Nach einem mehrminütigen Fußmarsch erreichten sie endlich das große Hafenbecken mit den vorgelagerten Wellenbrechern im Wasser. Hier lagen gut und gerne 40 Schiffe der unterschiedlichsten Bauart vor Anker. Einige griechische Handelsschiffe waren zu finden und auch ein ägyptisches Schiff, mit hohem Bugsteven, das träge in der Dünung schaukelte. Zu diesem führten ihn die die Männer und gingen über die schmale Planke an Bord.
Chimerion sah sich kurz um und erblickte noch einige Seeleute, die hier offensichtlich Wache gehalten hatten. Sie unterhielten sich in der kehligen Sprache ihrer Heimat, von der Chimerion kein bisschen verstand. Wenn es wenigstens griechisch gewesen wäre, hätte er einige Brocken ableiten können, aber mit diesen barbarischen Lauten konnte er nichts anfangen. Wenige Augenblicke später löste sich Yassir vom Haufen der Männer und kam auf ihn zu.
"Und, wie gefällt dir Schiff? Wir dich mitnehmen mit deine Freunde, wenn du willst... Sagen wir alle 1500 Sesterzen".
Chimerion schluckte einen Moment. Das war ganz schön viel Geld, so viel hatte er nicht bei sich, da musste er erst den Schmuck, den er sich angeeignet hatte verkaufen. Doch wo? Einen Moment lang zögerte er. "Gut, ich werde dir das Geld besorgen. Wann legt ihr ab?" fragte er den Ägypter.
Dieser prüfte mit einem Blick am Himmel den Stand der Sonne. "In drei Stunden, wenn dunkel wird. Wir eilig...." antwortete er mit misstrauischer Miene. Chimerion konnte sich denken, dass hier noch krumme Geschäfte abgewickelt werden würden, doch das konnte ihm egal sein. Er musste so schnell wie möglich zu seinen Leuten zurück. Die Zeit war knapp und er hoffte, sie alle noch zu erreichen. Notfalls würde er auch ohne sie abreisen, dachte er für sich und verließ das Schiff in Richtung Marktplatz.