Beiträge von Hektor

    Hab ich bereits erwähnt, dass ich diesen be ...pffff … also diesen Plan meiner Herrin nicht kommentieren möchte?


    Hatte ich wohl und das war auch besser so. Brachte ja nichts - außer Scherereien. Aber die hatte ich auch so schon. Ich hatte nämlich schon beim betreten der villa das dumpfe Gefühl, dass ich beobachtet wurde. So ein heimlicher Beobachter, der mir im Rücken saß. Und was soll ich sagen? Mein Gefühl hatte mich mal wieder … voll getäuscht!


    Puff ...


    Nach hinten schauen und nach vorne rennen geht nun mal nicht lange gut und schon gar nicht mit einem zappelnden Teppich auf der Schulter.


    Und so lag ich auch schon fluchend am Boden, um mich herum flatterten weiße Laken und ich wusste beim besten Willen nicht, wie mir geschah. Ich wusste nur eines, dass der Teppich eben recht unsanft neben mir auf dem Boden aufgeschlagen war. ups…


    Ich versuchte mich so schnell wie möglich auf zu rappeln und war im Begriff, mich gerade neu zu orientieren, da … wurde ich völlig unvermutet von einem Schatten angegriffen.


    Beim Zeus, die Barbaren, der plebs oder irgend welche Invasoren hatten Rom und die villa Aurelia überrannt!, schoss es mir spontan durch den Kopf. Nein halt! … das war doch, "Bei den Göttern! … TILLA … was? … Du meine Güte, Mädchen … ich … ich freu mich …. ja auch! … ich, du, … ich krieg bloß kaum Lffffft... du", keuchte ich als ich realisierte, wer mir da so herzlich um den Hals gefallen war und mir regelrecht die Luft abdrückte.


    Ich umarmte nun auch Tilla und hielt sie hoch, drehte mich kurz mit ihr und freute mich wahnsinnig das stumme Mädchen nach so langer Zeit unversehrt und gesund wieder zu sehen. "Tilla! Du siehst gut aus! … ich freu mich so, dich wieder zu sehen", rief ich lachend aus und da fiel mein Blick auf die vielen Laken und eben auch auf die zappelnde Teppich-Rolle.


    "Oh! …. Ehm, … Tilla … warte mal kurz! …", mit diesen Worten stellte ich Tilla zurück auf dem Boden schnappte mir den zappelnden Teppich und schulterte ihn hastig über die Schulter … AUA … sag mal spinnst du? …was ist denn los? Sind wir schon da? Lass mich raus!!


    Das fast unhörbare Gekeife meiner Herirn ignorierte ich mal geflissentlich. "So, jetzt! … ehm … und? … wie geht es dir? … was machst du denn da Tilla?", fragte ich hastig und setzte grinsend meinen treuherzigsten Blick auf. Schließlich versuchte ich nur das Malheur mit dem Teppich zu überspielen, da niemand erfahren durfte, dass Aurelia Prisca da im Teppich steckte.



    [SIZE=7]edit: Fehlerteufel[/SIZE]

    Ich enthalte mich mal besser mit einem Kommentar zu der Idee meiner Herrin und tue das, wofür ich da bin - Ihren Leib bewachen.


    Na ja, besser gesagt trug ich ihn - eingewickelt im Teppich und geschultert - in die villa Aurelia und hoffte, dass uns auf dem Weg zu ihrem cubiculum möglichst niemand über den Weg lief. Gut, an Leone musste ich vorbei, doch den ließ ich mit einem schnellen Spruch: "Jasu Leone, wie geht´s? … Wir sind wieder da! … Du tut mir leid, ich muss dann mal wieder los …" einfach an der porta links stehen.


    Nun ging es weiter durch das atrium und mich beschlich kein gutes Gefühl. Ob die Herrin genügend Luft bekam? Ich kniff vorsorglich mit meinen Fingern genau in die Stelle, an der ihrpuga anliegen musste. ….."mmmh AU! Lass das!"


    Ah, alles bestens! Man konnte sie zwar kaum hören, aber wenigstens lebte sie noch. "Jaa, ganz ruhig! Wir sind ja gleich da!", antwortete ich grinsend zum Teppich hin gesprochen und tätschelte noch einmal genüsslich genau diese Stelle. Tja, wann hatte ich schon mal die Gelegenheit, das bei meiner Herrin zu tun.


    Nach außen hin mochte ich vielleicht gerade ein recht seltsames Bild abgeben >> Redet mit einem Teppich und tätschelt ihn dabei ganz liebevoll … ? Egal - Nur gut, dass mich niemand sah … oder?

    Endlich! ...Der Tag der Abreise war gekommen! Schneller als ich gedacht hatte sollte es zurück in die Heimat gehen. Allerdings hatte ich mir diesen Tag ganz anders vorgestellt. Ich stand noch immer im Stall neben Ikarus, der bereits ungeduldig mit den Hufen scharrte und betrachtete versonnen den kleinen Delfin aus Holz, den mir Tilla mit auf die Reise gegeben hatte. Noch nie hatte mir jemand etwas geschenkt und umso wertvoller war diese kleine Holzfigur und mit ihr das Mädchen für mich geworden. Sie fehlt mir… Meine Finger strichen sanft über die Schnitzerei , die ich seitdem immer in einem Lederbeutel um den Hals bei mir trug. Ich hatte auch ein kleines Geschenk für Tilla gekauft aber ob es so wertvoll sein konnte wie diese kleine Figur? Hoffentlich geht es ihr gut in Rom und das wir uns dort bald wieder sehen … uns alle wieder sehen in der Heimat. Hoffte ich für mich und stellte im selben Atemzug erschrocken fest ...


    .... wie kann ich Rom nur als meine Heimat bezeichnen? Ich konnte es - zumindest mehr als dieses öde Land hier, in dem ich mich absolut nicht wohl geschweige denn zu Hause fühlte. Obwohl es für andere wiederum Heimat, Familie und ein Leben bedeutete. Mein Blick schweifte gedankenverloren durch die geöffnete Stalltüre hinaus auf den Platz, wo sich die anderen bereits zum Aufbruch versammelt hatten hin zu einer ganz bestimmten Person. ...Siv!... In meine Augen lag Bewunderung für die stolze Germanin, die den Mut den bewiesen hatte - den ich wahrscheinlich niemals aufbringen werde - zu fliehen um endlich frei zu sein. Hier war ihre Heimat und hier gehörte sie hin. Doch stattdessen wurde sie nun gegen ihren Willen zurück nach Rom gebracht. Ich mochte gar nicht daran denken, was dort vielleicht mit ihr geschehen würde. Warum tut man ihr das an, warum … tut man uns allen das an?


