Das Aufräumen hat scheint's nicht allzu viel gebracht - dein Postfach ist schon wieder voll, Dives
Beiträge von Decima Seiana
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Ein einziger gezielter Schlag konnte dieses Duell entscheiden, dachte Seiana sich, mit dieser kleinen Varianz seines Kommentars musste sie dem Germanicus Recht geben. Aber ob es auch so kommen würde, davon war sie nicht ganz so überzeugt. Immerhin zeigte sich auch: gezielte Schläge halfen Brocculus' Gegner nicht wirklich, dafür war die Rübe wiederum zu gepanzert. „Es wirkt ein bisschen so, als würde eine Schmeißfliege einen Ackergaul ärgern wollen“, schmunzelte sie, nachdem sie eine Weile das Hin und Her in der Arena betrachtet hatte.
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„Ich weiß nicht so Recht, ob das für mich nicht doch ein Gewinn ist. Mittlerweile bin ich ganz froh darum, mich zurückziehen zu können.“ Sie würde es vermissen Arbeit zu haben, sie vermisste es jetzt schon, wo sie noch nicht einmal ganz raus war aus dem Spiel – aber so wie die Dinge standen, scheute sie ja sogar davor zurück, überhaupt einen Schritt vor die Tür zu setzen, geschweige denn sich in der Schola oder gar Acta blicken zu lassen. „Du bist jung, Massa. Wer weiß, was du noch erreichen wirst. Ich bin überzeugt, dass du das Bestes daraus machen wirst, und ich glaube wirklich nicht, dass du als Nauarchus sterben wirst.“ Jetzt bemühte sie sich um ein Lächeln, und sie bemühte sich um ein ehrliches. Das gleich darauf allerdings ein wenig bitter wurde. Die Zeit zurückdrehen. Faustus zur Vernunft bringen. Ihren Onkel davon zu überzeugen, dass er keine Pläne für sie schmieden sollte, vorausgesetzt er dachte darüber nach. „Ich glaube im Moment können wir alle nicht viel mehr tun als abwarten, bis das alles wenigstens halbwegs in Vergessenheit geraten ist. Aber wenn du... mit Faustus reden könntest, ihn vielleicht etwas aufbauen...“ Sie schluckte mühsam gegen den Kloß in ihrem Hals, als sie daran dachte, wie ihr Bruder mit ihr gesprochen hatte. Wie er sie hinaus geworfen hatte aus seinen Räumen. „Ihn zur Vernunft bringen.“
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Seiana lauschte seiner Erzählung aufmerksam, nickte hin und wieder an passenden Stellen. Sie war froh darüber, dass der Iunius etwas ausholte, dass sie nicht sofort wieder etwas sagen musste, sondern erst mal nur zuhören konnte. Als die Reihe dann allerdings an ihr war, etwas zu erwidern, ging es sofort um ein Thema, das ihr nicht wirklich behagte. Sie dachte an ihren Bruder und an die zurückliegenden Jahre, und daran, wie sie jetzt im Licht der Öffentlichkeit da standen. Auch wenn es ruhig geworden war, machte Seiana sich da doch nichts vor. „Nun, ich... kann mich nicht beklagen. Wir haben versucht mit den Umständen so gut wie möglich zurechtzukommen.“ Eine neutrale Antwort, die nicht zu viel preis gab. „Aber natürlich ist es eine große Ehre für meine Familie, dass mein Onkel zum Consul gewählt wurde. Und es wird hoffentlich dabei helfen zu zeigen, dass an der Loyalität der Decimi zu Rom kein Zweifel besteht.“
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„Selbstverständlich“, lächelte Seiana höflich und winkte einen Sklaven herbei, dem sie auftrug, das Gewünschte zu bringen – und als dieser verschwand, um den Auftrag auszuführen, herrschte für einen Moment Schweigen. Es drängte Seiana, nach Seneca zu fragen, ob sie Nachricht von ihm erhalten hatten, ob er wohlbehalten in Germania angekommen war, wann er wohl zurückkehren würde. Und obwohl sie wusste, dass sie keine dieser Fragen stellen konnte, geisterten sie ihr dennoch weiter durch den Kopf.
