Beiträge von Marcus Terentius Lupus

    Die Familien,...?
    Lupus ´Blick verlor sich ein wenig in der Ferne,...dann meinte er,
    Ja, weißt du, die weiteste Reise von Primus ging bis an die Grenzen zwischen Indien und dem Reich der Serer...die Reise dorthin hat über Land schon fast zwei Jahre gedauert,...
    Er tippte sich an die Nase und meinte,
    Wobei sie zweimal überwintert haben...Dann zuckte er die Schultern und schloß
    Mit Familien ist das so eine Sache,...entweder die Frau macht so etwas mit oder sie läßt es. Primus hatte das Glück eine Frau zu finden die es mitmachte...
    Es amüsierte ihn zu sehen, wie sich Probus gegen die Stirn schlug und meinte,
    Danke, danke,...bei Gelegenheit sollte ich ihm mal schreiben, wie macht sich denn der Gutmensch bei den Praetorianern? Er meinte das ehrlich,...Valerian bei den Praetorianern war ein Widerspruch in sich,...er kannt nur eiskalte und extrem egoistische Praetorianer,Eigenschaften die Valerian völlig fehlten.

    Lupus hörte seinen Namen und sah sich zu Lucius um, der stand vor einem Kerl und schien ihn auf Distanz zu halten.
    Schnell lief er zum Tor und warf sich gegen den Flügel. Das Tor war recht gut geölt und fiel schnell zu. Riegel vor und kurz darauf stand Lupus neben seinem Duplicarius, die Spatha bereits in der Hand.
    Da bin ich Lucius,...was gibt´s?
    Sicherheitshalber warf er einen mürrischen Blick auf den Kerl und hielt ein wenig Abstand zur Stadtwache,...man wußte ja nie...

    War doch klar, daß er wieder davon anfing. Er spürte wie seine Wange zu glühen begannen und war dankbar, daß es noch dunkel war. Es war ihm unangenehm, daß Lucius und Ocellus ihn jetzt ansahen. Er warf sich in die Brust und entgegnete,
    Jede Patrouille kann meine letzte sein Decurio Terentius! Jedoch mache ich mir darüber keine Gedanken,...ich werde meinen Kameraden beistehen bis zu mienme letzten Atemzug.
    Naja, das war ein wenig pathetisch,...aber traf den Kern der Sache.
    Sollte er ihn doch in Ruhe lassen mit dieser Versetzungssache,...er hatte doch einfach nur mal gefragt wie es aussieht,...

    Es war noch recht früh am Tag, deshalb ließ Lupus es geschehen. Probus schien heute mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein.
    Er schnallte sich sein Gladius um und trat an die Liege seines Kameraden.
    Mit der Faust knuffte er ihn gegen die Schulter und meinte,
    Was soll schon passieren?...Wir stehen zusammen, wir fallen zusammen,...ausserdem machen die Burschen keinen besonders fitten Eindruck.
    Dann ging er aus dem Zelt um sich mal ein wenig umzusehen,...konnte nicht schaden.

    Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Probus


    "Was haltet ihr denn von unserer Verstärkung?"


    Lupus sah auf und entgegnete,
    Was meinst du?...ob sie nett anzusehen sind,...oder ob wir ihnen trauen können?
    Man hatte viel gehört vonb diesem Gnaeus Domitius, würde Lupus nicht weiter wundern, wenn unter den Stadtwächtern der eine oder andere Spitzel wäre. Sowas versauerte die Stimmung, zerstörte das Vertrauen...er war skeptisch,...sehr skeptisch.
    ...wir werden sehen...

    Lupus nickte bestätigend und entgegnete,
    Ja,...ich komme aus Roma...und wenn du von Roma aus zu den Alpen ziehst, geht es linksrum nach Gallia Narbonensis und Hispania,...rechtsrum geht es nach Dalmatia, Illyrien und so weiter,...naja und gerade aus geht´s nach Gallia und Germania...linksrum eben...nach Hispania.
    Er sah ob ihn sein Kamerad folgen konnte. Es war schon schwer zu verstehen, denn für ihn wirkte die Reise gerade so als wären sie nur geradeaus geritten.
    ...und in Ostia wurden die Waren zum Teil verkauft,...und zum Teil verschifft nach Sizillien oder Corsica.
    Lupus lächelte und schloß,
    Man nannte das einen kleinen Einkaufsbummel...
    Er sah die Wirkung der Worte und schloß,
    Es gibt Handelsreisen die dauern mehrere Jahre,...
    Dabei verklärte sich sein Blick ein wenig,...Primus war bis nach Indien gekommen, beinahe soweit wie Alexander der Große...

