Beiträge von Decima Seiana

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    Marcus' faltige Züge verzogen sich nun ebenfalls zu etwas, das man als Lächeln interpretieren konnte, und er nickte bedächtig, als er das Anliegen des Besuchers hörte. Mit dem Namen des Kaisers ging keiner so schnell hausieren, und davon abgesehen genügte im Grunde ohnehin die Auskunft, er gehöre der Classis an, um einen Verwandten seines Praefectus sprechen zu können. „Sehr wohl. Komm herein, antwortete er. „Ich werde nach der Herrin schicken lassen. Sie wird dich sicher empfangen.“





    IANITOR - GENS DECIMA

    Die Doppelhochzeit. Ja, daran konnte Seiana sich noch erinnern, sie hatte Livianus begleitet zu dieser Feier, auch wenn sie von der Idee einer Doppelhochzeit nicht sonderlich angetan gewesen war. Das war kurz nach dem Desaster gewesen, in das ihre Verlobung mit Archias geendet hatte... Sie verdrängte den Gedanken daran. Das Ganze war nach wie vor keine angenehme Erinnerung. Woran sie sich allerdings nicht entsinnen konnte, war der Zwischenfall, der den Quintilier offenbar dazu gebracht hatte, den Praefectus Urbi zu beleidigen. Und sie war sich sicher, dass sie sich daran hätte erinnern können, hätte sie es mitbekommen. Eine Störung der Hochzeitszeremonie, eine anzügliche Bemerkung gegenüber einer der Bräute, eine entsprechende Entgegnung des Bräutigams, und diese Szenerie der Praefectus Urbi involviert – nein, hätte sie das mitbekommen, hätte sie es sicher nicht vergessen. Es jetzt zu erfahren, machte es allerdings nicht weniger interessant, offenbarte es doch weitere Details im Bild des Vesculariers.
    „Verstehe ich das richtig: der Vescularier hat eine unpassende Bemerkung gemacht, während des Opfers.“ Seianas Brauen zogen sich leicht zusammen und verursachten ein flüchtiges Stirnrunzeln. „Und anstatt nachsichtig zu sein mit dem Bräutigam, der darauf reagiert, hat der Praefectus Urbi tatsächlich deine Versetzung veranlasst?“

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    Als er die Antwort des Ianitors hörte, wanderten Raghnalls Augenbrauen nach oben, und nun flog doch ein Schmunzeln über sein Gesicht. „Also eigentlich wollte ich mich im gesamten Haus umsehen, um mir die Wartezeit zu vertrödeln... Aber wenn du schon so lieb fragst, dann bleib ich auch gern hier...“ Das Schmunzeln wurde zu einem ausgewachsenen Grinsen. Manche Türsteher waren schon seltsam drauf, fand er. Es war ja nicht so, als ob Sklaven – gerade solche, die mit Botschaften zu anderen Familien geschickt wurden – nicht wüssten, wo ihr Platz war. Oder wie sie sich zu benehmen hatten. Wussten sie es nicht, wurden sie in der Regel gar nicht erst losgeschickt, warf das doch ein schlechtes Bild auf ihre Herren, und das wiederum war etwas, was kaum ein Römer riskierte, keiner, der etwas auf sich hielt jedenfalls. Aber wer wusste schon, welchen Besuch die Germanici normalerweise so empfingen...





    SKLAVE - DECIMA SEIANA

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    Raghnall war sich nicht so sicher, ob ihm dieser Auftrag tatsächlich gefiel.


    Nein, das war falsch. Er war sich nicht sicher, ob ihm dieser Auftrag gefallen sollte.


    Nein, das war auch falsch. Er war sich ziemlich sicher, dass ihm dieser Auftrag nicht gefallen sollte.


    Aber die Wahrheit war: das hier gefiel ihm. Hätte die Decima ihm nicht eingeschärft, dass hiervon sonst keiner erfahren durfte, hätte er sicher ein paar seiner Kumpels davon erzählt und Wetten auf den Ausgang dieser Sache hier angenommen. So hatte er nur eine Wette mit sich selbst am Laufen, was relativ langweilig war. Und unergiebig, denn zu gewinnen gab es da nicht wirklich etwas. Das allerdings tat der Tatsache keinen Abbruch, dass er trotzdem seinen Spaß daran hatte, nun hier zu stehen und die Botschaft überbringen zu können.


    Als er jedoch an der Tür der Germanicer klopfte, war ihm von seinen Gedanken nichts anzusehen, und als sie geöffnet wurde, brachte er hochprofessionell seinen Spruch vor: „Salve. Meine Herrin, Decima Seiana, hat mir aufgetragen eine Botschaft für Decimus Verus zu überbringen. Könnte er wohl einen Augenblick seiner Zeit für mich erübrigen?“ Man war ja nicht umsonst nicht nur bereits jahrelang Sklave, sondern auch Spieler – und hatte als solcher das perfektioniert, was man in späteren Zeiten auch unter dem Begriff Pokerface kennen würde.





