Beiträge von Salome

    Ich bin am Stand eines Händlers angekommen, der Kräuter verkauft. Der Duft der verschiednen Kräuter und Gewürze steigt mir in die Nase und läßt mich einen Augenblick an meine Heimat erinnern.
    Ob er Lavendel, Kamille und Melisse habe, frage ich ihn. Damit soll ich der Herrin eine Kosmetik zubereiten. Der Händler beginnt auf mich einzureden, preist seine Ware an, möchte mich beraten, doch mein Blick schweift ab. Meine Augen streifen über das Treiben des Marktes und verharren schließlich, als ich einen Trupp Soldaten erblicke. Die Frage, die sich mir gleich stellt, ist er dabei?
    Oh, Wunder! Ja! Unsere Blicke treffen sich. Ich lasse mir nichts anmerken, winke ihm nicht überschwenglich zu, wie man es bei einem Menschen tun würde, nach dem man sich so sehr sehnt.
    Ich verharre einfach am Stand und beobachte, was geschieht.
    Er kommt zu mir herüber.
    Wie gerne würde ich mich ihm jetzt an den Hals werfen. Doch es ist zu gefährlich. Ich muß vorsichtig sein, darf bei niemandem Verdacht erregen.
    Schließlich steht er vor mir. Ich nicke ihm zu und begrüße ihn, wie es sich für einen Sklaven gehört.
    "Salve, Herr!"
    Doch mein überglückliches Lächeln verrät, saß ich eigentlich etwas ganz anderes sagen wollte.

    In einigen Punkten muß ich dir recht geben. Für eine emanzipierte Frau des 21. Jahrhunderts ist es sicherlich sehr unbefriedigend nur immer in seinem Schatten zu stehen zu müssen, Kinder kriegen und aufziehen, ect. Doch überlegen wir doch bitte auch mal, was wir hier spielen! Unser Spiel ist im 1. Jahrhundert angesiedelt. Wenn man dann mal überlegt, welche Rechte die Frauen zu dieser Zeit hatten, sind wir hier in Diesem Punkt weit voraus! Das soll natürlich keine Entschuldigung für manche (und deren Handeln) sein!
    Ich denke, auch ein gewisses Maß an Authentzität tut diesem Spiel gut. Ich würde mich doch sehr wundern, hier Frauen in typischen Männerdomänen zu sehen.
    Das soll natürlich nicht heißen, daß wir Frauen immer nur die A-Karte ziehen müssen! Wir sollten für unsere ID und deren Stand das Beste machen, mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Mit etwas Kreativität können so vielleicht tolle Geschichten entstehen!

    Tage sind vergangen, seit ich Lucius zum letzten mal gesehen habe. Ich versuche, meine Versprechen zu halten. Ich gedulde mich, ich werde mit niemanden darüber sprechen. Doch gerade das ist es, was mich so mürbe macht.
    Ständig halte ich nach ihm die Augen auf, doch vergebens. Die Tage des Wartens kommen mir wie eine Ewigkeit vor, die niemals enden will.


    So geschiet es auch heute. Man hat mich beauftragt, auf den Markt zu gehen um verschiedene Dinge zu besorgen. Mich ständig umschauend, ausschauhaltend, komme ich nur langsam voran. Ich kann mich kaum auf meinen Auftrag konzentrieren. Zu viel geht in meinen Gedanken herum.
    Hier auf dem Markt hat alles seinen Lauf genommen. Ob mir noch einmal so viel Glück zuteil wird, ihn hier zu treffen?

    Traurig den Kopf gesenkt nicke ich nur wortlos. Seine letzte Umarmung gibt mir wieder etwas Halt.
    "Ich werde Geduld haben. Ich verspreche es dir!"
    Noch ein letzter Kuß und ich wende mich ab von ihm.
    "Ich liebe dich! Bis bald!"
    Dann verlasse ich das Zimmer. Leise schleiche ich mich wieder zurück zu meiner Unterkunft. Niemand hat etwas bemerkt.
    Aufgewühlt liege ich in meinem Bett. An Schlaf ist jetzt nicht mehr zu denken. So liege ich wach, bis es Zeit zum Aufstehen ist.

    Seine Worte schmerzen mich, doch muß ich einsehen, daß er recht hat. Dementsprechend traurig ist meine Stimmung. Mir ist zum heulen zumute! Niemals habe ich es mehr gehaßt, Sklavin zu sein, wie in diesem Augenblick.
    "Ich fürchte, du hast recht!
    Ich werde mir nichts anmerken lassen und niemanden etwas sagen. Wenn man mich fragt, werde ich auch nichts verraten! Meinst du, ich könnte dir eine Nachricht zukommen lassen?"

    Wenn ich ihm wenigstens schreiben könnte, dann könnte ich zumindest meine Gedanken mit ihm teilen.

