Beiträge von Flavia Celerina

    Wie erfrischend es doch war, endlich einmal einen Mann kennen zu lernen, der sich auch für andere Dinge außer fürs Geschäft und für die Politik interessieren konnte. Durch die wenigen Worte, die wir bislang gewechselt hatten, konnte ich bereits deutlich erkennen, dass sich uinsere Interessen gegenseitig ergänzten. Er konnte sogar meine Faszination für Aegyptus teilen, dem Land meiner fernen Träume! Mit einem Mal wurde es mir klar. So klar, wie selten in meinem bisherigen Leben zuvor! Ich musste den Göttern dafür danken, dass sie unsere Wege kreuzen ließen!
    "Du kennst also das hiesige Orakel? Welche Erfahrungen hast du denn damitgemacht. Ich stelle mir das ganz aufregend vor." Somit hatte ich auch meinerseits verraten, bisher noch nie ein Orakel aufgesucht zu haben. Ich konnte es nicht genau definieren, was mich bisher davon abgehalten hatte, dem Orakel einen Besuch abzustatten. Vielleicht war es auch einfach nur die Furcht von dem Unbekannten, das vor einem lag.
    Aber auch ich war ein Mensch, der am liebsten zuerst verglich, bevor er sich für etwas entschied. Nur leider gab es manchmal nun mal keine Vergleichsmöglichkeiten im Leben, sonst wäre so manches anders gelaufen. Doch dort, wo man eben das Glück hatte, Vergleiche ziehen zu können, zog ich sie und machte mir das Beste daraus zu Nutze.
    "Ich stimme dir voll und ganz zu. Die Ilias Latina hat mich auf das Original neugierig gemacht. Ich finde, nur wenn man beide Seiten einer Medaille kennt, weiß man, wovon man spricht. Das gilt in der Literatur, in der Kunst und auch anderswo. Es wäre natürlich auch interessant, beide Bibliotheken zu vergleichen, die aurelische und die flavische. Doch ich denke, eine gute Bibliothek sollte nicht nur dem Schöngeist Nahrung bieten, nein eine gute Bibliothek sollte auch genügend Fachwissen vermitteln können, und dies nicht nur in Dingen, wie der Philosophie, Politik oder Geschichte, sondern auch in praktischer Hinsicht, wie zum Beispiel auch über die Botanik. Aber auch ich muß dir gestehen, mein Interesse gilt nicht ausschließlich nur der Literatur. Ich bin auch praktisch veranlagt und liebe ebenso die Kräuterkunde. Ich experimentiere gerne damit, um so neue Heilmittel oder auch Kosmetika herzustellen." Sicher klang das nun sehr ungewöhnlich, doch ich hatte meinen Spaß daran. Diese Art von Freizeitbeschäftigung war alles gewesen, was man mir in Lutetia zugebilligt hatte.

    Nun ja, wie man´s nimmt! :D
    Die trauen sich alle nicht. :D Offenbar eilt uns unser Ruf voraus. :D


    Aber vielleicht macht das hier ja auch Schule (ohne jetzt Titus Tranquillus das Geschäft vermiesen zu wollen :D). So was war ja bereits in anderen Threads auch schon angedacht. Da ich nun mal gerne neue Wege gehe, habe ich ´s einfach mal probiert. ;)
    Und wie im richtigen Leben, kommen manchmal die 'Bewerbungen' auch erst einige Tage später. ;)


    [SIZE=7]PS: Liebe potentielle Sklaven in spe,
    der böse Onkel Furianus ist in Spanien. Vor dem braucht ihr keine Angst zu haben! :D[/SIZE]

