarren."


    Ob ihr das als Entschuldigung reichte? Es wäre wirklich nicht schön, es sich mit der neuen Verwandten jetzt schon zu verderben. Er wußte schlicht viel zu wenig über Arvinia, um beurteilen zu können, ob sie schnell beleidigt oder gar nachtragend war. Ob sie Orestes wirklich liebte? Oder war es nur eine Zweckverbindung, in die sie sich fügen mußte? Natürlich würde er so etwas nicht fragen. Damit würde er sie nur in Verlegenheit bringen, egal, wie die Sache lag.

    Eine Naumachie! Modestus konnte man wahrhaftig nicht einfallslos nennen. Ein Spektakel, wie es selbst in Rom nur selten zu erleben war, das konnte man sich einfach nicht entgehen lassen! Und Ursus, der so lange in Mantua gewesen und somit vom kulturellen Leben Roms abgeschnitten gewesen war, schon gar nicht. Gespannt auf das zu erwartende Gefecht, suchte sich Ursus einen guten Platz, den er auch alsbald fand. Rechtzeitig hatte er sich mit Nüssen und Trockenfrüchten eingedeckt, um etwas zum Knabbern zu haben.


    Die beteiligten Schiffe zogen bereits ihre Runden. Ursus war nur froh, daß er sich nicht auf denselben befand, denn mit gemütlicher Seefahrt hatte das hier ganz sicher nichts zu tun. Und sobald es etwas rauer wurde, waren Schiffsplanken für Ursus nicht der richtige Ort. Ganz und gar nicht.


    Nachdem er die Schiffe genau betrachtet hatte, schaute er sich unter den Zuschauern um, ob er jemanden erkannte. Da war der Flavier, den er damals in den Thermen getroffen hatte. Er hob grüßend die Hand. Und der junge Mann dort drüben? War das nicht einer der frischgebackenen Vigintivire? Ganz sicher war Ursus sich nicht. Na, vielleicht kamen sie ja noch ins Gespräch. Achja, da hinten war der Claudier, der für Senator Tiberius Durus arbeitete. Auch ihn grüßte Ursus mit einer entsprechenden freundlichen Geste

    Dieser Gang schien seinem Gast nicht so zuzusagen. Ihm zuliebe nahm auch Ursus nur wenig davon, damit bald der nächste Gang aufgetragen werden konnte. Sein Gast sollte sich schließlich wohlfühlen und auf keinen Fall hungrig bleiben müssen. Er winkte Cimon, dafür zu sorgen und auch die Becher bei Bedarf wieder nachzufüllen.


    Daß Rusticus einigen Gedanken nachhing, störte Ursus nicht. Sie hatten doch Zeit und ein zwanghaft geführtes Gespräch machte auch keine Freude. Er wartete einfach, bis Rusticus das Wort wieder ergriff, um dann auf das Gesagte einzugehen. "Ja, das ist sehr schade. Ich muß gestehen, daß mir die Arbeit hier viel Freude gemacht hat. Die unerwartete Verantwortung hat mich vieles gelehrt. Das einzige, was mir fehlte, war gelegentliches Training. Es war einfach keine Zeit dafür. Bei meinem ersten Tribunat hatte ich mit einem jungen Offizier trainiert und hatte am Ende eine gute Kondition und brauchte mich meiner Schwertkampfkunst auch nicht zu schämen." Schade eigentlich. Nicht, daß er es den Soldaten gleichtun wollte, das würde er eh nicht schaffen, aber er hätte gerne mehr für seine Kampffähigkeiten getan.


    "Das nächste Amt wäre der Aedil. Aber bis dahin habe ich noch Zeit. Ich hatte vor, zunächst eine Aufgabe anzunehmen, die mir gute Einkünfte beschert. Ich möchte dem Volk schließlich etwas bieten, wenn ich Aedil werde, nur braucht man dafür ein größeres Vermögen. Welches sind eigentlich Deine bevorzugten Spiele?"

    Schon die Reaktion des Onkels ließ Ursus stocken. Hier stimmte doch etwas nicht! Marcus' Miene, die weit hochgezogenen Augenbrauen, der Blick, der Celerina traf, das alles verhieß nichts Gutes. Und Ursus war dieses Mal doch sehr sicher, daß er Marcus weder beleidigt noch sonst wie verärgert haben konnte. Sein Blick schweifte zu Celerina, die merkwürdig verlegen, vielleicht sogar unsicher wirkte. Noch bevor sie zu sprechen begann, war das Strahlen auf seiner Miene erloschen. Das erste, das seit der furchtbaren Nachricht dorthin gefunden hatte. Dann hörte er die Worte, die er gar nicht hören wollte. "Oh", war das einzige, was er vorerst hervor brachte.


