Beiträge von Tiberius Germanicus Probus

    Ich wunderte mich, warum Lupus zum Kopf des Pferdes ging und sich dort irgendetwas anschaute. Dann hörte ich von ihm, was ich falsch gemacht hatte. Konnte ich doch nicht wissen, dachte ich. Trotzdem war ich darüber beschämt, wieder etwas nicht richtig gemacht zu haben. Das man nur mit seinen Schenkel das Pferd steuern sollte, hatte ich nicht beobachten können. Zumal ich die Zügel ja beim Reiten rückwärts auch benutzt hatte. Aber damit erklärte sich auch, warum das Pferd dabei gegen seine Natur handelte. Aus Schmerz.


    Als Lupus dem Pferd das Zaumzeug abnahm, schien es mir fast, dass es erleichtert aufatmete. Ich tätschelte leicht seine Kruppe. Erleichtert hörte ich, dass es nicht so schlimm wäre. Nochmal Schwein gehabt, dachte ich. Lupus hielt mir das Teil entgegen. Interessiert mich doch nicht, dachte ich und zuckte mit den Schultern. „Ich bin kein Pferd. Also werde ich so ein Ding nie im Mund haben. Hoffentlich. Und wenn es so schmerzhaft ist, warum stopft ihr das den Pferden erst in ihr Maul?“, fragte ich ihn. „Mir ist klar, dass ich das Pferd damit verletzt habe. Das ist nicht gut und wird nicht mehr vorkommen. Weil ich damit seinen Nutzen mindern würde. Oder wie du es gesagt hast, es würde eingehen.“ Denn ich hatte gelernt, dass Vieh Nutzen bringen muss. Und das war auch der Grund, warum man es pfleglich behandeln sollte. Bringt es keinen Nutzen, kommt es weg. So einfach.


    Ich freute mich, dass Lupus zusagte. „Na dann kratze schon mal deine Sesterzen zusammen. Nach meiner ersten Soldauszahlung als Legionarius werde ich dann mal bei dir vorbei schauen und dann geht es auf in die Stadt. Dann lassen wir mal so richtig die Sau raus!“Ich grinste ihn an.


    „So jetzt muss ich aber wirklich zurück zu den anderen. Also bis dann. Vale Lupus!“, verabschiedete ich mich von ihm und ging zu den anderen Probati, von denen die meisten schon in der Linie in Reih und Glied standen. Bei ihnen angekommen reihte ich mich schnell ein und wartete gespannt darauf, was der Centurio als nächste Übung vorgesehen hatte.

    Zitat

    Original von Caelyn
    Dann schubste mich plötzlich so´n blöder Kerl mach vorn und ich krachte buchstäblich Probus vor die Füße. Jetzt war´s aber genug. Ich hatte mir das Knie aufgeschlag´n und es blutete. "Verdammter Sch... Au!"



    Ich bemerkte ihre Verunsicherung wegen meiner letzten Bemerkung und musste grinsen. Da hatte ich ja erreicht, was ich wollte. Da drehte sie sich um und schien jemanden zu suchen. Also war sie doch nicht alleine auf dem Fest. Wer dieser andere aber sein könnte, dass wusste ich nicht.


    Plötzlich wurde sie von jemanden geschubst und bevor ich sie auffangen konnte, landete sie auf dem Boden. Verwundert starrte ich erst sie und dann den Kerl an, der sie scheinbat in diese Situation gebracht hatte. Ich stand auf und blickte den Idioten ernst an. „Pass doch auf, Mann! Wenn du dich nicht beherrschen kannst, solltest du besser nach Hause gehen!“ Meine Augen funkelten. Scheinbar wurden die Leute auf dem Fest langsam betrunken. Und das bedeutete für Calenus und für mich Arbeit. Aus war es mit dem schönen Fest für uns.


    Wie auf das Stichwort tauchte mein Kamerad neben mir auf. „Da bist du ja wieder!“ Doch zu mehr kam ich nicht, denn er erzählte mir, dass die Frau eine Sklavin wäre und wir uns nicht mit Sklaven abgeben dürften. Erstaunt blickte ich ihn an. „Woher hast du denn das? Also mir ist keine derartige Diensvorschrift bekannt.“ Kurz blickte ich auf die Sklavin, die immer noch am Boden hockte. Erst jetzt sah ich, dass sie am Knie verletzt war. Verdammt. Auch das noch.


    „Nun warte doch mal, Calenus. Siehst du denn nicht, dass sie verletzt ist.“, sagte ich zu meinem Kameraden, der mich zum Aufbruch drängte. “Dadurch gehört die Sache zu unserer Aufgabe. Oder was meinst du, was ihr Besitzer sagen wird, wenn er erfährt, dass wir sie hier blutend einfach alleine gelassen haben?“ Ich wandte mich an die Keltin.


