Unsanft wurde Fhionn nach vorne gezerrt. Sie sollte dem Römer über ihre Fertigkeiten Auskunft geben. Doch sie dachte nicht im Geringsten daran, auch nur ein Wort mit einem der beiden Römer zu wechseln. Das verbot schon ihr Stolz. Sie konnte es nicht fassen, wie sich die anderen drei Schicksalsgenossinen derat gleichgültig oder gar unterwürfig ihrem Schicksal beugen konnten. Sie, Fhionn, die freie Frau eines Kriegers, sie, die Kämpferin, würde niemals vor einem Römer in die Knie gehen! Lieber würde sie sterben!
Trotz des Stoßes, den ihr Tolmides versetzt hatte, blieb sie Standhaft. Haßerfüllt sah sie die beiden Männer an. Sie hatte nur Verachtung für sie und den Sklavenhändler übrig.
Natürlich entging Tolmides diese Trotzreaktion in keinster Weise und so langsam stieg die Wut in ihm hoch! Verärgert über eine solche Verhaltensweise, entriß er seinem Gehilfen die Gerte, mit der er die Sklavinnen vorangetrieben hatte.
"Wenn du nicht sofort antwortest, hagelt es Schläge noch und nöcher!" schrie er drohend Fhionn entgegen. Die rothaarige Sklavin war etwas zurückgewichen, doch hatte sich ihr Gesichtsausdruck nicht verändert.
"Nein, ich nicht sprechen mit Römer!" antwortete sie kalt. In diesem Moment konnte Tolmides nicht mehr an sich halten. Blind vor Wut holte er mit der Hand aus, mit der er die Gerte hielt. Dieses Weibstück hatte es verdient, den Schmerz der Gerte zu spüren. Eine solche Frechheit konnte er beim besten Willen nicht durchgehen lassen. Doch bevor er zuschlug, besann er sich wieder, wo er war.
"Ich bin untröstlich, Herr! Diese Weiber hier sind alles des Lateins mächtig! Sie sind nur etwas zickig!" Er warf Fhionn einen bösen Blick zu.