Beiträge von Caius Aelius Archias

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    In sämtlichen Tabulariumsbeschreibungen das Thema betreffend glaube ich...


    Glaub ich auch. So genau hab ich da nicht nachgeschaut, das war mehr so eine allgemeine Rückfrage, weil ich kein Stück griechisch kann und es so unterschiedlich im System war. Ist. War? :D


    Danke übrigens, Micipsa!
    Hmm... So eine Art Griechischlexikon mit den wichtigsten Vokabeln für die Ägyptenspieler wäre glaub echt gut.

    »Siehst du, dann kommt das hier dran und dann kann man es aufrichten«, sagte Caius zu Katander, der skeptisch dreinsah. Im Hintergrund grasten der Schecke und die Fuchsstute träge im Schatten eines ausladenden Baumes. Der griechische Sklave sah auf den Holzstapel hinunter und runzelte zweifelnd die Stirn.
    »Na also ich weiß nicht«, begann er zögerlich und wenig überzeugt, bis Caius mürrisch die Stirn runzelte und eine abrupte Bewegung mit der Hand machte.
    »Also weißt du was? Dein dauerndes Gemäähre geht mir echt auf den Senkel. Kannst du nicht einmal aufhören, ein solcher Miesepeter zu sein? Ist echt nervig. Und jetzt halt die Luft an und gibt mir den Hammer«, maulte Caius inbrünstig zurück und hielt Katander auffordernd die Hand hin.


    Der Sklave verzog nur kurz das Gesicht und tat dann, wie ihm gehießen. Viel mehr machte er allerdings nicht, abgesehen davon, dass er die Arme vor der Brust verschränkte und Caius untätig zusah, wie er einen rostigen Nagel schief ins Holz trieb. Er sah sich um. Von hier aus konnte man das Meer sehen und das Salz schmecken. Das Gras war grün, die Bäume gesund. Etwa einen habstündigen Ritt nach Osten hin lagen die Stadtmauern von Alexandria. Und sie standen mit einem Haufen Holzbrettern mitten in der Pampa. Das würden sie vermutlich heute Abend noch, wenn er Caius mit seinen zwei linken Händen allein weiterschrauben ließ. Katander rümpfte die Nase.
    »Na schön. Wie kann ich helfen?« fragte er. Caius grinste triumphierend.

    Sim-Off:

    So, musste erstmal das mit der Ernennung klären.


    »Von Iunia Axilla kaufe ich regelmäßig Tinte. Ich weiß nicht, wie sie es anstellt, aber sie scheint die besten Tintenfische im ganzen Roten Meer zu fangen«, gab Caius gut gelaunt zurück und lächelte.
    »Deine Tonwaren kenne ich sicher nur deswegen nicht, weil meine Verlobte selbst eine Töpferei hat. Über Kannen und Becher und Teller und so brauche ich mir also gar keine Gedanken machen, das ist doch auch was.«


    Da fiel Caius ein, dass er seinem Gast noch nichts zu trinken angeboten hatte. Ein kurzer Blick rüber zu den zwei Kannen aus ägyptischem Glas zeigte allerdings, dass es zumindest wassertechnisch eh schlecht aussah.
    »Möchtest du Wein? Trinkst du auch unverdünnt? Sonst musst du mich kurz mal entschuldigen, dann besorge ich neues Wasser unten vom Brunnen«, fragte er Rufus und war schon halb aufgestanden, um entweder nach unten oder zu dem puren Wein hin zu gehen. Die Erklärung, warum Axilla mit dieser Fußgeschichte hausieren ging, besänftigte Caius doch gleich wieder etwas.