    “Ist es sehr schlimm? Können wir dir irgendwie helfen?“, fragte ich sie freundlich. Jeglicher dumme Spruch war vergessen.

    Und wieder hatte mich Lupus vorgeführt. Blitzschnell hatte er sich bewegt, während ich immer einen Bruchteil einer Sekunde, oder so, zu spät war. Meine unorthodoxe Rolle hatte mir also nichts gebracht. Ein um das andere Mal hatte es Lupus geschafft, hinter mir zu kommen, um dort dann Treffer seiner Wahl setzen zu können. Ich hatte noch nie jemanden auf diese Art und Weise mit dem Gladius kämpfen sehen.


    Ich sah Lupus an, während ich keuchend vor ihm stand. Was sollte ich noch tun? Den klassischen Stich hatte er mit Leichtigkeit pariert. Meinen Hieb hatte er ebenso weggewischt. Was also blieb mir noch übrig? Ich versuchte meinen Atem zu beruhigen und holte ein paar Mal tief Luft. Ich entschied mich auf das zu konzentrieren, was ich bisher gelernt hatte. Zusätzlich müsste ich mich schneller auf den Beinen bewegen. Nachdem ich etwas zu Atem gekommen war und sich mein Herzschlag etwas beruhigt hatte, nickte ich Lupus zu und starte daraufhin den nächsten Angriff.


    Diesmal bewegte ich mich schräg nach links mit kleinen schnellen Schritten auf ihn zu und stach nach seinem Bauch. Allerdings zog ich nicht voll durch, sondern zog den Gladius schnell wieder zurück. Dann bwegte ich mich schnell vorwärts weiter und machte dabei eine halbe Drehung, damit Lupus nicht wieder in meinen Rücken gelangen könnte.

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    Original von Caelyn
    "Wie meinsten das jetzt?" Der dachte doch wohl nich, ich sei eine von der Sorte?
    Ob ich lieber abhauen sollte? Ich sah mich noch ma um. Ursus war noch da. Bei den Typen, die über mich geredet hatten, war auch einer, der schon ´n bisschen älter zu sein schien. Nich wie das junge Gemüse hier, die ja, wenn sie ma ehrlich war´n, noch gar keine Ahnung hatten. Naja, voll die Ahnung hatt ich ja auch nich, aber das musste ja niemand wissen! :D


    Dafür, dass sie eben noch so großkotzig daher geredet hatte, war sie jetzt ganz schön begriffsstutzig. Grinsend sah ich sie an. Was hatte ich schon zu verlieren. Eine in meinen Augen nicht allzu nette, wenn auch schöne Gesprächspartnerin. Zumal ich die Blicke der anderen Männer um uns herum auch bemerkt hatte. Sollten die doch ihr Glück bei ihr probieren.


    „Na komm, so begriffsstutzig kannst du doch nicht sein.“, sagte ich zu ihr.


    Calenus schien irgendwie keine Lust dazu zu haben, wieder zu uns zu kommen. Vielleicht hatte er Recht mit dieser Einstellung und es wäre besser, wieder unserer eigentlichen Aufgabe nachzukommen.

    Verwundert sah ich Matrinius an. „Wie, du machst nichts? Soll ich dir mal vorführen, was bei uns abgehen würde?“, fragte ich ihn. Ich schaute mich schnell um. Denn wenn mich der Centurio dabei erwischen würde, wenn ich ihn nachmachte, dann gäbe es bestimmt richtig Ärger. Ich stand vom Stuhl auf und stemmte meine Hände in die Hüften. Dann setzte ich ein grimmiges Gesicht auf und fing an.


    „Sag mal, was hast du denn in deinem Kopf?“, versuchte ich, so laut ich konnte, die Stimme des Centurio nachzumachen. Leider war sie im Vergleich dazu nur ein laues Lüftchen. „Nur Stroh oder was? Wenn du nochmal bei mir ohne anzuklopfen reinkommst, dann setzt es etwas! Verstanden?!“ Ich machte eine Kopfnuss in die Luft. „Und jetzt bewege deinen Arsch zu den Latrinen! Denn die darst du für die nächste Woche sauber machen!“ Ich sah die beiden mit leuchtenden Augen an und wartete gespannt auf ihre Reaktion.


    Erheitert von meiner vorherigen Parodie, ginste ich Matrinius an. „Auch hier hätte ich was für euch zu bieten.“ Ich baute mich wieder auf und machte den Centurio bei einer Stubenkontrolle nach.