    Mit ernster Miene sah ich die Sklavin an und meine Geduld hätte sicher bald ein Ende gefunden, hätte sie nicht endlich damit begonnen, sich auszuziehen. Selbstverständlich war mir auch der entsetzte Ausdruck im Gesicht des Händlers nicht verborgen geblieben. Bei meinem nächsten Einkauf würde ich es mir zweimal überlegen, ob ich diesen Laden ein weiteres mal aufsuchen sollte.
    Was sich allerdings dann unser allerAugen bot, war wirklich unglaublich!
    Die Sklavin war übersät mit blauen Flecken und es kam noch schlimmer! Sie war augenscheinlich auch noch schwanger! Eigenartig! Das war schon die zweite schwangere Sklavin, die mir in den letzten Tagen über den Weg gelaufen war! Das war sicher nur Zufall. In den Wintermonaten wussten anscheinend die Leute nicht, was sie mit sich anstellen sollten. -.^
    Der Händler wollte offenbar von der ganzen Szenerie ablenken, indem er mir eine weitere Tunika vor die Nase hielt.
    "Genug! Das ist ja einfach grässlich! Nicht genug, dass du wahrscheinlich deine Sklavin geschwängert hast und sie nun auch noch grün und blau schlägst, jetzt willst du mir auch noch diesen Fetzen hier andrehen! Callistus, ich glaube, wir sollten auf der Stelle gehen!" Im Grunde war es mir egal, was die Leute mit ihren Sklaven anstellten, doch das war definitiv zu viel! Ich hatte gehofft, hier ein exklusives Stück finden zu können, nicht etwas, was man an jeder Straßenecke bekam!

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    Nachdem sich der Ianitor zu dem kleinen Jungen gedreht hatte, streckte Ylva ihm die Zunge heraus. Natürlich hatte er von all dem nichts mitbekommen, da sie, als er sich wieder zu ihr gedreht hatte, ein lammfrommes Gesicht aufsetzte.
    "Jo, isch laaf schunn net fort", gab sie ihm schließlich zur Antwort.
    Der Junge flitzte davon und kam nach einer Weile wieder. Ylva hatte geduldig gewartet. Der Ianitor hatte sie keine Minute aus den Augen gelassen.
    Als sie dann endlich eingelassen wurde, folgte sie dem Jungen. Was ä goldisch Biewel*, dachte sie noch.



    Sim-Off:

    * was ein süßer(goldiger) Junge/Bub

    Zitat

    Original von Leone


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    Ylva runzlete die Stirn. Hatte der Ianitor sie etwa nicht verstanden? Dabei hatte sie doch so deutlich gesprochen!
    "Saag emol, hoscht was an de Ohre?" Ylva wäre beinahe noch ausfallender geworden, doch bald schon hatte sie sich wieder im Griff.


    "Mei-ne Herr-in, die eh-ren-wer-te Fla-via Ce-le-ri-na schickt misch! Isch soll den Brief do abgebbe! Un zwar per-sön-lisch! Warum? Ganz ääfach, weil ses so gesaagt hot! Alla hopp! Was is jetzt?!" Das mußte er doch jetzt verstanden haben!