    Mit einem leichten Plumpsen ließ er sich auf seinen Platz zurückfallen. Verlegen griff er nach seinem Becher und füllte ihn mit verdünntem Wein. Dann fiel ihm auf, daß er unhöflich war. "Möchtet ihr auch etwas trinken?" Er griff nach weiteren Bechern, um sie den beiden anzubieten. Eine gute Möglichkeit, seine eigene Verlegenheit zu überspielen und nach Worten zu suchen, die ihn aus dieser Peinlichkeit herausbrachten.


    "Bitte entschuldige, Celerina. Du sahst so glücklich und zufrieden aus. Und als Du dann noch auf Deinen Bauch deutetest, habe ich das gründlich mißverstanden. Vermutlich war der Wunsch der Vater des Gedankens. Ich hoffe, ich habe damit nicht unbeabsichtigt in ein Wespennest gestochen?" Manche Frauen reagierten sehr empfindlich darauf, wenn man einige Zeit nach der Hochzeit auf die ausbleibende Schwangerschaft hinwies.

    Nun war es endlich soweit, lange genug hatte es gedauert. Warum er nun nervös war, verstand Ursus selbst nicht. Er kannte den Eid gut, in Gedanken hatte er ihn schon oft gesprochen. Einen kurzen Moment schloß Ursus die Augen und atmete tief durch. Dann sprach er mit sicherer und ruhiger Stimme den Eid.


    "EGO, TITUS AURELIUS URSUS, HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE SOLLEMNITER IURO.


    EGO, TITUS AURELIUS URSUS, OFFICIO SENATORIS IMPERII ROMANI ACCEPTO, DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, TITUS AURELIUS URSUS, RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, TITUS AURELIUS URSUS, OFFICIIS MUNERIS SENATORIS ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO MUNUS SENATORIS UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO."

    Von dem Dilemma, in dem Celerina nun steckte, bemerkte Ursus eher nichts. Er interpretierte ihr Verhalten als Verlegenheit, vielleicht war ihr das Thema noch ein wenig sehr intim, da sie sich kaum kannten. Daß er vollkommen falsch lag, kam ihm nicht in den Sinn. Vielleicht auch, weil er sich so sehr wünschte, daß eine neue Generation von Aureliern heranwuchs, wo doch die Familie in den letzten Jahren so viele herbe Verluste hatte hinnehmen müssen.


    Schon setzte er dazu an, ihr ein paar beschwichtigende Worte zu sagen, um ihr zu verstehen zu geben, daß er ihr nicht hatte zu nahe treten wollen. Doch dazu kam er nicht mehr. Corvinus kam nach Hause und betrat das Tablinum. Ursus erhob sich und trat auf seinen Onkel zu. "Salve, Marcus." Auch Ursus breitete die Arme aus, um seinen Onkel zu umarmen. Immerhin hatten sie sich seit Monaten nicht gesehen. Trotz mancher Spannungen waren sie eine Familie und mochten sich grundsätzlich gern.


    "Ich freue mich so für Dich, Marcus. Das war die schönste Nachricht, die es geben konnte in dieser für uns so dunklen Zeit. Es kommt mir fast wie ein Wunder vor, fürchtete ich doch schon, die Götter hätten uns ihren Rücken zugewandt. Du bist sicher ganz aus dem Häuschen vor Freude? Bestimmt trägst Du Deine Frau auf Händen." Selbst für Ursus, der durchaus zu Redseligkeit neigte, war dies ein ziemlicher Wortschwall. Vielleicht gerade weil er in der letzten Zeit eher schweigsam und in sich gekehrt gewesen war.

    Ein bißchen nervös war Ursus schon, als er nun auf die Villa Tiberia zuschritt. Tiberius Durus war nicht irgendwer. Er war Consul. Einer der geachtetsten Männer Roms. Ein Patrizier wie aus dem Bilderbuch. Und Ursus kannte ihn weit weniger gut, als er es sich gewünscht hätte.


