Beiträge von Tiberiana Crista

    Cato drehte sich zu ihr um. Er bewegte sich so schnell, dass sie kaum einen Blick auf seine Mimik werfen konnte. Crista verbarg ihr Gesicht in seiner Tunika, atmete tief durch und versuchte in seiner direkten Nähe wieder zur Ruhe zu kommen. Was waren das nur für saublöde Typen gewesen? Sicher wusste Cato mehr über diese als sie selbst. "Ich bin mir sicher, dass du das tun wirst." murmelte sie etwas lauter als zuvor und drückte sich an ihn. Irgendwann bewegte sich ihre Hand über seinen Rücken, kraulte seinen Nacken. "Danke, dass du da warst. Ich wüsste nicht wie.." Crista stockte, hob den Kopf und blickte ihn an. "Ich wollte und will nicht in den Keller.. nicht dafür.. nicht wegen uns..." Sie stoppte das Kraulen, weil ihr dies jetzt irgendwie nicht passend erschien. "Und auch nicht aus dem Grund, weil ich in diesem Hause neu bin."

    "Ihr solltet wirklich gehen.." fügte Crista hinzu. "Die Zahlen sind schnell abgezählt."


    Die übereifrigen Sklaven ahnten das sie nun übertrieben hatten und traten asbald zurück. Sellas und Caius zogen sich mit nach hinten gehenden Schritten von Cato zurück. Draußen vor der Küche konnte man sie leise miteinander flüstern hören, bis ihre Stimmen nicht mehr zu hören waren.


    Crista atmete auf, als die Küchentür sich schloß. Mit einem Kopfschütteln lehnte sie sich an den Küchentisch, griff sich an die Stirn. "Du meine Güte... was oder wer war denn das?" murmelte sie leise, suchte Catos Blick. Sie wagte es nicht den Ärmel der Tunika hochzuschieben und nachzuschauen. Ein Gänsehautschauer überkam ihren Rücken. Sicher würden die Sklaven den Mund nicht halten über das was sie gesehen hatten. Und dann die Androhung den Keller verfrachtet zu werden nur weil sie sich geküsst hatten. Crista sah auf Catos Rücken. Es verlangte sie ihm eine Hand auf die Schulter zu legen. Aber sie wußte nicht wie groß die Wut ihn ihm war. "Cato..?!?" Ihre Stimme versagte, sie räusperte sich.

    Crista erreichte den Toreingang. Noch einmal zu den Torwachen zurückblickend, welche sie hierhergeschickt hatte, meldete sie sich schließlich bei den Torwachen an. "Salve. Ich bin Crista aus dem Hause Tiberia und soll diese Nachricht Vinicius Hungaricus persönlich überbringen." Die Sklavin zeigte die Tafel mitsamt dem Siegel, nestelte das Schild unter der Tunika vor, welches sie als Sklavin des genannten Hauses auswies. "Es ist dringend."

    Vielleicht sollte sie bei diesen Torwachen diese Hilfloses-Mädel-steckt-in-der-Klemme-Masche wieder aufsetzen. Bei Hektor hatte dies funktioniert, sonst würde längst sie nicht hier stehen. Crista entrunzelte ihre Augenbrauen, trat von einem Fuß auf dem anderen. "Hm, ich will eigentlich nur zu dem 'Ungar'... äh.. Vinicius Hungaricus." Sie sah in die Richtung, die die Torwache gedeutet hatte. "Dann versuche ich es drüben nochmal. Danke schön." Sie lächelte beiden zu und wandte sich ab, um dem neuen Ziel entgegen zu laufen.


    Sim-Off:

    Ahaaa, jetzt klingelts. Danke schön für die tolle Erklärung. :dafuer:

    Crista hob die Augenbrauen, runzelte die Stirn, rief sich ins Gedächtnis zurück, was Durus gesagt hatte. "Wie bitte?" Sie musste sich verhört haben. Diese Stellung war ihr Ziel und keine andere. "Man sieht schon von weitem, dass ihr Prätorianer seid. Und euer Herr ist preator. Sein Name Vinicius Hungaricus."



    Sim-Off:

    Ich bin mir sicher, dass ich am richtigen Tor stehe. Mein Auftrag lautet castra praetoria. Diesen Ort hat auch Tiberius Durus erwähnt.
    Siehe: Der Kaiser ist tot.

