Beiträge von Titus Aurelius Ursus

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    Original von Lucius Terentius Thyrsus
    Die Frage gefiel Thyrsus nicht, denn auch wenn er sie beantworten konnte, es war keine schöne Geschichte und er wirkte nun bedrückt...
    "Seine Frau lebte zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr, Tullia ertrank bei einem Schiffsunglück und Primus musste zusehen. Ich kenne leider nicht die Einzelheiten, meine Mutter versuchte mich soweit es geht von allem was mit den Terentiern zu tun hatte fernzuhalten, nachdem mein Vater starb. Aber dein eigener Optio kann bezeugen dass wir beide gemeinsam bereits bei Primus waren."
    Er senkte dabei den Kopf, er kannte Tullia, hatte sie ab und an gesehen. Es war eine lebensfrohe, nette Frau, er hatte sie stets gemocht.


    Ursus runzelte die Stirn. Sein Mißtrauen war erwacht. Wie konnte ein Angehöriger nicht wissen, daß Tullia dieses Unglück überlebt hatte? Daß sie wieder aufgetaucht war, - nachdem Primus längst Soldat gewesen war? "Dieser Stand der Dinge war bereits überholt, als ich noch Tribun bei der Secunda und der direkte Vorgesetzte von Terentius Primus war. - Wie soll ich Dir vertrauen?" Er warf einen Blick auf den Optio, der still zuhörte. "Weißt Du, wie die Geschichte weiterging?"

    Die Kleine schien sich wirklich sicher zu sein. Ursus beobachtete sie genau, während sie den Soldaten begrüßte und dann sprach. Aber natürlich war sie noch ein Kind, das die Folgen seines Handelns auf keinen Fall überblicken konnte. Wieder wanderte sein Blick zu Antias. "Dann will ich dem zustimmen. Sie soll in Deinen Besitz übergehen, Obsidias. Meine Frau wünscht es so. Und sie wünscht auch kein Geld als Gegenleistung. Sondern Dein Wort, daß es ihr gut ergehen wird." Erst danach wandte sich Ursus an die kleine Sklavin. "Ich habe nichts gegen Besuche, solange dadurch niemand von seiner Arbeit abgehalten wird. Sie dürfen auch Dich besuchen, sofern Lucilla und Obisidias damit einverstanden sind. Also gut, dann erledigen wir mal die Formalitäten."


    Sim-Off:

    @Antias: Hattest Du im CP die Anfrage noch nicht eingestellt? Eigentlich wollte Septima das heute bestätigen...

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    Original von Lucius Terentius Thyrsus
    Thyrsus nickte. "Terentius Primus war nach dem Tot meines Vaters sozusagen mein nächster Verwandet, er war sein Bruder." Dass er es hier wohl eine zeitlang aushalten musste oder vielmehr durfte freute ihn mehr. Es tat ganz gut etwas Ruhe zu haben, es war eine lange Reise. "Danke Legat, die Reise war anstrengend und auch nicht gerade nervenschonend, etwas Ruhe können mein Pferd und ich durchaus gebrauchen."
    Er beobachtete die Aurelier genau als dieser den Brief las und auch wenn er sich Mühe gab, seine Reaktion sagte trotz allem ein wenig über die Gemühtslage im Inneren des Mannes aus.
    "Mir ist der Inhalt nicht bekannt, nein. Mir ist aber durchaus aufgrund den Vorgängen in Ägypten und der Art der Briefübergabe bewusst dass es sich um etwas handeln muss das große Tragweiten hat. Zumal mir gesagt wurde dass diese Übergabe auch meinen Tod bedeuten kann."


    Kurz musterte Ursus den Optio. Er war einer der Ermittler in Rom gewesen. Unwahrscheinlich, daß er ein Verräter war, aber auch nicht unmöglich. Nein, es war besser, hin und wieder das Risiko des Verrates einzugehen und bei Erfolg die Männer nur noch enger an sich zu binden. "Optio, was Du hier hörst, bleibt unter den Anwesenden in diesem Raum."


    Erst dann wandte er sich wieder dem Boten zu. "Gut zu wissen, daß Du zu diesen Terentiern gehörst. Einer kleinen Prüfung muß ich Dich jedoch unterziehen, um sicher zu gehen, daß der Brief nicht unterwegs abgefangen wurde und mir nun ein Mann der Gegenseite gegenüber steht. Terentius Primus trat in die Legion ein, obwohl er verheiratet war. Wie war das möglich? Ein enger Verwandter sollte diese Geschichte kennen."

