Beiträge von Decimus Furius Licinus

    Hallo Stella


    "Ich grüße dich.Wir haben uns lange nicht gesehen. Ich hoffe es geht dir gut.Ich will dir nur schnell die Neuigkeit mitteilen, das ich mich bei der CU beworben habe. Den Gesundheitstest habe ich schon hinter mir. Bevor ich zum Rekrutierungsbüro gehe bin ich schnell noch vorbeigekommen. Lieber bei der CU und Geld verdienen, als ohne Arbeit zu Hause rumsitzen.

    “Mein Neffe, Furios Helios, ist Regionarius bei der Cohortes Vigiles in Hispania Terraconensis. Vielleicht ist es nicht so gut wenn zwei Familienmitglieder bei der selben Cohorte sind. Manch ein Mitglied der Cohortes Vigiles könnte denken, dass ich Vorteile hätte wenn ich in der selben Truppe bin wie mein Neffe”.

    Ich war überrascht. Das es so schnell mit der Wohnung klappt hat hätte ich nie gedacht. Die Wohnung, und ihre Einrichtung, gefiel mir sofort. Besser hätte ich das auch nicht machen können. Das spart mir erst einmal Geld weil ich mich nicht einrichten muss. Was mir am meisten gefällt ist, das die Wohnung zwei Fenster hat. Dadurch muss ich nicht den ganzen Tag Kerzen oder Öllampen brennen lassen. Wie gut das ich Stella gefunden habe. Wie wäre es sonst weitergegangen. Hätte ich bei dem alten Mann bleiben müssen?

    Das Stella mir ihre Hilfe anbietet ist einfach gut. Die Familie hält eben zusammen. Vielleicht kann ich mich später erkenntlich zeigen und ihr helfen.


    “ Sei mir nicht böse Stella, aber ich bin doch sehr müde und würde gern schlafen gehen. Du hast morgen bestimmt auch wieder einen langen Tag vor dir. Ich wünsche dir eine gute Nacht“.


    Damit verabschiedete ich mich herzlich von Stella.

    “ Ich war nicht auf Spenden angewiesen. Ich habe die Spenden nur genutzt um Geld zu sparen. Ich wollte mich auch von dem alten Mann nicht durchfüttern lassen. Ich habe deswegen immer für zwei Personen geholt um mich dafür zu bedanken das er mich aufgenommen hat. Dadurch konnte auch er etwas Geld sparen. Gedanken über Arbeit habe ich mir auch schon gemacht. Ich kann lesen und schreiben. Vielleicht könnte ich als Schreiber etwas finden. Aber wenn man fremd ist findet man nicht so schnell etwas. Bei den reichen Leuten arbeiten Sklaven, und die armen können keine Arbeiter bezahlen”.


    Ich wartete darauf das Stella wieder zurück kam. Vielleicht hat sie eine positive Nachricht für mich.

    “So etwas gutes habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Vor allem deine Pastete ist eine absolute Köstlichkeit. Als ich hier ankam habe ich mir noch Lebensmittel gekauft. Der alte Mann, bei dem ich übernachtete, sagte mir das es manchmal auch kostenlose Spenden von Brot, Fisch und Schafskäse gab, aber auch von Obst und Trauben. Dort bin ich dann immer hingegangen und habe für mich und den alten Mann etwas geholt. Manchmal konnte ich auch eine Kanne Wein bekommen. Aber dein Essen übertrifft das natürlich“.


    Nach dem Essen erzählte ich Stella von meiner Reise. Meine Fahrt mit einem Händler, der mich nach Brundisium mitnahm . Dann musste ich einen Kapitän suchen der nach Achaia fuhr. Aber wir mussten lange auf günstiges Wetter warten. Meine weitere Reise nach Sparta war sehr beschwerlich. Ich war meist zu Fuß unterwegs. Manchmal konnte ich auf einem Wagen mitfahren. Als ich dann in Sparta war, traf ich Bekannte und Freunde. Alle waren Neugierig. Ich musste ihnen von Rom erzählen. Sie wollten jede Kleinigkeit über das Leben in Rom wissen. Immer wurde ich zum Essen eingeladen und ich musste immer wieder erzählen. Die Zeit verging ohne das es mir bewusst wurde. Aber, wenn man sich wohlfühlt, achtet man nicht auf die Zeit. Wenn ich Zeit hatte ging ich über die Felder und strich über die vollen Halme. Das hat mir lange gefehlt.
    Hier beendete ich meine Erzählung.


    “ Ich werde dir den Rest der Geschichte später erzählen. Ich werde doch etwas müde, und ich würde mich gerne ausruhen”.

    “ Ich werde dir die lange Geschichte der Reise ersparen. Das würde dich nur Langweilen.
    Ich habe die Wälder durchstreift und bin über die Felder gelaufen. Der Geruch der Felder hat mich an meine Kindheit erinnert. Als es noch keine Sorgen über die Zukunft gab und wir nur Kinder waren. Die blühenden Olivenhaine, die sich über die weiten Ebenen erstreckten, waren einfach einzigartig. Die Weinberge standen in voller Pracht. Die frische Luft hier war besser als in Rom. Du kannst dir sicherlich vorstellen wie froh ich war die Heimat zu sehen”.


    Ich saß Gedankenversunken am Tisch weil die Erinnerungen an die Heimat wieder hochkamen. Ich vergaß alles um mich herum.

    Ich trank einen Schluck frisches Wasser.


    “ Ich war in Sparta. Ich hatte Sehnsucht nach unserer ehemaligen Heimat. Mir fehlte der Geruch der Wälder und Felder. Gut, ich hätte etwas sagen sollen, aber vielleicht hättet ihr mir die Reise ausgeredet. Es war auch eine sehr lange Reise. Es ist eine lange Geschichte. Es würde zu lange dauern wenn ich sie erzählen würde. Du warst den ganzen Tag in der Schola und wirst sicher müde sein. Wenn es die Zeit zulässt werde ich von meiner Reise erzählen“.


    Ich wollte Stella nicht langweilen. Sie sah sehr abgespannt aus, und morgen musste sie wieder in die Schola.

    Die Wohnung war sehr geschmackvoll eingerichtet.


    “ Du hast ein sehr guten Geschmack” sagte ich zu Stella. “ Deine Wohnung ist hervorragend eingerichtet. Ich bin richtig Überrascht. Aber du hattest schon immer einen guten Geschmack. Auch deine Kleidung ist sehr Geschmackvoll ausgesucht. Sieht sehr gut aus“.


    Ich setzte mich an den Tisch und wartete bis sich Stella frisch gemacht hatte.