    Von der Nähe der Castra kommend..


    Crista drehte sich um und trabte zum Toreingang. Noch einmal zu den Männern zurückblickend meldete sie sich schliesslich bei den Torwachen an. "Salve. Ich bin Crista aus dem Hause Tiberia und soll diese Nachricht Vinicius Hungaricus persönlich überbringen." Die Sklavin zeigte die Tafel mitsamt dem Siegel, nestelte das Schild unter der Tunika vor, welches sie als Sklavin des genannten Hauses auswies. "Es ist dringend."

    Ah... da war sie doch! Crista entdeckte Tiberia Albina zwischen den anderen Familienmitgliedern und musterte sie aufmerksam. Bedient war die junge Frau schon. Jedenfalls war der Becher in ihrer Hand nicht zu übersehen. Langsam ging sie auf sie zu, trat an ihr vorbei und legte ihr eine kleine dreieckförmige Decke um ihre Schultern. Einfach deshalb, weil sie nicht wollte, dass Albina unnötig fror. Die Steine waren kalt.


    Crista zog sich mit ihrem Brotkorb abermals zurück, fragte nach wie weit die anderen waren und ob man schon die Hauptspeise auftragen sollte. Die anderen Sklaven zuckten mit den Schultern, bedienten sich ihrerseits aus einem kleineren Brotkorb und trugen diverse Käsesorten auf die Hälften auf. Crista schloß sich dem Mahl an, aß ein Mostbrötchen mit gerösteten Haselnüssen und dazu den Käse mit Katzenminze. Es schmeckte gut. Von Sahed und anderen ihr bekannten Sklaven keine Spur... nicht mal Laris war hier!

    "Hmm.. habt ihr keine Kinder oder ganz junge Sklaven oder Sklavinnen bei euch im Haus? Bei uns ist da Laris, etwa fünf bis acht Jahre. Ich habe noch nicht nachgefragt, wie alt er ist, und der zehnjährige Ben." erzählte sie zu dem Thema Kinder. Hektor riet ihr ab dem Passieren des Tors hinter den Mauern der Castra alleine zurechtzukommen. Crista biss sich auf die Lippen, sah zu den Torwachen hinüber und schluckte. "Na gut.. ich versuche es alleine." Nach Aufmunterung suchend erfasste sie seine Verlegenheit und lächelte ihn an. Das Stottern war doch voll süß! "Prima, ich freue mich, wenn du dann noch da bist."


    Die Sklavin zog die Tafel hervor und klemmte sie sich unter den Arm, strich die Haare hinter die Ohren und atmete tief durch. Gerade war sie im Begriff loszugehen, als sie plötzlich eine vertraute Stimme hörte. Ungläubig drein blickend drehte Crista sich rum, erkannte Cato vor sich. "Cato! Mensch! Was machst du denn hier? Das ist ja voll unglaublich." plapperte sie überrascht los, sah von Cato zu Hektor und wieder zurück. "Ich habe einen Auftrag von Durus und soll ihm den Senator, der hinter diesen Mauern sitzt, übergeben. Hektor hat mich aus dem Gewühl auf dem Forum gerettet und begleitet. Schau, das ist er. Hektor, das ist Cato. Er ist wie ich bei den Tiberiern tätig. Wollt ihr euch unterhalten, während ich reingehe und meinen Auftrag erledige? Ich beeile mich auch!" plapperte sie weiter und umarmte kurzerhand beide Männer.


    Crista drehte sich um und trabte zum Toreingang. Noch einmal zu den Männern zurückblickend meldete sie sich schliesslich bei den Torwachen an. "Salve. Ich bin Crista aus dem Hause Tiberia und soll diese Nachricht ihm persönlich überbringen." Die Sklavin zeigte die Tafel mitsamt dem Siegel, nestelte das Schild unter der Tunika vor, welches sie als Sklavin des genannten Hauses auswies. "Es ist dringend."