    »Nikolaos? Den kenne ich, aber nicht persönlich. Das ist der Arche...dingens von hier. Wichtiger Mann in der Stadt. Du hast es also schon weit gebracht, ich war da noch nicht eingeladen«, erwiderte er und grinste kurz.
    »Seiana unterrichtet Rhetorik, angewandte Sprache und sowas. Philosophiezeugs. Frag mich nicht, das ist nicht meine Welt. Aber du kannst sie ja selbst fragen, wenn du zum Essen kommst. Passt dir morgen Abend?« Fragend blinzelte Caius den germanischen Römer an.
    »Ein halbes Jahr... Joa, doch, ich denke schon, dass sich da was machen lässt. Ich werd es dem Legaten auf den Fall mal vorschlagen, und dann schauen wir weiter. In Ordnung?«

    Sie konnte es nicht wissen, aber Seiana als durchschnittlich zu bezeichnen, war ein Ding der Unmöglichkeit. Zumindest für Caius. Er beäugte noch einmal das rote Teil und nickte dann entschlossen.
    »Jawohl, du hast recht, es wird ihr ausgezeichnet stehen«, pflichtete er Alaina bei. Und im nächsten Moment war der entschlossene Ausdruck von seinem Gesicht verschwunden und machte ein Anflug von peinlichem Entsetzen Platz.


    »Äh, das...nein, also....« Natürlich wollte er das. Aber so sehr, wie er das wollte, wollte Seiana etwas ganz anderes. Nämlich bis nach der Hochzeit warten, was an sich ja auch ganz vernünftig war. Nur eben schrecklich langweilig und zermürbend. Denn dass sie es tun würden, stand schließlich schon fest, und Caius konnte sich echt nicht vorstellen, dass Iuno stinkig war und das Opfer ablehnte, nur weil Seiana keine Jungfrau mehr war. Caius tauchte aus dem Sumpf seiner Gedanken wieder auf und blinzelte Alaina an.


    »Sagen wir so: Das wäre nicht die Kernaussage, aber sie kann schon wissen, dass ich nicht abgeneigt wäre. Eigentlich sollte es nur eine kleine Aufmerksamkeit sein, denn Blumen find ich öde. Außerdem stehen die nur im Weg rum.« Und zwar in seinem, denn Seiana hing ja die meiste Zeit bei ihm rum. Nee, da kaufte er lieber was zum Gucken, auch wenn er wohl hoffen musste, dass das Dingen bis zur Hochzeitsnacht nicht ausgeleiert war und aus prallen Äpfelchen kleine Flaschenkürbisse machte.


    »Äh, ja. ich hätt gern das hier«, sagte er dann zu dem Händler und reichte ihm den roten Fummel. Dann begann das Feilschen. Caius war damals in Rom noch recht unbedarft gewesen, aber wenn er eines in Ägypten gelernt hatte, dann das Feilschen um den Preis. So bekam er Ober- und Unterteil schließlich für achtzehn Sesterzen statt für siebenunddreißig. Als Geld und Ware den Besitzer gewechselt hatten, stand Caius vor einem neuen Problem: Die Erfindung der unauffälligen braunen Papiertüte würde noch Jahrhunderte auf sich warten lassen. Er sah auf den Stoff in seiner Hand herunter und seufzte. Wohin damit?
    »Eigentlich wollte ich dich jetzt fragen, ob ich dich zum Dank auf einen Saft oder einen fortgesetzten Einkaufsbummel einladen kann«, sagte er und betrachtete Alaina.
    »Aber durch halb Alexandrien mit dem hier in der Hand ist auch nicht so vorteilhaft. Ähm... Oder darf ich mir dein Tuch ausleihen?« kam ihm die spontane Idee, Alainas Schultertuch betreffend.

    Ich kann zwar überhaupt kein Griechisch, aber es gibt hier sicherlich jemanden, der es kann.


    Preisfrage: Heißt es Archipyrtan oder Archiprytan? :hmm::idee:


    Die Eintragungen im System widersprechen sich da auch laufend, hier beispielsweise. Einmal in der Sig und dann in den Inschriften.

    Von Natur aus katastrophal hätte vermutlich eher auf Caius zugetroffen, doch das konnte seine neue Bekanntschaft schließlich nicht wissen. Noch nicht. Er grinste ein wenig albern, als sie ihm zuzwinkerte, denn für unzulänglich in Markt hielt er sich selbst nicht gerade. Gut, er kaufte bisweilen unnützen Krempel, aber das hieß ja nicht, dass er den überteuert kaufte.