    ~~ Derweil bei Guccius ~~


    An jenem Tag war ich einmal mehr mit einem kleinen Aufgebot an flavischen Sklaven in der Stadt unterwegs. Meine Sänfte hatte sich in Richtung Guccius bewegt. Eigentlich ein erfreuliches Ziel, sollte man meinen. Jedenfalls für mich, die ich es liebte, ein kleines oder gar ein mittleres Vermögen auszugeben um dafür dann anschließend mit der exquisitesten Mode und dem ausgefallensten Schmuck den Heimweg antreten zu können. Allerdings lag die Sache heute etwas anders. Heute galt es, ein Geschenk für meinen Bruder zu kaufen zu kaufen! Ich wollte ihn mit etwas ganz besonderem überraschen und genau das machte die Sache so schwierig! Ich war schon am verzweifeln! Die Ansammlung an Mittelmäßigkeit, die die Märkte Roms heute boten, war riesengroß. So sollte Guccius meine letzte Hoffnung sein. Aber es war nicht zu fassen! Allesamt unfähig, waren sie bei Guccius! Niemand konnte mich vernünftig beraten. Alles, was man mir zeigte war nur mittelprächtig. die wenigen Stücke, die mir zusagten, hätte ich gerne am Körper eines attraktiven Jünglings gesehen, der die Statur Lucanus´ hatte. Doch aussichtslos! Ein Königreich für einen Sklaven, dachte ich.
    "Ylva, schaff mir einen Sklaven her!" Völlig entnervt hatte ich meine Sklavin angefaucht, die allerdings von meinem Wunsch heillos überfordert war. Sie sah mich nur fragend an. "Nun gehe nach draußen und suche mir einen, der Lucanus´ Gestalt hat. Das wird ja wohl nicht so schwierig sein! In Rom gibt es abertausende von Sklaven." Ich lugte zur Tür hinaus und dabei fiel mir eine kleine Gruppe aus drei Sklaven auf, eine junge Frau und zwei Männer. Sie taten sich gerade an den Restposten der vergangenen Jahres gütlich, die man vor dem Laden platziert hatte, um so das weniger kaufkräftige Publikum anzulocken. "Da draußen! Hol mir den da!" Ich zeigte auf den dunkelhaarigen Sklaven. Ylva, die von ihrem Auftrag mehr als peinlich berührt war, ging nach draußen. Was sollte sie auch anderes tun, als dem Willen ihrer Herrin zu folgen?
    Vor dem Laden sprach sie den jungen dunkelhaarigen Mann an. "Meine Herrin, die ehrenwerte Flavia Celerina wünscht dich zu sprechen! Komm bitte mit!"

    Das war ihr Glück, daß sie sofort verschwand, um jemanden zu holen! Fassungslos sah ich der Sklavin hinterher. Es war mir einfach unverständlich, wie mancher doch so lasch im Umgang mit seinen Sklaven war. So etwas hatte es in Lutetia nicht gegeben! Mein Gemahl, so widerwärtig er auch zu mir immer gewesen war, hatte die Sklaven dort voll im Griff. Dort wagte niemand zu widersprechen, es sei denn, er wollte mit der Peitsche Bekanntschaft schließen! Ich persönlich hielt auch nicht viel von diesem dummen Gerede, über den humaneren Umgang mit Sklaven. Das war doch alles nur Mumpitz!
    Ungeduldig lief ich in Ylva Kammer auf und ab. Nach einer halben Ewigkeit kam diese Bridhe wieder und brachte noch eine weitere Sklavin mit, die so schwarz, wie die Nacht war. Nun war es wieder an mir, zu delegieren, so daß ich endlich angekleidet würde und man sich um Ylva kümmerte. "Na schön! Du wirst dich um meine Sklavin kümmern. Ihr ist schlecht. Tue, was du kannst! Notfalls schicke nach einem Medicus", befahl ich Cungah. Dann wandte ich mich wieder zu Bridhe. "Und nun zu dir! Du wirst mich nun ankleiden und dann wirst du mich in die Stadt begleiten! Verstanden?!" Mit dieser klaren Ansage, rauschte ich an der Sklavin vorbei, zurück in mein Cubiculum. Für mich war es selbstverständlich, daß sie mir sofort folgen würde. Ich wartete nur sehr ungern, besonders nach einem solchen Morgen!

    Du bist auf der Suche nach einer interessanten 2. oder3. ID?
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    Junge aufstrebende Patrizierin sucht auf diesem Wege Sklave m/w zwecks gemeinsamen Spiels.


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    Bei Interesse sende mir einfach eine PN. Falls du neu bist und deshalb noch nicht angemeldet bist, poste hier einfach! ;)

