Natürlich war es wahr. Ursus wußte es. Er wußte es ja schon lange, daß Minervina sich selbst aufgegeben hatte. Die Tränen nahmen nun ihren Weg über seine Wangen. Unbeachtet von ihm. Er trat an das Fenster und atmete tief durch. Minervina! Seine Stimme klang heiser, als er wieder sprach. "Bitte entschuldige, Phraates. Dich anzubrüllen war falsch und sinnlos." Was konnte schon der Bote für die Nachricht, die er überbrachte. "Cimon, richte für Phraates ein Bett her und sorg dafür, daß er sich säubern, umziehen und essen kann. Ruh Dich aus, Phraates. Du hast Dich sicher nicht geschont auf dem Weg hierher und dafür gebührt Dir Dank." Er schaute die beiden nicht an, denn seine Augen brannten vor Schmerz. Es war besser, wenn sie sich nun miteinander befaßten und ihn mit seiner Trauer allein ließen.
Beiträge von Titus Aurelius Ursus
-
-
Centurio Potitus Lucretius Luscus
--------------------------------Das wurde ja langsam etwas besser. "Und gleich noch einmal! Keine Müdigkeit vorschützen! Dieses Mal nehmt ihr euer Scutum dazu! Ich will sehen, wie ihr euch schützt, während ihr werft! Denkt daran: Eure Feinde sind keine dumpfen Lämmer, die nur darauf warten, aufgespießt zu werden!"
-
Zwar hatte Ursus noch nie etwas mit seiner Hände Arbeit geschaffen, doch er glaubte zu verstehen, was Rusticus ausdrücken wollte. "Als ich mein erstes Tribunat antrat, glaubte ich, daß der Militärdienst mir ganz und gar nicht liegen würde. Bei der Legio II wurde ich eines Besseren belehrt. Mir liegt das Militär sogar sehr. Manchmal müssen wir eben erst lernen, was alles in uns liegt."
Cimon meldete, daß das Essen fertig war. Ursus nickte ihm zu und wandte sich an seinen neuesten Klienten. "Ich hoffe doch, Du bestehst nicht auf Puls?", fragte er grinsend, als er sich erhob und eine einladende Geste in Richtung Triclinium machte.
Sim-Off: Laß uns ruhig in diesem Thread bleiben
-
| Capsarius Marcus Acilius Faustinus
"Dumme Scherze machen geht also auch schon wieder. Wie kann ein einzelner Mensch so viel Glück haben! Du weißt selbst, daß Du Dich übernommen hast. Du wirst zwei Tage hier bleiben. Und Du wirst liegenbleiben! Selbst für den Latrinengang brauchst Du eine Erlaubnis! Verstanden?" Der Capsarius sah nicht so aus, als würde er mit sich handeln lassen. Er hatte Rusticus einmal gehen lassen in der Hoffnung, daß dieser genug Vernunft besaß. Doch da er sich darin geirrt hatte, gab es keine Lockerung für den Patienten mehr.
-
Centurio Potitus Lucretius Luscus
--------------------------------Ein undeutliches Knurren des Centurios konnte durchaus als eine Art Zustimmung, wenn nicht gar als Lob interpretiert werden, denn es lief ja doch schon etwas besser. "Alle geworfen? Dann holt die Pila wieder und stellt euch wieder in einer Reihe auf. Dieses Mal wirft einer nach dem anderen. Zielt auf die Strohballen. Und macht gleich zwei Durchgänge!"
-
Ursus beobachtete noch, wie Cimon sich seinen Schlafbereich herrichtete und sich dann an die Pflege der Rüstung machte. Dann ließ er sich seufzend zurückfallen und zog die Decke bis an das Kinn hoch. Es dauerte nicht lange, bis er eingeschlafen war. Kein Wunder, so entspannt und warm, wie er war. Daß es ihm so gut gehen würde auf dem Marsch, hätte er niemals gedacht. Und ihm war schon klar, daß er dies Cimon zu verdanken hatte.
