Beiträge von Duccia Helena


    Als sie sich wieder so ertappt fühlte schoss ihr wieder die röte ins Gesicht und sie sah auf ihre Finger.


    „ Nein, es ist nichts. Es ist alles so neu und Irminar meint es ja nur gut, ich weis. Ich will ja auch alles richtig machen, ich bin nicht mehr im Dorf. Manchmal denke ich schon ich kann es keinem recht machen. Nichts ist wie es mal war.“


    Sie seufzte schwer auf und sah sich jetzt bei den Auslagen der Händler um. Am Stand eines Lederverkäufers blieb sie stehen und nahm einen Gürtel in die Hand. Er war fein gearbeitet und nur zart verziert, die Schnalle war eindeutig germanisch.

    Sie lachte ihn an.


    „ Und wir Duccier waren schon lange vor den Römern hier. Also sind wir beide aus einer sehr alten Familie.“


    Sie bog mit ihm ab und sie standen am Übergang zu den Ställen. Dagny raffte ihren Rock etwas um ihn nicht gleich durch den Matsch zu schleifen und lief vor.

    Sie schob die Tür auf und zog die Luft des Stalles ein, sie liebte es hier zu sein. Der Terentier folgte ihr.


    „ Hast du dir unsere Tiere schon mal genauer angesehen?“

    Dagny griff nach dem Messer und begann das Genüsse zu schneiden. Es ging ihr einfach von der Hand und sie fühlte sie fast wieder wie zuhause im Dorf.


    „ Ich helfe gerne, was anderes darf ich ja eh nicht tun.“ Ungewollt etwas patzig kam das rüber, noch immer fraß es an ihr das sie zu jung war um für Harlif zu arbeiten.


    „Wann soll ich da sein um mit dir auf den Markt zu gehen?“


    das war etwas was sie bestimmt nicht verpassen wollte.

    Sie blieb kurz stehen und sah ihn an. War das normal bei den Römern das man jemanden so einfach ausfragte? Wer war er eigentlich, gut er hatte sich als Primus vorgestellt aber mehr wusste sie auch nicht über ihn und er wollte jetzt alles von ihr wissen?


    „ Ich zeige dir gern den Weg, nicht das du dich erneut verläuft.“


    Sie ging vor und machte sich mit ihm auf den Weg zu den Ställen.


    „ Von mir gibt es nicht viel, ich bin Duccia Helena aber du. Du bist der Klient meiner Cousine. Wer ist deine Familie und wie bist du nach Germainen gekommen.“


    Was du kannst kann ich schon lange, dachte sie bei sich. Sie drehte sich leicht zu ihm als sie mit ihm sprach und sah ihn an, nur nicht direkt in die Augen. Er war schon ein interessanter Mann und wenn er schon mal da war konnte sie ihn ja auch ruhig etwas über die Römer ausfragen.

    Als er sie so sanft berührte sollte sie eigentlich nur seine Hand am Kinn spüren aber die hatte das Gefühl das er sie direkt durch ihren ganzen Körper ging. Ihr wurde heiß und kalt und sie konnte ihren Blick nicht von ihm lassen. Wurde sie krank oder was war das eben?
    Sie hörte ihm zu und doch auch wieder nicht. Dieses Gefühl eben irritierte sie und doch fühlte sie sich wohl. Sie streckte sich etwas um nicht neben ihm ganz zu verschwinden und ging mit ihm durch das Handelshaus.


    „Dann suchst du nicht nur eine Scriba als Duumvir sondern auch hier? Gibt es wirklich so wenige Menschen die diese Arbeit erledigen könnten? Du hast mit Irminar gesprochen und ich glaube auch, dass Loki das nicht so gut fände. Alle sind halt noch der Meinung ich bin zu jung.“


    Sie würde ja gern etwas tun aber alle meinten immer sie sei noch zu jung, das ärgerte sie etwas aber ändern konnte sie daran auch nichts.
    Seine Gegenwart neben ihr spürte sie körperlich, immer wieder sah sie zu ihm auf als er ihr alles erkläre. Was war das nur?

    Zitat

    Original von Duccia Venusia


    Lass es dir hier gut gehen Dagny und lasse dich von den Jungs nicht ärgern.
    Auch hier grinste sie wieder ein wenig. Innerlich war dies nicht ganz der Gefühlszustand. Sie war traurig, aber das konnte sie den anderen nicht zeigen. Bis zu ihrer Rückkehr sollten sie Venusia mit einem Lächeln in Erinnerung behalten.


    Dagny reichte ihr die Hand, es war ein fester griff voller Zuneigung.


    „Mach dir keine Sorgen, wenn hier jemand geneckt wird dann wohl eher sie von mir. Ab und zu habe ich schon das Gefühl sie wären ganz froh gewesen mich nicht gefunden zu haben“

    Sie lachte dabei, dies meinte sie nicht ernst. In den wenigen Tagen die sie hier war hat sie sich gut eingelebt und war froh hier zu sein, auch wen sie mit so manchen Regeln noch nicht ganz zurecht kam.