    Wir waren eben alle nur Sklaven und niemand scherte sich wirklich um das was unsere Herzen bewegte. Da mochten sich die Herrschaften noch so freundlich und gönnerhaft uns gegenüber geben, für uns sorgen und uns vorgaukeln sie wären unsere Freunde wenn sie uns an den Saturnalien Geschenke machen … und ... und …und....grrrrrrrrrr! ...was ändert das schon? Letztendlich nahmen sie uns die Freiheit, unseren Willen und damit unser Leben! In meinem Gedanken lag mit einem Mal soviel Verbitterung und Hass wie nie zu vor. Ich erschrak über mich selbst wie ich da alleine stand und die Hände zu Fäusten ballte, bereit sie gegen die Römer einzusetzen - so wie ich es damals als Soldat getan hatte. Und da wusste ich es wurde Zeit zu gehen … jetzt oder nie ...


    Noch einmal betrachtete ich den kleinen Holzdelfin, atmete tief durch und gab meinen einzigen Schatz vorsichtig in den Beutel zurück. Dann nahm ich die Zügel in die Hand, führte Ikarus aus dem Stall und schwang mich auf seinen Rücken. "Auf Ikarus! … los jetzt…", rief ich dem treuen Pferd zu und hieb ihm die Fersen in die Flanken. Den ganzen Weg den wir gekommen waren zurück… In die Heimat! … pah! … Besser dort wie hier, ... aber niemals wird diese Stadt eine Heimat in meinem Herzen werden …



    Sim-Off:

    sorry, dass nicht mehr von meiner Seite kam. Aber ich hatte in letzter Zeit einfach zu viel um die Ohren :( ......ummelden geht...

    Etwas später als die anderen erreichte auch ich das Anwesen der Aurelier. Zum Glück war der beschriebene Weg nicht allzu schwer zu finden gewesen und zur Not hätte ich mich auch durchfragen können. Das ist es also?!, seufzte ich im Gedanken und betrachtete die villa, die zwar prächtig anzusehen war, aber bei weitem nicht an das Anwesen in Rom heranreichen konnte. Rom! … oh ja, … beinahe!, wäre mir das hier erspart geblieben, dachte ich und seufzte erneut, während ich mich aus dem Sattel schwang und Ikarus an den Zügeln weiter führte. Ja, fast hätte ich umkehren und, mit Funeribus zusammen, zurück nach Rom reisen dürfen.


    Dieser hatte sich unterwegs, in einer der Raststätten, tatsächlich eine Vergiftung zugezogen und konnte und wollte nicht mehr weiter reisen. Ich persönlich war ja davon überzeugt, dass es dieses Pökelfleisch gewesen war, von dem - außer Funi - niemand essen wollte. Sogar der Hund des Wirtes, dem ich heimlich ein Stück davon hingehalten hatte, verschmähte es. Aber diese Römer mussten ja alles in sich hinein stopfen, was irgendwie nach etwas Essbarem aussah. Selbst schuld! Im Gegensatz zu Merit war der aurelische Klient allerdings in der Lage, selbst zu entscheiden was er wollte und was er tat. Also weigerte er sich partout, sein Bett zu verlassen und jeder Versuch, ihn mit Worten und Händen dazu bewegen zu wollen endete damit, dass er wie leblos in sich zusammen sackte und den Sterbenden mimte.


    Es half nichts, dieses Spiel ging immer so weiter. Er wollte einfach nach Rom zurück und ich sollte ihn dorthin begleiten. "Ja-ja-ja-ja!" Innerlich jubilierte ich zwar, aber nach außen hin tat ich natürlich so als wäre ich traurig nicht wenigstens einmal Mogontiacum gesehen zu haben. Das war wohl auch mein Fehler, denn dummerweise kam zwei Tage später eine römische Reisegruppe vorbei, die sich auf dem Himweg nach Rom befand. Dieser Gruppe wollte sich Funeribus nun anschließen und er entschied spontan, dass ich den anderen nach Mogontiacum folgen sollte.


    Er meinte es anscheinend gut mit mir. Tja, Pech gehabt. Nun war ich also hier in diesem Land der Barbaren und das fast noch zeitgleich mit dem übrigen Gefolge. Hoffentlich bedeutete der Ausfall von Funi jetzt nicht, dass wir alle gezwungen wären, bis zum Ende des Tribunats von Ursus hier aus zu harren Das befürchtete ich zwar, aber vielleicht würde sich für unserer Rückreise ja eine Alternative finden lassen. Zur Not flüchte ich einfach, scherzte ich im Gedanken und dachte nicht weiter darüber nach, warum ich die Gunst der Stunde nicht genutzt hatte, als ich noch alleine hinter dem Tross her geritten war. Was soll´s? … ich bin wohl zu brav … "Salvete!", grüßte ich die ersten Personen, die mir vor der aurelischen villa über den Weg liefen und führte Ikarus weiter zu den Stallungen, um mich dann irgendwo und irgendwie nützlich zu machen.

    Zitat

    "Siv, Hektor, wo seid ihr?"


    Wo ich war?… Im Land der Träume! … Kein Wunder. Der Tag war anstrengend genug gewesen. Zuerst der schleppende Ritt im Tross voran …. Dann der rasend schnelle Galopp neben Siv her bis zu dieser Herberge … und wieder alleine die halbe Strecke zurück zu den anderen … nur um letztendlich wieder im zähem Tempo zurück zu dem Gasthaus zu reiten … Also ich für meinen Teil hatte genug für heute! … Schon ein paar Meilen vor dem Rasthaus entschlief ich selig auf dem Rücken von Ikarus, gehüllt in die Decke die ich mir wieder umgelegt hatte und so verpasste ich unsere Ankunft und alles andere völlig. "chrrrrrrrrrrr … chrrrr … chrrr"


    … Und ich lag auf einer grünen Wiese und über mir die strahlende Sonne, die mich wärmte. .. In meinen Händen hielt ich den hölzernen Delfin, den ich immer wieder zwischen meinen Fingern drehte…. Eine Erinnerung zurück an schöne Tage am Meer …


    Jedenfalls war ich weit weg von all dem, was augenblicklich um mich herum geschah! Weit weg von der Reisegruppe, die eben die Herberge erreichten und auch weit weg von den Stallburschen, die sich augenblicklich daran machten, die Pferde der Aurelier auszuspannen, um sie in den Stall zu führen.