    Den Hinweis, sie kenne Seiana nicht, fasste er als Startschuss für eine Zusammenfassung auf.
    »Oh, sie ist ungefähr so groß, hat wellige braune Haare...so bis hier etwa...und hübsche braune Augen«, erklärte er Alaina und zeigte zuerst eine Größe, die rund zwei Köpfe kleiner war als er selbst, beim zweiten Mal eine Haarlänge bis auf die Schulter.
    »Und sie ist echt...also...ne echte Wucht.« Caius grinste begeistert.
    »Größer? Meinst du? Nicht dass sie denkt, sie soll zunehmen, weil sie mir so nicht gefällt oder so...« bemerkte er ratlos, darauf bereits wieder lächelnd wegen ihrer Glückwünsche.
    »Danke. Hm. Welches nehm ich denn nun....ich denk, das Rote. Wobei...ouh...wau...was isn das?« sagte er plötzlich und deutete auf ein scharf geschnittenes....Ding, das viele Jahrhunderte später in stark abgewandelter Form als Body bezeichnet werden sollte.

    Caius hatte sich zuvor nicht informiert, was die Farbenpreise in der Stadt anbelangte. Das hatte er Katander überlassen. Deswegen warf er seinem Sklaven nun einen leicht fragenden Blick zu. Katander erwiderte ihn mit einem Nicken (er fand, dass das ein ziemlich akzeptabler Preis war). Caius wandte sich wieder seinem neuen Geschäftspartner zu.


    »Das klingt ganz prima. Ich denke, so kommen wir ins Geschäft.« Er streckte Ánthimos seine Hand hin.
    »Allerdings nur, wenn ich dich mal mit meiner Verlobten besuchen darf. Also, wenn du gerade malst.« Caius feixte. Das würde Seiana sicher gefallen, sie stand ja einerseits auf Kulturkram, andererseits auf Kinkerlitzchen. Und um den Tag dann perfekt zu machen, würde er ihr sagen, dass sie sich eins von diesen Bildern aussuchen durfte. Vielleicht nahm sie einen Akt, dann hätte er auch was zu gucken. 8)


    »Setzen wir einen Vertrag auf? Mein Sklave könnte das übernehmen, es sei denn, du möchtest das koordinieren.« Katander sah Caius anklagend an, sagte aber nichts.
    »Sag mal... Hast du nicht vor kurzem geheiratet?« fiel ihm dann ein. Er meinte, sowas irgendwo auf der agora gelesen zu haben.

    »Na dem hast du es ja gegeben«, bemerkte Caius und grinste ebenso breit wie seine neue Bekanntschaft. Irgendwie lernte er ständig irgendwelche Leute in oder durch peinliche Situationen kennen. Wie damals den einen Flavier, der ihn so an Piso erinnert hatte. Wie hieß der doch gleich? Lucanus. Wie die Wurst. Caius grinste immer noch.


    »Ääh«, machte er ein wenig verlegen.
    »Für meine Verlobte«, erklärte er dann schließlich mit sichtlichem Stolz und reckte das Kinn ein wenig vor. Andererseits war es schon irgendwie ein wenig peinlich, mit einer Wildfremden über Seianas potentiell zukünftige Unterwäsche zu reden. Deswegen nahmen seine Ohren eine noch dunklere Rotfärbung an, während er weiterhin schmunzelte. Ihr Angebiot war zwar sehr freundlich, aber er war ein Mann - und als solcher konnte er das natürlich selbst: Feilschen!
    »Danke, aber mit dem werd ich schon noch fertig. Dir würden also beide Teile gefallen, ja?« vergewisserte er sich.
    »Aber ich finde gar nicht, dass Rot sich mit deinen Haaren beißen würde... Ich finde dich eigentlich ganz hübsch, das Rote würde dir sicher ganz gut stehen.« Caius lächelte treudoof, bemerkte dann, was er gesagt hatte, und hüstelte verlegen.
    »Ähm. Aber das Schwarze wär glaub doch besser... Hm, Seiana hat hellbraunes Haar. Ihr stehen glaub beide Farben. Und ich mag Blau an ihr, aber ich hab noch kein Teil hier in dem Gewühl gefunden, das ein schönes Blau hat...« Ablenkung war der beste Angriff!