    Wie schön! Wenigstens verzichtete Serenus auf diese kreuzdämliche Hundebesitzerfloskel 'der will nur spielen!' Trotz aller Beschwichtigung, es handele sich hierbei um ein friedliches Tier, blieb ich auf Abstand. Sobald Serenus mein Cubiculum wieder verlassen hatte, müßte ich Ylva damit beauftragen, den Boden schruppen zu lassen, damit der Sabber des Hundes entfernt wurde. Wie praktisch waren doch Katzen hingegen, besonders die Ägyptischen. Sie hinterließen keinen Schmutz und waren ansonsten auch sehr annehmliche Tierchen.
    Die Sprache verschlug es mir allerdings, als Serenus mir den eigentlichen Grund seines Besuches eröffnete. "Taschengeld??" Wenn nun meine Ziehmutter anwesend gewesen wäre, hätte sie mich sicher ermahnt, Kind, mach den Mund zu!
    Bevor ich widersprechen konnte, hatte er mir auch schon drei Sesterzen in die Hand gedrückt. Mehr als verdutzt besah ich mir die drei Münzen in meiner Hand. Dabei entging es mir fast gänzlich, wie sein neugieriger Blick auf die Gegenstände fiel, die sich auf dem Tisch befanden.
    "Duftwässerchen?? – Oh ja, Duftwässerchen, genau!" Es bedurfte einige Zeit, bis daß ich endlich mit meinen Gedanken bei der Sache war. "Nun, weißt du, es gehört zu meinen Leidenschaften, mir selbst meine Kosmetika herzustellen. Da weiß man, was man hat", antwortete ich resolut lächelnd. "Aber du hast Recht mein Junge! Mit Tante Antonia werde ich sicher demnächst einmal einkaufen gehen!" Sie konnte bestimmt etwas Zerstreuung gebrauchen, dachte ich und schweifte mit meinen Gedanken ab.
    Doch da waren noch immer noch die drei Münzen in meiner Hand.
    "Ach ja, das Taschengeld! Nun, mein Junge, das ist wirklich sehr nett, doch der liebe Onkel Gaius hat mir soviel Geld hinterlassen, daß du wegen mir nicht deine Ersparnisse plündern mußt. Hier, nimm es ruhig wieder", sagte ich und war mir eigentlich sicher, den Jungen damit nicht verprellt zu haben.

    Natürlich war es nicht nur der herrliche Anblick Mandelbäume, der diese Pflanze für mich so interessant machte. Die Mandel, insbesondere die Bittermandel, schätzte ich als äußerst nützlichen Bestandteil für diverse Mixturen, da das Öl der Bittermandel über einen Giftstoff verfügt, der in größeren Dosen sogar tödlich sein konnte. Doch daran verschwendete ich nun nicht den geringsten Gedanken. Mein Begleiter schien ein überaus angenehmer Zeitgenosse zu sein, der offenkundig, einige meiner Leidenschaften teilte (und somit nichts zu befürchten hatte :D). Eine Konstellation, die man nicht so oft anzutreffen vermochte. Wenn ich da so an meinen verblichenen Gatten dachte, war der Aurelier das krasse Gegenteil dazu.
    "Oh, du kannst dich also auch für diese geheimnisvolle Kultur begeistern? Bereits als Kind träumte ich davon, einmal die Pyramiden zu sehen und wollte schon immer einmal das Orakel in Ammonion* besuchen. Es wäre sicher ein erhebendes Gefühl, an einem Ort zu sein, an dem vor einigen Jahrhunderten bereits Alexander der Große war."
    Mir war auf einmal, als könne ich über alle meine Träume, Wünsche und Leidenschaften sprechen, ohne dabei Gefahr zu laufen, jemanden damit zu langweilen. Das verleitete mich allerdings auch dazu, immer überschwänglicher zu werden. So hätte ich fast seine Einwände überhört, was ihn dazu bewog, eben nicht die südlichste Provinz des Reiches zu besuchen.
    "Oh ja, die Pflichten, natürlich! Unsere Pflichten haben natürlich Vorrang", pflichtete ich ihm schließlich bei. Ja, die Pflichten, die uns letztlich vom Leben abhielten und die auch mich noch bis vor kurzem vom Leben abgehalten hatten!
    Ja, tatsächlich! In mir schlummerte eine Forscherin und dies betraf nicht nur die Literatur. Dies hatte er ganz richtig erkannt! Wie gerne hätte ich all das nachgeholt, was mir in meiner Ehe und als Frau versagt geblieben war. Ich träumte von fremden Welten, exotischen Kulturen und von den Schätzen, die dort noch verborgen waren. Schätze, die nicht nur aus Gold und Silber waren. Offenbar war der Aurelier mir in einigen Dingen doch sehr ähnlich.
    "Ich muß gestehen, an die Ilias Latina habe ich mich zuerst heran gewagt, bevor ich mich dann auf das vierundzwanzig Bücher umfassende Werk Homers heran getraut habe. Aber wie ist es mit dir? Kannst auch du der Literatur etwas abgewinnen?" Eine Frage, die mich wirklich sehr interessierte, war doch mein Gemahl der Ansicht gewesen, Literatur sei nur dummes, unnützes Zeug!