Ihr war klar, dass sie unhöflich war, dass sie sich mit dem Iunius unterhalten sollte, oberflächliches Geplänkel austauschen, nur: ihr wollte nichts einfallen in diesem Moment. Ihre Gedanken irrten um Seneca, darum, ob es ihm gut ging. Der Falerner, dachte sie flüchtig, aber das war kaum ein Gesprächsthema – zu spät fiel ihr ein, dass sie erzählen könnte, dass sie ihn selbst vertrieb. Vielleicht wenn die Getränke kamen und der Iunius den Wein probierte... wo blieb der Sklave überhaupt, fragte sie sich, obwohl ihr auch klar war, dass er noch gar nicht zurück sein konnte, weil dafür nun wieder zu wenig Zeit vergangen war. Es kam ihr so vor, als ob sich das Schweigen endlos hinzog gerade, aber allzu lange war es nicht, bis ihr dann doch eine Frage einfiel, die sie stellen konnte, ein Thema, das ihr Onkel angesprochen hatte und das sie aufgreifen konnte: „Du bist also erst kürzlich nach Rom zurückgekehrt. Wo hast du die letzte Zeit verbracht, wenn ich fragen darf?“ Es war harmlos. Und mit Erzählungen von vergangenen Jahren ließ sich gut Zeit überbrücken. -
„Nun ja...“ erwiderte Seiana, während sie den Kampf in der Arena verfolgte, „dafür reicht aber vermutlich ein gut platzierter Treffer aus, und der andere steht nicht mehr auf. Ich würde noch nicht so schnell die Seiten wechseln“, fügte sie noch mit einem leichten Schmunzeln an, als der Germanicer neben ihr beinahe den falschen Namen in die Arena gebrüllt hätte. „Oder bist du dir schon nicht mehr sicher, auf den Richtigen gesetzt zu haben?“
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Hatte Seiana gehofft, sich bald zurückziehen oder wenigstens einfach nur im Hintergrund bleiben zu können, wurde ihr diese Hoffnung genommen. Kaum hatte sie ihrem Onkel gratuliert, stellte dieser ihr einen seiner Klienten vor, der noch bei ihm stand, und bat sie sich um ihn zu kümmern – eine Bitte, die sie selbstredend nicht ablehnen konnte. Der Klient war ein Iunier, ausgerechnet. Von allen Menschen, mit denen sie im Augenblick nicht reden wollte, gehörten Iunier – abgesehen von einem bestimmten – wohl zu denen, auf die das mit am meisten zutraf. Aber die Bitte ihres Onkels war deutlich gewesen... und Seiana wusste, was von ihr erwartet wurde, war nach all den Jahren zu sehr Teil des gesellschaftlichen Spiels geworden, als dass sie auch nur nach einer Ausrede gesucht hätte, geschweige denn abzulehnen. Sie wäre nicht einmal hier, wäre sie anders.
„Natürlich, Onkel“, erwiderte sie also, ruhiger, als sie sich fühlte, schenkte dem Iunius ein leichtes Verziehen ihrer Mundwinkel, das vielleicht als vages Lächeln durchgehen mochte, und machte ein paar Schritte fort von ihrem Onkel und den Menschen um ihn herum, bis sie ein wenig Platz hatten. „Kann ich dir etwas anbieten, Iunius?“
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In Ordnung, versuchen wir's
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„Er ist was?“ Seiana starrte den Sklaven an, ungläubig, fassungslos, schockiert.
„Dein Bruder, Herrin. Er hat die Casa verlassen. Keiner weiß wohin.“
„Und wieso hat das keiner mitbekommen?“
Der Sklave sah sie nur etwas hilflos an. Es war der Abend der Amtseinsetzung. Es war viel los gewesen an diesem Tag in der Casa, und Faustus war derzeit ohnehin sehr zurückgezogen, ging kaum aus dem Zimmer, und verließ sich in der Regel nur auf seine eigenen Sklaven. Kein Wunder, dass bis jetzt keinem aufgefallen war, dass Faustus das Haus verlassen hatte. Trotzdem versetzte Seiana dem Sklaven eine schallende Ohrfeige. Sie wusste selbst, dass er nichts dafür konnte, aber sie war schockiert über das Verschwinden ihres Bruders, und sie brauchte ein Ventil. „Ich will wissen, wo er ist!“ fauchte sie den Sklaven an, und dankbar dafür, entkommen zu können, verschwand der Mann. Und Seiana war allein. Allein mit ihren Gedanken, und allein mit dem Versuch fertig zu werden mit der Tatsache, dass Faustus weg war. Wieder einmal. Ohne dass sie noch einmal miteinander gesprochen hätten. Momente lang kämpfte sie gegen die Tränen an, die aufsteigen wollten, würgte einen Heulkrampf hinunter, und am Ende, auch wenn es knapp war, gewann sie diesen Kampf. Aber sie wusste nicht, wie oft noch. Sie wusste nicht, wie viel Kraft ihr noch blieb weiter zu machen, und trotzdem machte sie weiter, irgendwie, immer weiter. Aufgeben war nie in Frage gekommen... bisher. In letzter Zeit spürte Seiana die Verlockung einfach aufzugeben immer mehr, immer stärker. Sie hatte all ihre Energie, mühsam