    SKLAVE - DECIMA SEIANA

    In ihrem Stuhl zurück gelehnt lauschte Seiana den Worten der Peregrina. Ihre Miene blieb dabei ausdruckslos, verriet nichts darüber, was sie wohl denken oder von Roxanes Worten halten mochte. Sie antwortete auch nicht sofort, nachdem die andere geendet hatte, sondern ließ einen Moment verstreichen.


    „Nun“, machte sie dann. „Als Subauctrix solltest du regelmäßig schreiben. Solltest du dafür keine Zeit haben, wäre es angebrachter, wenn du zunächst einfach als freie Mitarbeiterin tätig bist. Deine Artikel lieferst du hier ab. Sollten sie den Ansprüchen nicht genügen oder in irgendeiner Form zu weit gehen, werden sie überarbeitet werden, oder gegebenenfalls auch nicht publiziert. Ein wie auch immer geartetes Recht auf Veröffentlichung hast du nicht, das sollte dir klar sein.“ Seiana musterte die Peregrina einen Augenblick lang schweigend, bevor sie fortfuhr: „Wenn du also die Zeit hast, regelmäßig zu schreiben, und mit den weiteren Vorgaben einverstanden bist, dann versuchen wir es mit dir als Subauctrix.“

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    Es möge dem alten Marcus, seines Zeichens Ianitor der Casa Decima Mercator – und das schon lange, lange Zeit – verziehen sein, dass er manches Mal inzwischen zu langsam war, um bereits beim ersten Klopfen die Tür zu erreichen. Erreichen tat er sie indes noch jedes Mal, und seine Zuverlässigkeit war im Übrigen über jeden Zweifel erhaben, weshalb es noch keinerlei Gedanken gab, ihn zu ersetzen.


    Marcus also öffnete nun die Tür und begrüßte den Besucher. „Salve. Wie kann ich dir behilflich sein?“





    IANITOR - GENS DECIMA

    Iullus Quintilius Sermo
    Casa Quintilia
    Mogontiacum
    Germania Superior


    Geschätzter Sermo,


    ich freue mich über die gute Nachricht von dir, dass mein Onkel einer Verbindung zustimmt. Meinem Bruder habe ich bereits geschrieben und in Kenntnis gesetzt von deinem Antrag. Eine Antwort habe ich noch nicht, was allerdings nicht weiter verwunderlich ist, bedenkt man dass er gerade auf einem Feldzug irgendwo in der aegyptischen Wüste unterwegs ist. Ich möchte dich nun bitten, ihm ebenfalls zu schreiben und ihn um seine Zustimmung zu bitten – gerne mit Hinweis auf meinen Brief. Sofern uns seine Zustimmung vorliegt, können wir mit der Organisation alles weiteren, was nötig ist, beginnen.


    Nördlich der Alpen war ich noch nie, daher kann ich zu deinen Einschätzungen wenig sagen. Deine Worte über Germania sind jedoch faszinierend, abgesehen von der Kälte, die – im Gegensatz zu den Geschichten über die Barbaren offenbar – tatsächlich so furchtbar zu sein scheint, wie es immer heißt.
    Ich freue mich auf weitere Berichte von dir – insbesondere darüber, wie der Annaeus sich als Statthalter macht. Und auch wie sich die neuerliche Provinzreform auswirkt, interessiert mich sehr, insbesondere da ich den Teil Debatte im Senat, der an die Öffentlichkeit gedrungen ist, lebhaft mitverfolgt habe. Es ist schwer, über diese weite Strecke adäquate Informationen zu bekommen, auch wenn es mir als Auctrix leichter fallen mag als manchem anderen.


    Nun, mir geht es so weit gut. Die Acta läuft tatsächlich sehr gut augenblicklich. Hin und wieder gibt es Probleme mit dem ein oder anderen, dem die Berichterstattung nicht gefällt, aber das gehört zum Geschäft nun einmal dazu. Darüber hinaus bin ich kürzlich zur Rectrix der Schola ernannt worden, da mein Vorgänger – Germanicus Avarus, der übrigens in den letzten Monaten in Mogontiacum gewesen ist – keine Zeit mehr hierfür hatte. Derzeit bin ich noch dabei, mich einzuarbeiten. Zwar bin ich bereits seit längerem als Praeceptrix tätig, jedoch hatte ich als solche nichts mit dem eigentlichen Betrieb der Schola zu tun, so dass ich diesen erst einmal kennen lernen muss. Dadurch, dass der Germanicus bereist länger absent ist und in der Schola keinen Stellvertreter hatte, ist auch einiges liegen geblieben, das nun erst einmal aufgearbeitet werden muss.
    Rom selbst ist derzeit sehr ruhig. Es haben Wahlen stattgefunden, bei denen der Kaiser erneut von seinem Recht Gebrauch gemacht hat, einige Positionen selbst zu besetzen – wirkliche Überraschungen gab es hier nicht. Was dich insbesondere interessieren dürfte, auch wenn du als Procurator Civitatium mit der Legion wohl weniger zu tun haben wirst: mein Onkel hat um seine Abberufung als Legat der II. gebeten, und dieser Bitte ist stattgegeben worden. Der Senator Claudius Menecrates ist sein Nachfolger; er ist bereits nach Mogontiacum aufgebrochen. Weiter jedoch ist nicht viel passiert, was der Erwähnung wert wäre. Der Bericht des vormaligen Statthalters in Germania bestätigt nur deine Worte, dass es dort – entgegen der Schauergeschichten, da manche sich gerne erzählen – wohl recht ruhig ist. Im Übrigen diskutiert der Senat derzeit gerne über Gesetzesänderungen.