    *= Ammonion ist der antike Name der Oase Siwa

    Ylva hatte ich aufgetragen, ein Plakat, welches über meine neueröffnete Barbierstube informieren sollte, am Markt anzubringen.
    Den guten Vidalus hatte ich davon überzeugen können, sein meisterliches Können nun auch hier in Rom unter Beweis zu stellen.



    Werte Damen, werte Herrn!


    Der Maestro Vidalus höchspersönlich, ist in der Stadt, um jeder modebewußten Dame und jeden Herrn von Welt seine neuesten Schnitte und Haartrachten aus Lutetia angedeien zu lassen.


    Kommet und sehet!

    Irgendetwas schien hier nicht mit rechten Dingen zuzugehen! Meine Augen hatten sich verengt und forschenden Blickes sah ich mir diese Sklavin an, die offensichtlich versuchte, mir einen Bären aufzubinden! "So so, jeden Tag ist dir also schlecht! Entweder muss der Koch ein Dilettant oder ein Psychopath sein!" Langsam begann ich auf und ab zu gehen und hatte dabei immer noch die Sklavin im Auge. Als ich mich dann hinter ihrem Rücken platziert hatte, machte ich meiner Rage Luft. "Wofür hältst du mich eigentlich, hmm? Du glaubst wohl, du könntest dich lustig über mich machen?"
    Nun, eigentlich hatte ich heute eigentlich nicht geplant, mich mit einer fremden Sklavin herumzuschlagen und je länger dieses Trauerspiel andauerte umso weniger Zeit bliebe mir für mein eigentliches Vorhaben. Noch einmal sah ich zu Ylva, deren Zustand sich nicht im Mindesten gebessert hatte. Etwas musste geschehen und zwar sofort!
    "DU!" Streng dreinblickend sah ich wieder zu der Sklavin. "DU wirst jemanden herbeischaffen, der sich um Ylva kümmert. Sofort! Hier in diesem Haus muß es doch jemanden geben, der sich mit so etwas auskennt! Danach wirst DU heute Ylva vertreten! Hast DU mich verstanden?" Wahrscheinlich würde der Herr dieser Sklavin es verschmerzen, wenn ich mir sie heute kurzerhand auslieh. Außerdem würde dieser schwangeren Sklavin ein wenig göttlicher Beistand auch nicht schaden.
    "Sobald Ylva versorgt ist, wirst du mich entsprechend ankleiden und mich begleiten! Wie heißt du eigentlich?" Ungeduldig wartete ich nun, bis daß die Sklavin sich dazu aufraffte und endlich Hilfe für Ylva holen würde.