Diese Nacht verlief ereignislos. Zum Glück, denn Zwischenfälle geplant hatten sie nicht. Etwaige Vorfälle wären also echt gewesen. Doch er konnte ungestört durchschlafen. Am Morgen fand er Cimon bereits wieder bei der Arbeit vor. Wieder wurde er verwöhnt, so gut es in der kurzen Zeit, die ihnen morgens zur Verfügung stand, möglich war. Dann ließ Ursus sich die Rüstung anlegen. "Cimon, pack Du nur das Wichtige zusammen und überlaß den Rest den Soldaten. Bereite Du dann bitte Arbo vor." Er nickte dem Sklaven noch dankbar zu und verließ anschließend das Zelt, das kurz darauf abgebaut werden würde.
Neugierig gesellte sich Ursus zu den Offizieren. "Salvete", grüßte er und beobachtete dann interessiert, wie das Lager in unglaublicher Geschwindigkeit abgebaut und Marschbereitschaft hergestellt wurde.
-
[Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…/Kaysepunkt/Legioner8.jpg]
Paullus Gargonius Scato
---------------------------------------------------"Nur kurz. Wir sind halt durchgezogen." Scato zuckte mit den Schultern. Er fand ja inzwischen, daß die Lager und die Straßen im gesamten Imperium sich nur durch das vorherrschende Wetter unterschieden. "Ja, die Bogenschützen. Sie liegen irgendwo auf der Lauer und dann hagelt es mitten auf dem Marsch Pfeile. Testudo? Bis man die gebildet hat, sind sie schon wieder fort."
-
Ein Sklave von Flavia Celerina, das erklärte, warum Ursus den Mann nicht kannte. "Demnach bist Du der persönliche Sklave meiner Schwägerin?" Er musterte den Mann. Ein merkwürdiger Geselle. Aber vermutlich mußte man ihn erst richtig kennenlernen, um ihn schätzen zu lernen.
"Eine traurige Nachricht von meinem Onkel?" So traurig, daß selbst ein Sklave, der ihn gar nicht kannte, ihn so mitleidig anschaute? Es schauderte Ursus, noch bevor er die Nachricht öffnete. Eine böse Vorahnung ließ seine Hände kalt und schweißig werden, während er zu lesen begann. "Nein", flüsterte er leise und las es noch einmal, da er hoffte, sich verlesen zu haben. Doch noch immer standen die furchtbaren Worte da. Minervina! Tot! "Nein!", rief er nun laut aus und sprang von seinem Platz auf. Tränen waren in seine Augen getreten und er machte sich nicht die Mühe, sie fortzuwischen. "Das ist nicht wahr! Sag, daß es nicht wahr ist!", fuhr er den armen Phraates an, der ja gar nichts dafür konnte.
-
Ursus sah zwar den leicht zweifelnden Blick und konnte sich durchaus vorstellen, daß der junge Mann sich als einfacher Probatus in dieser Gesellschaft und Umgebung ein wenig unwohl fühlte, jedoch gehörte es durchaus dazu, seine Klienten auch mal zu verköstigen. Außerdem aß er hier viel zu oft allein und das war recht langweilig.
Bei der Erzählung mußte Ursus leicht schmunzeln. "Irgendwie dachte ich immer, es gäbe nichts handfesteres als das Soldatenleben." Er nahm einen Schluck aus dem Becher und winkte dann Cimon, diesen wieder zu füllen. "Mit Holz zu arbeiten, stelle ich mir durchaus angenehm vor. Ich mag den Geruch von Holz und finde, es ist ein warmer, lebendiger Werkstoff. Du hast Dir einen schönen Beruf erwählt. Und sicherlich wirst Du ihn auch hier anwenden können. Die Legion wird ja für vielerlei Arbeiten, vor allem auch auf Baustellen, herangezogen. Dein Vater ist sicher sehr stolz auf Dich, daß Du ihm doch noch nacheiferst. Ich halte große Stücke auf ihn."
-
| Capsarius Marcus Acilius Faustinus
"Wer sagt, daß er bezahlt wurde? Du mußt ihm nun drei Ewigkeiten dafür dienen!" Der Capsarius sprach die Worte mit triefendem Sarkasmus. Nun hielt er Rusticus eine Hand in einigem Abstand vor das Gesicht. Nur drei Finger hielt er hoch. "Wieviele Finger siehst Du? Und nicht schummeln!"