zusammengekratzt, darin investiert bei ihrem Bruder zu sein, an seinem Bett zu wachen. Alle Energie, die sie noch übrig hatte nach den letzten Monaten. Sie hatte nichts anderes getan, hatte sich bisher nicht einmal darum gekümmert, die Unterkunft des Kindes zu regeln, ihres Kindes. Dass Faustus sie nicht um sich haben wollte, hatte sie schon tief getroffen. Dass er jetzt gegangen war... traf sie in einem Ausmaß, das sie am Ende leer und ausgebrannt zurückließ.Sie brauchte Ablenkung, sie wusste das. Sie hatte derzeit lange nicht mehr so viel zu tun wie früher noch... Sowohl aus der Acta als auch der Schola hatte sie sich zurückgezogen, hatte Stellvertretern die Arbeit überlassen, bis Nachricht vom Kaiser kam, und obwohl sie sich danach sehnte etwas zu tun zu haben – je mehr Zeit verging, desto weniger konnte sie sich vorstellen einfach zurückzukehren, desto verlockender wurde der Gedanke, einfach selbst ihren Rücktritt anzubieten. Was vielleicht genau das war, worauf der Kaiser wartete. So oder so: sie hatte lange nicht mehr so viel zu tun wie früher, aber sie hatte immer noch ihre Betriebe, die Landgüter, die Verwaltung dessen. Immer noch geschockt von der Neuigkeit setzte sie sich an ihren Schreibtisch und zog ein paar Tafeln herbei, Post, die sie bekommen hatte, und ging sie durch, versuchte sich durch methodisches Arbeiten abzulenken... was ihr auch gelang. Bis ihr eine weitere Nachricht in die Hand fiel, die gestern gebracht worden war. Diesmal konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie saß da und starrte auf das, was Seneca ihr geschrieben hatte, starrte auf die Worte, die ihr sagten dass auch er fort war, weit fort, für unbestimmte Zeit, und spürte kaum die Tränen, die ihr lautlos über die Wangen rollten und auf Senecas Botschaft tropften.
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Seiana hatte eigentlich wenig Lust darauf, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen – und Öffentlichkeit, oder zumindest halb, war diese Salutatio. Aber sie wusste, was sich gehörte, sie wusste, was erwartet wurde... und so war auch sie hier erschienen. Selbstredend hatte sie ihrem Onkel bereits gratuliert, schon nach der Wahl, und so diente ihre Anwesenheit hier mehr dazu zu zeigen, dass auch die Familie hinter ihrem Onkel stand. Sie verbarg ihre Gefühle hinter einer steinernen Maske, die ihr bei weitem nicht mehr so gut gelingen wollte wie früher noch... was sich vor allem darin zeigte, dass ihr anzusehen war, dass es eine Maske war. Sie hatte ihre Fassade perfektioniert gehabt, so sehr, dass man ihr nicht hatte ansehen können, dass sie eine Maske trug, dass man ihr glaubte, wenn sie ruhig und kühl nach außen wirkte, dass es auch so in ihr aussah – höchstens ihr Lächeln mochte sie hin und wieder verraten haben, in ihren Augen, die selten von einem erwärmt wurden.
Jetzt allerdings war das nicht mehr so. Sie bemühte sich, aber sie konnte spüren, dass es ihr nicht mehr so gut wie in den vergangenen Jahren immer gelang, die Fassade aufrecht zu erhalten. Ihre Gesichtszüge waren unbewegt, aber man konnte sehen, oder vielmehr spüren, was das war – eine Maske, die nur verbergen sollte, dass es darunter nicht so unbewegt war. Eine Maske, die nur umso schwerer zu halten war, als Seiana ihren Bruder sah, verfolgte wie er mit Livianus sprach, und wie er danach ging. Sie sehnte sich danach, ihm hinterher zu gehen... aber sie ließ es bleiben. Stattdessen reihte sie sich bei den Gratulanten ein und beglückwünschte ihren Onkel, als sie bei ihm war: „Ich gratuliere dir, Onkel. Möge dein Consulat von den Göttern gesegnet sein.“ -
Zitat
Original von Manius Flavius Gracchus
Mit einem zustimmenden Nicken bestätigte Gracchus die Hoffnung der Decima.
"In der Tat, das waren sie fürwahr."
Insbesondere Raghnall - dessen Name Gracchus längst hatte vergessen, welcher für ihn stets schlicht als der Sklave der Decima disponibel war gewesen - hatte sich als überaus nutzbringend erwiesen, hatte er doch sich nach dem Verbleib der Decima erkundigen können ohne dabei einen ersichtlichen Rückschluss auf das flavische Interesse zu bieten. Ein Moment der Stille hing im Raume, währenddessen der Senator bereits in Gedanken auf dem Nachhauseweg, respektive der notwendigen Bitte an die Götter weilte, vermochte er doch niemanden zu benennen, welcher allfällig sonstig an Faustus' Zustand etwas würde ändern können - welcher nicht aus seinen Sinnen mochte weichen. Schlussendlich räusperte er sich.