    Der junge Mann schien durchaus durchzublicken. Das war gut. Ursus sah durchaus zufrieden aus nach der Reaktion auf seine Worte. "Ich bin sicher, es wird Dir gelingen, den Duumvir entsprechend zu lenken, wenn Du betonst, wie wichtig es für die Region ist, gut versorgt zu sein. Und ich danke Dir sehr dafür, daß Du mich über diese Angelegenheit informiert hast, das ist wirklich ausgesprochen interessant und wichtig." Rom hatte offenbar Versorgungsengpässe. Ein großartiger Vorteil! "Was ich Dir jetzt sage, ist nichts, was Du weitererzählen darfst. Es ist nur für Dich, für niemand anderen. Wir werden in den nächsten zwei Tagen aufbrechen und Mantua verlassen, um uns mit anderen Truppen zu vereinigen. Ich hoffe, die Bevölkerung gerät nicht in Panik. Es kann sein, daß Truppen hier durchkommen, vielleicht Verbündete, vielleicht - und das ist wahrscheinlicher - Gegner. Wehrt euch besser nicht. Haltet den Großteil der Vorräte gut versteckt und seid ansonsten kooperationsbereit. Es sind Römer, keine wilden Horden. Ich glaube nicht, daß sie eine Stadt zerstören, die Verbundenheit mit ihnen signalisiert."

    Ursus musterte den Terentier. "Du warst bei der Secunda? Bist Du mit Terentius Primus verwandt?" Irgendwie schloß der Kreis sich immer wieder. "Optio, kümmere Dich nachher darum, daß Terentius untergebracht und mit allem Nötigen versorgt wird." Er öffnete den Brief und konnte nicht verhindern, daß seine Augenbraue sich hob, während er las. Das waren deutliche Worte. Eigentlich zu deutliche Worte für einen Brief. "Ist Dir bekannt, was dieser Brief zum Inhalt hat, Terentius?" Immerhin war es nicht weniger als Hochverrat. Würde der Mann von den Schergen des Salinator mit solch einem Schriftstück erwischt, würde es ihm ausgesprochen schlecht ergehen.

    Ein Bote seines alten Freundes Artorius! Hoffentlich bedeutete das nichts Schlechtes. In diesen Zeiten mußte man leider eher mit schlechten Nachrichten rechnen als mit guten. "Salvete, Terentius und Optio. Du hast eine Nachricht von Artorius Raetinus, Terentius?" Er hatte es noch nicht vollständig ausgesprochen, als er einen Brief in der Hand des Mannes sah. Ein fragender Blick ruhte dann auf seinem Optio. War das nicht der, der in Rom gewesen war mit einigen weiteren Männern? Der Tribun hatte Ursus Bericht erstattet über die Ergebnisse. Doch, das mußte der Mann sein, Ursus war sich fast sicher. Aber was genau hatte er jetzt mit der Nachricht von Reatinus zu tun? Ursus streckte jedenfalls erst einmal die Hand nach dem Brief aus.

    Am Montag werden wir grillen. Es ist schon mehr als wahrscheinlich, daß wir um 18.00 Uhr damit noch nicht fertig sind ;) Also bringt euch einfach Grillgut, oder was auch immer ihr zum Abendessen dabei habt, mit und eßt mit ;)


    Edit, weil Serapio noch gepostet hat: Ich glaube nicht, daß die Runde sich schnell auflöst. Kommt doch einfach dazu, wenn ihr mit dem Aufbau fertig seid.

    Der cornicularius nickte, auch wenn er viel zu trocken war, um wirkliches Verständnis für solch eine Verwechslung aufbringen zu können. "Ich frage nach." Auch wenn er sicher war, daß der Legat einen Boten des Artoriers ganz sicher empfangen würde, mußte er eben doch nachfragen. Aber schon Sekunden später kam er wieder zurück. "Du darfst nun zum Legaten gehen, Terentius."


    Dann wandte er sich an Fontinalis. "Wolltest Du auch zum Legaten, Optio? In der gleichen Angelegenheit?" War ja ungewöhnlich genug, daß ein Optio einen Besucher hierher begleitete. Es war also anzunehmen, daß es irgendwie eine besondere Bewandnis mit diesem Mann hatte. "Denn dann darfst Du auch mit zu ihm gehen."

    Artorius Severus? Der cornicularius schaute nicht gerade intelligent drein. Artorius Reatinus, der Name würde ihm etwas sagen. "Und der Legat kennt diesen Artorius Severus, da bist Du Dir sicher? Wer ist Artorius Severus?" Irgendeine Funktion oder eine Amtsbezeichnung oder einen Rang würde der Mann doch sicherlich haben.