    „Also, ihr müsst euch vorstellen, dass ist hier die Tür zum Contubernium.“ Ich zeichnete eine imaginäre Tür in der Luft nach. Dann tat ich so, als würde ich sie öffnen und in das Contubernium stürmen, dass es nur so krachte. „Was ist denn hier los? Habt ihr nicht gelernt, eine vernünftige Meldung zu machen? Oder habt ihr mal wieder euren letzten Verstand versoffen? Wie sieht es denn hier aus? Alles dreckig! In einer halben Stunde komme ich wieder. Wenn dann nicht alles blitz und blinkt werde ich euch über den Campus scheuchen, dass euch das Wasser im Arsch kocht!!“ Dann tat ich so, als würde ich wieder aus der Stube herausstampfen. „So in etwa würde es bei uns ablaufen.“, sagte ich zu den beiden grinsend und setzte mich wieder auf den Stuhl.

    Zitat

    Original von Caelyn
    "Ja, weißte, in der heutigen Zeit musste einfach mobil sein. Da kommt eben die Arbeit nich mehr zu dir, nee, du musst zur Arbeit hin! In Rom hatt ich eben ´nen Superjob in Aussicht, naja und erst kürzlich is dann mein Arbeitgeber nach Germanien umgezogen. War doch klar, dass ich da mitgekomm´n bin!"
    So, hoffentlich genügte das für´s erste und gelogen hatt ich auch nich!
    Holla, da war ja Calenus plötzlich wieder. Irgendwie sah der so aus, als hätte sein Käsebrot nich wirklich geschmeckt! "Hey, Calenus, na alles locker?" :D


    Ich verstand nur Bahnhof. :D Was bedeutete um alles in der Welt Arbeitgeber? Und was war ein Job? Irgendwie redete sie wirres Zeug, Aber vielleicht verstand ich es nur nicht, weil ich ein Landei war und nicht aus der Großstadt so wie sie. Jedenfalls verlor ich langsam das Interesse an dem Gespräch. Ich kam mir ein bisschen verarscht vor. Wenn die Frau von vorhin schlechte Zähne gehabt hatte, so hatte die hier garantiert ein schlechtes Benehmen. Jedenfalls war ich es nicht gewohnt, in solcher Art Gespräche zu führen. Aber wenn sie es so wollte, konnte ich genauso plump wie Calenus sein.


    „Bist du auf anderen Gebieten genauso flexibel?“, fragte ich sie grinsend.


    Da schien Calenus wiederzukommen, ohne das ich es bemerkt hatte. Ich drehte mich um und winkte ihn zu uns. “Na komm schon her!“ Ich war froh, dass er endlich wieder da war. Denn dieses Frauenzimmer überforderte mich. Schnell überlegte ich, wieviel Sesterzen ich eingesteckt hatte. Vielleicht reichte es ja für eine billige Lupa, für eine schnelle Nummer in irgendeinem Hauseingang, wenn es dunkel geworden war.

    Ich nickte stolz, als Lupus meine Fortschritte erwähnte. Aber er wusste, dass ich es nur aus Scherz gesagt hatte, dass ich zu den Equites wollte. Daher musste ich lachen, als er meinte, ich sollte es mal versuchen.


    „Ich glaube, ich lasse das mal lieber. Beim Fußvolk fühle ich mich ganz gut aufgehoben.“, antwortete ich ihm. Im Gegensatz zu Lupus, was ich natürlich nicht wissen konnte, war ich der festen Überzeugung, dass die Infantrie die Königin der Schlachtfelder war und für immer bleiben würde. Die Reiterei war dabei nur das Zünglein an der Waage. Sie brachte zwar den Sieg. Aber ohne die Infantrie wäre sie dazu nie imstande. Denn wir hielten den Gegner in Schach. Und häufig genug, nahm er reißaus, sobald er uns erblickte. Und die Reiterei hatte immer den Schwachpunkt des Pferdes. Töte das Pferd und du hast keinen Reiter mehr, erinnerte ich mich an die Anweisungen während der Formationsübungen.


