Sim-Off:Kein Stress, Leute. Wir sind zum Vergnügen hier. Eine Reihenfolge gibt's übrigens nicht. 
Caius unterhielt sich mit Celsus, der jetzt Ahala hieß, und sah aus den Augenwinkeln, wie Centho gleich zwei Damen abschleppte. Oder eher sich von ihnen abschleppen ließ. Er grinste schadenfroh drauflos, starrte dann aber plötzlich Ahala entsetzt an.
»Moment. Der Durus? Der Consular Durus? Ach du scheiße.« Caius starrte den Tiberier an.
»Na der wird sicher nicht erfreut sein, wenn er das hier mitkriegt.« Zumindest konnte sich Caius nicht vorstellen, dass ein Consular seinem Adoptivjungen auf die Schulter schlug mit den Worten He Junge, super, so Hahnenkämpfe in der subura find ich klasse. Hier haste nen bisschen Knete für die nächste Veranstaltung. Caius kannte den Tiberier nicht, aber die meisten Politiker in so hohen Ämtern legten besonderen Wert darauf, erst gar nicht mit illegalen Machenschaften in Verbindung gebracht zu werden. Der Typ war sicher keine Ausnahme. Ihm lag auf der Zunge, wie es denn zu dieser Adoptionsgeschichte gekommen war und wieso Celsus nun fast so hieß wie dieser mickrige Gott aus dem Ostblock, aber dazu kam es nicht mehr. War sicher auch klüger, nicht unbedingt hier von der direktesten Direktverwandtschaft zum Consular Tiberius Durus zu reden.
Centho hatte sich inzwischen mit seinen Mädels abgeseilt. Nur widerwillig machten ihm die Leute ein wenig Platz in der dritten Reihe. Und Ahala und Casca schienen auch ganz scharf darauf zu sein, endlich ihr Geld loszuwerden. Caius grinste erst den Tiberier an, dann den Iulier.
»Jawoll. Kommt mit«, forderte er sie auf, schob eine schleimige Dirne aus dem Weg und bahnte sich einen Weg zu Centho. Die Bresche, die sie in den johlenden Kreis um die Hähne schlugen, war jetzt so groß, dass alle bequem sehen konnten. Caius lehnte sich nach rechts und verwickelte einen der Männer in ein Gespräch, wenn man es so nennen konnte.
»Wer gegen wen?«
»Interfector gegen Unguis«, bekam er widerstrebend Auskunft. Der Kerl deutete erst auf den ramponierten Hahn, dann auf den, der keine Schwanzfedern mehr hatte. Der Kerl selbst hatte nur noch ein Auge, das andere war ein schwarzes, nässendes Loch. Und er stank nach Bier und Schweiß. Er betrachtete nacheinander Caius, Casca, Ahala, Centho und dann wieder Caius.
»Wie viel?«
»Zehn zu acht für Unguis. Willst du setzen?« Caius sah wieder in die Arena. Die beiden sahen nicht gerade so aus, als würden sie noch lange durchhalten.
»Die Quote ist zehn zu acht für den da«, informierte Caius seine Kumpel und deutete auf Unguis, die Kralle, die gerade gegen Interfector, den Killer anflatterte.
»Also, ich nicht. Beim nächsten Kampf vielleicht, sofern da nicht ein Halbtoter gegen einen Halbtoten antritt«, sagte er dann zu dem Einäugigen, der grinste und dann lachte.
»Der nächste Kampf ist Umbra gegen Cruor«, erwiderte er.
»Ah«, machte Caius. Der Schatten und Blut galten als Favoriten, das wusste er noch von seinem letzten Besuch hier.
»Also, ich warte bis zum nächsten Kampf. Das lohnt sich ja kaum, hier zu setzen. Die fallen ja beide gleich um. Ach guck, da kommt unser Wein!« Und tatsächlich brachte die Dirne eben vier volle Krüge Wein, die sie jedem reichte.
»Auf eine klasse Wettnacht!« prostete er. Buäh, der Wein schmeckte wie eine verdünnte Mischung aus Nachttopfinhalt und vergorenem Traubensaft. Caius schüttelte sich, grinste und nahm dann gleich noch nen Schluck hinterher.
»Ihr könnt aber setzen, wenn ihr euch traut!«