    Lupus versuchte die Fasern des Hühnerfleisches aus einer besonders hartnäckigen Stelle zwischen seinen Zähnen herauszupuhlen. Nachdem es ihm endlich gelungen war sah er Probus an und meinte,
    Ach, weißt du, ich habe Primus einmal nach Linksrum begleitet wie er das so schön sagte.
    Es war eine Handelstour nach Hispania. War eine schöne Reise,...
    Er griff nach seinem Becher und füllte mit Wasser nach,...Frillas Worte waren ihm noch im Gedächtnis.
    Hab´viel gesehen, hab´das Leben in einer Gemeinschaft kennengelernt,es waren große Eindrücke für mich. Damals reifte der Entschluß zu den Equites zu gehen.
    Lupus lächelte Kopfschüttelnd,
    ...obwohl mein Hintern damals arg malträtiert war war ich vom Reiten fasziniert,...was auch an den Spielen lag, die wir damals mit den Pferden gemacht hatten.
    Er sah an Probus vorbei und es war als tauchten vor ihm die Bilder auf,...die Bilder von den Ereignissen vor 5 Jahren.
    Grinsend erzählte er,
    Es waren ziemlich harte Spiele,...Rennen,...dann mußte man so einen Balg in einen markierten Bereich legen,...keine Ahnung wie das hieß,...aber da bin ich zum ersten Mal vom Pferd gefallen.
    Er winkte ab und schüttelte leicht den Kopf,
    Halb so wild,...in Tarraco tauschten wir dann gegen andere Waren und es ging zurück nach Ostia.
    Wir waren drei Monate unterwegs,...hmm...

    Was eine große Leistung für einen verwöhnten Großstadtjungen darstellte. Im Nachhinein erschien es ihm als das größte Abenteuer seines Lebens,...abgesehen von seiner Zeit bei der Legion.

    Lupus folgte Primus und Ocellus ...ein Spezialauftrag...nahezu lautlos glitten sie durch den Wald, vorbei an den Legionären.
    Es bereitete ihm Freude so geschickt durch den Wald zu gehen,...plötzlich bückten sich die beiden vor ihm. Primus gab ihm das verabredete Signal.
    Er nahm den Bogen mit dem präparierten Pfeil und suchte sich eine frei Stelle am Himme, der nicht von Zweigen und Blättern verdeckt war.
    Dann flog der Pfeil jaulend davon.
    Lupus nickte anerkennend,...guter Trick.
    Schnell warf er sich den Bogen auf den Rücken und sah was die beiden anderen machten. Ein Schreck durchfuhr ihn, als er das Ziel der Campagne sah,...sein Freund Probus! Na prima,...dachte er. Sie warteten den letzten Pfeilregen ab und preschten dann auf Probus los...Primus voran,...Lupus, ein wenig gehemmt zum Schluß.
    Ob er sich sehr wehren würde? Primus war nicht gerade dafür bekannt Zimperlich zu sein,...Ocellus...hatte der überhaupt Gefühle?

    Lupus grinst ob der Spekulationen seines Kameraden. Er schüttelte den Kopf und meinte,
    Alles zu seiner Zeit Probus,...alles zu seiner Zeit.
    Er sah wie Probus sich seinen Becher wieder füllte und nickte ihm zu,
    Ich für meinen Teil werde ihr Angebot annehmen,...sie mit allen Sinnen nehmen und genießen,...und wer hierbei der Chef ist,...nun, das wird sich noch zeigen.
    Es wäre nicht das erste Mal, daß Lupus während des Liebesspiels der Partnerin die Initiative überlassen hätte,...wieder und wieder wurde er dafür um so mehr belohnt.


    Er biss noch einmal in das Hühnchen und goß mit etwas Wasser nach...eigentlich war er schon mehr als satt. Er fragte sich ob sie hier auch Gänsefedern hatten?