    Ich freue mich darauf, bald wieder von dir zu hören. Mögen die Götter dich behüten!



    Sim-Off:

    Familienwertkarte

    Verblüfft. Verwirrt. Irritiert. Das waren so ungefähr die Worte, mit denen man ihre Stimmung beschreiben konnte, als sie den Brief las, der aus Germanien gekommen war. Genauer gesagt, die Anrede. Meine liebe Seiana. Sie starrte auf diese Worte. Meine... liebe... Seiana. „Meine liebe Seiana?“ murmelte sie halblaut, fragend. Als er abgereist war, waren sie noch beim Gentilnamen gewesen. Und jetzt war sie nicht nur Seiana, sondern schon seine liebe Seiana? Sie verzog nachdenklich ihre Lippen, presste sie aufeinander. Die Neuigkeiten, die der Quintilius folgen ließ, waren in der Tat gute – ihr Onkel hatte also nichts gegen eine eheliche Verbindung. Das war gut. Jetzt musste nur noch ihr Bruder zustimmen.
    Damit war der Brief allerdings noch nicht zu Ende. Der Quintilius schrieb noch mehr – was ihm ja grundsätzlich anzurechnen war. Er beschränkte sich nicht auf das rein Geschäftliche, wenn man so sagen wollte, sondern schrieb mehr. Das... war zu erwarten gewesen. Mehr noch, es war positiv, weil das doch zeigte, dass er Interesse daran hatte, neben der ehelichen Verbindung auch eine wie auch immer geartete Form der Beziehung aufzubauen. Allerdings hieß das auch, dass sie mehr würde schreiben müssen, und das... stellte sie vor ein Problem. Es fing schon damit an, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie die Anrede beginnen sollte. Geehrter Quintilius war definitiv zu förmlich, nachdem er sie so vertraut angesprochen hatte. Aber lieber Sermo? Das brachte sie auch nicht fertig. Sie biss sich kurz auf die Unterlippe, dann unterdrückte sie ein Seufzen und machte sich daran, den Brief aufzusetzen.

    Lippen, Zunge, Hände. Überall. Haut an Haut. Zwei Körper, vereint, in einer Bewegung, die einer bestimmend vorgab, rücksichtslos, gnadenlos.


    Sie blieb einen Moment stehen und presste ihre Handballen auf die Augen, als könne sie so die Bilder vertreiben, die sich ihres Geistes bemächtigten. Sie übte so starken Druck aus, dass ihre Augen schmerzten und das Schwarz hinter gesenkten Lider zu flimmern begann. Ihr Atem beschleunigte sich, immer mehr, immer weiter, wurde rasender mit jedem Bruchteil jedes Moments, der verging.


    Sie hatte gehen wollen, eigentlich. Hatte sich verabschiedet. Hatte sich auf den Weg ins Atrium gemacht, hatte dem Ianitor Bescheid geben wollen, dass er nach dem Sklaven schicken sollte, der sie hierher begleitet hatte und irgendwo, vermutlich in der Küche, auf sie wartete. Wäre sie tatsächlich noch so weit gekommen, wäre der Abend vielleicht anders verlaufen. Der Sklave wäre gekommen. Vielleicht nicht unbedingt rechtzeitig ins Atrium – aber wäre sie dann weg gewesen, er hätte gewusst, dass etwas nicht stimmte. Oder, vielleicht hätte er das auch nicht. Er war einfach irgendein Haussklave der Casa Decima, niemand, der ihr besonders aufgefallen wäre zuvor, niemand, der sie besonders gut gekannt hätte. Sie wollte einfach nur eine Begleitung haben auf den Straßen, wenn sie unterwegs war, wer das nun genau war, war ihr häufig gleichgültig, sofern sie nicht jemanden brauchte, der beispielsweise schreiben konnte oder ähnliches. Ja... vielleicht wäre der Sklave so oder so keine Hilfe gewesen. Vielleicht aber eben doch.
    Nun, darüber zu spekulieren war müßig. Sie war nicht bis zur Porta gekommen. Gerade als sie das Atrium hatte durchqueren wollen, war er ihr entgegen gekommen. Ein Sohn der Familie, in ihrem Alter etwa, vielleicht etwas jünger. Sie kannte ihn, so wie sie die anderen Kinder der Gastgeber kannte. Nicht sonderlich gut, man hatte sich hier und da getroffen, sich flüchtig unterhalten, mehr nicht. Aber man war sich bekannt. Genug, dass sie das – kurze, wie sie glaubte – Gespräch, das er begann, nicht abwürgen konnte, ohne unhöflich zu scheinen.
    Bislang hatte sie sich über Appius Sicinius Ruga kaum Gedanken gemacht. Eine flüchtige Bekanntschaft, wie bereits erwähnt. Der Sohn eines Senators, der einer ihrer Unterstützer war – nicht mehr, nicht weniger. Und auch in diesem Moment, als er sie aufgehalten hatte, hatte sie wenig Gedanken an ihn oder seine Beweggründe verschwendet. Sie unterhielten sich ein wenig. Über die Feier seiner Eltern, der er nicht beigewohnt hatte – weil ein wichtiger Termin ihn aufgehalten habe, so der junge Sicinius, auch wenn sie argwöhnte, dass er schlicht keine Lust gehabt hatte. Über die Tatsache, dass er nun, wo er wisse, sie sei Gast gewesen, allerdings bedaure nicht ebenfalls gekommen zu sein. Und über den Umstand, dass sie sich zufällig hier trafen. Den glücklichen Umstand, wie er betonte. Und dann, während sie noch überlegte, was sie hierauf erwidern sollte und wie sie sich höflich verabschieden könnte, kam noch etwas von ihm: Eine Fügung der Götter. Die nicht missachtet werden dürfe.
    Und noch bevor sie wirklich begriffen hatte, was er damit sagen wollte, war er zudringlich geworden.