    „Na dann werde ich die Übung nochmal ausprobieren.“, sagte ich zu Lupus und gab meinem Pferd die Fersen. Im leichten Galopp ritt ich auf die Pfähle zu und umrundete sie, in dem ich hart an den Zügeln riss und die Kommandos über die Fersen gab. Dabei streifte ich den einen Pfahl und Schmerzen schossen kurz durch mein Bein. Besorgt sah ich kurz hinunter. Es war nur eine kleine Schürfwunde. Dann bremste ich das Pferd etwas ab, wendete es und ritt wieder auf die Pfähle zu. Ich versuchte, sie in der Art zu bearbeiten, wie Lupus es mir vorgemacht hatte. Allerdings war das mit dem Zurückziehen des Pferdes nun etwas problematischer. Jedoch klappte es halbwegs und zum Glück blieb mein Gladius nicht wieder stecken. Dann wendete ich das Pferd und ritt zu Lupus über den Hals des Pferdes gebeugt zurück. Ich stoppte und sprang vom Pferd. Scheinbar hatte ich den Schwung dabei etwas unterschätzt, denn ich geriet ins Straucheln. Nur mit Mühe konnte ich verhindern, auf die Nase zu fallen und fing mich stolpernd. Verärgert über mich selbst sah ich Lupus an und musste dann lachen.


    „Tja, scheint so, als müsste ich das noch ein wenig üben!“, sagte ich grinsend zu ihm. „Aber wenigsten kann ich mich dank deiner Hilfe halbwegs auf einem Pferd halten. Und runter kommt man ja bekanntlicherweise immer!“ Dann hörte ich, wie der Centurio das Ende der Übung bekannt brüllte. “Schade. Ich hätte gerne noch weitergeübt.“ Denn es bedeutete, dass unser Zusammentreffen nun ein Ende hatte. „Was hälst du davon, wenn wir zusammen die Stadt etwas unsicher machen würden? Ich müsste ja bald Legionarius werden und dann Ausgang bekommen. Da könnten wir doch deine Abschiedsfeier nachholen!“ Gespannt wartete ich auf die Antwort von Lupus.

    Auf Matrinius Bemerkung, dass in der Curia keine Bolzen durch die Gegend flögen, musste ich kurz auflachen. Und das mit dem Anklopfen war hier genauso. Ich sah ihn grinsend an. :)


    „Ja, das kann ich mir gut vorstellen, Matrinius. Und danke für die Warnung, falls ich mal in die Verlegenheit kommen sollte und in die Curia muss. Hier ist es genauso. Immer schön anklopfen. Aber nur bei den Officia. Ansonsten braucht man es nicht zu tun. Also falls ihr das nächste Mal wieder bei mir vorbei schauen wollt, braucht ihr nicht extra an der Tür zu klopfen. Geht einfach in das Contubernium. Natürlich wird man euch erstmal von oben bis unten beäugen. Aber entweder bin ich da oder nicht. Was machst du denn, wenn einer nicht anklopft?“, fragte ich ihn.


    Dann blickte ich Maecenas an und hörte ihm zu. Erstaunt zog ich meine Augenbrauen hoch, als er mir die Geschichte mit seinem Vorgesetzten erzählte, und schüttelte den Kopf. “Scheint ja ein komischer Verein zu sein. Wenn einer bei dir an die Tür klopft, rufst du erstmal herein und wartest, ob jemand eintritt?“, fragte ich ihn grinsend. “Also wenn ich das richtig verstanden habe, geht dein Vorgesetzter zu deiner Tür, klopft und geht dann wieder zurück in sein Officium. Und warum um alles in der Welt öffnet er nicht einfach die Tür und sagt dir, dass er dich sprechen will?“ Ich musste an den Centurio denken. Also der würde die Tür mehr oder weniger einreißen, geschweige denn anklopfen.

    Hatte ich es mir doch gedacht. Scheinbar hatte sich Lupus langjährig auf seinen Dienst vorbereitet. Ich musste dabei wieder an den Fechtkampf denken, in dem ich ihm hoffnungslos unterlegen gewesen war. Hoffentlich wussten seine Vorgesetzten, was für ein Talent sich unter ihren Untergebenen befand. Irgendwie wusste ich in dem Moment, dass es Lupus ganz bestimmt bis zum Decurio bringen würde. „Ja, Ich habe bisher genau aus dem Grund ziemlich wenig mit Pferden zu tun gehabt.“, antwortete ich ihm auf seine Bemerkung zum gemeinen Römer.


    Ich konnte mir leider nichts darunter vorstellen, was Lupus mit der Übung im Wald meinte. Natürlich wäre es schwer, den vielen Hindernissen auszuweichen. Ich konnte mir sowieso nicht vorstellen, dass man im Wald im Trab reiten konnte. Und was war dieses Schleichen? Deswegen hörte ich ihm nur schweigend zu.