    Ich schlafe immer noch tief und fest. Doch dann, aus weiter Ferne höre ich leise meinen Namen flüstern, ein leichtes rütteln gefolgt von Küssen. Langsam öffne ich meine Augen. Es beginnt schon zu dämmern. Ich begrüße ihn mit einem Lächeln und küsse ihn.
    Zurück zu unseren Schlafstätten? Ja, bevor noch jemand etwas merkt!
    Auch ich setzt mich auf und seufze.
    "Ach, wie Schade es doch ist, das diese Nacht schon vorüber ist!"
    Im Halbdunkel suche ich nach meinen Kleidern und beginne, mich anzuziehen.
    "Lucius, wann kann ich dich wieder sehen?"

    Sim-Off:

    C´est la vie, mon cher! ;)


    Diese Nacht wird unvergessen bleiben. Ich bin so glückselig, hier in seiner Nähe zu sein.
    Dunkelheit umschließt uns. Die Lichter sind erloschen. Ineinander umschlungen liegen wir noch da, die Wärme genießend. Noch einige Küsse folgen. Noch ein "Ich liebe dich!" Die ganze Nacht möchte ich in seinen Armen liegen.
    Langsam holt mich der Schlaf ein. Ich träume meinen Traum. Von einem Leben mit ihm.

    Langsam doch unaufhaltsam beginnt er, mich von meinem Gewand zu befreien. Meinen Körper überseht er dabei mit Küssen. Ich liege hier und lasse alles mit mir geschehen. Ein angenhmes Gefühl durchzieht meinen Körper.
    Doch dann beginne auch ich, ihn von seiner Tunika zu entledigen.
    Endlich! Meine Finger gleiten über seinen muskulösen Körper. Ich kann seinen Schweiß erahnen, doch es ist mir gleich. Ich koste seine Haut. Sie schmeckt nach Salz. Mit meinen Armen ziehe ich ihn noch näher zu mir. Ganz nah, soll er bei mir sein.

    Auch für mich ist diese Situation neu. War es sonst immer der Wunsch meines jeweiligen Herrn, bei im zu liegen und ihm zu dienen, ist es nun mein Eigener. So ist es für mich erst selbstverständlich zu fragen, was er wünscht. Erst seine Antwort, erinnert mich wieder daran, daß es hier auch um mich geht. Was ich möchte. Was er darf.
    "Du darfst, wenn du möchtest!" , antworte ich ihm dann lächelnd.

    "Mach dir keine Gedanken! Nerva schläft wie ein Murmeltier! Wir haben also die ganze Nacht für uns."
    Ich beschwichtige ihn. Langsam gleiten meine Arme über seinen Körper.
    "Möchtest du, daß ich mich, öhm entkleide?" frage ich zaghaft. Ich möchte ja nichts überstürzen, wenn es vielleicht zu schnell für ihn geht.

    "Das ist das schönste, was mir jemals ein Mann gesagt hat, Lucius! Ich kann es fast gar nicht glauben. Immerzu denke ich ,ich befinde mich in einem Traum und müßte gleich aufwachen. Ich liebe dich, Lucius. Mehr als alles andere." Schließlich sinke ich wieder in seine Arme.
    "Ich hatte eigentlich gehofft, dich heute Nachmittag zu sehen, als wir wieder zurück aus der Stadt kamen. Doch jetzt bist du ja bei mir."
    Sanft streiche ich über sein Gesicht und küsse ihn abermals. Endlich verfliegt diese Spannung in mir und auch diese nagenden Gedanken lassen mir, wenigstens für eine Weile, etwas Ruhe.

    Dieser Kuß, er gibt mir etwas Halt. Es vergeht eine Zeit, in der ich schweigend in seinen Armen liege. Die ich scheinbar genieße, doch in meinem Kopf arbeitet es weiter. Ich kann nicht aufhören, daran zu denken.
    Dann entschließe ich mich dazu, doch noch etwas zu sagen. Ernst ist mein Blick.
    "Lucius, ich will dir keine Scherereien machen. Es war alles nur meine Schuld. Ich bin nichts und ich habe auch nichts, außer meiner Liebe. Aber ich kann auch gut verstehen, wenn du..."Einen Moment zögere ich. Ich möchte es nicht aussprechen, doch ich muß.
    "...wenn du dich von mir abwenden willst."
    Starr verharre ich auf seine Reaktion wartend. Eine Sklavin sollte sich niemals Hoffnungen machen!, sage ich mir selbst, um eventuell nicht zu enttäuscht zu sein.

    Ich spüre plötzlich diese innere Spannung in ihm. Sein Tonfall hat sich geändert. Er versucht zwar ruig zu bleiben, doch ich merke es, wie unangenehm ihm diese Tatsache sein muß.
    Fast schon jammernd, versuche ich mich zu erklären.
    "Lucius, bitte. Ich hatte solche Angst. Es martert mein Hirn, wenn ich daran denke, was passiert, wenn er es so erfährt. Ich mußte mich jemanden anvertrauen. Zu ihr habe ich Vertrauen gefaßt. Sie ist so anders, wie meine vorherigen Herrinnen es waren. Sie hat mir versprochen, mir zu helfen, wenn ich es ihm sage. Doch ich bat sie darum, nicht deinen Namen preisgeben zu müssen. Ich werde ihn nicht verraten, selbst wenn er mir dafür Schläge androht!"
    Nicht nur die Angst, von meinem Herrn endeckt zu werden plagt mich, sondern auch, von ihm verlassen zu werden.