    »Ähm. Eng also... Und was ist, wenn sie da nicht reinpasst?« gab er zu bedenken.
    »Wir heiraten bald«, fügte er hinzu, als wäre damit alles klar. Für ihn war es das auch, denn in einer Ehe wurde frau eben auch schwanger, es sei denn, der Mann war nicht grad ein Bringer. Caius hielt sich allerdings natürlich für fähig in dieser Hinsicht. :D

    Caius strengte sich an. Das tat er wirklich. Und endlich sah er diese winzige Unebenheit in der Webung. Für ihn war das allerdings kein Makel als solcher. Viel schlimmer wär es schließlich gewesen, wenn das Ding nur einen Träger oder keine Haken zum Schließen gehabt hätte. Das kleine Fädchen aber, das nicht richtig gewebt worden war, war doch nur eine Lappalie. Er hob eine Braue.
    »Aaaahja. Hm. Na gut. Dann eben den anderen. Oder findest du den schöner? Dann nehm ich einen anderen in schwarz«, sagte er zu Alaina, die sich soeben mit dem Händler anlegte. Caius hob eine Braue. Der Händler tat es ihm gleich. Beide schwiegen, der eine entrüstet, der anderen beeindruckt. Der Entrüstete schnaubte schließlich und wandte sich einfach ab, ohne noch groß mit Alaina zu diskutieren. Vorerst zumindest.


    »Sag mal, Alaina... Alaina wie alleine nur mit a? Ähm. Ja. Was meinst du wegen der Größe?« fragte er sie. Er hatte nun wirklich keine Ahnung, was frau so brauchte. Ob man sowas lieber ein bisschen weiter kaufte, damit man auch nach Zunahme oder Schwangerschaft noch reinpasste, oder ob man es eng kaufte, damit alles eben gut saß und nicht wackelte. Andererseits... Wenn etwas wackeln würde, fänd er das eigentlich gar nicht so schlimm. Caius warf einen kurzen Blick auf Alainas Dekolletté und sah dann hastig wo anders hin. Seine Ohren nahmen eine rote Färbung an.
    »Äh, für eine gute Hand voll... Also fast so wie du, denk ich.« Ein flüchtiger Blick hin zu ihren Wölbungen folgte.
    »Ja. würd ich sagen. Wie bei dir.«

    »Scheiße, nee!« entfuhr es Caius, als er den Namen des Absenders las. Katander hatte ihm einen Brief gebracht, und jetzt hockte er an seinem Schreibtisch und riss das Siegel auf. Lieber Archias, stand da. Tzah! Das war mal wieder typisch für den alten Patrizierschnösel! Trotzdem strahlten die aelischen Augen begeistert auf, während sie von Wort zu Wort hüpften. Caius sog die Neuigkeiten auf wie ein Schwamm.


    Soso, da hatte es den alten Haudegen also nach Rom verschlagen. Die Damen mussten jetzt also einmal mehr auf ihre Tunikasäume aufpassen, während die in Ravenna endlich mal Ruhe hatten. Caius grinste verwegen. Er freute sich tierisch, von dem schon verloren geglaubten Freund etwas zu hören. Das mit den Gerüchten verwunderte ihn zwar ein bisschen, aber wer wusste schon, was Quarto bei Valerian erreicht hatte? Wenn doch nur ein Brief käme, der diese Gerüchte auch endlich zu ihm selbst tragen würde. In der Acta stand sowas ja nicht drin. Caius seufzte tief und holte sich dann einen frischen Papyrus, sowie seinen mürben Schwanenkiel hervor. Dann begann er zu schreiben...