    Ungeduldig wartete ich auf die Sklavin, die ich gerufen hatte. Als sie dann endlich Ylvas Kammer betreten hatte und mich dumm ansah, deutete ich mit einer energischen Geste auf meine Sklavin, die immer noch litt. Ihr Glück, daß sie sich Ylva sofort annahm! Ich indes ertrug das warten nicht. Vor der fremden Sklavin wollte ich mir aber nicht die Blöße geben und hilflos zu wirken.
    Kein Fieber, hatte sie gesagt! Den Göttern sollte mein Dank gewiss sein! Aber was erdreistete sie sich dann noch zu fragen? Ein Schauer der Empörung prasselte auf meinem Antlitz hernieder.
    "Was passiert ist? Was passiert ist, fragst du?! Nichts ist passiert! Was erlaubst du dir eigentlich? Wie sprichst du denn mit mir?" Noch ein falsches Wort und dann…ja dann... das musste ich mir noch überlegen. Wichtig war jetzt erst einmal, Ylva versorgt zu wissen! "Was ist mit ihr? Warum ist sie so grün im Gesicht?"
    Ich hielt diese Anspannung nicht länger aus! Ich wollte jetzt endlich wissen, was Sache war! JETZT SOFORT!
    "Ylva!" rief ich. "Ylva, kannst du mich hören? Was ist geschehen, Ylva?" Ich versuchte, auf meine Sklavin einzureden und hoffte, meine Fragen würden zu ihr durchdringen. Herrje, ich machte mir solche Sorgen! So lange Jahre hatte sie mich nun schon begleitet. Sie war auch in meinen dunkelsten Stunden bei mir gewesen. Auch wenn ich mich oft über sie ärgern mußte, es ging mir sehr nah, wie sie nun so da lag!
    "Ahh" entfuhr es Ylva und ich näherte mich ihr, um gegebenenfalls jedes Wort aus ihrem Mund zu erhaschen. "Mir is so schlescht!" Ganz leise sprach sie und krächzte so markerschütternd dabei.
    "Schlecht? Dir ist schlecht? Wovon ist dir schlecht?" Ich konnte mir das alles gar nicht erklären. Warum war es ihr nun schlecht? Hatte sie etwas Falsches gegessen. Nun, mir war nicht bekannt, womit die Sklaven der gespeist wurden.In dieser Beziehung war ich vielleicht auch etwas weltfremd. Doch hätte es tatsächlich am Essen gelegen, dann mußten auch andere Sklaven Schaden genommen haben.
    "Du, sage mir, ist auch dir schlecht?" fragte ich die fremde Sklavin,die auch so blaß um die Nase war und ach herrje, sie trug ein Bäuchlein vor sich her! Schwanger war sie also auch noch!

    "Das ist wirklich sehr aufmerksam von dir, Aburis Fronto",antwortete ich dem Verkäufer mir gespielter Freundlichkeit. Auch meinem neugewonnenen Verwandten nickte ich dankbar zu, ob seiner anteilnehmenden Worte.
    Bei der Erwähnung des Namens Nocta erschien sofort ein Sklave, der alles daran tat, seinem Herrn zu gefallen. Er bot mir einen Platz auf einem der bereitgestellten Stühle an und hätte sicher alles getan, was ich von ihm verlangt hätte. Eine wahrhaft interessante Vorstellung, wie ich meinte. Ein leichtes kräuseln umspielte meine Mundwinkel.
    Vorerst zufrieden gestellt, setzt ich mich auf den angebotenen Stuhl und harrte der Dinge, die da noch kommen sollten... und sie kamen!
    Eine weiter Sklavin, diesmal dunkelhäutig, exotisch wirkend und absolut konform zu den edlen parthischen Gewändern, die sie mit sich trug.
    Ich war wirklich angenehm überrascht über die Qualität und den extraordinären Schnitt der Tunika. "Nun, was für die feinsten Häuser Parthias teuer war, kann uns nur billig sein! Wirklich exquisit!" Aus meiner Stimme war eine gewisse Anerkennung herauszuhören, doch bald darauf wurde ich wieder nachdenklich und so hakte ich bei dem Verkäufer gleich nach. "Aber wie sieht die Tunika an dem Körper einer Frau aus? Sie soll sie einmal anziehen! Jetzt sofort! Schließlich kaufe ich ungern die Katze im Sack!" Mit einer gebieterischen Geste wartete ich darauf, bis die Sklavin nun hier an Ort und Stelle die Tunika vor meinen Augen anprobieren würde. Dabei war es mir völlig gleich, was sie dabei empfand, sich vor den anwesenden Männern entblößen zu müssen. Ich duldete keinen Widerspruch!