"Nun, ich möchte deine Zeit nicht über Gebühr in Anspru'h nehmen. Sofern es etwas geben sollte, was ich für dich oder Faustus tun kann, so lasse es mich bitte um..gehend wissen."Das Lächeln auf ihren Lippen wurde ein wenig ehrlicher, als der Senator bestätigte, die Sklaven seien nützlich gewesen. Auch wenn es vielleicht nur so dahin gesagt war – immerhin hieß das, dass sie nicht unangenehm aufgefallen waren. Wäre es so, hätte der Flavius wohl anders reagiert, vermutete sie.
Als der Senator sich dann nach einem Moment des Schweigens – in dem Seiana selbst schon zu überlegen begann, wie sie das Ende des Gesprächs einleiten könnte, ohne unhöflich zu wirken – zu verabschieden begann, war es an ihr zu nicken. Zeit hatte sie im Augenblick zwar im Überfluss... aber auch sie wollte das Gespräch nicht unnötig in die Länge ziehen, hätte gar nicht gewusst, worüber sie sich noch unterhalten sollten. „Hab nochmals Dank. Ich werde darauf zurückkommen, sollten wir deine Unterstützung brauchen. Umgekehrt gilt für dich selbstverständlich das gleiche.“ Sie erhob sich und begleitete ihn noch bis zur Tür des Tablinums, bevor sie einem Sklaven signalisierte, den Flavier hinaus zu geleiten. „Vale bene, Senator.“
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Seiana stand da wie erstarrt, und als sie endlich etwas sagen konnte, da... schien es einfach zu verhallen. Faustus reagierte kaum auf ihre Worte. Wiederholte nur erneut, dass sie gehen sollte. Und Seiana hatte das Gefühl, als ob plötzlich jede Kraft aus ihr wich. Er wollte sie nicht um sich haben. Sie hatte so darauf gehofft, dass es ihm endlich besser ging, dass sein Leben nicht mehr auf Messers Schneide stand, dass sie reden konnten, sich unterhalten... über all das, was passiert war, nicht nur in seinem Leben, oder in Rom, sondern auch in ihrem. Sie wusste nicht, ob sie ihm wirklich alles erzählt hätte, aber sie sehnte sich danach, wenigstens etwas los zu werden von all dem, umso mehr da ihr letztes Treffen mit Seneca so schmerzhaft gewesen war. Und jetzt, wo es so weit war, wollte er sie nicht um sich haben. Momente lang stand sie einfach schweigend da... dann, endlich, drehte sie sich um und verließ den Raum, mit langsamen, abgehakten Bewegungen, die mehr wirkten wie eine ungelenke Marionette, die selbst von einem begabten Puppenspieler niemals so bewegt werden könnte wie ein echter Mensch.
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Hallo Decula,
bevor ich mich entscheide, habe ich noch paar Fragen an dich:
- Hast du schon Erfahrung in RPG's wie dem IR?
- Warum hast du dich ausgerechnet für die Gens Decima entschieden?
- Hast du schon Vorstellungen zu deinem Charakter, wie er ungefähr sein soll und was er machen wird?
- Die Decimi sind eine Gens mit starker militärischer Tradition. Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, wie der Charakter dazu steht?Grüße, Seiana
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Für sich endlos ziehende Augenblicke hatte Seiana keinen anderen Gedanken als den im Kopf, dass sie Angst hatte um Faustus. Er war so schwach, er konnte nicht mal alleine stehen, und zugleich war er so abgemagert, so leicht geworden, dass sie das Gefühl hatte es kostete sie kaum Anstrengung, ihn zu halten, zumindest lang genug bis er wieder sicher auf dem Bett saß... Sie blieb bei ihm, als er saß, strich ohne nachzudenken über seine Haare – und erstarrte dann, von einem Moment zum anderen, als er sich genug gefasst hatte dass er wieder reden konnte. Lass mich endlich in Ruhe. Sie konnte nicht ganz glauben, was sie da hörte. Sie wollte es nicht glauben. Und doch standen diese Worte im Raum, hingen schwer in der Luft wie ein sich ankündigendes Gewitter und drückten auf sie nieder. Und als Faustus sie dann anfuhr, mit einem Tonfall, den sie von ihm gar nicht kannte, schon gar nicht ihr gegenüber, zuckte sie unwillkürlich zurück, zog ihre Hand fort und machte sogar einen Schritt rückwärts. Und noch einen ging sie, nein, stolperte viel eher zurück, als er sie mit Vorwürfen überhäufte. Sprachlos stand sie da, wusste nicht was sie sagen sollte, und noch viel weniger wusste sie, wie sie mit dem Schmerz umgehen sollte, der plötzlich in ihr aufblühte. Ganz gleich, was je geschehen war: sie hatte immer geglaubt, dass Faustus und sie etwas Besonderes verband. Etwas Bedingungsloses. Dass nichts sich zwischen sie schieben konnte, ganz gleich was passierte. Ihn jetzt so reden zu hören, traf sie mehr, als sie sich je hätte vorstellen können.