    Die Karten find ich auch fantastisch :)


    Allerdings mir was aufgefallen - ich weiß net, ob es was mit der Umstellung der Karten zu tun hat, aber ich schreibs trotzdem mal hier rein: in den Foren ist die Reihenfolge der Links oben durcheinander gekommen:


    Zitat

    Imperium Romanum » Roma » Sim-On » Italia » Domus Gentium Romae


    Vorher stand Roma immer zwischen Italia und Domus Gentium.
    Bei kurzem Überfliegen ist mir aufgefallen, dass das in anderen Unterforen auch so ist (z.B. die Häuser selbst, beim Senat oder auch in Germania).

    Ein Bote der Casa Decima gab folgende Briefe ab:



    An T. Decimus Verus, Casa Decima – Mercator, Roma, Italia



    Salve Decimus Verus, Onkel,


    Es ist fremd und ungewohnt, zu wissen, dass da noch ein Blutsverwandter existiert. Vater hat mir nie von dir erzählt. Warum er es mir verschwiegen hat, ebenso meine Mutter werde ich nie erfahren. Dich habe ich anhand unseres Stammbaumes gefunden. Ein Decimus Cursor ist ebenfalls verzeichnet, gesehen habe ich ihn noch nicht. Es heißt er sei auch hier. Als einfacher Legionär geht man da unter. Das wird es sein, was bis jetzt ein Treffen, mit ihm verhindert hat. Dafür habe ich Decimus Serapio kennengelernt. Er stammt aus der anderen Linie unserer Familie, aber ich kann sagen, dass wir uns trotzdem sehr gut verstehen. Das er Tribun ist, ist für mich kein Grund nicht selber etwas zu tun. Ich schaffe es alleine. Meine Feuertaufe habe ich hinter mir. Dabei habe mich meine erste bittere Erfahrung machen müssen. Schluss endlich haben wir den Wüstenreitern gezeigt, dass mit Rom nicht zu spaßen ist.


    Der Dienst in der Legion, ist für mich der Dienst an Rom. Haben wir dieses Pack endgültig zerschlagen geht es zurück nach Alexandria. Dort werde ich mir dann Gedanken über meine Zukunft in der Legion machen. Gewisse Ziele habe ich mir jetzt schon gesetzt. Es wird seine Zeit brauchen, so wie bei jedem anderen Legionär, da gebe ich mich keiner Illusion hin. Ich habe die nächsten Jahre ausreichend Zeit.


    Wegen der fremden Liebschaften musst du dir keine Gedanken machen. Hier in der Wüste herrscht da eher Mangel an Frauen. Es hat sich schon Wochen keine blicken lassen. Danach sehne ich mich hier nicht wirklich, eher nach einem Bad in einer Therme. Zu trinken haben wir genug, aber für ein Bad reicht es eben nicht. In Rom soll es gute Thermen geben. Außer dir, wäre das für mich ein zweiter Grund nach Rom zu kommen. Aber du weißt, als junger Legionär wird es vorerst nur ein Wunsch bleiben. Das soll es vorerst gewesen sein. Mars wird mit uns sein und wir bald wieder in Alexandria.