    Lupusversuchte sich vorzustellen wie es in einem Handgemenge oder Schlachtgetummel vor sich ging. Er dachte daran, daß die Römer immer die wichtigsten Waffen ihrer Gegner kopierten und verbesserten,...so auch das Gladius, welches ursprünglich aus Hispania stammte. Relativ gesehen machte es Sinn, was Probus sagte,...in einem solchen Gefecht schien die Klinge nicht sehr praktisch,...aber die Serer waren kein reines Reitervolk...und sie nutzten die Waffe.
    Da er keine Meinung dazu bilden wollte meinte er nur, Es scheint mir auch eher eine Distanzwaffe zu sein, von Rücken eines Pferdes sich sehr verheerend.
    Das Hühnchen war schmackhaft und das Fleisch weich...
    Auf Probus´Vorschlag hin schüttelte er verneinend den Kopf.
    Es mag sein, daß unser gerrariusius* die Form hinbekommt, jedoch sind diese Schwerter nicht wie unsere gegossen, sondern werden viele hundert Male gefaltet,...
    Er nahm die Hände zur Hilfe und fuhr fort,
    Du mußt dir das so vorstellen,...der Eisenblock wird für die Klinge breitgeschlagen bis er eine bestimmte Dicke hat,...dann falten der Magister,...dort arbeiten Magister an diesen Schwertern,...die äußeren Enden zur Mitte hin und bearbeitet sie weiter bis sie eine gewisse Dicke haben,...dann faltet er sie wieder und wieder...viele Hundert mal!
    Er sah Probus an und schüttelte den Kopf.
    Zeig´mir den gerrariusius, der dazu bereit ist,...solch ein Schwert entsteht in vielen Tagen Präzisionsarbeit.
    Lupus sah Frilla hinher und hörte Probus´amüsierte Frage...er wandte sich ihm zu und meinte,
    Ich habe gerade den Rat bekommen nicht zu sehr dem Wein zu fröhnen und mit vollzustopfen,...rate mal warum?!


    * Schmied

    Lupus sah auf die dargebotenen Speisen und erntete einen schmachtenden Blick von Frilla, welchen er lächelnd erwiederte. Ja,...das würde sicher nett heute Nacht.
    Er sah ihr hinterher und meinte zu Probus,...
    Wir waren bei dieser Waffe aus dem Land der Serer,...nun es ist eine ungewöhnlich lange Waffe,...aber auch sehr scharf...man kann so eine Distanz zwischen sich und dem Gegner bringen welche er mit seiner Waffe kaum zu überwinden mag,...sie bietet klare Vorteile, sowohl zu Roß als auch zu Fuß.
    Frilla kam mit dem Falerner zurück und goß den beiden ein. Sie beugte sich dabei ein wenig zu Lupus herab und flüsterte,
    ...es wäre schön, wenn du nicht allzu abgefüllt wärst,...ich denke doch du willst mich genießen?
    Lupus nickte und meinte,
    Ab jetzt nur noch Wasser Frilla,...und ja,...ich will es genießen!
    Sie zog davon und Lupus grinste Probus an.
    Hat man sowas schon erlebt?

    Es war ziemlich düster hier an der Stelle wo Lupus in Unterholz kauerte. Hinter sich hörte er das leise Schnauben seines Pferdes. Er lächelte bitter,...was hatten sie Waldkampf zu Pferd trainiert,...er dachte an die Striemen im Gesicht verursacht durch Äste und Gestrübb. Nun lag er hier versteckt im Wald mit einem verkohltem Stück Holz in der Hand, welches sie den Milites über den Hals ziehen sollten als Zeichen ihres "Ausscheidens".
    Da,...sie sangen wieder mal,...warum sangen sie eigentlich immer?
    So hörte man sie doch schon meilenweit...
    Er sah auf seine Hände,...sie waren schwarz von einem Gemisch aus Talk und gestoßener Holzkohle,...genauso schwarz wie sein Gesicht,...wie ihrer aller Gesichter.
    Verdammt er konnte Primus nicht erkennen,dabei lag er keine 10 Passus von ihm entfernt. Sein Blick fiel wieder auf die Straße...er hörte das Klirren und Ächzen der Ausrüstung der Milites,...fast taten sie ihm leid...
    Doch wie sagte Primus? Die Legion hatte seit Varus genug Zeit sich auf Waldkämpfe vorzubereiten. Ob sie tatsächlich etwas dafür getan hatten?

    Lupus´Herz schlug hart und laut,sein Mund war trocken und sein Blick fixiert auf die Stelle des Schildwalls in welcher er mit seinem Pferd einschlagen würde.
    Jeder Gedanke daran, daß dies hier ein Manöver war schien wie weggeblasen.
    Er befand sich in einer mörderischen Verband, bereit zum Äußersten zu gehen.
    Es störte ihn fast,. daß vor ihm gehalten wurde und im Zuge der Neuformierung entspannte er sich langsam. Sein Blick glitt über die Legionarii, welche langsam ihre Scuti senkten.
    Kannte er die Männer vielleicht die er vorhin noch zu Tode geritten hätte?
    Sie sahen erschöpft aus, verwirrt, beinahe so wie er selbst.
    Sie waren wie er selbst,...Männer aus einer Legion,...den Göttern sein Dank.
    Beinahe konnte er schon den metallischen Geschmack von Blut schmecken...
    Da,...Probus,...Optio Germanicus Probus. Er hatte seinen teil gut gemacht,...hätte wohl den Angriff kaum überlebt,...denn dort wo er stand war der Duplicarius...Lucius und Ocellus,...sie wären durch die reihen gegangen wie der Schnitter durch die Ähren.
    Den Göttern sei Dank war dies nur ein Manöver...jedoch wie schnell konnte es real werden?
    Um wieviele seiner Freunde und Kameraden würde er trauern müssen?
    Er hob die Hasta und winkte Probus leicht zu,...ob er ihn gesehen hatte?
    Primus stand bei dem Iulier und sie schüttelten sich die Unterarme,...was sie wohl besprachen?