    Wie schön doch dieser Frühlingstag war! Nur ein paar wenige weiße Wölkchen waren am azurblauen Himmel zu sehen und es war eine wahrhafte Freude, einmal auf diese Weise den Heimweg anzutreten.
    Als wir den Tumult der Märkte und Händler hinter uns gelassen hatten, war plötzlich wieder eine Stille eingekehrt. Um die Mittagszeit waren die Straßen wie leergefegt und nur das Zwitschern der Vögel konnte man hören. Langsam näherten wir uns einem kleinen Park, in dem einige Bäume des prunus dulcis standen, die bereits blühlten. Der Duft, der von ihnen ausging, erinnerte mich an meine Jugendzeit, zu Hause in Tarraco. Einen Moment hielt ich inne, um diesen wunderbaren Hauch einzufangen.
    "Riechst du auch den Duft der Mandeln? Sieh nur, wie schön sie blühen! Laß uns doch hier ein wenig verweilen!" Ich deutete auf eine marmorne Bank, die am Wegesrand stand. Langsam schlenderte ich auf sie zu und ließ mich nieder.
    "Ja, Alexandrien! Aegyptus zu bereisen, war schon immer mein Traum gewesen! Doch mein verstorbener Gatte hielt nicht viel davon. Leider! Man sagt, die Bibliothek dort, sei die größte der Welt! Unvorstellbar! Welche Schätze man dort finden kann! Archimedes, Platon, Homer und seine Ilias! So vieles wartet dort noch, um entdeckt zu werden!" Ich wurde immer überschwänglicher, denn hier war ich in meinem Element. Alerdings hoffte ich nur, ihn damit nicht zu langweilen.
    "Oh, bitte verzeih, ich wollte dich damit nicht ermüden! Doch wenn es um Bücher geht, bin ich nicht mehr zu halten!"

    So ein Spaziergang hatte doch einiges für sich! Man hatte Bewegung, die oftmals im bequemen Leben eines Patriziers viel zu kurz kam. Man sah und hörte Neues, was vielleicht schon immer da gewesen war, was man aber, geschützt durch den zarten Stoff der Sänfte, niemals mit seinen Sinnen hätte erfassen können und man hatte Unterhaltung, sofern man einen aufgeschossenen und dazu noch attraktiven Mann in seiner Begleitung hatte. Neben meiner Ylva begleitete uns auch noch sein scriba, der uns wie ein Schatten folgte, den ich allerdings gar nicht bemerkte. So genoß ich diese Promenade und bald entwickelte sich auch eine Unterhaltung.
    "Nun, um ehrlich zu sein, habe ich bislang noch nicht so viel unternommen. Lucanus hat mich mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt bereits vertraut gemacht. Einen ersten groben Einblick in die Modeszene konnte ich auch schon gewinnen. Doch manchmal liebe ich es auch, einfach zu Hause zu bleiben. Die Villa Flavia verfügt über eine exzellente Bibliothek, die mich schon viele Stunden und lange Nächte in ihren Bann gezogen hat." Ja, man verfügte über einige Möglichkeiten, um sich die Zeit zu vertreiben. Sei es unmengen an Geld auszugeben, nette Freunde treffen oder einfach zu Hause faul auf der Haut zu liegen. Über meine allerliebste Freizeitbeschäftigung schwieg ich allerdings doch vorerst besser. Denn schließlich wollte ich niemanden erschrecken.

    Noch einmal sah ich mich um. Nur mäßig kamen die Gebote für den Parther. Vielleicht war ja dies ein Zeichen dafür, einfach die Finger davon zu lassen. Auch wenn es mir im ersten Moment schwer fiel. Ach ja, es gab noch genug andere Sklaven und dieser hier würde sicherlich nicht der letzte Parther sein, der auf Tranquillus´ Podest landete.
    "Ja, du hast vermutlich Recht. Es wäre hinausgeworfenes Geld", erwiderte ich lächelnd, doch sah ich noch einmal zu dem Sklaven hinüber. Der letzte Schrei wäre er allemal gewesen!
    Nun, es war nun besser zu gehen. Der Platz um Tranquillus´ Stand war bereits überfüllt von Schaulustigen, die allerdings nicht viel bieten wollten. Wahrhaft deplorabel, für den armen Kerl dort oben.
    Doch schon war der Sklave zur Nebensache erklärt worden. Aurelius Corvinus schickte sich an, mich nach Hause begleiten zu wollen. Eine Ehre, die ich zu schätzen wußte. In Anbetracht der Lage, war es am geschicktesten, den Weg nach Hause zu Fuß zu gehen.
    "Ja, ein paar Schritte werden mir gut tun! Nochmals vielen Dank für deine Freundlichkeit!" Dies war doch eine wunderbare Gelegenheit, sich näher kennenzulernen. Sogar die Sonne war uns hold gesonnen.