Für lange Momente stand sie einfach nur da, starrte ihn an, ohne sich zu rühren, während irgendein Teil in ihrem Inneren versuchte, etwas wieder in Gang zu bringen, was gestoppt hatte, etwas, was sie brauchte, um halbwegs funktionieren zu können, um nicht einfach nur dazustehen wie eine Statue und zu nicht viel mehr in der Lage zu sein, als flach zu atmen.
Irgendwann, Seiana wusste nicht wie lang sie wirklich dafür brauchte, schien es jenem Teil in ihr dann doch noch zu gelingen, alles wieder so weit ins Lot zu bringen, dass sie wenigstens den Versuch in Angriff nehmen konnte zu reagieren. „Es ist... nicht... leicht!“ brachte sie mühsam über die Lippen. „Glaubst du etwa, es... es ist leicht für mich zu sehen, dass dein Name, und meiner, in den Schmutz gezogen wird? Glaubst du es ist leicht zu sehen und zu erleben, was mit uns passiert ist? Mit dir? Was sie dir angetan haben?“ Sie presste eine Hand vor den Mund und versuchte verzweifelt, Fassung zu bewahren, genug, um sich nicht vollends gehen zu lassen, um den Schmerz im Zaum zu halten, um nicht in Tränen auszubrechen. „Aber sag mir, welche Wahl wir haben! Sag mir, was richtig ist! Willst du hingerichtet werden? Willst du dass unsere Familie verbannt wird, oder schlimmstenfalls umgebracht, damit ja keiner etwas Falsches sagen kann?“ -
Wortlos hörte sie sich an, was ihr Bruder zu sagen hatte, zu dem, was sie ihm gestehen musste. Wortlos saß sie da, wusste keine Rechtfertigung, keine, die vor ihm gegolten hätte. Dass sie nun einmal jetzt kandidierten und Faustus so lange kaum ansprechbar gewesen war. Dass sie lange nicht alles wussten. Dass sie kaum eine andere Wahl hatten angesichts dessen, was der Familie sonst drohte. Nichts davon war eine Rechtfertigung in diesem Moment. Und Seiana traute sich noch nicht einmal, ihren Bruder anzusehen.
Erst als das es reicht mir kam, sah sie doch wieder hoch, unschlüssig und fast ein wenig erschrocken. Trotzdem sagte sie immer noch nichts, sah nur dabei zu, wie er Anstalten machte aufzustehen, obwohl alles in ihr sie dazu drängen wollte ihm zu sagen, dass er noch zu schwach dafür war. Stattdessen zuckte sie nur zusammen, als er begann ihr Vorwürfe zu machen, und suchte jetzt doch endlich nach Worten, nach einer Rechtfertigung. „Was hätte es gebracht, wenn ich das getan hätte?“ antwortete sie müde. Sie war einer solchen Unterhaltung bisher immer ausgewichen... und ihr Onkel war zumindest offenbar nicht traurig darüber, dass es sich hinaus zögerte. In jedem Fall hatte er bis jetzt noch nicht auf einem Gespräch mit ihr bestanden, nicht unter vier Augen, nicht über dieses Thema. „Es bringt ihn nur in die gleiche Zwickmühle wie uns. Es ist leichter für ihn, wenn er nichts weiß.“ Wenn der Preis dafür, dass ihre Familie ruhig schlafen und sich halbwegs ungezwungen in Roms Gesellschaft bewegen konnte der war, dass sie still war und gewisse Dinge mit sich selbst ausmachte, dann war es so. „Welche Alternativen haben wir denn...“
Mehr als nur ein bisschen nervös sah Seiana währenddessen dabei zu, wie Faustus sich tatsächlich aufrichtete – und schnellte nach vorn, als sie sah wie er wankte, wie er sich festklammerte. „Faustus!“ Ohne nachzudenken griff sie zu, bot ihm weitere Stütze und versuchte, ihn durch leichten Druck dazu zu bringen, sich wenigstens wieder zu setzen. -
Tatsächlich war Silana mitsamt den für sie abgestellten Sklaven immer noch in der Insula, da Seiana bislang weder Zeit noch Nerven gehabt hatte, sich um eine anderweitige Unterbringung zu kümmern. So kam es, dass der Bote nicht nur sofort auf jemanden traf, dem er sein Schreiben übergeben konnte, sondern dass besagtes Schreiben auch umgehend seinen Weg in die Casa Decima zur eigentlichen Empfängerin fand.
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Zitat
Original von Decius Germanicus Corvus
“Ach, es ist besser, dass du nicht gewettet hast. Dein Geld wäre verloren! Ganz sicher, du müsstest es abschreiben.“, meinte Corvus großspurig.