    Auch hierher begleitete ihn Cimon. Ursus gab ihm einen Wink, anzuklopfen, nachdem er noch kurz die Falten seiner Toga gerichtet hatte. Er trug noch die dunklen Trauerkleider. Vielleicht auch nicht ganz das Richtige für diesen Anlaß. Aber andererseits hatte er heute nur vor, vorsichtig anzufragen.

    Es waren erst wenige Tage vergangen, seit Ursus aus Mantua heimgekehrt war. Ganz frisch war er in den Senat berufen worden und Stolz erfüllte ihn angesichts dieser Tatsache. Nun wurde es allerhöchste Zeit, sich bei seinem Patron blicken zu lasen. Cimon, der gerade erst mit Caelyn in Rom eingetroffen war, begleitete ihn, wie er es in Zukunft immer tun würde.


    Als sie das Haus der Vinicier erreichten, gab Ursus seinem Sklaven einen Wink, anzuklopfen.

    Claudius Lepidus. Ein Name, den er sich vielleicht merken sollte, um seine Karriere ein wenig mitzuverfolgen.


    Ursus begleitete Lepidus noch bis zur Tür. "Du wirst bald Nachricht von mir erahlten. Ich hoffe, daß viele Factiones ihre Teilnahme zusagen und es ein spannendes Rennen wird. Vale, Claudius Lepidus."

    Aufmerksam hörte Ursus der Einschätzung seines Klienten zu. Wenn man mitten unter den Männern lebte, bekam man eben einen ganz anderen Einblick, als ein hoher Offizier ihn je bekommen konnte. Die kleinen Anlässe des Ärgers quittierte Ursus mit einem Lächeln. "Stell Dir vor, man könnte sich nicht über das Wetter aufregen. Dann müßte man etwas anderes suchen. Und wie schwer ist das, wenn man eigentlich zufrieden sein kann. Immer wenn sich jemand über das Wetter aufregt, freue ich mich für ihn. Denn hätte er schwerwiegende Sorgen, wäre ihm das Wetter herzlich gleichgültig. Ich bin froh, daß die Moral der Männer gut ist. Ich werde mich in Rom dafür einsetzen, das baldmöglichst ein neuer Legat hier eingesetzt wird. Glaubt nicht, ich vergesse euch, wenn ich die Porta Praetoria hinter mir lasse." Er hoffte ja auf eine baldige Berufung in den Senat. Dann bekam sein Wort auch mehr Gewicht.

    | Capsarius Marcus Acilius Faustinus



    Kaum ein Zittern war an den ausgestreckten Fingern zu erkennen. Der Capsarius nickte zufrieden. "Du bist wieder dienstfähig. Versuche, Deine Nase ein wenig zu schonen, der Heilungsprozeß ist noch nicht abgeschlossen. Ansonsten kannst Du alles wieder tun. Solltest Du aber Kopfschmerzen bekommen oder kleine Schwindelanfälle, Doppelbilder sehen oder so, dann kommst Du gleich wieder her, verstanden?"




    Capsarius - LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS

    Den Brief legte Ursus beiseite, als Celerina sich tatsächlich dazu entschied, ihm ein wenig Gesellschaft zu leisten. Er freute sich darüber. Gewiß würde sie ihn ein wenig ablenken, indem sie ihm erzählte, wie es der Familie so ergangen war. Ihre Äußerung, daß es ihr nicht nur ausgesprochen gut ginge, sondern ihr die Ehe gut bekam, war ja noch nicht weiter verdächtig. Doch als sie auf ihren Bauch deutete, konnte dies tatsächlich nur eines bedeuten: Daß sie schwanger war! Und da ließ Marcus sie auch nur einen einzigen Augenblick allein?


    Ehrliche Freude ließ seine Miene erstrahlen, für einen Augenblick vergaß er tatsächlich seine Trauer. "Das ist ja wunderbar! Ich bin wirklich froh zu sehen, daß das Leben auf so schöne Weise weitergeht! Marcus muß ja ganz aus dem Häuschen sein vor Freude. Ein Wunder, daß er Dir keine ständige Begleitung aufgenötigt hat." Er vermutete jedenfalls, daß er selbst so handeln würde, wenn er eine Frau hätte, die sein Kind unter dem Herzen trug.


    Ein Leben entstand, ein anderes endete. Ein natürlicher Kreislauf. Wenn es nur nicht so furchtbar schmerzhaft wäre, jemanden zu verlieren. Und Minervina war doch wirklich noch nicht drangewesen, so jung, wie sie gewesen war. Gedanken, die ihn geradezu überfluteten. Ohne daß er die Möglichkeit auch nur ins Auge faßte, sie mißverstanden zu haben.