    Vale Onkel mögen die Götter dich beschützen


    A. Decimus Massa



    Titus Decimus Verus
    Casa Germanica
    Roma


    Salve Verus,


    ich schreibe dir heute aus zwei Gründen. Lass mich zuerst Bezug nehmen auf das Gespräch, das wir kürzlich in der Casa Decima geführt haben. Ich danke dir für die Zusendung deines Berichts. Allerdings muss ich gestehen, dass deine Worte in mir die Vorstellung einer anderen Art von Schlacht geweckt haben. Ich möchte mitnichten die Taten der Soldaten der Classis schmälern. Dennoch sind Piraten ein wohlbekanntes Übel, so wie Räuber es zu Land sind. Römische Soldaten bekämpfen – und besiegen – derlei Gesindel regelmäßig. Nach einigen Recherchen, die ich bezüglich der Schlacht, die du ansprichst, angestellt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass eben jener Kampf nicht ungewöhnlicher war als jeder andere auch, den unsere Soldaten gegen dieses Gesindel führen.
    Dem gegenüber stehen nun jedoch die wahrhaft außergewöhnlichen Schlachten, die unsere Soldaten zu schlagen haben. Sieh dir unsere eigene Familie an: Serapio, mein Bruder und Livianus, mein Onkel haben im Feldzug gegen Parthia gekämpft und dort weit mehr als nur eine Schlacht geschlagen, und das nicht gegen einen einzelnen Piraten und seine Männer, sondern gegen das gesamte parthische Heer. Livianus geriet sogar in Feindeshand und hat monatelang in parthischer Gefangenschaft gelitten. Es würde ihr Andenken und das ihrer Kameraden, der noch lebenden wie auch der gefallenen, schmälern, würde ich in der Acta einen Bericht wie den deinen veröffentlichen, der eine – verzeih mir die offenen Worte – einfache Schlacht gegen Piraten derart hochstilisiert, dass sie überragender wirkt als jede Schlacht, die unsere Legionen im fernen Parthien – oder anderen Ländern – geschlagen haben.


    Nun zu dem zweiten Grund, aus dem ich dir schreibe. Als du mir sagtest, du hieltest nicht viel von der Politik und sähest dich außerhalb dieser Angelegenheiten – als du mir sagtest, dass du um etwas so Flüchtiges wie der Liebe willen bereit seist, deine Familie vor den Kopf zu stoßen, nur um diese Octavia ehelichen zu können –, da hielt ich deine Worte und die Gefühle, die dich offenbar so sprechen ließen, zwar für naiv, gar dumm, aber nichtsdestotrotz für aufrichtig. Was um alles in der Welt jedoch hat dich nun dazu gebracht, ein Patronat des Vescularius anzunehmen? Ausgerechnet dieses Mannes?
    So sehr außerhalb des politischen Ränkespiels stehst du ganz offenbar nicht – mehr noch, mir drängt sich mehr und mehr die Gewissheit auf, dass deine Worte mir gegenüber nur dahin gesagt waren, um zu verschleiern, dass du tiefer in diesem Ränkespiel steckst als so manch anderer. Ich muss dich kaum daran erinnern, wie unsere Familie zu dem Vescularius steht. Wie insbesondere Livianus zu ihm steht. Der Mann ist der Praefectus Urbi, ich verstehe durchaus, dass man ihn nicht einfach vor den Kopf stoßen kann, erst recht nicht, wenn man wie du für die kaiserliche Kanzlei tätig ist. Es besteht jedoch ein Unterschied zwischen einem politisch vorsichtigen Vorgehen, und dem offenen Beziehen einer, noch dazu devoten, Position, wie du es tust.
    Kurz: Ich begreife nicht, wie du deiner eigenen Familie derart den Rücken kehren konntest. Aber sei versichert, dass aus diesem Affront zumindest ich meine Konsequenzen für die Zukunft ziehen werde.


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    Wenn die Mosaikenleger so schlau geworden sind :D könnten dann die Buchhändler bitte ihre Papyrus-Produktion ein wenig (auf 14 oder 15 pro Runde) runterschrauben dürfen? Für den gibt's grad einfach zu wenig Abnehmer.

    Sie war allein. Die Parentalia waren eigentlich ein Familienfest, für die Verstorbenen, aber mit den Lebenden. Dennoch war sie allein. Seiana stand vor dem Hausaltar, reglos, mit verschränkten Armen, und atmete den Geruch der glühenden Weihrauchkörner ein, die sie entzündet hatte. Mattiacus, der einzige ihrer näheren Verwandten, der mit ihr in Rom war, und der einzige, der in dieser Casa lebte, sah sie herzlich selten. Sie hatte mittlerweile so viel zu tun, dass sie es häufig noch nicht einmal schaffte, die normalen Essenszeiten einzuhalten. Und diese waren bereits seit längerem die einzigen Gelegenheiten, bei denen es eine Chance gab, Mattiacus zu treffen, wenn sie nicht gerade explizit nach ihm suchte. Und Verus... Verus. Nun, der stand auf einem völlig anderen Papyrus. Sie würde ihm noch schreiben müssen, dachte sie, aber das war etwas, was sie augenblicklich noch aufschob. So konsequent sie normalerweise vorging, gab es doch Taten, die wohl überdacht sein mussten, noch mehr als sonst. Die Mitteilung, die ihr vorschwebte, die Worte, die sie Verus mitzuteilen gedachte, gehörten zu jenen Taten. Noch dazu, da sie gedachte diese Worte eben zu verschriftlichen. Sie würden mehr wirken, auf diese Art. Aber sie würden auch nicht einfach verhallen, würden nicht mehr zurückgenommen werden können.