    „Jetzt mach dir keine Gedanken über uns, genieße die Reise und kommt gesund an. Schade das ich nicht bei der Geburt dabei sein kann aber versprich uns das du uns mitteilst wie es verlaufen ist.“


    Sie sah dabei auch zu Magnus, sie hoffte nur das der Römer gut auf ihre Cousine aufpasste.

    Dagny hatte sich das Tuch um die Schultern und Kopf gelegt und kam jetzt auch in den Garten. Es war nur kurz gewesen das sie ihre Cousine kennen lernen konnte und ihren Mann hatte sie noch nie gesehen. Doch heute wollte sie nicht aussenvor bleiben und beide noch verabschieden.


    „ Guten Morgen, entschuldigt dass ich erst jetzt komme. Ich hoffe es ist noch nicht zu spät für gute Wünsche.“

    Sie wand sich um als er sie ansprach. Erst jetzt vie ihr auf das ein paar der Männer aufgehört hatten und sie betrachteten.


    „Oh, entschuldige. Das wollte ich nicht, ich wollte doch nicht stören.“


    sie hatte Gefühl wieder etwas falsch gemacht zu haben aber auch freute sie sich als ihr bewusst war das die Männer sie auf eine ganz bestimmte Art ansahen und ….Harlif sah sie ja auch so an, jetzt senkte sie den Blick und spüre wie ihre Wange rot und heiß wurden.


    „Ja, bitte. Wie seid ihr, du und Loki dazu gekommen? Es ist so groß und so viel. So etwas habe ich noch nie gesehen. Es gibt ja alles hier.“

    „Geht ihr nur, ich sehe mich etwas um wenn du es erlaubst.“


    Sie sah sich um und schaut in die Räume, zu denen es Zugang gab.
    Allein schon von der Größe und Höhe des Hause war sie überwältigt. Die Gerüche und Mengen der Wahren, sie konnte sich gar nicht vorstellen woher das alles kam und vor allem wo hin damit. Nachdem sie aber schon zufor auf dem Forum war, die Händler und die vielen Menschen dort, konnte sie es sich schon vorstellen.
    Sie blieb in einer der Wahrenhallen stehen und sah den Männern, die dort arbeiten und etwas verstauten zu.

    Sie steckte den Rest der Frucht in den Mund und legte ihre Hand wieder auf seinen Arm. Als sie das Fruchtfleisch vom Stein ab hatte spuckte sie ihn in ihre Hand.


    „ Die Freya, ja das interessiert mich wirklich, auch wo du arbeitest.“

    Sie lacht ihn an


    „vielleicht brauche ich ja den Duumvir auch mal und da muss ich ihn ja finden.“

    Sie nahm ihm die Frucht ab und besah sie zuerst. Sie war weich und roch frisch, vorsichtig biss sie ab.

    „Mhhhhhh das ist gut“


    sie bis jetzt herzhaft rein.

    „ Aua, was ist das den?“


    Sie hatte auf den Kern gebissen. Sie sah auf die Frucht vor sich.

    Ihre Finger glitten über den Stoff, sie hob ihn an und sah in die Sonne.


    „Hast du das gesehen, da kann man ja durchsehen, es ist so was von fein. Ganz Zart und die Farben. Was für ein Stoff ist das? Von Rauben gemacht, ach was das gibt es doch gar nicht.“


    Sie sah den Händler ungläubig an.

    Dagny wusste gar nicht wo sie zuerst hinsehen sollte. Die Händler bedrängten sie fast und versuchten ihr die Waren in die Hand zu drücken. Hilfesuchend wand sie sich um als ihr Blick auf einen Stand viel der Bänder und Borte hatte. Eine junge Frau stand gerade dort und sah sich die Sachen an. Dagny konnte nicht umhin auch sich die Auslage genau anzusehen.


    „Sie nur, was für Farben“


    sagte sie begeistert und hob ein grünes Band hoch um es ihm zu zeigen. Es hatte die Farbe ihrer Augen.

    Sie genoss die Blicke der drei, sie hatte sich aber auch viel mühe gegeben um ihre Locken zu bändigen. Sie ging auf ihn zu und legte ihre Hand auf seinen Arm, ein warmes Tuch lag um ihren Schultern und sie zog es jetzt etwas über ihren Kopf als sie das Haus verliessen.


    "Ja lass uns gehen."

    Dagny wand sich um und lächelte die beiden hinter sich an, ja es war bestimmt schön auch mal mit Harlif allein zu sein. Allein, sie lachte auf, die Stadt wimmelte nur so von Leuten und sie dachte an allein sein. Sie wusste gar nicht mehr wie das war und irgendwie störe sie es auch gar nicht.


    „ Das Forum, da ist doch auch der Markt, ich wollte morgen mit Marga dahingehen. Sie hat mir erzählt das dort die Händler nur so aufgereiht sind mit ihren Wahren.“

    An seinem Arm ging sie nun mit ihm durch die Strassen. Ein wenig hat sie ja bei ihrer Ankunft schon gesehen, doch war sie damals müde und von allem noch so überwältigt.
    Jetzt ging sie mit offenen Augen durch die Strassen und bestaunte die Häuser und Plätze.


    „Die Casa ist ja schon groß aber diese Häuser, so was hab ich ja noch nie gesehen.“


    Begeistert sah sie sich die Häuser an,