    Der Hausherr und Tiberia Sabina blieben nicht sehr lange alleine. Iuvenalis stiess noch zu ihnen. Crista ergriff den Korb mit den Bötchen noch einmal und bot auch ihm ihr Angebot. Allerdings ohne ihn direkt anzusehen. "Salve, Herr, schöne parentalia wünsch ich euch." Die Begegnung im Stall war ihr noch gut im Gedächtnis. Der Mann hatte sich sehr drüber aufgeregt, wie falsch sie seinen Namen zuerst ausgesprochen hatte. Naja. Konnte doch mal passieren wenn man neu war, oder? Mit einem scheuen Lächeln zog sie sich zurück, bediente die übrigen Anwesenden, die noch ein Mostbrötchen haben wollten. Nach Reden war ihr irgendwie nicht gerade zumute. Cato hatte sie die letzten Tage nicht gesehen... vielleicht war das der Grund für ihr ruhiges Gemüt? Kam er noch und aß mit? Schliesslich war er der Verwalter der herrschaftlichen Ländereien, kümmerte sich um die Gutsbewohner und Sklaven. Crista spähte über ihre Schulter zum Friedhofseingang zurück, suchte sein Gesicht. Ihr Herr Lupus würde definitiv nicht kommen. Sie konnte nicht mehr sagen, ab wann sie ihn nicht mehr bedient hatte.

    Da kamen sie. Stillschweigend beobachtete Crista alles und reichte jedem Verwandten einen edlen Becher der mit Wein gefüllt war. Noch sagten die Gäste nichts über die ungewohnte Sitz- und Liegeunterlagen. Unter den übrigen entdeckte Crista den Herrn des Hauses und Tiberia Sabina. War Tiberia Albina gar nicht mitgekommen. Das war echt schade, fand Crista. Sie mochte die junge Herrin. Und was würde nun passieren? Durus schien etwas vorzuhaben und führte es sogleich aus. Eine Opfergabe! Crista betete für sich und ihren verstorbenen Vater, schloß die Augen und wischte verstohlen eine Träne weg. Mit dem Öffnen der Augen und anhand Durus Worten erkannte sie, dass sie nun dran war. Tief atmete sie durch, schnappte sich den Korb mit den Mostbrötchen und verteilte diesen an Gäste und Hausangehörige. Andere Sklaven kümmerten sich um die Käsesorten oder um die Getränke oder um diejenigen, die schon nach der Hauptspeise samt Beilagen verlangten. "Mahlzeit.. Mahlzeit.. Mahlzeit.." murmelte sie leise, höflich wie immer.

    Crista sah Cato fasziniert und ein wenig überrascht an. So viel Initiative hatte sie ihm gar nicht zugetraut, aber auf der anderen Seite hatte sie nun wahrlich nichts dagegen. Seine Küsse hatten ihr Blut wahrlich in Wallung gebracht, und sie spürte, wie sie innerlich verbrannte, sich nach ihm verzehrte, und nichts mehr wollte, als seinen Körper zu spüren. "Ja." hauchte Crista nur, und ihre Hände glitten zu seiner wunderschön geformten Taille, um sie zu streicheln. Ihre Augen waren voller Leidenschaft. Sie spürte Erschöpfung und einen kurzen Schmerz in sich, sehnte sich in diesem unangenehmen Augenblick nach einem baldigen Ende, um sich entspannen zu können.


    Er kam zu ihr und über sie, liebte sie zärtlich und langanhaltend. Er passte sehr auf sie auf, auch wenn die Leidenschaft ihn bald übermannte und die Leidenschaft von ihnen beiden direkt auf den Zenit zuliefen. Leidenschaftlich bewegte er sich in ihr, trieb sie mehr und mehr in einen Strudel der Lust, bis er sich aufstöhnend in ihr verströmte und mit ihr gemeinsam in die Kissen sank. Erschöpft und verliebt sah er sie an, und strich sanft über ihre Wange, während sich seine Atmung nur langsam erholte.


    Die leidenschaftliche Vereinigung war einfach unbeschreiblich gewesen. Noch lange, nachdem Cato erschöpft neben ihr zusammengesunken war, atmete Crista schwer und versuchte ihren Herzschlag zu normalisieren. Sie konnte sich kaum vorstellen je etwas schöneres im Leben zu erfahren, als ihn in sich zu spüren, die kräftigen und zugleich sanften Stößen, die sie schier in den Wahnsinn zu treiben schienen. Zärtlich fuhr sie ihrem Geliebten durch das schweißnasse Haar und raunte ihm süße Worte zu, Worte die ihre Liebe zu ihm mehr als verdeutlichten und aus tiefstem Herzen kamen. "In der Stille wurde es zwischen uns entfacht, dieses Feuer, das in uns jetzt brennt..."