    Sie war allein. Selten wurde ihr das so schmerzlich bewusst wie an diesen Tagen. Selten brannte die Erinnerung an die, die sie verloren hatte, so stark in ihr – selten ließ sie zu, dass sie überhaupt zu brennen vermochte. Es war leichter, damit umzugehen, wenn sie die Gedanken an ihre Familie einfach in Kälte erstickte. Ihre Eltern, ihre Brüder... Alle waren sie tot, alle außer Faustus. Und der war in Aegyptus. Augenblicke lang erlaubte sie sich, ihre Gedanken schweifen zu lassen, hin zu ihrem jüngeren Bruder. Stellte sich vor, was er wohl gerade tat. Und wünschte sich, er wäre hier. Die einzige Gesellschaft, die sie selbst in Momenten wie diesen ertragen konnte, wenn sie derartiger Stimmung war. Nicht einmal Elena hatte sie dann in ihrer Gegenwart ausgehalten. Allerdings, Elena hatte sie sowieso zunehmend schwerer ertragen. Nicht, weil sie aufgehört hätten befreundet zu sein... aber sie hatten sich mehr und mehr in eine unterschiedliche Richtung entwickelt. Oder, was exakter war: Seiana hatte sich in eine andere Richtung entwickelt. Wo die Decima sich mehr und mehr verschloss und abkühlte, blieb die Sklavin so emotional und offenherzig wie eh und je. Selbst der Verlust Katanders, unter dem Elena sehr gelitten hatte, und sein noch immer ungewisses Schicksal hatten nicht dazu geführt, dass sich daran etwas geändert hätte. Und Seiana war das irgendwann zu viel geworden. Das war mehr Gefühl, mehr offen gelebte Emotion, mehr offensiv gezeigte Zuneigung – auch ihr selbst gegenüber – als sie ertragen konnte. Und so hatte sie Elena schließlich wieder nach Hispania zurück geschickt. Beileibe nicht gegen ihren Willen, vielmehr hatte sie sie darum gebeten, und Elena, die natürlich die Veränderungen gespürt hatte, hatte sich nicht lange bitten lassen. Dazu kam, dass sie auch froh gewesen war, Rom den Rücken kehren zu können. Sie war Iberin mit Leib und Seele. Sie liebte Hispania. Und in Rom gab es zu viele Orte, die sie an Katander erinnerten, mit dem sie auf eine Art glücklich gewesen war, die Seiana für sich selbst schon längst als unerreichbar abgehakt hatte – von der sie nicht einmal geglaubt hätte, dass sie existieren könnte, hätte sie es nicht eben bei den erlebt.


    Ja, sie wünschte sich, Faustus wäre hier. Der einzige Grund, warum sie die Götter nicht um seine Rückkehr bat, lag in ihrer Überzeugung, dass er glücklich war bei der Legio in Aegyptus. So glücklich ein Mann sein konnte, wenn er gerade auf einem Feldzug war. Und so sehr sie sich wünschte, ihn hier zu haben, so wenig konnte sie das fordern, wenn es nur um sie ging. Seiana unterdrückte ein Seufzen und rieb sich über ihre Stirn. Der Weihrauchgeruch setzte ihr langsam zu – aber sie stand auch schon lang genug hier. Sie hatte heute noch anderes vor. Mit bedächtigen Bewegungen verteilte sie Brot, Salz und Wein, stellte auch einen der Kränze bereit, die sie hatte anfertigen lassen – die übrigen waren im Haus aufgestellt –, richtete sich dann auf und wandte sich um, um das Opfer am Grabmal ihrer Familie vorzubereiten.

    Sie war nicht die erste gewesen, die sich verabschiedet hatte, aber doch eine der ersten. Auch wenn sie es sich mittlerweile zur Regel gemacht hatte, derlei Einladungen zu folgen, blieb sie doch nie wirklich lange. Sie achtete darauf, eben nicht die Erste zu sein, die ging, wählte den Zeitpunkt ihres Abschieds mit Bedacht, um nicht unhöflich zu wirken, aber sie blieb nicht länger als nötig. Selbst wenn sie solche Feiern deutlich mehr genossen hätte, als sie es tat, begann ihr Tag zu früh und dauerte zu lang, als dass sie es sich hätte leisten können, in den Nächten ausgiebig zu feiern. So hatte sie also auch an diesem Abend den Moment abgepasst, in dem sie gehen konnte, ohne die Gastgeber vor den Kopf zu stoßen. Sie hatte sich verabschiedet, von einigen Gästen, mit denen sie sich im Verlauf des Abends ausgiebiger unterhalten hatte. Zuletzt von den Gastgebern, Marcus Sicinius Labienus und Cassia Crispina. Und dann war sie gegangen. Oder besser: sie hatte gehen wollen.


