... hatte die Nachricht von dem Brand auf einem ihrer vielen Landgüter die Herrin erreicht, worauf sie mich wiederum sofort losgeschickt hatte zu klären, was genau dort geschehen war. Also machte ich mich auf den Weg nach Antium, wo das besagte Gestüt zu finden war. Der Blitz hatte des nachts, während eines schweren Unwetters, dort eingeschlagen worauf es völlig nieder gebrannt war. Zehn von insgesamt zwanzig Pferden fanden den Tod in den Flammen, ebenso wie vier Sklaven, bei dem Versuch sie zu retten. Zusammengerechnet wohl kein großer Verlust für die Herrin, hatte sie doch anfangs nicht einmal gewusst von welchem Gestüt überhaupt die Rede war. Aber gut, letzendlich ging es darum sich vor Ort ein Bild von dem Ausmaß der Schäden zu machen und deshalb schickte sie mich dorthin. Leider war es mir auf dieser Reise nicht vergönnt 'meine' Tilla an meiner Seite zu haben und so schickte ich mich an, nach getaner Arbeit möglichst schnell nach Rom zurück zu kehren. Tja, nur etwas anders als geplant, hatte ich unvorhergesehener Weise noch "etwas" im Gepäck. Aber der Reihe nach! Davon wollte ich er Herrin ohnehin gerade berichten, nachdem ich mit einer Verbeugung ihr Gemach betreten hatte:
"Salve Herrin! Ich bin zurück aus Antium, um dir Bericht von dem Brand zu erstatten", grüßte ich und wartete einen Moment, bis sie mir ihre Aufmerksamkeit schenkte und ich weiter sprechen durfte:
"Herrin leider bringe dir keine besonders guten Nachrichten aus Antium. Bei dem Unwetter, vor etwa drei Wochen, muss ein Blitz die Ställe in Brand gesetzt haben.", versuchte ich den Hergang so weit wie möglich zu rekonstruieren: "Das Feuer muss ziemlich schnell und heftig um sich gegriffen haben, nachdem zuvor wochenlang die Sonne geschienen hatte und alles Brennbare reichlich Nahrung bot. Zehn deiner Pferde konnten nicht mehr gerettet werden, die übrigen zehn Pferde habe ich nach Ostia verlegen lassen. Ich hoffe das war in deinem Sinne", erklärte ich meine eigenmächtige Handlung denn es war aus meiner Sicht das Beste, die Tiere auf das elterliche Anwesen der Herrin zu bringen und damit kam ich auch fast schon zum Schluss: "Das Haupthaus, sowie die übrigen Gebäude und die Unterkunft der Sklaven sind bis auf die Grundmauern abgebrannt. Außerdem sind vier von den zehn dort lebenden Sklaven, einschließlich Caecus der Verwalter bei dem Versuch ums Leben gekommen, die Pferde zu retten. Von den überlebenden Sklaven, habe ich fünf dort zurück gelassen um nach dem Rechten zu sehen und bis du entschieden hast, was weiter geschehen soll. ", endete mein Bericht und ich holte tief Luft. Wenn meine Herrin genau mitgezählt hatte müsste sie nun darauf kommen, dass ein Sklave in meiner Aufzählung fehlte. Da ich aber ihre grauen Zellen nicht über Gebühr beanspruchen wollte, löste ich die Rechnung schnell auf, indem ich räuspernd zur Seite trat und abschließend noch hinzu fügte: "Das hier ist übrigens Mara. Sie war die einzige Magd auf dem Anwesen und naja, … nachdem dort nicht mehr viel steht und der Wiederaufbau sicher dauern wird, dachte ich es sei das Beste, sie mit nach Rom zu nehmen." Noch eine eigenmächtige Entscheidung meinerseits. Was soll´s. Ich zuckte entschuldigend mit den Schultern und schob Mara sanft nach vorne, damit die Aurelia sie in Augenschein nehmen konnte.
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"Salve Herrin!", grüßte Mara mit zitternder Stimme und machte eine tiefe Verbeugung, bei der sie fast aus dem Gleichgewicht geraten wär. Nach einem kurzen Straucheln fing sie sich gerade noch, worauf sie hastig den Kopf und den Blick ganz weit nach unten senkte. Das Mädchen war sichtlich nervös und etwas verstört und wäre am liebsten im Boden versunken. Kein Wunder. Nachdem sie gut drei Jahre lang auf einem friedlichen und abgelegenen Anwesen bei Antium gedient hatte, war Rom und der ganze Trubel hier doch etwas viel für sie. Entsprechend unwohl fühlte sie sich in ihrer Haut, noch dazu die musternden Blicke der Herrin deutlich spürend und nicht wissend, was nun weiter mit ihr geschehen würde.