“Brocculus stammt wie gesagt aus der Subura. Der kennt jeden Trick. Der hat sich bestimmt schon als Kind jeden Tag geprügelt. Der wird diesen Tigranes einfach niederwalzen! Ich bin mir sicher: Brocculus gewinnt!“
Das allein die Herkunft wenig über die Qualität eines Gladiators aussagte, ein großer Unterschied zwischen dem Kampf in der Arena und einer Prügelei bestand und das allzu offenbar wurde: Corvus hatte keinen der Beiden je kämpfen sehen und im Grunde keine Ahnung, all das ging ihm offensichtlich nicht auf.
[...]
“Ah, endlich!“, entfuhr es Corvus, als der Höhepunkt des Tages angekündigt wurde. Sein Favorit betrat als erster die Arena. Brocculus, die Rübe, der Eisenmann aus der Subura der... Corvus stockte... doch sehr viel kleiner war, als er es sich vorgestellt hatte. Da betrat gemächlichen Schrittes kein Titan das Kampffeld, kein Riese, nein, er war nicht einmal durchschnittlich groß sondern wirkte vielmehr recht gedrungen, ja, fast klein... Corvus war etwas verblüfft.
Aber immerhin, der Mann war tatsächlich mit reichlich Eisen versehen und obwohl er sich nicht ausgesprochen gewandt bewegte, so schien ihm das Gewicht nicht viel auszumachen. Er hatte einen Hammer, ein Mordsding, den er nun dumpf im Sand aufschlagen ließ.
Wie er so dastand, wirkte er fast unverwundbar und Corvus fasste neue Hoffnung, so dass er sich sogar dazu hinreißen ließ in den Jubel mit einzustimmen: “Brocculuuuuuuus!“Seiana hätte an diesem Morgen nicht damit gerechnet, aber als Germanicus Corvus ihr so überzeugt darlegte, dass sie ihr Geld verloren hätte, hätte sie gewettet, musste sie zum ersten Mal an diesem Tag aufrichtig lächeln. Gerade weil nicht alles von dem, was er sagte, schlüssig wirkte, musste sie schmunzeln. „Dann ist es wohl mein Glück, dass ich nichts gesetzt habe.“
Als besagter Brocculus dann die Arena betrat, zog Seiana unweigerlich die Augenbrauen hoch. Er war kleiner, als sie erwartet hätte, zugleich aber breiter und... weit mehr gepanzert als sie gedacht hätte. Eisenmann. Der Spitzname war durchaus zutreffend. „Wenn man sich den Mann so ansieht... du hast dein Geld wohl gut angelegt, Germanicus.“ -
Seiana nickte leicht und nahm sich vor, sich so schnell wie möglich darum zu kümmern, dass er etwas bekam, irgendetwas, so lange es ihm nur half. So lange es nur dafür sorgte, dass er wieder der Alte wurde... und genau in dem Moment, in dem sie das dachte, zerstörte Faustus selbst diese Hoffnung, als er auf ihre nächsten Worte reagierte. Wie sollte irgendetwas gegen das helfen, was ihm auf den Schultern lastete? Es war ja nicht nur die Zeit im Carcer, es war nicht nur die Krankheit. Es war so viel mehr. Und unter seinen Worten gab etwas in ihr nach, was sie bisher aufrecht gehalten hatte, und ließ sie ein Stück weit in sich zusammensacken. Er hatte Recht, das wusste sie. Sie hatte Vinicius Lucianus ja selbst erlebt. Die Gerichtsverhandlung mochte ein Witz gewesen sein, eine Farce, das Urteil schon vorher festgestanden haben, aber sie hatte den Mann erlebt. Hatte gesehen, wie er aufgetreten war, hatte gehört, was er dort gesagt hatte und vor allem wie – und es war nicht der Auftritt eines Mannes gewesen, der im Carcer gebrochen worden war und alles gesagt hätte, nur sich um weitere Folter zu ersparen. Es war der Auftritt eines Mannes gewesen, der nicht nur offen zugab der Verbrechen schuldig zu sein, die ihm angelastet wurden, und überzeugt war das einzig Richtige getan zu haben... sondern der auch noch Stolz darüber zu empfinden schien.