    Schnellen Fußes eilte sie durch die Gassen und Straßen, sah verwundert mit an, wie etliche Türen und Fenster sich schlossen. War das in der Bevölkerung üblich, wenn jemand höhergestelltes aus dem Regierungskreis starb? Crista wollte diese Frage stellen, sparte sich den Atem lieber für das Laufen. Der Kaiser war der allerhöchste udn mächtigste Mann. Hektors Schritt wurde langsamer. Leise keuchend sah Crista ihn von der Seite an und hielt sich die Seite mit der freien Hand. Ein unangenehmes Seitenstechen piessackte die junge Skavin die Rennen nicht wirklich gewöhnt war. "Ja? Wirklich?" erwiderte sie lächelnd und fragend zugleich.


    "Das Kind... sicher hätte die Menge es totgetrampelt, wenn wirklich eine Panik ausgebrochen wäre. Seine Mutter wird von nun besser aufpassen. Das hoffe ich zumindest. Ich mag Kinder. Du auch?" Ihren Atem wiederfindend sah sie die Mauern entlang. "Das Gebäude da vorne? Ah... jetzt sehe ich auch die Soldaten." Sie würde da gleich hineingehen. Ob er sie hinein begleiten würde? Aber nein, dies wollte sie alleine meistern. Langsam näherte sie sich den Torwachen, überlegte, wie sie ihre Anmeldung anstellen sollte.


    "Ich muss anschliessend zur Villa Tiberia zurück und die Nachricht von Hungaricus an den Hausherrn Manius Tiberius Durus übergeben. Es wäre toll wenn du hier auf mich warten könntest." Sie sah Hektor an, drückte seine Hand und entzog ihm ihre. "Ich muss dir danken. Du hast mir sehr geholfen." sprachs und küsste ihm abermals einen Kuss auf die Wange. Dieses Mal erwischte es die andere Wange. Crista errötete, sah verlegen zu Boden. Hoffentlich war keiner in der Nähe der sie aus der Villa kannte!

    Sie seufzte. "Ja, wirklich sehr viel los.. alles nur wegen einem verstorbenen Menschen." bestätigte sie Hektor gegenüber. wenn sie tot war würde niemand Aufhebens um ihren Tod machen. Sie würde heimlich, still und leise sterben, unbeachtet von der Welt. Kurz schaute sie seiner Gruppe nach und nickte. "Das ist gut. Ich wüsste wirklich nicht wie ich es schaffen sollte, jetzt wo soviele Leute unterwegs sind." Bereitwillig überliess sie ihm ihre Hand und lief ihm sogleich hinterher. Zwar kannte sie ihn erst seit dem Moment wo sie gestolpert war, aber er hatte irgendetwas ehrliches an sich, was sie sich ihm anvertrauen liess. Die Soldaten auf den Pferden sahen ganz schön beeindruckend aus, noch mehr als die Uniformierten zu Fuß. Endlich waren sie an ihnen vorbei. Nun mussten sie möglichst ohne weitere Aufenthalte zur Castra gelangen. Sie hatte schon arg viel Zeit verloren.

    Sie lächelte Hektor dankbar an, dass er sie wieder auf den Namen gebracht hatte. Nie hätte sie sich wieder unter Durus Augen getraut, wenn sie den Namen vollkommen vergessen hätte. "Ich danke dir auch sehr.." erwiderte sie. Die Frau ging mit dem Kind von dannen. Crista hoffte für sie und auch das Kind, dass sie nun besser auf ihr Kind achten würde. Auch sie selbst würde eine Lehre aus diesem Ausflug ziehen. Da sie das Kind nicht mehr auf den Armen hatte, konnte sie sich mehr und mehr auf ihn konzentrieren, bemerkte die gut gekleideten Menschen hinter ihm.