    Lupus winkte lächelnd ab,...es war müßig mit Probus darüber zu streiten.
    Ach, laß´es gut sein, Probus...vielleicht wirst du eines Tages erkennen was ich meine,...daß der Krieg sich durch Geschwindigkeit und darauf basierende überlegene Taktiken entscheiden wird.
    Er nahm ein Stück Brot und strich damit die Suppenschale aus.
    Dann entgegnete er,
    Naja, Kenntnisse habe ich nur aus zweiter Hand. Wir arbeiten zur Zeit mit ein paar Brustharnischen die aus speziell gegerbten Leder hergestellt sind. Sie sind deutlich leichter als unser Hamata und deutlich stabiler.
    Er kaute ein wenig und sagte,
    Sie halten Schwerthiebe und Speerstiche ganz gut ab,...ebenso Pfeilschüsse. Aber was Waffen angeht,...so habe ich einmal eine Waffe in der Hand gehalten, welche unseren um ein vielfaches überlegen zu sein scheint.
    Er nahm seine Hände und Finger zu Hilfe und beschrieb,
    Sie ist etwa ein Zoll breit,...fast 3 pes lang...leicht gebogen und hat einen runden Handschutz. Diese Waffe ist nicht wie unsere aus einem Stück gegossen und geschmiedet,...sie ist gefaltet,...vile hundert Lagen Metall,...ich habe noch nie ein solch schönes, scharfes und vor allem leichtes Schwert gesehen. Es stammt aus dem Osten,...weit,...weit weg,...von einer Insel...

    Lupus folgte im dritten Glied gleich hinter dem Vexillarius und dem Duplicarius.
    Primus vorneweg. Als er die Hasta einlegte taten es ihm alle nach.
    Wie weit wollte er dieses Tempo noch beihalten? Wenn er nicht bald stoppen ließ oder die Richtung änderte würden sie in den Schilderwall hineinrasen.
    Sie waren vielleicht noch 100 passus von den Legionären entfernt.
    Lupus rückte seine Hasta ein und verdeckte seinen Körper mit seiner Parma.
    Das Pferd unter ihm lief und schnaupte. Sie wurden eins,....preschten als tödliche Einheit dem bunten mit Pilae geschützten Schildwall entgegen.
    Die Teria,...im Gegensatz zu ihnen führten sie einen wahren Teufelstanz auf,...mit Klang der Hörner und Kriegsgeschrei preschten sie auf die IV. zu.
    Deren einzig probates Mittel die Formation war.
    50 Passus,...gleich kämen sie in die Reichweite der Pilae.
    Die Teria ließ Pfeile regnen...

    Lupus grinste den Duccier an. Dann nickte er und meinte,
    Brutus,...ich denke wir können uns einen weiteren Ritt sparen.
    Er klopfte dem Riesen auf die Schulter und deutete auf das Pferd.
    Wie man sieht, habt ihr beide alles gegeben.
    Dann kraulte er dem alten Schlachtross zwischen den Ohren und meinte,
    Ich werde dem Cenurio melden, daß du mit deiner Einweisung fertig bist...mach´s gut Brutus!
    Dann zog er das Pferd mit sich weg und band es zu den anderen Pferden an die Gatter.
    Er suchte und fand den Iulier und baute sich vor diesem auf, salutierte und machte seine Meldung.
    Salve Centurio Iulius, Nuntio! Die reiterische Ausbildung des Probatus Duccius Brutus ist beendet. Er ist in der Lage Auf- und Abzusteigen, das Pferd in Trab und Galopp zu bringen, das Pferd zu lenken und zu bremsen...und zu seiner Abwehr mit seinem Gladius vom Pferd aus zu kämpfen.


    Naja, das war das Grundprogramm, welches jeder Legionär beherrschen sollte.