Mit einem Blick zur Seite hin stellte ich fest, dass Cato es mir gleich tat und ebenfalls etwas Schutz vor dem Regen an der Hauswand suchte. Dieser Regen hatte uns wirklich noch gefehlt. Aber vielleicht war das ja auch ein Zeichen der Götter … über die Trauer um den Tod des Kaisers? … Konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen. Jedenfalls würde der Regen verhindern, dass sich die Menschen auf Dauer draußen aufhielten und das wiederum könnte verhindern, dass sich die Lage noch mehr zuspitzte. Puh, auf dem Forum vorhin gings ganz schön drunter und drüber Aber zum Glück waren wir aus dieser brodelnden Menge heraus. "Ja, so ein Tag wie heute muss nicht so schnell wieder kommen … und du hast Recht. Uns kann es wirklich egal sein, wer im Palast herrschen wird … solange er nur gut und lange genug regiert ….", murmelte ich zunächst eher gedankenverloren auf seine Worte hin, bis mich Catos eigentliche Frage wieder aus meinen Gedanken riss.
Die Gens Aurelia …aus Mantua? … Bisher war mir gar nicht bewusst gewesen, dass die Gens auch dort einen Wohnsitz haben könnte. Zumindest hatte ich noch nichts davon gehört, was aber nichts zu bedeuten hatte. Vielleicht irgend ein entfernter Familienzweig? Obwohl, so bekannt und einflussreich wie die Aurelier waren, besaßen sie mit Sicherheit überall Villen und Ländereien und man kannte sie sicher bis weit über alle Grenzen hinaus. "Kann sein, ja. Wie kommst du gerade auf Manuta? … Ich selbst war noch nie dort und weiß daher nicht genau, wer alles von der Gens in Manuta lebt. ... Kennst du die Aurelier näher ? … und keine Ursache, ich habe Christa gern geholfen. ", erwiderte ich ihm und sah ihn fragend an.
Da bemerkte ich aus den Augenwinkeln, wie auch schon Christa wieder auf uns zu kam. Hoppla! Wie lange hatten wir eigentlich schon gewartet? … oder hatte sie sich so beeilt? Irgendwie hatte ich heute überhaupt kein Zeitgefühl. Wie auch, wenn so ein Ereignis wie der Tod des Kaisers sogar die Welt anzuhalten vermochte. Anscheinend hatte sie ihren Auftrag erledigt und wir konnten nun alle nach Hause gehen. Na ja, nur wie jetzt? … So einfach war das plötzlich gar nicht mehr. Ich hatte ihr ja versprochen sie zu begleiten, aber das bräuchte ich ja nun nicht mehr da Cato nun hier war.
"Das ging aber schnell. Haben dich die Torwachen also nicht unnötig lange mit Fragen aufgehalten? … Ja, wir haben uns ganz gut unterhalten", begrüßte ich Christa wieder und antwortete gleichzeitig auf ihre Frage. Ich für meinen Teil und empfand das Gespräch mit Cato jedenfalls so, auch wenn wir bei dem strömenden Regen wohl beide nicht gerade sehr gesprächig gewesen waren.
"Na ja, … hmm ... nun denn, …dann wäre ja alles erledigt …", fasste ich dann wortgewaltig zusammen und blickte die beiden lächelnd und erwartungsvoll an. Verabschiedung hier, oder gemeinsames Geleit nach Hause? Jetzt da Cato hier war, wäre meine Hilfe sicher überflüssig. Obwohl ich selbstverständlich auch gerne Christa nach Hause begleitet hätte. Schließlich hatte ich nicht jeden Tag so eine ... "Begegnung der hübschen Art". Entscheiden wollte ich das aber nicht. Also wartete ich einfach mal ab, wer von den beiden zuerst was sagen würde ...