Ach dieser süße kleine Wonnebrocken! Es gefiel ihm, bei seiner 'Tante' zu sein. Jedenfalls gab er keinen Mucks von sich, der darauf hindeuten ließ, daß ihm diese Abwechslung zu wider warl. Nun ja, mir gefiel es auch, ein kleines zappelndes Päckchen in Armen zu halten. Antonia indes mußte sich mit dem Stofftier zufrieden geben. Wohlweißlich nutzte sie diese kleine Pause, um sich etwas zu entspannen.
"Oh danke! Ich muß sagen, es ist auch angenehm, ihn zu tragen!" Mit etwas Glück, konnte das ganz schnell in Mode kommen. Ja, der kleine Mann stand mir wirklich gut, so befand ich. Ich tröstete mich für den Augenblick damit, daß es in naher Zeit anders aussehen könnte. Dann wäre ich die glückliche Mutter und das Kleine auf meinem Arm wäre mein Sohn! Oh ja! Wenn schon die ganzen Strapazen in Kauf nehmen, dann sollte es schon ein Sohn sein! Selbstredend wußte ich, wie wenig bis gar keinen Einfluß man darauf hatte. Die einzige Möglichkeit bestand darin, die Götter darum zu bitten. So hatte ich schon längst beschlossen, wenn es denn soweit wäre, Iuno einen Besuch anzustatten.
Insgeheim dachte ich aber schon, daß es doch ganz schön anstrengend sein mußte, den ganzen Tag so gluckenhaft das Kind im Arm zu halten. Da mußte es ihr doch wie gerufen kommen, wenn die Natur ihren Tribut forderte und das Kind gewickelt oder gefüttert werden musste. Apropos wickeln, ja! Dieser Gestank beleidigte meine Nase! Er verschwand nicht einfach so, nein ganz im Gegenteil, er verstärkte sich noch. Ich wollte nicht wirklich wissen, worum es sich dabei handelte. Wohl verhielt es sich aber doch so, Klein-Manius mußte sich erleichtert haben. Es fragte sich nur, wie lange die Windel standhalten würde. Es war doch besser, ihn der leiblichen Mutter wieder auszuhändigen, bevor noch ein viel größeres Malheur geschah.
"Meine Liebe, möchtest du nicht wieder deinen kleinen Schatz haben?"