    Dies war wieder einer jener Tage, den es, wenn es nach mir gegangen wäre, nicht hätte geben müssen!


    Noch schlummerte ich süß in meinem Bett und träumte so vor mich hin. Es war ein wunderschöner Traum, so rosarot, mit vielen Blümchen und netten Vögelchen. :D War es meine Zukunft, die ich da träumte? Nun, das wäre schön gewesen! Doch irgendwann hatte jeder Traum ein Ende und ich erwachte.
    Nanu, ich erwachte? Man hatte mich nicht geweckt? Die Sonne schien schon! Es war bereits lichter Tag! Wo war Ylva!!! Warum hatte sie mich nicht geweckt!!! Hatte ich ihr am Abend zuvor nicht klarmachen können, wie wichtig dieser Tag heute für mich war???


    Wutentbrannt sprang ich aus meinem Bett und wutentbrannt zog ich mir etwas über, um so in die Kammer meiner Leibsklavin zu gelangen. Heute wäre es an mir, sie zu wecken und ihr anschließend gründlich den Kopf zu waschen!


    "YLVA!" Mein Gebrüll musste wahrscheinlich in der ganzen Villa zu hören gewesen sein, doch das tangierte mich nur peripher! "YLVA, was zum Henker…" Abrupt versagte meine Stimme, bei dem Anblick der sich mir bot, als ich Ylvas Kammer betrat. "Ylva! Ylva? Oh Ylvachen , was ist los mit dir?" Meine Wut war wie weggeblasen. Meine arme Ylva lag au ihrem Lager, ganz grün im Gesicht und wand sich vor Bauchschmerzen.
    Geistesgegenwärtig rannte ich zur Tür und riß sie auf. "Hilfe!" schrie ich. Als plötzlich am anderen Ende des Korridors eine Sklavin auftauchte, wollte ich sie herbeirufen "He, du! Herkommen, sofort! Na los, mach schon, sonst mach ich dir Beine!"
    Besorgt wandte ich mich wieder zu meiner Ylva um, die wimmernd da lag. In meiner Besorgnis war ich unfähig, etwas zu tun. Was konnte ich auch nur tun?


    Sim-Off:

    Reserviert! :D

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    "Ja die Kisch, ähm, isch mään, die Küsche!" Ylva widerholte sich noch einmal. War ihre Aussprache denn wirklich so unverständlich oder lag es einfach nur an ihrem Gegenüber? In Lutetia war es ja oftmals vorgekommen, daß sich so mancher Sklavenbegel über sie und im besonderen über ihre Sprache lustig gemacht hatte. Aber bei diesem hier hatte sie nicht den Eindruck, ins Lächerliche gezogen zu werden. So prägte sie sich also seiner Wegbeschreibung ein und hoffte einfach einmal darauf, sich hier in diesem Wirrwarr zurecht zu finden.
    "Jo, alla hopp, isch werd´s finne, wonn ned kumm isch widder!", sagte sie und grinste ihm ins Gesicht. Wahrscheinlich hatte er wieder nichts verstanden. Aber das machte ja auch nichts. Wie sagte doch ein Sprichwort in ihrer Heimat: mer muß ned alles verstehe im Lebe!
    "Dankschee aach noch emol!" Sie nickte ihm freundlich zu und verschwand in Richtung Küche, so sie denn dort jemals angekommen sein mochte.