    Habe ich das eben richtig verstanden? Freikaufen?
    "Du willst mich freikaufen? Das willst du wirklich für mich tun?" Noch leidenschaftlicher ist der Kuß der auf meine Frage folgt. Doch etwas muß ich ihm noch sagen: das Gespräch mich Vespa auf dem Markt. Er muß davon erfahren!
    Mit einen Armen stütze ich mich etwas ab, damit ich sein Gesicht sehen kann.
    "Die Freiheit ist nicht das Wichtigste für mich! Wenn ich nur bei dir sein könnte! Ich muß dir aber noch etwas sagen, Lucius!
    Heute war ich mit der Herrin auf dem Markt und es ist ihr aufgefallen, daß ich nicht so recht bei der Sache war. Sie weiß es, Lucius!

    "Oh, ja, natürlich! Ich helfe dir"
    Daraufhin stelle ich die beiden Lämpchen ab und komme ihm zu Hilfe. Es ist gar nicht so einfach und dieses Ding ist eigentlich ganz schön schwer! Wie schafft er es nur, den ganzen Tag damit herumzulaufen?


    Als ich ihn endlich von seinem Panzer befreit habe, flüchte ich mich in seine Arme und küsse ihn. Meine Finger durchkämmen sein kurzes Haar.
    "Ich habe dich so vermißt!"

    "Oh, es geht mir gut!" versichere ich ihm und versuche dabei zu lächeln. Das ich mir schon die ganze Zeit, seit unserem letzten Treffen, den Kopf zerbreche, wie es mit uns weitergehen könnte, erwähne ich nicht.
    "Bist du einigermaßen zufrieden mit diesem Raum? Es ist nicht so behaglich, wie es in deinem Haus war.", erkundige ich mich.
    Es ist wirklich zu dumm, daß es so finster ich. Doch dann erblicken meine Augen ein weiteres Lämpchen.
    Ich hole es und versuche es ebenfalls zu entzünden. Glücklicherweise ist in ihm noch genug Öl enthalten, sodas ein zweites Licht aufflammt und die Dunkelheit etwas mehr vertreibt.
    Endlich kann ich sein Gesicht richtig erkennen.

    Endlich! Die Tür geht auf und er betritt den Raum. Ich kann kaum sein Gesicht erkennen. Das Licht ist einfach so schwach. So gehe ich ihm entgegen, bis ich schließlich vor ihm stehe.
    "Lucius! Ich hatte solche Sehnsucht! Da bist du endlich!"
    Ich schmiege mich an ihn und umarme ihn. Ich bin so froh, daß er jetzt hier ist, auch wenn es mir nicht ganz wohl dabei ist. Was , wenn man sie hier entdecken würde?

    Unweit der Sklavennterkunft befindet sich ein derzeit unbenutzter Raum. Dieser Raum wird den Sklaven von Übernachtungsgästen des Präfekten zur Verfügung gestellt. Er ist einfach aber zweckmäßig eingerichtet. Darin befinden sich mehrere Betten, die zwar nicht unbedingt bequem sind, aber ihren Zweck erfüllen.


    Es ist bereits dunkel. Ich hatte mich bereits hingelegt. Auch Nerva befindet sich wohl schon im Reich der Träume.
    Völlig geräuschlos, ein Lämpchen in der Hand haltend, versuche ich, mich aus dem Raum zu schleichen. Auf dem Gang bleibe ich stehen um zu horchen, ob Lucius vielleicht schon da ist. Doch ich kann nichts hören.
    So setze ich meinen Weg fort, zum vereinbarten Treffpunkt. Der schwache Schein des Lämpchens weist mir den Weg.
    Dann erreiche ich die Tür. Langsam und fast unhörbar offne ich sie.

    Ich nicke ihr zustimmend zu und folge ihr.
    Nachdem sie sich noch die Auslagen einiger Händler angeschaut hat, kehren wir wieder ins Castellum zurück.
    Mein erster Gedanke ist, Lucius von meinem Gespräch zu berichten.
    Ich hoffe nur, daß er heute Abend wieder seinen angekündigten "Kontrollgang" im Praetorium machen wird, so daß wir uns wieder sehen können.

    Ich nicke ihr dankend zu.
    "Vielen Dank, Herrin!"
    Dann senke ich wieder meinen Blick und lasse ihre Hände wieder los. Irgendwie habe ich den Eindruck, sie mit allem völlig zu überrumpelt zu haben.
    Ich frage mich nur, ob sie mich jemals zu Rate ziehen würde, hätte sie ein ähnliches Problem. Eigentlich ist sie ja noch recht jung.