    Er wurde mit seinem Namen gerufen. "Achje.. es nicht so einfach zu denen zu gelangen? Nein, das habe ich nicht gemerkt. Ich dachte du hättest auch einen Auftrag oder so." murmelte sie entschuldigend. Ihr Blick huschte über die Leute die seine Herren waren. Jetzt verstand sie, warum er überhaupt hier mittendrin war. "Na gut... ich komme mit Euch... ähm dir." fügte sie hinzu und drängelte sich zu ihm durch, setzte nun auch ihre Ellenbogen ein. Crista bemühte sich den Anschluss zu seiner Gruppe beizubehalten und sich nicht mehr abdrängen zu lassen. Wenn sie schon jemanden gefunden hatte, der ihr den Weg zum Ziel zeigte. Dann erst recht. Ächzend zwängte sie sich hinter der letzten Menschenreihe durch und atmete keuchend auf. "Du meine Güte..." Besser nicht umdrehen und zurückblicken. Die versiegelte Tafel hatte sie immer noch bei sich. "Und wohin nun? Ist ein eiliger Auftrag." Dass es mittlerweile Absperrungen durch die Prätorianer gab, erhaschte sie durch Blicke. Ganz dicht bei ihrem 'Stadtführer' stehend blickte sie zweifelnd nach vorne. "Kommen wir da auch noch durch? Ich meine raus?"

    Crista hatte gemeinsam mit der Köchin des Hauses viele Gedanken gemacht und sich vorrangig um den Einkauf der benötigten Zutaten gekümmert. Heute war es soweit und die Leckereien wurden zum Ziel dem Mausoleum der Familie transportiert. Die Auswahl an Speisen wurde bei ihr daheim auf Festen angeboten. Insbesondere den MVLSVM, die Mostbrötchen und die Lukanischen Würstchen sollte auf diesem Fest mit kulinarischem Angebot nicht fehlen. Das Grab hatten sie zur Dekoration mit Veilchen und Girlanden geschmückt. Einfarbige Tücher und Kissen lagen vor dem Mausoleum auf dem Boden und sollten den Gästen als Sitzgelegenheit zum picknicken dienen. Crista war gespannt, was man dazu sagen würde, dass keine Klinen vorhanden waren und man daher mit Kissen vorlieb nehmen musste. Natürlich hätten sie auch Sitzbänke mitnehmen können aber das wäre viel zu viel Aufwand gewesen. Tücher und Kissen waren da viel praktischer und schneller ausgelegt. Gemeinsam mit anderen helfenden Sklaven richtete sie die Gerichte auf dem Buffett-Tisch an, zupfte die Falten aus den Decken und wartete auf die Tiberianer.


    Getränke
    MVLSVM -
    Honigwein. Als Aperitiv.
    Apfelsaft
    Wasser
    CONDITVUM PARADOXUM -
    Erstaunlicher Gewürzwein: Kräftiger Wein, der zur Hauptspeise gereicht werden kann


    Vorspeisen
    MORETVM -
    Käse auf einer Mostbrötchenhälfte
    Der mit wenig gepfefferten Essig und mit Öl übergossene Käse besteht aus folgenden Gewürzen
    - Bohnenkraut, Minze, Raute, Koriander, Sellerie, Schnittlauch
    - grüne Zwiebel, Lattichblätter, Raukenblätter, frischen Thymian oder
    - Katzenminze, Flohkraut
    In kleinen Schälchen liegen bereit zerstampfte Walnußkerne, angeröstete Sesamkörner, zerriebene Pinienkerne, geröstete Haselnüsse ohne Haut und geschälte Mandelkerne. Die gebackenen Mostbrötchen mit Weizenmehl, Most, Anis, Kreuzkümmel, Fett und Käse liegen direkt neben dem Käse.


    Hauptspeisen
    LVCANICAE -
    Lukanisches Würstchen mit zerriebenen Pfeffer, Kümmel, Bohnenkraut, Raute, Petersilie, Gewürze, Lorbeeren und LIQVAMEN sowie gut zerstampftes (Hack-)Fleisch Dazu ganze Pfefferkörner, reichlich Fett und Nußkernen (z. B. Pinienkerne). Die zubereitete Masse in eine sehr dünn ausgezogene Wursthaut füllen und zum Räuchern aufhängen. Anmerkung: Räuchert man die Lukanischen Würste nur leicht, eignen sie sich ausgezeichnet als Bratwürste. Die Verwendung als Grillwurst schlägt Apicius in einem anderen Rezept (V, 3, 2) selbst vor. In einem weiteren Rezept von Apicius (II, 5, 1)wird zwar empfohlen, gegrillte Würste mit Senf zu servieren. Bei den bereits kräftig gewürzten Lukanischen Würsten ist davon jedoch abzuraten.


    Beilagen
    FABACIAE VIRIDES -
    Frische Bohnen mit LIQUAMEN, Öl, frischem Koriander, Kümmel und kleingehacktem Lauch gekocht und serviert.