    "Wo sollen die Pferde denn hin, Bruno?", fragte der Eine.


    "Ganz nach hinten in die letzte Box, Ansger. Dort regnet es nicht durchs Dach. Die gehören nämlich dem Römer! Muss ein Adeliger sein, oder so was ähnliches. Irgend ein hohes Tier aus Rom jedenfalls, denn er reist mit einem ganzen Harem … hast du gesehen? ", erklärte Bruno ganz geschäftig ohne zu wissen von wem oder was er eigentlich sprach.


    "Nee hab ich nicht, aber was anderes Bruno!", meldete sich Ansger wieder. "Ich glaub, da auf dem Pferd sitzt noch Einer!"


    "Was ist los?", fragte Bruno zurück und glaubte sich verhört zu haben.


    "Na da sitzt noch einer drauf und schläft!", bestätigte Ansger seine Entdeckung und deutete auf Ikarus.


    "Stimmt! … gibt’s denn sowas? Der schläft tatsächlich! ...", konnte Bruno nur kopfschüttelnd darauf erwidern und rüttelte ergebnislos an meinem Bein. "chrrrrrrrrrrr … chrrrr … chrrr"


    "Und was machen wir jetzt mit ihm? Tragen wir ihn in die Herberge?", schlug Ansger vor und kratzte sich am Kopf.


    "Spinnst du?! So schwer wie der Kerl aussieht, verrenk ich mir doch nicht den Rücken! Lass ihn einfach drauf sitzen! Den finden die schon, wenn sie nach ihm suchen.", entschied Bruno einfach und winkte ab.


    "Wie du meinst Bruno", erwiderte Ansger achselzuckend und griff nach den Zügeln von Ikarus, um ihn zu den anderen Pferden zu führen.


    So wanderte ich also zusammen mit den Pferden in den Stall der Herberge … selig träumend und unbewusst in der Gewissheit, dass ich am nächsten Morgen wohl von allen der Erste im Sattel sein würde …

    Zitat

    "Nicht ein Sinn Medicus holen. Merit zu bringt zu Medicus. Nicht sie bleiben hier."


    "Hm?!.." Immer noch etwas verwundert starrte ich Siv an. Wir schienen beide das gleiche zu wollen, aber wir redeten wohl gerade etwas aneinander vorbei. War ja auch nicht weiter tragisch und so nickte ich zu ihren Worten. "Ja, das will ich auch! Wir werden Merit zu einem Arzt bringen, aber …" Weiter kam ich nicht, da Aurelius Ursus mir etwas zu rief.


    Zitat

    "Wozu eine Karte, Hektor? Siehst Du diese breite, gepflasterte Straße? Dies ist eine Römerstraße. Sie führt unweigerlich an Ansiedlungen vorbei. In regelmäßigen Abständen gibt es Gasthäuser. Bleib auf der Straße oder zumindest in ihrer Sichtweite. Dann kannst Du Dich nicht verirren und hast gleichzeitig die Gewißheit, bald auf Menschen zu treffen." ... "Nimm Siv mit. Dies ist ihre Heimat, sie spricht die Sprache dieser Menschen...


    Während ich mir seine Belehrung anhörte, beugte mich zur Seite und sah auf den Boden hinab. Und siehe da! Ich sah hauptsächlich Matsch und Schlamm! … Aber darunter musste sich zweifellos eine befestigte Straße befinden, was man an dem Scharren der Hufe unserer Pferde heraushören konnte. Wir waren also auf einer Straße und hatten uns noch nicht verritten. Sehr gut! Ich nickte bedächtig und hatte auch keinen Zweifel daran, dass wir irgendwann auf eine menschliche Behausung treffen würden. Trotzdem wäre mir wohler gewesen, wenn ich auch das umgebende Terrain etwas besser gekannt hätte. Wer wusste schon wofür es gut gewesen wäre und so blieb mir nur die Hoffnung, dass die Römer dieses Gebiet auch ausreichend befriedet hatten.


    Aber vielleicht waren meine Bedenken auch hinfällig mit seiner Entscheidung, dass Siv mich begleiten solle. "Sehr wohl, Herr… wir werden also die Straße im Auge behalten!", schloss ich mich Urus´Worten an und nickte erneut. Während Siv nun letzte Anweisungen erteilte, schälte ich mich derweil aus der wärmenden Decke die ich mir - zusätzlich zu meinem Umhang - umgelegt hatte und warf sie zu den anderen Decken auf den Wagen zurück. Bei recht zügigem Ritt würde sie mich nur behindern, aber würde Siv mir überhaupt folgen können? … Oh ja, und wie sie könnte! Ich hatte augenblicklich keine Zweifel mehr als sich sah, wie Siv sich auch schon flink und auf ihr Pferd schwang und mit wenigen Sätzen zu mir aufschloss. Warum musste ich bei ihrem Anblick ausgerechnet an die sagenhaften Amazonen denken? …


    ... und wie gerne hätte ich den schönen Gedanken um diese faszinierenden Frauen nun weiter gesponnen, doch dazu blieb mir jetzt keine Zeit mehr. "Ich hoffe, du kennst dich hier besser aus wie ich …" schickte ich lächelnd vorweg und dirigierte Ikarus an den Zügeln auf den Weg, der nun vor uns läge . "…also ... einfach nur dieser Römerstraße hier folgen ... richtig?", grinste ich schließlich und gab Siv mit einem Augenzwinkern zu verstehen, dass ich ihr gerne folgen würde wenn sie einen besseren Weg kannte. Dann hieb ich mit den Fersen in die Flanken meines Pferdes und trieb es so die Straße entlang. Fast wäre Ikarus, wegen des matschigen Belages auf den Pflastersteinen, dabei noch ausgerutscht. Doch im letzten Moment fing er sich und mit einem beherzten Satz nach vorne, entfernten wir uns auch schon von der restlichen Reisegruppe ...

    Zitat

    Original von MIR
    "Soll ich vorausreiten und nach einem medicus Ausschau halten?"


    Hab ich gerade 'Ich ganz alleine' gesagt? Vielleicht wären zwei ja auch besser? Wo sind wir hier überhaupt? kam mir erst danach in den Sinn. Wir waren in Germanien und ich ... hatte eigentlich keinen blassen Schimmer, wo genau wir uns im Augenblick befanden. Naja, den Weg da entlang reiten solange man ihn erkennen konnte und darauf hoffen, dass dieser irgendwo hinführt. Das war also mein Plan.