„Ich weiß“, wisperte sie, hoffnungslos, wie ein Tier, das in die Ecke getrieben worden war und schon längst aufgegeben hatte zu kämpfen. Und sah dann doch wieder auf, mit Überraschung im Blick. „Du hast was?“ fragte sie nach. „Ihn erpresst?“ Das ließ es freilich in etwas anderem Licht erscheinen, dass da nichts gekommen war, bisher nicht, jedenfalls... und es ließ gleichzeitig wieder Sorge in ihr aufflackern. Sie hatte geglaubt, gehofft, es wäre vorbei. Aber wenn Faustus den Kaiser erpresst hatte, dann war nichts vorbei. Es musste noch nicht einmal etwas passieren... aber die Angst würde ein ständiger Begleiter sein. Der ihre jedenfalls.Das nächste Thema, das sie anschnitt, machte die Atmosphäre auch nicht gerade angenehmer, obwohl sie doch eigentlich davon angefangen hatte, um etwas Positives zu erzählen. Sie sah auf ihre Hand hinunter, die nun plötzlich wieder alleine auf seiner Decke lag, und kühl war an jenen Stellen, wo sie zuvor noch die seine berührt hatte. Sie sehnte sich nach etwas körperlichem Kontakt, danach, ihn wieder zu berühren, aber sie ließ ihre Hand wo sie war, griff nicht erneut nach seiner, nachdem er sie ihr entzogen hatte. „Sie...“ Sie räusperte sich leise. „Nicht in aller Deutlichkeit, nach dem, was ich gehört habe. Sie haben dich nicht verdammt oder etwas in der Art. Aber...“ Sie hatten vor dem Senat gestanden, hatten ihre Kandidaturrede gehalten, hatten gewählt werden wollen. Faustus wusste so gut wie sie, was das hieß. „Onkel Livianus hat wohl auch versucht, dich zu verteidigen. Uns. Aber natürlich... mussten sie am Ende sagen, dass wir Fehler gemacht haben. Dass wir uns falsch entschieden haben.“
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Original von Appius Decimus Massa
Keinen Schritt hatte ich gehört. Als mein Name fiel, schreckte ich regelrecht hoch. Mit einem Satz raffte ich mich auf. Seiana? Wieso nicht Seiana. Im ersten Moment war ich ein wenig irritiert. Nach allem was ich erfahren hatte, wich die Irritation, der Erleichterung. In diesem Moment waren die Zwistigkeiten vergessen. „ Seiana….ich freue mich dich zu sehen.“ Es klang sicher komisch aber ich meinte es aufrichtig. Auf den ersten Blick schien sie die ganzen Querelen gut überstanden zu haben. Aber ich wusste selber wie es war, wenn es um Leben und Tod ging. Es blieb immer etwas zurück. Tief im Verborgenen schlummerte es in einem. Eine Umarmung wäre das nächste gewesen, aber ich wusste um ihre Unnahbarkeit und glaubte das sich daran nichts geändert hatte. „ Ja, mein Leben und die Ehre Soldat Rom’s zu sein hat man mir gelassen.“ sagte ich sarkastisch. „ Nach allem was ich gehört habe. Ist es mir besser ergangen als dir und……Faustus.“ Mein Glück war unter dem Kommando von Octavius Dragonum zu stehen. Sein Verhandlungsgeschick hatte uns gerettet. Was war aus ihm geworden, nach Entlassung aus seinem Kommando? Ich schweifte mit meinen Gedanken ungewollt ab. „ Wie geht es dir und was treibt Faustus? Wie geht es ihm?“ Allen Gerüchten zum Trotz hoffte ich, dass es ihm gut ging, besser als man hinter vorgehaltener Hand erzählte.Seiana kam noch näher, aber wie stets wahrte sie die letzte Distanz. Sie dachte gar nicht darüber nach – selbst wenn da nicht jener Streit zwischen ihnen stehen würde, hätte sie nicht darüber nachgedacht. Ihr Lächeln wurde noch ein wenig trauriger, als sie den Tonfall hörte, der Massas Stimme färbte, und für einen Augenblick fragte sie sich, ob das je wieder zu reparieren war... was ein Teil von ihnen, ihrer Familie, erlebt hatte in diesen letzten Monaten des Bürgerkriegs. Ob sie sich je wirklich wieder einfinden würden in das gesellschaftliche System Roms.
„Ich bin in Ordnung, aber ihm geht es nicht allzu gut“, murmelte sie, und auf einmal war da die Müdigkeit zu sehen, die Besitz von ihr ergriffen hatte und sie nicht mehr loszulassen schien. Es ging Faustus inzwischen besser, gut genug, dass sie nicht mehr in jedem freien Moment, egal ob Tag oder Nacht, an seinem Bett saß, aber dennoch war sie oft bei ihm, saß in dem Sessel an seinem Bett und schlief auch immer noch häufig dort, und dennoch machte sie sich Sorgen. „Er war lange krank, er erholt sich nur langsam vom Carcer... und er... es fällt ihm schwer...“ Seiana stockte immer wieder, suchte nach Worten und schien keine zu finden, was ungewöhnlich war für sie. „Es fällt ihm schwer, sich mit der Situation abzufinden. Verloren zu haben.“
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Original von Manius Flavius Gracchus
Ja, er ist hier, hallte es mannigfach durch die weiten Gänge Gracchus' Gedankengebäude, wurden die Worte einem Echo gleich wieder und wieder von den Wänden zurück geworfen, akkumulierten, intensivierten sich, dass es kein Entrinnen gab. Hier. In diesem Haus. Nur wenige Schritte entfernt. Zugesetzt… Fieberschübe … leidet sein Geist … sein Körper ... Mit jedem Wort, das die Decima aussprach, mit jedem Schatten, jedem Suchen, Zögern und Stocken konnte Gracchus spüren wie eine Hand sich in seine Brust hineinwandt, wie sie um sein Herzen sich legte, zur Faust ballte und sein Innerstes nach außen zog.