    Während sie sich jetzt dem Atrium und damit auch der Porta immer mehr näherte, begannen ihre Gedanken wirrer zu werden. Immer noch war da die Einrichtung, die sich ihr regelrecht aufzudrängen schien, auch wenn es vielmehr ihr Unterbewusstsein war, das aus einem Schutzmechanismus heraus sein Augenmerk darauf richtete und ihr so aufzwang, sich damit zu beschäftigen. Hier ein Gemälde, das ihr gefiel. Dort ein Mosaik, das besonders reizvoll war. Flüchtig dachte sie daran, die Cassia zu fragen, wen sie mit diesem speziellen Mosaik beauftragt hatten. Das Atrium der Casa Decima könnte vielleicht mal ein wenig Abwechslung vertragen, und dieses hier gefiel ihr ausnehmend gut... Ja, die Einrichtung, die Dekoration, schien sich ihr regelrecht aufzudrängen; ein Teil von ihr, der ihr nicht bewusst war, stürzte sich dankbar auf alles, was Ablenkung verhieß. Und doch konnte dieser Teil nicht verhindern, dass anderes in den Vordergrund drängte.


    Finger, in ihre Haare gekrallt.


    Gedankenfetzen.


    Ihr Kopf, zurückgerissen.


    Frische Erinnerungen.


    Lippen, auf ihre Haut gepresst.


    Zu frisch. Nervös irrte ihr Blick zurück, glitt dann wieder über die Wände, über Dekorationsgegenstände, die geschickt platziert waren, und richtete sich schließlich stur auf den Boden vor ihr, während sie sich zwang, an gar nichts mehr zu denken.

    „Ich danke dir dafür, dass du diesen Vorschlag im Senat einbringst, Consul.“ Auf Seianas Gesicht zeigte sich ein Lächeln, bevor sie den Abschied einleitete. „Das war mein einziges Anliegen. Sofern du also keine Fragen mehr hast, würde ich dich nun nicht weiter aufhalten.“

    „Es geht um den Paragraphen 7.2 im Codex Universalis, Pars Prima, der die Angelegenheit der Acta Diurna regelt. Mein Vorschlag wäre folgender“, antwortete sie und reichte dem Purgitier eine Wachstafel, auf der sie eine Neuformulierung notiert hatte:


    Codex Universalis, Pars Prima, § 7.2 Acta Diurna, Absatz 2


    alt: (2) Die Acta Diurna wird von einem Auctor geleitet der die Verfügungsmacht laut Absatz 1 kommissarisch wahrnimmt. Der Auctor wird per Decretum Senatus gewählt. Seine Amtsperiode entspricht in ihrer Dauer der des Cursus Honorum. Ein vorzeitigen Entlassung aus dem Amt bedarf hingegen einer 3/4 Mehrheit.


    neu: (2) Die Acta Diurna wird von einem Auctor geleitet, der die Verfügungsmacht laut Absatz 1 kommissarisch wahrnimmt. Der Auctor wird per Decretum Senatus gewählt. Seine Amtszeit endet mit seinem Rücktritt oder durch Abberufung durch den Senat. Für eine Entlassung aus dem Amt bedarf es jedoch einer 3/4 Mehrheit.


    „Seit meiner Ernennung als Auctrix ist nun über eine Amtszeit des Cursus Honorum vergangen, ohne dass es eine erneute Bestätigung meiner Person als Auctrix im Senat gegeben hätte. Und davor war es nicht anders, der Auctor wurde nicht jährlich im Senat bestätigt, sondern nur gewählt, wenn ein Personenwechsel nötig wurde. Daher fände ich es sinnvoll, das Gesetz entsprechend anzupassen“, erläuterte sie, nachdem sie dem Consul Gelegenheit gegeben hatte, ihren Vorschlag zu lesen. „Vielleicht könnte noch ein Satz eingefügt werden, der dem Senat das Vorrecht einräumt, den Auctor jederzeit zu einem schriftlichen oder mündlichen Rechenschaftsbericht aufzufordern. Ich persönlich halte das zwar für selbstverständlich, aber möglicherweise gibt es Senatoren, die darauf Wert legen, dies auch im Gesetz nieder geschrieben zu sehen.“

    Sim-Off:

    :D


    Seiana war zwar inzwischen einigermaßen gewöhnt, als Auctrix teils bevorzugt behandelt zu werden, und sie war inzwischen auch an den Punkt gekommen, an dem sie es in vielen Momenten als selbstverständlich ansah – allerdings galt das nicht notwendigerweise im Haus des Consuls. Dass sie hier nicht lange warten musste, freute sie tatsächlich, gerade weil sie sich bewusst ein wenig länger Zeit eingeplant hatte, da man bei einer Salutatio nie genau wissen konnte, wie lange es dauern mochte. „Salve, Consul“, erwiderte sie seinen Gruß und lächelte flüchtig auf seine Frage hin. „Deine Klientin sein zu können, wäre sicher verlockend – aber nein, ich bin derzeit nicht auf der Suche nach einem Patron.“ Zumindest im Moment nicht. Vielleicht mochte sich das irgendwann einmal wieder ändern, und sicherlich hatte es ihr in der Vergangenheit Vorteile gebracht, in Aurelius Corvinus einen Patron gefunden zu haben. Sie bezweifelte, ob sie anderenfalls tatsächlich Auctrix geworden wäre, immerhin war er es erst gewesen, der sie als seine Nachfolgerin vorgeschlagen hatte. Dennoch fühlte sie sich derzeit wohler ohne Patron, nicht nur, weil es für Frauen eher ungewöhnlich war – was für nun ausgerechnet sie nicht unbedingt ein Argument war –, sondern weil sie augenblicklich keinen brauchte. Sie hätte das Patronat mit dem Aurelier freilich nicht gelöst deshalb, aber nach seinem Tod hatte sie beschlossen, es zunächst dabei beruhen zu lassen.