    Zitat

    Original von Siv
    Jetzt aber schüttelte die Germanin den Kopf, was sowohl an Hektor als auch an Caelyn gerichtet war. "Hektor, nein. Du nicht wegreiten, nicht macht Sinn das. Merit müsse weg, weg von kalt und nass. Und Caelyn, Wagen ist gut. Ist gut Merit zu bringen zu Hilfe.".


    Macht keinen Sinn? Wie meint sie das denn jetzt? Einen Arzt zu holen wäre doch nie verkehrt.Etwas verwundert schaute ich zu Siv. Sie war Germanin, sie müsste sich eigentlich hier am besten auskennen. "Wie meinst du das? ... macht keinen Sinn?", wiederholte ich daher meine Gedanken laut und sah Siv fragend an.


    Zitat

    Titus Aurelius Ursus
    Er wandte sich an Hektor. "Reite voraus. Suche uns eine Rastmöglichkeit, wo wir zur Not einen Tag bleiben können. Und erfrage dort, ob es einen Medicus in der Nähe gibt."


    Voraus reiten oder lieber doch nicht? ... beides ginge ja nun nicht. Ich nickte Ursus zu, denn der Befehl des Herrn war eindeutig. "Gibt es zufällig eine Karte von der Gegend hier?", erkundigte ich mich sicherheitshalber noch und sah dabei den Aurelier und Siv abwechselnd an.

    Die Tage seit unserer Abreise hatte ich zwar vergessen zu zählen, aber es kam mir schon jetzt wie eine Ewigkeit vor seit wir Rom verlassen hatten. Der Tagesaublauf war nicht gerade abwechslungsreich oder gar aufregend und Zeit um großartig viel zu reden blieb nicht. Die Tage verstrichen, wir kamen immer weiter voran und ich beschränkte meinen Verstand und meinen Körper auf die beiden wesentlichen Tätigkeiten: ... Reiten - Schlafen - Reiten - -Schlafen ... zwischenzeitlich kam noch - Frieren - hinzu, gerade als wie die Alpen überquerten. ... dann wieder Reiten - Schlafen - Reiten - Schlafen ... andere Stoffwechseltätigkeiten traten fast völlig in den Hintergrund ... Reiten - Schlafen - Reiten - Schlafen ... Der Tagesablauf war irgendwie so einschläfernd, das ich am Ende sogar beim reiten schlief ...


    *platsch*


    "chrrrr..hmm?...". Hatte ich geschlafen? Ich blinzelte kurz und sah vor meinen Augen, noch ganz verschwommen, zwei kleine schwarze Schatten tanzen ..."...HMM?..." Ich blinzelte wieder ...Achso! Endlich sah ich klarer. Das war nur Ikarus, der seine Ohren gespitzt hatte. Hatte er was bemerkt? Etwas weiter vorn sah ich den Aurelier, Siv und Caelyn herum stehen. Eine Pause - jetzt schon wieder?Da ich noch nicht ganz ausgeschlafen war, verzichtete ich auf das Absteigen und lenkte lediglich Ikarus zu der Stelle hin. Wa lag denn da im Schlamm? ...Die Ägypterin!


    "OHH!..", entfuhr es mir als ich die zierliche Frau am Boden liegen sah. Kein Wunder bei dem rauhen Klima und den Strapazen der langen Reise, dachte ich spontan bei mir und warf Ursus - stellvertretend für alle Aurelier - einen kurzen vorwurfsvollen Blick zu. War nicht weiter böse gemeint, nur verstand ich eben immer noch nicht, warum die Aurelier ausgerechnet lauter Frauen auf so eine lange und beschwerliche Reise schicken mussten.


    Siv und Caelyn schienen sich bereits um Merit zu kümmern und Aurelius Ursus erteilte alle nötigen Befehle. Also blieb ich auf Ikraus sitzen, denn zusätzlich noch im Schlamm herumzustehen brächte auch nicht viel, außer mir kalte Füsse und am Ende gar eine Erkältung ein. Von irgendwo her hörte ich Alexandros ganz aufgeregt tuscheln. Mit mir?... "Alexandros! Hör auf mich zu bequatschen und sieh lieber nach wo unsere Medikamente sind!", rief ich ihm etwas genervt zu und wandte mich dann doch an die Drei vor mir. "Soll ich vorausreiten und nach einem medicus Ausschau halten?", schlug ich einfach vor. Vielleicht nützte es wenn der Medicus auf dem Weg entgegen käme ... sofern sich überhaupt ein Arzt in dieser Wildnis finde ließe ...

    Nachdem wir die Mauern Roms hinter uns gelassen hatten, konnte ich endlich auch die Gedanken an diese "Heimat" etwas verdrängen. Doch der Abschiedsschmerz war groß - zu groß, wenn man bedenkt, dass weder Rom noch Germanien meine eigentliche Heimat waren. Wo lag meine Heimat denn? ... in Griechenland? ... oder in dem bergigen Dakien, wo ich einst als Söldner an der Seite der Daker und Sarmaten gegen die Römer gekämpft hatte?


    Gerade jetzt, da ich auf dem Rücken eines Pferdes Tage und Wochen unterwegs wäre, erinnerte ich mich wieder an mein früherers Leben. Ein Leben in Freiheit! Aber was brachten mir diese trüben Gedanken? Eigentlich ging es mir doch ganz gut. Zumindest viel besser als diesem Funeribus, dem die Reise und das ständige Geschaukel auf dem Wagen arg zusetzten. Kein Wunder! In seinem Alter noch soweit zu reisen war eben unvernünftig. ... Ob er sich damit am Ende sogar übernommen hatte? ... was kümmerte es mich eigentlich ...



    Sim-Off:

    umgemeldet!

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    Nach dem unliebsamen Aufenhalt an der porta schickt sich Funeribus an, die verlorene Zeit schnellstmöglich auf zu holen. Endlich entdeckt er in all dem Trubel seinen Patron und auch Ursus, den er an der Seite von Aurelius Corvinus schon kennen gelernt hat.


    Sofort eilt er herbei und verbeugt sich mehmals erhfürchtig vor den Beiden. "Salve die Herren! Da bin ich und bereit mich nach Germanien verfrachten zu lassen. Ich hoffe nur, das rauhe Klima wird meinen alten Knochen nicht zu sehr schaden!", sprachs und suchte sich rasch ein gemütliches Plätzchen auf einem der Wagen. Reiten? Niemals bekäme man ijn auf ein so großes Tier hinauf. Dann schon lieber auf einem Wagen durchgeschüttelt werden.