    Caius staunte nicht schlecht. Ein Verwandter von Venusia und Lando, der auf Besuch war und ein Empfehlungsschreiben dabei hatte.
    »Oha, da hast du dich aber gut vorbereitet«, meinte Caius zunächst und schob seine zig Landkarten beiseite. Dann griff er nach dem Empfehlungsschreiben und las es sich durch. Klang echt vielversprechend, der Junge, dachte sich Caius. Vielversprechender als er damals. Aber wenn er selbst das schaffte, dann würde es vermutlich auch jeder andere packen. Caius sah wieder auf und schmunzelte.
    »Liest sich richtig vorbildlich«, bemerkte er, auch wenn er die Bemerkung mit dem Verdienen ganz schön gewagt fand. Aber was soll's, dachte er. Vermutlich wär Caius genauso gewesen. :D


    »Da mach dir mal keine Gedanken, ich kenne deinen Vetter, er liefert mir Marmor. Von Pferden brauchst du als stationarius übrigens keine Ahnung haben, eher als tabellarius. Aber du solltest natürlich schon mal was in der Verwaltung gemacht haben, was du ja hast. Weißt du denn schon, wie lang etwa du hier in Alexandrien bleiben möchtest? Ich dachte bisher nämlich immer, das Museion bietet keine Kurse an, sondern Lehren, die teilweise jahrelang dauern können.« Caius überlegte kurz und kratzte sich über dem rechten Ohr.
    »Meine Verlobte ist für die schola und das Museion tätig, vielleicht kann sie dir da mehr zu sagen. Hast du heute Abend schon was vor? Sonst könntest du zum Essen vorbeikommen. Also nur, wenn du möchtest, natürlich«, fügte er hinzu und lächelte. Seiana wäre sicher auch ganz wild darauf, einen waschechten Germanen kennenzulernen.


    Plötzlich musste Caius Rufus anstarren. Dann färbten sich seine Ohren ganz allmählich rot.
    »Ehm. Äh. Ja. Das war dann wohl...äh, ich, ja. Erschreckend, dass das schon seine Kreise zieht. Oder eher noch«, fügte er hinzu und lächelte ein wenig zerknirscht.
    »Darf ich fragen, woher du Axilla kennst?« fragte er, ohne zu wissen, ob er es durfte. Und ob dieser neuen Entwicklung(en) war das Stellengesucht erstmal unter den Tisch gefallen, bis sich jemand bückte, um es wieder aufzuheben. 8)

    Caius selbst hatte auf unzählige Karten Linien gezeichnet. Er hatte sich die markantesten Namen der Orte gerausgeschrieben, an denen sie vorbeikommen würden. Er hatte alles sehr gut geplant. Katander hatte bei diesen Planungen (zu Elenas Leidwesen) eine zentrale Rolle gespielt. Vermutlich war er deswegen so knerbelig. Anders konnte sich das Caius nicht erklären. Auch ein aufmunternder Blick seitens seiner Flamme konnte dem griechischen Sklaven kein Lächeln auf die Lippen zaubern. Denn der ahnte, dass diese Reise unter der Leitung seines Herrn zu einem mittelkatastrophalen Fiasko ausufern würde. Auch, wenn es jetzt noch harmlos und unbeschwert wirkte. Schließlich kannte Katander seinen Herrn.


    Dementsprechend finster war sein Blick auch, als er Firas' Bemerkung mit der Sonne hörte. Er schürzte die Lippen, faltete die Karte rabiat zusammen und steckte sie achtlos in eine der Packtaschen hinter sich.
    »Bitte sehr. Dann führ du uns«, maulte er Firas an, der dafür gar nichts konnte. Caius erkannte die Gefahr des Kippens der Stimmung. Er grinste und beeilte sich, etwas zu antworten.
    »Gut, dass wir dich dabei haben, Firas. Aber wir wollen ja gar nicht zum Wasser. Wir wollen ja zu den Pyramiden. Also, zumindest nachdem wir die erste mansio in....schpecktiert? haben. Äh, ja. Dann man los!« gab er das Zeichen zum Aufbruch und drückte seinem Pferd die Schenkel in die Seiten. Allerdings nicht, ohne zuvor Axillas frauliche Beine mit einem verstohlenen Blick zu mustern. Rrrr. Damit sie aber gar nicht erst auf falsche Gedanken kam (und Seiana auch nicht...), fügte er mit leicht roten Ohren etwas an.
    »Ähm. Du, äh...solltest aufpassen, dass du dir da keinen Sonnenbrand holst. Diese Dinger hier sind übrigens echt praktisch. Sie nennen sie Röhren oder so«, sagte er und deutete auf seine dunkelbraunen Beingewänder, die sehr viel später nicht nur bei Reitern in Mode kommen und als Hosen bezeichnet werden sollten. Die Krönung an Caius' Aufmachung allerdings war ein breitkrempiger Strohhut, der ihm das Aussehen eines hispanischen Feldarbeiters während der Siesta verlieh.