-
Centurio Potitus Lucretius Luscus
--------------------------------"Ihr Götter! Was soll das denn werden? Das sind Wurfspeere, keine Wanderstöcke! Kraftvoll ausholen, mit Schwung vor, den Schwung des Ausfallschrittes mitnutzen und im richtigen Moment loslassen!" Dieses Mal nahm der Centurio einem der Männer das Pilum aus der Hand und zeigte, wie so ein Wurf auszusehen hatte. Dabei landete der Speer in der Mitte eines Strohballens, der in einiger Entfernung aufgebaut war. "Nochmal das Ganze! Und gebt euch dieses Mal mehr Mühe!"
-
Centurio Potitus Lucretius Luscus
--------------------------------Als alle Männer wieder angetreten waren, prüfte der Centurio zunächst einmal die Ausrüstung und auch die Haltung. Wie jeden Tag hagelte es dabei Ermahnungen und auch den einen oder anderen Klaps mit dem vitis. Erst danach kündigte er das Thema der heutigen Übungen an. "Wir werden uns heute dem Pilum widmen! Dies ist für euch die wichtigste Fernwaffe, deshalb werdet ihr täglich damit trainieren! Holt euch jeder zwei Übungspila und stellt euch dann in einer Reihe auf!"
Es dauerte eine Weile, bis die Männer wieder da waren und es losgehen konnte. "Ihr übt erst einmal ohne Schild und nur aus dem Stand. Speer in die rechte Hand, ausholen, nach vorne beschleunigen, Ausfallschritt, loslassen." Er führte die Bewegung vor, ohne dabei tatsächlich einen Speer zu werfen. "Zielen ist bei dieser Einstiegsübung unwichtig, dazu kommen wir später! Versucht erst einmal, den Speer überhaupt in der richtigen Richtung fortzuschleudern!"
-
Zitat
Original von Cimon
Cimon ging vorsichtig und leise in das Tablinum seines Herren. Er wartete bis Ursus aufsah, damit er seinen Herren nicht stören würde. Ein kleines Zeichen reichte dem Nubier um zu erkennen das er sprechen konnte."Dominus? Ein Sklave wurde von Dominus Corvinius aus Rom gesand. Er heißt Phraates und wartet im Atrium. Ich habe ihm Essen und Trinken bringen lassen. Er sagt es sei eine sehr wichtige Nachricht an dich, Herr."
Das es eine traurige sein würde wollte er seinem Herren noch nicht sagen. Vieleicht würde es noch etwas wichtiges zu erledigen geben, bevor sein Herr sich der Nachricht zuwenden könnte. Dann würde sein Dominus alle Aufmerksamkeit brauchen. Cimon wollte Ursus nicht zu sehr ablenken.
Ursus kämpfte sich gerade noch durch diverse Aufzeichnungen, die er seinem Nachfolger hinterlassen wollte. Immerhin hatte er das Kommando geführt in der Zeit der Abwesenheit des Legaten. Und dies würde auch seinem Nachfolger blühen. Keine leichte Aufgabe und da der neue Tribunus Laticlavius vermutlich ein Neuling war, wollte Ursus es ihm so leicht wie möglich machen. Hier war es gemütlicher als in der Principia, daher hatte Ursus sich die Arbeit mit nach Hause genommen.
Als Cimon nun eintrat und ihm den Boten meldete, runzelte Ursus die Stirn. Er kannte keinen Phraates im aurelischen Haushalt. Seine Miene drückte dies vermutlich auch deutlich aus. "Bring ihn zu mir, Cimon. Aber bleibe dann dabei." Man konnte ja nie wissen. Warum auch sollte Marcus ausgerechnet einen neuen Sklaven herschicken? Sehr merkwürdig das Ganze.
-
"Auf die kommenden Jahre." Sie stießen mit ihren Bechern an und Ursus lehnte sich bequem zurück. Jetzt konnten sie zum gemütlichen Teil übergehen. "Du hast Dich im Handwerk betätigt? Das finde ich sehr interessant. Handwerk ist für Patrizier keine Option, vielleicht deshalb. Erzähl mir von Deinen Erfahrungen und auch von Deinen Beweggründen, es aufzugeben."
Fast beiläufig winkte er Cimon heran. "Gib in der Küche Bescheid, daß wir heute Abend einen Gast haben."
