An:
Caius Redivivus Evander
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Provincia Italia
Rom
[insula] Evander's neues Heim
Von:
Marcus Artorius Didianus Nero
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Provincia Hispania
Tarraco
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Salve Evander
Bitte verzeih, dass ich dir so spät antworte, doch es gab jedemenge Arbeit, die mich hier vom schreiben abhielten.
Ich habe mich sehr gefreut, als mich dein Brief ereicht hat und gratuliere dir zu deinem neuen Posten. Doch ist dies keine neue Nachricht für mich, denn wir haben, wie du dir sicherlich denken kannst, in der Curia über dich gesprochen. Dort haben wir dann auch schon erfahren, dass du diesen Posten bekommen hast. Du kannst dir denken, warum die Curia zusammen gerufen wurde, denn wie du ja weißt, wurde dir dein Ordo Decurionum aberkannt.
Ich hoffe du bist mir nicht böse, wenn du nun erfährst, dass ich ebenfalls dafür gestimmt habe, dir dies abzuerkennen, doch ich musste befürchten, dass es mir nicht gut bekommen wäre, wenn ich dagegen gestimmt hätte. Doch sei dir gewiss, ich habe dich auch in einer Rede verdeitigt, da ich das Gefühl hatte, dass der Proconsul sich nur bei dir rächen wollte. Ich habe den anderen Sodalis klar gemacht, dass wir nur unsere Entscheidung darauf beziehen können, was wir tatsächlich wissen. Der Flavier sprach davon, dass ihr euch wohl gestritten habt, doch dies sollte nicht der Grund sein, dir irgendwas abzuerkennen. Du kannst dir bestimmt auch Vorstellen, wie sauer der Proconsul auf meine Rede hin geworden war.
Doch kommen wir nun zu etwas erfreulicherem. Wie du sicherlich weißt, hatte ich zwei Betriebe. Jetzt wirst du natürlich fragen, hattest, darum kann ich dann aber nur sagen, ja hatte, denn ich habe mittlerweile drei. Ich habe mir noch einen Steinmetz gekauft, zwar habe ich bisher dir kaufkosten noch nicht eingenommen, doch dank meinen anderen zwei Betrieben, kann ich mich ganz gut über Wasser halten. Was meine Anstellung bei der Stadt betrifft, tja, so kann ich nur sagen, bin ich immer noch Magistrat und bin dabei, immer noch ein Stadtfest zu organisieren. Dabei soll auch ein Dichterwettbewerb stattfinden, sicherlich kannst du dich daran erinnern, denn es sind schon soviele vor mir daran gescheitert. Ich führe nun als dies fort, was bisher keiner geschafft hat.
Natürlich werde ich an dich denken, wenn ich mal in Rom klagen sollte, doch hoffe ich doch sehr, dass dies nicht der Fall sein wird.
Was dein Ansehen in der Stadt betrifft und dein Heimweh, so kann ich dir nur sagen, oder sollte ich dir besser als Freund raten, kehre nie wieder zurück. Die Bürger nahmen es dir doch recht übel, dass du in einer Zeit, wo gerade die Welt über uns einstürzte, uns verlassen hast. Eine Zeit des Chaos brach an und durch die offizielle Rede, die der Proconsul gefürht hatte, denke ich nicht, dass irgendein Bürger dir jemals verzeihen würde. Ferner glaube ich sogar, dass sie dich bei einer günstigen Gelegenehit töten würde. So ist zumindest meine jetzige Einschätzung, die ich seit deinem Fortgehen hatte und die sich bis immer noch hält. Es ist zwar sehr traurig, dass die Bürger so schnell vergessen haben, was du für die Stadt geleistest hast, doch kann man ja das Volk schnell seine Meinung aufzwingen, wenn man ein guter Redner ist.
Ich wünsche dir viel Erfolg in Italien und wenn du mal in der nähe von der Legio I bist, dann kannst du ja meinen Vater dort besuchen und ihn von mir grüßen. Bis dahin, mögen die Götter dich auf deinen weiteren Weg begleiten und Glück dir bescheren.
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Vale bene...