    Die letzten Faustschlläge verklingen lautlos auf Leones Bauch anstatt auf dem Holz der Türe, ohne jedoch ernsthaften Schaden anzurichten. Funeribus hebt verwundert den Kopf und erkennt den Ianitor sofort ... Aber er ihn nicht? ... nach all den Jahren? ...


    [Blockierte Grafik: http://img291.imageshack.us/img291/8312/luciusfuneribus3no8.jpg]


    "as wurde aber langsam mal Zeit, Leone! Wo gibt´s denn sowas? Solltest mal besser deine Lauscher aufsperren! Was ich hier wünsche? Na du bist mir aber ein Spaßvogel! Als alter Freund der Familie?! ... zu Aurelius Corvinus natürlich. ..."

    Ob meine Worte an Merit.Amun wirklich aufmunternd geklungen hatten, konnte ich nicht so recht beurteilen. Ich war eigentlich selbst nicht besonders gut gelaunt aber irgendwie drängte es mich nun doch zum Aufbruch. Je eher desto besser! Gerade wollte ich mein Bündel auf einem der Wagen verstauen, da vernahm ich eine Stimme hinter mir.


    Zitat

    ..."Ich auch sollen mitkommen. Wohin das?"...


    "Wohin was? ..." Noch dachte ich es sei die Sklavin, die ich eben beim Hinausgehern angesprochen hatte und erst als ich mich zu der Stimme hin umdrehte bemerkte ich, dass sie jemand anderem gehörte. Auch diese Frau kannte ich noch nicht. Noch eine Sklavin? So langsam begann ich mich zu wundern, wie viele weibliche Sklaven eigentlich mit auf diese Reise gehen sollten. Alle wegen Aurelius Ursus? ... Oder kamen am Ende noch weitere Herrschaften mit? Na meine Herrin Aurelia Prisca mit Sicherheit nicht! Die hätte lieber den Freitod gewählt als noch einml einen Fuss auf germanischen Boden zu setzen.


    Jedenfalls grübelte ich wohl zu lange und der Aurelier nahm mir die Antwort vorweg. Ich zuckte kurz mit den Schultern, sah Fhionn dabei an und wollte ihr eben dabei helfen ihres Sachen auf den Wagen zu laden, aber da hatte sie ihr Bündel auch schon selbst verstaut.


    Zitat

    ... "Aber wer kann, sollte reiten" ... / ... "Ich können reiten!"...


    ... und ich wollte auch nicht unbedingt auf dem Wagen sitzen müssen. Also schickte ich mich bei den Worten von Aurelius Ursus und Fhionn an, zu den Pferden zu gelangen. Fhionn indess schien noch etwas unsicher zu sein bezüglich der Wahl. "Dort drüben stehen die Pferde. Noch haben wir die freie Auswahl! ... Allerdings sollten wir uns beeilen ... ", meinte ich freundlich zu ihr und nickte dabei in Richtung der bereit stehenden Pferde ...

    Zitat

    von Siv: ... Siv sah auf und grinste über das ganze Gesicht, während sie leichtfüßig auf den Griechen zuwirbelte, der sich inzwischen auf einer der Bänke niedergelassen hatte, und ihm einen kleinen Kuss auf die Wange hauchte. "Nicht, nicht so missmutig dreingucken, Hektor, nicht traurig sein oder schlecht", strahlte sie ihn an. Siv freute sich viel zu sehr, als dass sie sich ihre gute Laune hätte verderben lassen können. "Wir reisen. Und Germanien ist schööön."


    Och nöööö, jetzt will sie mich bestimmt gleich aufmuntern. … Wird nur leider nix helfen, liebe Siv! … Bin heute einfach schlecht gelaunt und damit basta!, dachte ich bei mir, gerade als ich aus den Augenwinkeln Siv schon auf mich zu tänzeln sah. Nicht das ich Siv nicht mochte oder es ihr nicht gegönnt hätte nach Germanien zu reisen, aber auf einen aufmunternden Spruch könnte ich getrost verzichten! ... Dachte ich zumindest ... Und dann? … Sie kam näher, immer näher … wie nah denn noch? Ich wäre ja schließlich nicht taub! Und dann das! … Ein Kuss. Na ja, mehr ein Hauch von einem Kuss aber das reichte schon, um meine Mundwinkel nach oben zucken zu lassen. So was war eben unfair, aber es half meine Stimmung ein wenig zu heben. "mmmmmh… nun jaa, … naa schöööööön, … dann seh ich mir dein Germanien eben auch mal an! … ",gab ich seufzend und mit einem dankbaren Lächeln zurück als hätte ich eine Wahl gehabt. Was bliebe mir auch anderes übrig? ...


    Siv tänzelte schon wieder davon und während ich mich etwas auf der Bank aufrichtete, glitten meine Finger über ein kleines Päckchen das neben mir lag. Wie kam es so plötzlich da hin? Fragend schaute ich mich um und sah eben noch Tilla, wie sie mir zum Abschied zuwinkte und dann einfach aus dem atrium verschwand. "Tilla?! …" , "bis bald und pass auf dich auf! … " ich musste schlucken und konnte nichts weiter tun als ihr einfach nur nachzuwinken ...… Wie lange werde ich sie nicht mehr sehen? … Ich hab nicht einmal ein Geschenk für sie … Soll ich ihr wenigstens nachgehen, um mich noch einmal von ihr zu verabschieden? ... Ich brachte es einfach nicht übers Herz denn ich spürte zu deutlich, wie schwer es mir schon jetzt fiel von hier fort gehen zu müssen ... ohne sie ...


    Ihr Geschenk verstaute ich ganz vorsichtig und sicher zwischen meinen Sachen, um es erst auf der Reise zu öffnen. Ich wollte es in einem ganz bestimmten Moment tun, wenn ich allein wäre und Ruhe hatte. Und dazu war hier der falsche Zeitpunkt und Ort. … 'Also reißt euch endlich los.' … Mit einmal Mal drängte es mich zum Aufbruch und der Aurelier gab das passende Stichwort dazu. Deshalb erhob ich mich auch sofort und nahm mein Bündel auf. Auf dem Weg nach draußen bemerkte ich noch eine Sklavin (Merit-Amun), die ich hier noch nie gesehen hatte. Sie wirkte sehr unglücklich - wahrscheinlich weil sie auch mit auf die Reise musste - und vielleicht konnte ich sie mit ein paar Worten ebenso aufmuntern wie Siv es bei mir vermocht hatte. " Na, komm … so schlimm wir die Reise schon nicht werden. … und wir kehren ja schon bald wieder nach Rom zurück …", meine ich im Vorübergehen mit einem aufmunternden Kopfnicken und setzte meinen Weg nach draußen fort. Jedenfalls hoffte ich, dass die Reise schnell und ohne Probleme verlaufen würde … Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, oder? ... warum kam mir dieser Spruch ausgerechnet in der Sekunde in den Sinn wie ich die porta öffnete und in die Augen eines kleinen Mannes blickte, der mit hochrotem Kopf vor der villa herumhüpfte und mit sich selbst sprach? Keine Ahnung! ... was uns alles widerfahren würde, wussten wohl nur die Götter selbst ...