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    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    Von den Unterkünften aus kommend betrat Fontinalis mit seinem Freund die Principia und klopfte an der Tür des Legaten.
    Mal sehen wie lang es dauert... eine frage die unweigerlich im Kopf des Optios umher geisterte.
    Klopf, Klopf


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    Original von Lucius Terentius Thyrsus
    Thyrsus stand daneben, etwas nervös und ugneduldig, aber er hoffte man merkte nichts. Den Brief hatte er nich immer in der Schatulle umhängen, er riskierte nichts bis er wirklich vor dem Legaten stand und sich sicher sein konnte dass nun nichts mehr passieren konnte.
    Na wollen wir hoffen dass Fontinalis wirklich richtig liegt und seine Meinung die seines Legaten ist, ansonsten wird es für uns ein kurzes Leben, sollte es rauskommen dass er auch so denkt.


    Der cornicularius rief die beiden herein. "Salvete. Was kann ich für euch tun?" Zum Legaten kam schließlich nur, wer ihn davon überzeugen konnte, daß es sich wirklich um ein wichtiges Anliegen handelte.

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    Original von Marei
    Weil die Köchin immer noch krank war hatte sie aus Langeweile versucht dem Stückchen Rasenfläche eine Beetreihe abzugewinnen und goß die umgegrabene und mit Blumenzwiebeln bepflanzte Erde mit einem Eimer Wasser. Nicht zu viel Wasser ermahnte sie sich und erinnerte sich an die Lektionen des Gärtners in Rom. Erstaunt sah sie auf, als Frija zu ihr kam und meinte, sie solle Erde sein und Eimer stehen lassen, denn sie solle zum dominus kommen. Während Frija eilig ihre Kleidung auf Flecken prüfte, ob sie sauber war, richtete Marei die Haarspangen neu. An der Hand ihrer Ziehmutter ging sie mit und verabschiedete sich von ihr, gespannt was der stets beschäftigte Herr von ihr wollte. Ob es darum ging was sie neulich zu Cimon und ihren Zieheltern gesagt hatte? Eilig pulte sie im gebäudeinneren auf dem weg zum officium die erdigen Fingernägel sauber und meldete sich, sobald sie eintreten durfte, wie bei primus pilus mit ihrem Sprüchlein. "Marei, serva Legatus Aurelii Ursus, meldet sich zum Besuch des legatus legionis." Ja, sie hatte einiges von den Soldaten gelernt. Mit einem stummen Lächeln begrüßte sie Servius und blickte den dominus an.



    "Nun, Marei, ich habe Dich rufen lassen, weil Du den Wunsch geäußert hast, in den Haushalt von Lucilla und Legionarius Obsidius zu wechseln. Also zunächst in den von Lucilla, da Obsidius ja hier in der Castra wohnt. Stimmt das? Hast Du Dir das gut überlegt? Oder möchtest Du lieber noch etwas fragen? Mich oder Obsidias. Denk bitte gut nach, denn das hat Bedeutung für Dein gesamtes Leben." Für ein Kind eigentlich eine viel zu schwere Entscheidung. Aber was sollte er machen?

    "Dann werde ich Marei nun holen lassen. Damit sie in Deiner Anwesenheit noch einmal sagen kann, was sie sich wünscht." Zwar war es in gewisser Weise ein Verlust, einen Sklavin einfach so fortzugeben. Andererseits war Marei noch sehr jung und es war bei ihr einfach etwas anderes, als bei den Kindern der Haussklaven. Auch wenn Baldemar und seine Frau alles taten, ihr eine liebevolle Familie zu geben.


    Ursus rief seinen cornicularius und schickte ihn, um Marei herzuholen.

    Das hörte sich schon ganz anders an. Schon mehr nach dem, was auch Marei auszudrücken versucht hatte. "Das Mädchen ist meiner Frau zu unserer Hochzeit geschenkt worden. An sich halte ich nichts davon, Kinder als Sklaven in den Haushalt zu nehmen. Es ist etwas anderes, wenn sie hineingeboren werden. Aber ein Kind allein ist immer entwurzelt, das kann in einem großen Haushalt wie unserem schlecht ausgeglichen werden. Wir haben dafür gesorgt, daß sie viel lernt. Sie ist zur Schule gegangen, kann also Lesen und Schreiben. - Meine Frau ist einverstanden damit, daß ihr das Kind zu euch nehmt. Unter der Voraussetzung, daß ihr sie nicht ausbeutet, sondern ihr ein schönes, warmherziges Zuhause bietet. Es wäre gesünder von euch, denn Baldemar, ein Sklave germanischer Herkunft, der meiner Frau als Leibwächter dient, hat Marei quasi als Tochter angenommen. Er wird es nicht dulden, wenn sie schlecht behandelt wird. Und glaube mir, er wird ein Auge darauf haben und meine Frau und mich darüber informieren." Ursus schaute Antias wieder prüfend an. "Willst Du sie unter diesen Umständen immer noch zu Dir nehmen?"