    „Ich bin hier, weil ich gerne eine Gesetzesänderung anstoßen möchte. Ich weiß, dass du nicht mehr lange im Amt bist – aber vielleicht kannst du mich dennoch hierbei unterstützen und den Antrag, der mir vorschwebt, im Senat zur Diskussion stellen. Sofern du mit mir einer Meinung bist, selbstverständlich.“

    Seiana wusste, dass sich die Amtszeit des Purgitius und seines Kollegen dem Ende zuneigte, dennoch hatte sie beschlossen, ihr Glück noch bei ihm zu versuchen, nicht bei seinen Nachfolgern. Sie mochte sich irren, aber sie schätzte sein Interesse an der Acta größer ein.


    Gegen Ende der morgendlichen Salutatio also erschien sie vor dem Haus des Consuls und ließ den mitgebrachten Sklaven anklopfen, um sie anzukündigen, und ohne große Umstände wurde sie ins Atrium gelassen, wo sie darauf wartete, dass der Purgitius Zeit für sie finden würde.


    Sim-Off:

    Ich geh mal davon aus, dass ohne-Umwege-hier-posten gilt auch für Seiana, auch wenn sie keine Klientin ist *g*

    [Blockierte Grafik: http://img210.imageshack.us/img210/4457/crios.jpg~Crios~


    Der Mann, der gerade hereingekommen war, sah irgendwie müde aus, und in den wenigen Momenten, die es brauchte bis er den Raum ganz durchquert hatte und er sein Anliegen vorbringen konnte, spielte Crios in Gedanken die Möglichkeiten durch, weswegen er wohl hier sein könnte. Simpler Schlafmangel, das lag vielleicht am nächsten, aber es konnte auch übermäßiger Stress sein, vielleicht mit seiner Frau... In dem Moment machte der Mann den Mund auf und sagte, was er wollte. Und Crios dachte: oder ein Sklave mit einer anstrengenden Herrin. Er schmunzelte flüchtig, kannte er die Decima – und vor allem ihre Ansprüche – inzwischen doch recht gut. Auch wenn er nicht ihr Sklave war, als ihr Angestellter war das Leben auch nicht immer unbedingt einfacher.


    „Kein Problem. Allerdings – hast du ein Siegel dabei oder etwas ähnliches?“ Crios ließ sich von Xanthias den Nachweis zeigen, dass er tatsächlich von der Decima geschickt worden war*, und holte dann unter der Theke ein paar Wachstafeln hervor. „Also, hier...“, er breitete die Tafeln aus, „ist die Auflistung der Einnahmen. Allerdings nur von dieser Woche. Die früheren – und auch die anderen Listen – lagern wir hinten.“ Crios deutete auf die Tür in seinem Rücken. „Die Einnahmen fasse ich regelmäßig zu einer Monatsliste zusammen, auf der dann nur noch ein Überblick der verkauften Dinge gelistet ist, nicht mehr was an welchem Tag verkauft wurde. Darauf sind allerdings nur die Waren verzeichnet. Die Behandlungen, die wir leisten, und die Einnahmen, die sie bringen, führen wir getrennt auf. Außerdem haben wir ein eine Liste über den Bestand – sowohl darüber, was wir aktuell hier auf Lager haben, als auch darüber, was wir hier haben sollten –, und natürlich eine über die Ausgaben, für Warenlieferungen und so weiter.“ Seit die Decima den Laden übernommen hatte, hatte sein Arbeitsaufwand, was die Dokumentation betraf, ganz eindeutig zugenommen – und dabei war es ja nun nicht so, dass Iaret und er vorher gar nichts dokumentiert hätten, immerhin war so ein Überblick ja doch ganz praktisch. Allerdings wollte die Decima genauer Bescheid wissen, und nun gut, ein genauerer Überblick, das musste er zugeben, konnte auch nicht schaden. In jedem Fall hatte er keine Befürchtung, dass Xanthias – oder seine Herrin – unzufrieden sein konnten, denn nachdem die Decima am Anfang einmal klar gestellt hatte, was sie erwartete, hatten Iaret und er sich daran gehalten. Neuer Besitzer, neue Regeln. Die Listen in jedem Fall waren ebenso sauber und ordentlich geführt wie die Taberna.



    Sim-Off:

    Hab ich zwar vorher nicht ausgespielt, aber Seiana hat ihm selbstverständlich was mitgegeben :)