"Nein ..."
, entfleuchte ihm ein leises Aufbegehren über die Lippen, während er vergeblich suchte das Geröll seiner Gedanken zu halten, welche einer Lawine gleich über ihn hinweg zu rollen drohten. Vorbei - der Bürgerkrieg war vorbei, doch er war nie grauenvoller gewesen als in diesem Augenblicke, in welchem Gracchus bewusst wurde, dass seine Politik, dass das goldene Zeitalter, die Zukunft seiner Kinder, die Idee Roms allfällig das Leben seiner Liebe würde fordern, und er konnte nicht verhindern, dass ein feuchter Glanz sich über seinen Blick legte.
"Wenn … wenn sich dies ändert ..."
Zum Positiven, wie zur Katastrophe, doch Gracchus wollte, konnte dies nicht aussprechen.
"Kannst du ... mir bitte eine Na'hricht zukommen lassen?"
Er blinzelte einige Male, drängte sich selbst weit zurück und suchte sich an die Fassade zu erinnern, welche in Augenblicken wie diesen nicht nur Illusion, sondern gleichsam Protektion bot, jene Fassade, deren Aufrechterhaltung er früher einmal perfektioniert hatte, welche indes in den letzten Monaten und Jahren mehr und mehr Risse hatte erhalten, deren Wahrung mehr und mehr an ihm zehrte, deren Abbild er sich nicht mehr sicher war. Gracchus, Aton, Flavius, Manius, Flavius Gracchus, Papa, Senator Flavius, Manius Flavius Gracchus - als wäre jeder Name und jeder Name ausgesprochen in jedem Klang ein anderer Mensch, als wären unzählige von ihm in eine Hülle gesteckt, welche bereits zu eng war für einen einzigen, in welcher ein beständiger Kampf tobte um die Vorherrschaft über Leib, Herz und Verstand. Er war sich nicht einmal mehr sicher, wer hier erwartet wurde, wer in diesem Augenblicke adäquat war, wer überhaupt um die Vorherrschaft sich musste bemühen, denn die Welt um ihn - allfällig auch nur in ihm - war derart inkohärent geworden, dass mit rationalen Überlegungen dem nicht mehr beizukommen war.
"Deine Sklaven ..."
, riss letztlich einer der publiken Protagonisten das Wort an sich, drängte jede Intimität aus dem Raume, verbannte Emotionalität und Vulnerabilität zurück in die tieferen Sphären seines Selbst. Alltägliche, gehaltlose Angelegenheiten wie Sklaven dies waren, boten keine Angriffsfläche für unbeherrschbare Affekte.
"Ich bin auch gekommen, um dir meinen Dank auszuspre'hen für diese Unterstützung - die beiden haben mich zuverlässig nach Hause geleitet. Selbstredend wurden sie hernach in der Villa Flavia gut ver..sorgt."
Zumindest hatte er dies so angewiesen und es war wohl davon auszugehen, dass dieser Anweisung nachgekommen war.Seiana hatte zu lange für die Acta gearbeitet, zu lange dort sowohl mit Informanten als auch mit Mitarbeitern zu tun gehabt, und sie hatte nicht zuletzt zu lange und zu viel Erfahrung mit ihrer eigenen Fassade, um nun nicht zu erkennen, dass jene des Flaviers Risse bekam. Dass es ihn traf zu hören, wie schlecht es ihrem Bruder ging. Merkwürdigerweise mischte sich in ihre leichte Verwunderung darüber so etwas wie Dankbarkeit... dafür, dass es da noch jemanden gab, der sich wirklich um Faustus zu sorgen schien. Jemanden außerhalb der Familie. Es minderte das Gefühl, so unendlich allein zu sein.
„Das werde ich“, versprach sie leise, als er um Nachricht bat. „Sobald sich etwas ändert.“ Sie wusste nicht so recht, was sie noch sagen sollte, wie sie das Gespräch weiter führen sollte – ob sie noch mehr über ihren Bruder sagen oder das Thema wechseln sollte. Aber der Senator nahm ihr die Entscheidung ab und lenkte die Aufmerksamkeit auf ihre beiden Sklaven, die schweigsam im Hintergrund gewartet hatten. Seiana warf ihnen einen kurzen Blick zu, als der Flavius sie erwähnte, und zwang sich dann zu einem Lächeln, als sie sich wieder dem Senator zuwandte. „Für mich war es selbstverständlich, das zu tun, was mein Bruder wohl getan hätte, wäre er selbst hier gewesen“, erwiderte sie. „Es freut mich, dass sie dich schützen konnten... ich hoffe, sie waren auch in den Tagen danach noch von Nutzen für dich und die deinen.“