    Zitat

    Original von Tilla Romania
    Nein, ich kenne den Grund nicht. Er hat ihr einen Armreif in einer Kiste und ein grünes Kleid geschenkt. Manchmal bekommt sie Rollen aus Papier und lächelt beim Lesen so seltsam. Jetzt bringt er sie hierher zum Meer heraus. Dann kamen die Dunklen dazu, doch die Hellen helfen mir und ihnen. In seinem Zelt hängt ein blaues Tuch, so blau wie mein Stein. Was soll das alles nur bedeuten? Wer ist das überhaupt? Wie ist sein Name


    Tilla kennt den Grund nicht? ... Sie weiß nicht, dass eventuell bald schon eine Hochzeit anstehen könnte? Ich sah Tilla etwas verwundert an. Über was redeten die Frauen sonst, wenn nicht über solche Dinge? Sogar ich hatte es mitbekommen! Wenngleich ungewollt und auch nur indirekt, da sich Dina gestern am Frühstückstisch laut mit ihrem Freund Rollo gestritten hatte. "... Warum willst du mich eigentlich partout nicht heiraten? Du Schuft! Sogar die Herrin Prisca wird bald heiraten. Genau! Den Flavier! Und die vielen Geschenke die er ihr macht. ... Du bist so gemein!..." Ja, genau das waren ihre Worte während Dina angestrengt auf den leeren Stuhl neben sich gestarrt hatte. Und Dina klang verdammt überzeugend! ... Trotz der Riesen-Meise, die sie bekanntlich hatte...


    "Ja genau ... Die Geschenke ... Die Briefe... Der Ausflug ... Das Zelt dort ..." , zählte ich langsam zu ihren Worten mit auf Naa? Kam Tilla vielleicht selbst darauf? Oder wusste sie wirklich nicht, warum sich ein Mann so viel Mühe gab wenn er dabei nicht ein ganz bestimmtes Ziel verfolgte? "Warum Flavius Aquilius das macht? ... Er will sie heiraten, darum!... zumindest weiß ich das von Dina ... Aber sag mal, über was redet ihr Frauen eigentlich den ganzen Tag so?", verriet ich ihr dann und konnte mir die Bemerkung und einen Lacher nicht verkneifen. Aber eigentlich war mir gar nicht nach Lachen zumute, denn bei einer Heirat würde ich wohl mit meiner Herrin zusammen das Haus der Aurelier verlassen...


    ... und eigentlich fühlte ich mich dort ganz wohl. Aber nun gut - jetzt lief ich Gefahr, in trübe Gedanken zu versinken. So hörte ich mir lieber an was Tilla über sich und diesen Severus erzählte. Aber hatte ich das alles richtig verstanden? Tilla hatte ihn bestohlen - Niemand hat es bemerkt - sie hat ihm den Beutel schließlich wieder zurück gegeben?... und woher soll ich diesen Severus überhaupt kennen? Ich überlegte angestrengt, aber sein Name und sein Gesicht konnte ich einfach nicht richtig zuordnen. "Ich soll ihn kennen? woher denn?", fragte ich nach und sah Tilla gleichzeitig skeptisch an. "Aber wie auch immer. Vielleicht ist es besser, du erwähnst das mit dem Stehlen nicht jedem gegenüber", gab ich Tilla den gut gemeinten Rat und nickte ihr leicht zu."Ich finde es jedenfalls gut, dass du ihm den Beutel zurückgegeben hast."


    Ehrlichkeit währt schließlich immer am längsten. So abgedroschen es auch klingen mochte, aber davon war ich überzeugt. "Aber lass uns heute nicht weiter davon sprechen", schlug ich vor und ließ mich bei den Worten einfach rücklings in den Sand fallen. "So einen Tag wie heute sollten wir einfach nur genießen ... vor allem wir Sklaven! .. wer weiß schon, was das Schicksal uns allen noch bringen wird ..."


    simoff: wg. Germanienreise muss ich hier vorerst pausieren

    Zitat

    Richte ihr einfach nur meine besten Grüße aus und meine Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen in unserem oder in diesem Hause."


    "Ich werde deine Worte meiner Herrin sehr gerne ausrichten", bestätigte ich dem Arzt und nickte. Dann beobachtete ich stumm, wie Decimus Mattiacus die Salbe vorsichtig auf Tillas Haut auftrug. "Jeden Morgen die Salbe auftragen und die Lindenblätter mit heißem Wasser aufbrühen... Gut, kein Problem!", wiederholte ich nebenbei laut aber eher für mich um mir so einzuprägen, was ich den anderen Sklavinnen noch mitzuteilen hätte.


    Als dann Tilla ganz freudig aufzuzählen begann, was sie alles am Meer unternehmen wollte, musste ich schmunzeln. "Ja Tilla, all das werden mir tun, wenn wir am Meer sind. Aber findest du das nicht ein bisschen viel auf einmal? Erholen sollst du dich schließlich auch ein wenig!" , versprach ich Tilla scherzend. "Sie schmiedet schon wieder Pläne, was sie alles unternehmen möchte. Aber sie wird doch noch einige Zeit eher Ruhe brauchen? Nicht wahr, dominus?" fügte ich zum besseren Verständnis für Decimus Mattiacus hinzu, da dieser eventuell nicht alles aus Tillas Gesten herauslesen konnte und blickte ihn dabei fragend an.