    Nachspeisen
    GLOBVLI -
    Kleine (Mohn)kugeln mit Käse und Weizengrütze vermengt, mit Honig bestrichen und zerriebenen Mohnkörnern bestreut.

    Crista packte die neuesten Mitbringsel vom Markt in einen mit bunten Bändern geschmückten Korb und verliess ihre Kammer, die sie immer noch mit der jungen Sklavin Brideis teilte. Die Bänder flatterten und knatterten beim Gehen, die kleinen Phiolen und Amphoren klirrten aneinander. Beide Geräusche begleiteten sie auf ihrem Weg durch die stillen Gänge des Hauses.


    Die junge Sklavin hörte zudem ihr Herz klopfen und zupfte das Leinentuch zurecht welches um ihre Schultern lag und die aufblühenden Knutschflecken verdecken sollte, die sie von ihrem letzten Treffen mit Cato erhalten hatte. Einige Augenblick röteten sich ihre Wangen, wenn sie an das herrlich leichte Gefühl in ihrem Magen dachte, an die tanzenden Schmetterlinge, an die rollende Gänsehaut. Hoffentlich verdeckte die Sonnenbräune vom letzten Aufenthalt im Garten ihre Röte.


    Mit jedem Schritt kam sie dem Ziel einer ganz bestimmten Tür näher und näher. Crista blieb davor stehen und atmete tief durch, schob den Korb auf einen Arm hinauf. Wie sie durch den allgemeinen Tratsch der Sklaven wusste, war die Herrin gedrückter Stimmung. Nun wollte sie versuchen, Tiberia Albina aufzumuntern. Dann klopfte sie drei Mal an die Tür, liess die Hand sinken. "Herrin? Ich bin es, Crista. Die neuesten Waren vom Markt sind eingetroffen. Feine Düfte, weiche Stoffproben und ein paar Kostproben neuartiger Käsesorten."

    "Ahso.. die Mutter von Sabina ist eine Iulierin." korrigierte sie sich selbst. "Noch nie geschlagen? In keiner Schlacht? Wie geht denn das?" Das konnte ihr sicher keiner beantworten außer sie zog die Bücherrollen zurate. Ging es sie überhaupt was an, was die Gegner des römischen Reich machten? "Die Römer und die Griechen? Wenn sie soviel mitgebracht haben, meinst du man kann das nachschlagen? Also etwas über dein Land lesen? Über Ägypten? Ich weiss nur von der Katzenverehrung... Und manchmal wünsche ich mir, ich könnte Kater Paco verstehen. Warum er viel mehr schläft als zu jagen? Sich gerne putzt.. und so." Crista wurde mit jedem Wort mehr ein wenig verlegener. Da waren sie gerade vom unangenehmen Thema Krieg zu den sanften Katzen gewandert.

    "Nein.. ich will es nicht behalten!" gab Crista zurück und schüttelte den Kopf. "Was soll ich mit dem Kind? Ich habe einen Auftrag zu erfüllen!" Schön wäre es dieses Findelkind aufziehen zu können aber was wäre mit der Mutter? Sie würde um dieses Kind trauern und weinen... "Nein, Crista will kein Kind rauben." Sie stellte sich an seine Seite und versuchte sich so dünn wie möglich zu machen, was mit dem verwaisten Kind auf ihren Armen nicht gerade einfach war. War alles einfach? Nein! "Ich weiss niemanden, der das Kind haben will. Ich bin selbst erst in dieser Stadt angekommen."


    Über der Sorge um das Kind vergass sie beinahe, dass sie ihn gebeten hatte sich mit ihr an den Namen des Senators zu errinnern. "Ja.. genau! Der Ungar..." bestätigte sie nickend, schaffte sogar ein dankbares Lächeln auf ihren Mundwinkeln zu erzeugen. Kurzerhand drückte sie Hektor einen Kuss auf die Wange auf. "Ihm soll ich die Nachricht meines Herrn überbringen und dann so schnell wie möglich in die Casa Tiberia zurück kehren." fügte sie an. "Wie soll ich in dem Chaos zu ihm kommen? Kannst du mich begleiten? Bei der Castra Praetoria war ich noch nie." Crista hob das Kind auf dem anderen Arm.