    Ursus hatte einen Brief seines Gutsverwalters zur Hand genommen, um nicht ganz so unbeschäftigt auszusehen, wenn jemand hereinkam. Als jemand zur Tür hereinkam und nach Marcus fragte, schaute er auf. Seine Tante, wenn man es genau nahm. Sie als solche zu betrachten, fiel Ursus allerdings mehr als schwer. "Salve, Celerina. Das konntest Du auch gar nicht wissen, ich bin ja eben erst angekommen. Komm doch herein und erzähle mir, wie es Dir geht. Und allen anderen. Marcus ist noch unterwegs, hat Leone jedenfalls vorhin behauptet." Er machte eine einladende Geste. "Möchtest Du mir nicht helfen, diese Riesenmenge an Obst niederzumachen?" Ihre Gegenwart würde ihm bestimmt helfen, seine eigene gedrückte Stimmung zu verdrängen. Und wo steckte eigentlich der Rest der Familie? Die konnten doch bei dem Wetter nicht alle in der Stadt unterwegs sein?

    Das Bad war wirklich nötig gewesen. Ursus hatte es genossen, den Luxus dieses Hauses nutzen zu können nach den Strapazen der Herreise. Inzwischen hatte er erfahren, daß der Leichnam seiner Schwester noch nicht eingetroffen war. Und er war sich nicht sicher, ob er das nun gut oder schlecht finden sollte. Einerseits wollte er sich richtig von ihr verabschieden. Andererseits konnte er sich so einreden, daß alles vielleicht nur ein schrecklicher Irrtum war.


    Nachdem er bequeme Kleidung angezogen hatte, machte er es sich im Tablinum bequem. Natürlich hoffte er, daß der eine oder andere der Familie zuhause war und kommen würde, um ihn zu begrüßen. Ein Sklave hatte ihm Wein und etwas Obst gebracht.



    Edit: Fehlerteufel


    Sim-Off:

    Wer mag?

    Ja, bis Meldeschluß würde er sich gewiß ein so gutes Bild machen können, daß er die Fahrer und Gespanne benennen konnte. Er hoffte ja, daß die jungen Nachwuchstalente sich während seiner Abwesenheit kräftig gesteigert hatten.


    "Ich habe eine hohe Meinung von Tiberius Durus." Nur diese tiefe Feindschaft zwischen ihm und den Germanicern wollte sich ihm nicht ganz erschließen. Vermutlich war er zu jung, um dies zu durchblicken. Man mußte wohl die Anfänge miterlebt haben, um es nachvollziehen zu können.


    Also hatte er einen aufstrebenden jungen Politiker vor sich. Unwillkürlich mußte er an seine eigenen Anfänge denken."Dann werden wir uns gewiß noch häufiger begegnen. Auf jeden Fall wüsche ich Dir Glück für Deine Karriere. Mach so klug weiter, wie Du begonnen hast. Dann wirst Du bestimmt Erfolg haben."

    Zitat

    Original von Tiberia Arvinia
    Auch dem Aurelier nickte sie freundlich zu. Insgeheim wusste sie ja, dass er bald zu ihrer, nein anders, dass sie bald zu seiner Familie gehören würde, ob er das allerdings wusste war die Frage.
    "Ist er ein Medicus?" fragte sie Ursus erstaunt. Gespannt schaute Arvinia dem Geschehen nach, hoffentlich würde die Dame keine bleibenden Schäden davon tragen.


    Ursus wußte sehr wohl, daß er mit einem zukünftigen Familienmitglied sprach. Immerhin hatten Corvinus und er schon vor Monaten darüber gesprochen. Allerdings war er wegen seiner langen Abwesenheit nicht darüber informiert, wie weit die Angelegenheit gediegen war. Und ob es schon so offiziell war, daß er bei einem Anlaß wie diesem darüber sprechen und riskieren konnte, daß Unbeteiligte etwas mitbekamen.


    "Ja, er ist ein Medicus. Und zwar ein sehr guter. Er hat unserer Familie schon mehr als einmal geholfen." Er betrachtete die junge Frau, die seinen Vetter heiraten sollte. Natürlich versuchte er, sie nicht zu auffällig anzustarren. Ob ihm das allerdings gelang, stand auf enem anderen Blatt.