-
"Nein, nein, die nächtlichen Überraschungen sollen die Wachen beschäftigen. Kann allerdings sein, daß jemand herkommt, um Bericht zu erstatten. Richte Dich also morgen auf eine unruhige Nacht ein." Er war selbst gespannt, wie es morgen ablaufen wurde, immerhin hatte er so etwas auch noch nicht mitgemacht.
"Im Vorzelt? Nein, Cimon, ich wünsche, daß Du hier im Zelt schläfst. Teil Dir einen Teil des Zeltes mit Tüchern ab und richte Dir dort Deinen Schlafplatz. Die Nächte werden hier empfindlich kalt und Du nützt mir nichts, wenn Du krank wirst. Das Zelt ist wahrhaftig groß genug." Nachdem Cimon die heißen Steine entfernt hatte, schlüpfte er unter die herrlich warmen Decken.
-
Es war ihm nicht wichtig, sie selbst auszusuchen? Ursus nickte, obwohl er gar nicht so recht wußte, warum. Vielleicht einfach die Bestätigung, daß er seine Worte aufgenommen hatte. "Heute Abend erhältst Du Dein Rasierzeug", versprach er, dann wandte er sich zum Gehen. Das Gespräch war eindeutig beendet. Außerdem war es höchste Zeit, sich auf den Weg zur Principia zu machen.
-
| Capsarius Marcus Acilius Faustinus
Der Capsarius grinste breit. "Der Centurio hatte schon schlechtere Ideen." Dann wandte er sich seinem Patienten zu. Die Nase schien ja wenigstens nicht nochmal was abbekommen zu haben. Besser war das. Doch es ging dem Burschen offensichtlich richtig schlecht. Verdiente er auch nicht besser.
Als Rusticus langsam die Augen öffnete und sein desorientiertes "Was" von sich gab, beugte sich Faustinus über ihn. "Willkommen in der Unterwelt, Du Dummkopf."
-
Centurio Potitus Lucretius Luscus
--------------------------------Der Centurio musterte Rusticus eingehend. Doch dieses mal schien er wirklich wieder auf dem Damm zu sein. "Du hast einiges nachzuholen, Artorius! Ich erwarte von Dir, daß Du die versäumten Trainingseinheiten nachholst. Wir hatten uns besonders auf das Gladius und das Pilum konzentriert. Du wirst jeden Tag am Nachmittag damit trainieren, bis Du auf dem Stand der anderen bist."
Dann wandte er sich an alle. "Ihr wißt, wie der Tag beginnt: Vier Runden und vergeßt die Liegestützen nicht! Anschließend marschieren, zwei Runden um den Platz!" Er würde den Artorier besonders im Auge behalten.
-
| Capsarius Marcus Acilius Faustinus
Der Capsarius warf nur einen Blick auf den Patienten, dann verdrehte er genervt die Augen. "Warum hört eigentlich nie einer auf mich?" Er schüttelte den Kopf und ging sich die Hände waschen. "Legt ihn da drüben ab, Jungs. Ich kümmere mich schon um ihn. So schnell werdet ihr ihn nicht wiederbekommen."
Nachdem die Kameraden wieder gegangen waren, untersuchte Faustinus den Artorier. Dabei ging er nicht unbedingt sanft zu Werke.
-
Es war eine der schwierigsten Fragen überhaupt. Ursus wußte das sehr wohl, hatte er bei der gleichen Frage doch auch schon einmal Blut und Wasser geschwitzt. Und wieder war die Antwort gut. Vor allem zeigte Rusticus, daß er sehr wohl das Zeug zum Politiker hatte. "Beweisen? Du wirst Gelegenheit bekommen, mir das zu beweisen. Im Laufe der Jahre. Als mein Klient." Er reichte Rusticus die Hand, um dies feierlich zu besiegeln. Anschließend hob er den Becher. "Und nun laß uns darauf einen guten Becher leeren." Dieser junge Mann war es wert, daß man ihn nach Kräften förderte. Ursus hatte keinen Zweifel daran, daß Rusticus ihm noch sehr nützlich sein konnte.
Sim-Off: Bitte einmal im Control Panel bestätigen