    Aber was sie alles tun dürfte und was nicht, konnte ihr der Arzt sicher besser erklären wie ich. "Im Moment jedenfalls hat sie Durst. Ich schicke Dina gleich mit einem Krug frischem Wasser her. Wenn du erlaubst, werde ich selbst derweil alles für deine Rückkehr vorbereiten lassen.", verabschiedete ich mich vorübergehend mit einer leichten Verbeugung und schickte mich an das Gesagte zu erledigen.



    simoff: poste mich mal dezent weg, da die Germanienreise und damit meine Ummeldung langsam ansteht :) *wink*

    Der Tag der Abreise war also da! ... Hipp Hipp Hurra!... Na ja, wenn ich ehrlich war hielt sich meine Begeisterung darüber eher in Grenzen. Genau genommen war meine Laune eher mies, wenn nicht sogar schlecht. Sehr schlecht! So kannte ich mich eigentlich selber nicht. Und das wiederum trug nicht wirklich dazu bei um mein Stimmungstief zu heben. Warum tut sie mir das an? Schickt mich meine Herrin doch glatt nach Germanien! *tss* ich glaubs ja nicht, Grausam und herzlos war sie, mich einfach weg zu schicken! Jawohl! Dabei hätte das Leben so schön sein können! So schön wie dieser ...

    "Mmorg´n ...zu´samm ... wie gehts? ... ach ... pfeif auf d´n Schsss...Tach ...", brummte ich extrem missmutig vor mich hin und warf einen ebensolchen Blick zu der tanzenden Siv hinüber. "was wird´n hier gefeiert?" ... achso ich vergass! Siv kam ja aus Germanien. Also ging es für sie praktisch in die Heimat und wer konnte es ihr da verdenken, dass sie so fröhlich war ... und was ist mit mir? Was soll ich armer Grieche bitteschön in Germanien?...pffft ... Mit einem nach Mitleid haschenden Seufzer schmiss ich das Bündel mit meinen wenigen Habseligkeiten zu den anderen Sachen und flätzte mich auf eine der Bänke, die im atrium verteilt standen. Mir doch egal, ob die Herrschaften schimpfen ... oder Matho ...Oh! Neiiinn... Der Hausmeister kam ja auch noch mit! Du meine Güte war ich heute schlecht drauf, da mochte ich mich gleich selbst nicht mehr leiden.


    Ich lehnte mich zurück, schloss die Augen ... wollte mich damit einfach ausblenden ... meine Ruhe haben ... *BUMM BUMM BUMM* ... Was allerdings bei dem Krach, der von der porta her drang nur schwer möglich war. Wo ist denn Leone schon wieder? .. oder kommt der am Ende auch mit uns mit? ... Wer war denn überhaupt schon da?


    ... Ich blinzelte wieder leicht und versuchte mir einen Überblick von den Leuten zu verschaffen, die sich so langsam hier im atrium versammelten ...

    [Blockierte Grafik: http://img267.imageshack.us/img267/2709/luciusfuneribus1xt0.jpg] Lucius Funeribus


    ganz geschäftig eilt Lucius Funeribus auch schon mit fliehenden Gewändern zur porta der villa Aurelia und noch ehe seine Füße still stehen hebt sich auch schon seine Hand:


    *klopf klopf klopf klopf*


    "Au-di-te! Horcht und sperrt auf das Ohr! ...Seht her wer da steht vor eurem Tor!... Nun öffnet mal hurtig das Pförtchen ..."
    Singt Lucius noch gut gelaunt, während er mit der anderen Hand hastig seine Kleider ordnet ...


    *klopf klopf klopf klopf*


    "Jaaa, gibt’s denn das, schlafen die hier alle? ... ist doch helllichter Tag! ..."
    Schon etwas ungehaltener blinzelt Lucius kurz gegen die Morgensonne und wendet sich dann wieder zur Tür ...


    *klopf klopf klopf klopf*


    " Ju-huuu.. Ich bins! ..."
    Lucius versucht es noch einmal im Guten und säuselt mit süßer Stimme, das Ohr dabei erwartungsvoll lauschend an das Holz der Türe gelegt. ...horcht ... hocht wieder ... horcht nohmal ...und ...


    *BUMM BUMM BUMMM*


    "Jetzt reißt mir aber gleich der Geduldsfaden! ... Hab schließlich nicht den ganzen Tag Zeit! …
    Nun wird Lucius langsam sauer und im Stakkato prasselt seine Faust wieder auf die Türe ein ...


    *BUMM BUMM BUMM*


    Aber wen kümmert das eigentlich? Wer ihn kennt weiß eben, dass er so ist wie er ist ...

    Zitat

    "Mit Äskulaps Hilfe und wenig von mir ja."


    ... erleichtert atmete ich durch. Das hörte sich wenigstens sehr viel versprechend an. Da niemand sonst hier war hörte ich genau zu, was es mit der Heilsalbe auf sich hatte, nickte und prägte mir genau ein wie sie anzuwenden sei. Diese Salbe würde wenigestens helfen und nicht nur gut riechen so wie die "Versuche", die Alexandros auf Siv´s Vorschlag hin zusammengemischt hatte. "Sie wird also wieder gesund! ... das freut mich.", gab ich zu verstehen und lächelte Tilla dabei an. Auch wenn Tilla gerade mit Gesten mitteilte, dass sie immerzu müde sei und ihr alles weh täte. Man sah es ihr deutlich an, wie schlapp und erschöpft sie war ... aber ... Schleier der Todes? Nun übertrieb sie aber doch ein wenig, oder? Bevor ich den Arzt jedoch darauf ansprechen wollte ob Halluzinationen bei dieser Krankheit "normal" wären, wartete ich lieber erst einmal ab wie die Behandlung weiter verlaufen würde.


    Tilla soll ans Meer? ... was will man mehr! Na also! soo schlimm konnte die Krankheit also nicht mehr sein und es wäre eine prima Gelegenheit, um mit Tilla gemeinsam ein paar schöne Tage am Meer verbringen zu können. (Da wusste ich ja noch nicht, dass meine Herrin mich - hinter meinem Rücken - nach Germanien abschieben wollte. ^^) ... aber hatte nun die gens Aurelia ein eigenes Haus am Meer oder nicht? ...hmm." Ich stellte fest wie wenig ich eigentlich über die Besitztümer der Aurelier wusste. Ich sollte mir mal von Matho eine Aufstellung geben lassen Aber irgend eine Unterkunft würde sich schon finden- mieten- kaufen- oder sogar bauen lassen. Genau! So ein Zeltlager, wie es der Flavier für meine Herrin direkt am Strand hatte errichten lassen, wäre schließlich auch nicht zu verachten ...