    Caius lenkte sein Pferd an das Axillas heran.
    »Pssssst...das mit dem Gedicht hat übrigens hingehauen«, meinte er leise und feixend. Seiana befand sich noch auf Höhe der Sklaven.
    »Allerdings nicht so, wie ich das eigentlich wollte. Ja gesagt hat sie aber trotzdem.« Er grinste wie ein Honigkuchenpferd.


    Inzwischen hing Katander auf seinem Pferd wie ein Mehlsack. Er ließ die Zügel schleifen und sah finster vor sich hin. Sein Tier bewegte sich von ganz allein zu den anderen. Bald war Firas mit ihm auf gleicher Höhe.
    »Mir langt es jetzt schon«, maulte er miesepetrig vor sich hin.

    So teuer....wie teuer? Caius blinzelte ein wenig irritiert, weil Ánthimos keinen Preis nannte, sondern nur von teuer sprach. Eigentlich war der Gedanke gar nicht so schlecht, die Farben direkt von einer Mischerei zu beziehen - immerhin mussten die ja keinem Regen stand halten, denn sie waren ja für das Interieur bestimmt. Andererseits gab es hin und wieder Leute, die tatsächlich ihre Häuser bunt angemalt haben wollten - von außen. Aber seitdem Caius in Alexandria lebte, wunderte ihn nichts mehr. Die Griechen und Alexandriner waren sehr eigen, was das betraf. Caius legte fachmännisch eine Hand ans Kinn und dachte nach. Aber es würde sich ohnehin nichts ohne den Preis entscheiden.


    »Was wäre dein Preis pro Topf?« fragte er daher noch einmal.



    Caius brütete über seinen Karten. Ein langes Lineal lag quer darüber. Gerade zog er mit roter Tinte einen Strich zwischen zwei Oasen, als es klopfte. Er erschreckte sich so sehr, dass er zusammenzuckte - und aus seinem geraden Strich wurde eine verwackelte Linie.
    »Hrm!« machte er verärgert über sich selbst, sah dann aber auf, als er Besuch bekam.
    »Salve! Du schickst den Brief nach Hause?« Er warf einen Blick auf den Brief.
    »Germanien! Da bist du aber weit weg von daheim... Naja, wenigstens hast du es wärmer, da liegt jetzt sicher meterhoch der Schnee«, meinte er freundlich.


    »Das macht dann zehn Sesterzen.« Bei der nächsten Frage hoben sich Caius' Brauen.
    »Setz dich ruhig. Ich bin der PeVau. Caius Aelius Archias. Du bist ein Duccier? Dann bist du mit Venusia verwandt? Und wegen der Arbeit...was hast du dir denn so vorgestellt?«

    »Oh. Äh. Klar«, erwiderte Caius, als die Blonde ihm die Sachen aus der Hand nahm und fachfrauisch beäugte. Er ließ die Hände sinken und prägte sich ein, worauf eine Frau beim Kauf von, äh, solche essentiellen Dingen achtete. Dann deutete die Frau auf einen Punkt im Stoff. Caius beugte sich ein wenig vor. Doch er sah nichts. Vielleicht, weil das Ding schwarz war? Er sah noch genauer hin.
    »Ah...also... Hm, nein, ich sehe nicht. Wo denn?« fragte er und blinzelte sein gegenüber an.
    »Ach, ich bin übrigens Caius Archias. Von den Aeliern. Freut mich, dich kennenzulernen, ääh....?« Mit großen Augen blinzelte er.
    »Heda, willst du das nun kaufen oder nicht? Mal schön die Flossen mit der Ware wieder auf den Tisch. Ihr beide!« schnauzte in diesem Moment der Händler, der mit einer Hand herumgestikulierte.