    Na, das klang keineswegs so vertraut, wie Ursus das nach Mareis Äußerungen erwartet hatte. Aber natürlich konnte es nur sein, daß der Mann ein wenig vorsichtig war. Schließlich begegneten sie sich hier zum ersten Mal persönlich. Vielleicht fürchtete der Soldat Nachteile, wenn er zu fordernd wirkte. Alles war möglich. Auch, daß er keineswegs vorhatte, die Verantwortung für das Kind zu übernehmen.


    "Marei scheint aber wesentlich mehr für Dich und Deine Freundin zu empfinden, als ich aus Deinen Worten herauszuhören glaube. Sie äußerte den Wunsch, in euren Haushalt zu wechseln. Was sagst Du dazu? Hast Du je mit Lucilla über solch eine Möglichkeit gesprochen?" Warum nur, warum nur hatte er sich eigentlich von seiner Frau dazu überreden lassen, sich um diese Angelegenheit zu kümmern. Achja richtig. Weil er Septima wirklich und wahrhaftig liebte und ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen versuchte.

    "Klingt, als sei sie eine vernünftige Frau." Ein leichtes Schmunzeln umspielte die Lippen des Legaten. Lucilla war also seine feste Freundin. Das klang ja schon gar nicht so schlecht. "Sagt Dir der Name Marei etwas? Falls ja, woher kennst Du sie und wie stehst Du zu ihr?" Die Kleine mißverstand vielleicht schlichte Freundlichkeit. Sie war ja noch viel zu jung, um so gravierende Entscheidungen selbst zu treffen. Oder auch nur zu begreifen, ob die Erfüllung ihres Wunsches wirklich eine Verbesserung ihrer Situation mit sich brachte. Er mußte an Caelyn denken. Sie war erwachsen und hatte es nicht abschätzen können.

    Ursus versiegelte gerade eine Wachstafel, als der Legionarius eintrat. "Salve, Legionarius Obsidius." Er erwiderte den Gruß und musterte den jungen Mann dann sehr aufmerksam. "Steh bequem, Legionarius, dieses Gespräch wird vermutlich ein bißchen dauern. Ich hörte, Du hast eine Freundin in der Stadt? Ist das etwas Festes oder - nur so zum Spaß?" Soldaten waren nun einmal meistens so. Die wenigsten meinten es ernst. Wobei es natürlich auch die gab. Die eine richtige Familie hatten und eben heirateten, wenn die Dienstzeit abgeleistet war. Und dann auch die Kinder legitimierten. Was für eine Art von Mann war wohl Antias?

    "Salve, Iulius." Ursus deutete auf einen Stuhl. "Setz Dich doch." Der junge Mann schien sich ja bereits sehr gut eingelebt zu haben. Er wirkte selbstsicher, ohne überheblich zu sein, und brachte sein Anliegen sachlich, klar und vor allem in aller Kürze vor.


    Den Brief nahm er interessiert entgegen. Während er ihn las, runzelte er immer mehr die Stirn. Schließlich ließ er das Schreiben sinken. "Egal, auf welcher Seite der Duumvir steht, es wäre nicht klug, irgendwelche Vorräte wegzugeben. Norditalia wird höchstwahrscheinlich zum Schlachtfeld werden. Und wenn nicht das, werden zumindest viele Truppen durch Norditalia ziehen. Einige von ihnen werden vielleicht rücksichtslos plündern. Wirklich klug wäre, Vorräte zu verstecken und nur das Notwendigste offen zu lagern. Du könntest versuchen, dem Duumvir diese Idee unterzuschieben. Es wäre uns auf zweierlei Weise nützlich. Zum einen schadet es dem Mann, der meiner Meinung nach für den Tod des Kaisers verantwortlich ist, zum anderen stärkt es die Region, die mir sehr am Herzen liegt. - Rom gegenüber könnte der Duumvir so tun, als hätte er die Vorräte losgeschickt. Es gibt so viel räuberisches Volk, gerade in diesen Zeiten."

    Ging doch. Der cornicularius lächelte leicht. "Warte einen Moment." Er ging zum Legaten, um den Besucher anzukündigen und kam auch schon kurze Zeit später zurück. "Der Legat hat Zeit für Dich. Du kannst zu ihm gehen." Der Sohn des Primus Pilus, hatte der Legat gesagt. Der cornicularius versuchte, sich das Gesicht gut einzuprägen.