    "Jaaa, ... so ein Haus ... haben die Aurelier", gab ich deshalb dem Arzt zur Antwort, auch wenn meine Stimme eher etwas nachdenklich und unsicher wirkte. "... alles soll so geschehen wie du sagst!", fügte ich aber wieder überzeugter hinzu. "Ich danke dir jedenfalls sehr für deine Bemühungen! Meine Herrin wird erfreut sein zu hören, dass Tilla wieder gesund wird. Ich bin mir sicher, sie wird dir auch noch ihren persönlichen Dank zukommen lassen!", bedankte ich mich im Namen meiner Herrin bei Decimus Mattiacus. Ich hoffte jedenfalls, dass meine domina daran denken würde, von da her ... " ... gibt es auch etwas, was ich ihr von dir ausrichten darf? ", fragte ich im selben Atemzug dezent weiter nach. Was auch immer er ihr sagen wollte, sicher würde die Behandlung nicht umsonst sein. Aber gleich nach der Rechnung fragen wollte ich dann auch wieder nicht.

    Einen Moment lang blieb ich in der Hocke und sah sie verwundert an. Sie weinte?! .. Aber warum nur? Ich wartete bis sie sich aufgesetzt und in die Decke gekuschelte hatte, dann lies ich mich neben ihr in den Sand nieder und streckte beide Beine aus. Ich wischte mir den Sand von den Händen und suchte nach einer Möglichkeit, ihre Tränen zu trocknen. Ein Tuch wäre hilfreich, aber das hatte ich leider nicht dabei und so nahm ich einen Zipfel von der Decke und tupfte ihr damit vorsichtig um die Augen während Tilla zu erzählen begann.


    Und ich staunte nicht wenig, über wie viele Dinge sich das Mädchen gerade Gedanken machte. So viel schönes und trauriges. Sie schien ganz hin und her gerissen zu sein zwischen den vielen Eindrücken. Anfangs wusste ich gar nicht, was ich tun oder ihr antworten sollte. Ich wollte sie trösten … vielleicht in den Arm nehmen? … "hm? …" kurz nur hob ich etwas verwundert die Augenbrauen, gerade als sie etwas von einem "Beutel" und von "zurückgeben" sprach. Sie schaute mich dabei ganz scheu aus den Augenwinkeln heraus an. "hmmm…", bedeutete es am Ende gar das, was ich gerade vermutete? … Ich beschloss, die Frage nach dem Beutel erst einmal ganz hinten anzustellen.


    "Sei nicht traurig, Tilla!", versuchte ich sie mit sanfter Stimme zunächst zu trösten und rubbelte ihr mit der Hand aufmunternd über den Rücken."Sieh mal, der heutige Tag ist doch wunderschön! Auf Luna reiten - das Meer - die Delfine - die Möwen - der Strand mit dem feinen Sand … und wir beide können hier sitzen und alles in Ruhe genießen.", zählte ich bewusst die schönen Erlebnisse auf in der Hoffnung, Tilla damit aufmuntern zu können. " … und dass die Herrin dich nicht bemerkt hat, war bestimmt nicht ihre Absicht.", unterstellte ich einfach mal aus meinem Bauchgefühl heraus an und ließ meinen Blick über den Streifen am Horizont wandern." … aber es ist nun mal unser Los als Sklaven, dass die Herrschaften uns nicht immer beachten. … und schon gar nicht an so einem Tag wie heute!", bemerkte ich und blickte Tilla augenzwinkernd an." ... Du kennst doch sicher den Grund warum der Flavier die Herrin hierher eingeladen hat, oder?… ", Es war mehr eine Anspielung, weniger eine Frage die ich nicht zu Ende sprach. Tilla wüsste sicher was ich meinte.


    "… aber was ich gar nicht wusste ist, dass du einen der flavischen Sklaven kennst?..."Damit wollte ich zwar indirekt wieder auf den Beutel zu sprechen kommen, doch meiner Bemerkung nach konnte man wohl auch etwas anders unterstellen …

    "Nein, außer Tilla ist niemand krank geworden. Ich habe sie hierher getragen und von den anderen Frauen war auch immer mindestens Eine bei ihr … Keiner von uns hat irgendetwas auffälliges an sich bemerkt.",Bis jetzt … ich zumindest…, dachte ich bei mir und antwortete auf Frage des Medicus, auch wenn diese eher nebensächlich klang. Wo und unter welchen Umständen ich Tilla gefunden hatte, spielte wohl keine große Rolle mehr also erwähnte ich es nicht weiter. Neugierig schaute ich dem Arzt dabei zu, wie er seine Sachen auspackte und ließ mir erklären, was es mit dem Ausschlag auf sich hatte. Es klang zumindest nicht ansteckend und das beruhigte mich…


    "Lauwarmes Wasser und ein Tisch, sehr wohl dominus, … sofort!", fasste ich seine Bitten zusammen und machte mich sogleich daran, die Sachen zu holen. Ich hatte Glück, denn gerade wollte Dhina in den Raum eintreten. Ich fing sie und ihren unsichtbaren Freund sofort ab und schob die beiden, mit der Bitte eine Schüssel mit lauwarmen Wasser aus der culina zu holen, auch schon wieder nach draußen. "Ja - genau, eine Schüssel mit lauwarmen Wasser brauchen wir und - nein, Rollo darf nicht hier bleiben und zuschauen!", verabschiedete ich Dhina leise und schloss hinter ihr die Türe wieder.


    Auch der Tisch war schnell gefunden, aber es dauerte noch eine ganze Weile bis ich ihn leer geräumt und die daraufstehenden Sachen auf die umstehenden Möbel verteilt hatte. Kämme, Spangen, Fläschchen, Töpfchen mit Salben.. Du meine Güte! Soviel Zeugs… In dem Punkt besaßen wohl alle Frauen gleich viel, egal ob nun Sklavin oder Herrin.


    "So bitte hier der Tisch, dominus!" Mit diesen Worten stellte ich das kleine Möbelstück schließlich neben dem Bett ab und gerade rechtzeitig brachte auch Dhina die Schüssel mit dem warmen Wasser herein. Jetzt hatten wir wohl alles beisammen und In dem Moment erwachte auch Tilla. "Na Tilla, wie geht’s dir? … das ist Decimus Mattiacus, der Arzt. Er will dir helfen wieder gesund zu werden", begrüßte ich sie leise und beantwortete gleichzeitig ihre stumme Frage.


    "… sie wird doch wieder ganz gesund, oder?" Diese klassische Frage an alle Ärzte dieser Welt rutschte mir im gleichen Atemzug heraus. Sogleich schalt ich mich dafür. Was wäre, wenn der medicus ihr nun eine schlechte Diagnose stellen würde … daran wollte ich gar nicht denken ...