    "Vielleicht finden wir die Mutter am Rand?" Das Gegenteil passierte. Eine Frau stürzte auf sie beide zu und reckte die Arme nach dem Kind. "Mein Kind.. mein Schatz. Ohh.. danke.. ich danke dir." Crista blickte kritisch zwischen der Frau und dem Kind hin und her, verglich kurz die Äußerlichkeiten. Nach einem kurzen Blick zu Hektor übergab sie das Kind der Frau. "Keine Ursache.. da habt ihr es wieder." Das namenslose Kind schlang die Arme um die Frau. Eine Familienvereinigung mitanzusehen war schön. Crista wandte sich ab, griff nach der versiegelten Tafel. Ein Problem hatte sie immer noch: nämlich das der kleine Ben verschwunden war. Aber das war allein ihre Schuld. Sie begann sich unwohl zu fühlen, sah Hektor unsicher an. "Hilfst du mir?"

    Wollte er sie schlagen? Nur weil sie sich festhielt? Halt suchte? Sie spürte seine Hand an ihrem Arm. Crista schrie entsetzt auf noch während sie versuchte das Gleichgewicht wiederzufinden. Ihr Schrei ging ohnehin im Getümmel und Gewühl unter. Mit klopfendem Herzen und zitternd drückte sie das Kind an sich. Um ein Haar hätte sie das viel jüngere Kind fallen gelassen. "Ohohoh...puhhuh.." seufzte Crista erschrocken auf, schüttelte den Kopf. Mit Erleichterung nahm sie die von ihm dargebotene Stütze an. "Das.. das ist nicht mein.. Kind. Seine Mutter.. hat.. ihn.. sie.. verloren.. hier.. mitten drin.. fallen gelassen.." brachte sie immer wieder Mal im Sprechfluss zögernd hervor, schielte ihrerseits das Kind an. Mädchen oder Junge? Sie hatte keine Zeit gehabt, sich darüber Gedanken zu machen. Der Schreck saß ihr in den Knochen. Da hatte sie Glück gehabt, weil der Mann sie vor dem Hinfallen bewahrt hatte.


    "Ja.. es geht.. ja.. beide.. in Ordnung. Danke." Die junge Sklavin sah Hektor an. Er trug feine Kleidung. Wer er wohl war? Grüne Augen hatte er jedenfalls nicht. "Ich bin Sklavin.. die Crista. Was.. was soll ich.. denn mit dem Kind machen?.. Ich.. weiss nicht wo.. wer die Mutter.." Sie stockte, wich einem weiteren Rempler aus. Ihr Blick huschte an Hektor vorbei zu dem behelmten Mann der auf dem Pferd saß. "Ich muss.. hier.. dringend raus. Ich muss meine Aufgabe erledigen. Eine Botschaft überbringen. Es ist eilig!!" Allmählich kam sie zu Atem. Ei der Daus, ja zu wem musste sie denn? Sie konnte es doch nicht vergessen haben!! Das war unmöglich. Ihre Augen weiteten sich. "Ich muss zum.. zum.. Hunger.. Hungi.. Ungar.. Ricus. Hilf mir doch mal... Du kennst den Namen bestimmt." brachte sie heraus. "Er gehört dem Senat an.. ein Senator.."

    Mit einem schwachen Lächeln, welches die Begrüßung ihrerseits darstellen sollte, sah sie ihm zu, was er mit der Wachstafel machte und anstellte. Dem Aufwand nach schien es hochwichtig zu sein und eher nicht nach einem gemütlichen Stadtbesuch auszusehen. Crista sah ihn aufmerksam an und versuchte sich alles zu merken. "Vinicius Hungaricus - Castra Praetoria." erwiderte sie für sich den Namen und Ort.


    "Überbringe es ihm persönlich, eile dich und gib den Brief niemand anderem - unter keinen Umständen! Beeile dich also! Und lass die Antwort auf die freie Seite einritzen und erneut versiegeln und bring es dann wieder!"


    "Alles klar... ich nehme die Füße in die Hand und bin husch-husch unterwegs." Ähm... letzteres hätte sie wohl eher nicht hinzufügen sollen, aber nun gut. Crista lächelte unschuldig, verneigte sich vor den Erwachsenen und zog sich eiligst zurück. Sie drehte sich um und trabte zum Nebeneingang, wo Ben schon auf sie wartete. "Nun denn.. wir müssen los..." Sie entnahm einer Truhe einen Umhang und ergriff Bens Hand.