    Dann zeigte er mir das Geheimnis, wie man sein Pferd dazu brachte, rückwärts zu gehen. Ich schaute genau zu. Eigentlich sah es einfach aus. Aber ob es bei mir klappen würde, sollte sich meiner Meinung nach nun zeigen. „Dann probiere ich das mal aus.“, sagte ich zu Lupus. Gesagt, getan. Ich schwang mich in den Sattel, was schon einigermaßen funktionierte. Dann nahm ich die Zügel in die Hand, zog sie an und gab dem Pferd vorsichtig die Fersen. Ich bemerkte gleich den Widerstand des Pferdes, dem Befehl nachzukommen. Es sträubte sich fast dagegen und fing nur äußerst widerwillig an, langsam rückwärts zu gehen. Dabei versuchte er immer wieder nach links oder nach rechts auszubrechen. Höchstwahrscheinlich wollte es nur schauen, wohin es gehen sollte. Wie es mir Lupus gezeigt hatte, korrigierte ich diese Versuche. Tatsächlich, das Pferd bewegte sich über eine längere Strecke rückwärts. Dann ließ ich die Zügel locker und es blieb sofort stehen. Ein Druck mit den Fersen und ich ritt langsam wieder zu Lupus zurück. “Danke. Das hat wirklich funktioniert. Vielleicht sollte ich auch zu den Equites wechseln.“, sagte ich mit einem Augenzwinkern zu ihm und grinste. Es war natürlich nur ein Scherz.

    Mit großen Augen sah ich mir an, was Lupus da alles veranstaltete. Allein schon wie er das Pferd aufsteigen ließ und es auf der Hinterhand drehte, hinterließ bei mir einen riesigen Eindruck. Konnte er reiten oder konnte er reiten? Wie der Wirbelwind schoss er auf die Pfähle zu und beharkte diese mit seinem Schwert, wusste ich doch nicht, dass es Spatha genannt wurde. Dann kam er auch schon wieder zurück zu mir. Vor lauter Staunen hatte ich vergessen, ihm zu folgen.


    „Meine Fresse. Was war das denn?“, fragte ich ihn. „Auch wenn ich keine Ahnung vom Reiten habe, aber ich muss dir sagen, dass du der geborene Eques bist.“ Ich schüttelte den Kopf. “ Meine Herren. Hast du das schon früher geübt oder in der kurzen Zeit bei den Euqites gelernt? Und kannst du mir bitte zeigen, wie ich das Pferd rückwärts gehen lassen kann? Ich habe nämlich keine Vorstellung davon, wie das gehen soll.“

    Wie von mir angeboten, schenkte ich den beiden nach. Damit war die Flasche leer. „So, das war´s. Leider habe ich nicht mehr da. Also teilt es euch gut ein.“, sagte ich zu ihnen. Ich stellte die Flasche neben den Stuhl und lehne mich auf ihm zurück. "Das ist richtig, was du sagst, Maecenas. Aber genau da liegt das Problem. Die meisten Leute glauben das , was sie in der Acta lesen. Zumindest einen kleinen Teil davon. Und obwohl es dann vielleicht nicht stimmen mag, stimmt es irgendwie wieder doch. Weil alle darüber reden." Ich zuckte mit den Schultern, denn besser konnte ich es nicht beschreiben.


    „Och, zu lachen gibt es schon ab und zu etwas. Meistens bei den Übungen. Wenn irgendjemand sich besonders blöd anstellt. Allerdings kann es dabei auch ganz schön gefährlich werden. Ich habe gehört, dass erst letztens ein Probati bei der Übung mit den Scorpiones beinahe draufgegangen wäre. Wisst ihr, was Scorpiones sind?“, fragte ich sie.


    „Also. Das sind Belagerungsgeräte. Eine Art überdimensionale Armbrust, mit der große Bolzen verschossen werden. Die Griechen haben sie ,glaube ich, entwickelt. Jedenfalls haben die einen Bums hinter, kann ich euch sagen. Die durchschlagen glatt jedes Scutum. Ihr müsst euch folgendes vorstellen. Die Übung war im vollen Gange. Die Probati stehen also an den Scorpiones und feuern einen Bolzen nach dem anderen ab. Da rennt auf einmal so ein neunmalkluger Vollidiot los und will die Bolzen einsammeln, obwohl noch geschossen wird. Kaum zu glauben oder? Wäre der von einem der Geschosse getroffen worden, dann wäre es mit ihm aus gewesen. Aber ein Glück ist nochmal alles gut gegangen. Auch wenn ihn der Centurio natürlich ordentlich zusammengeschissen hat.“ Ich nickte etwas gedankenverloren.


    „Aber meistens geht es hier ziemlich ernst zu. Und die Geschichte von eben zeigt, dass es auch notwendig ist. Und wie ist das bei euch so? Natürlich wird da niemand von einem Bolzen aufgespießt, oder? Oder beschmeißt ihr euch mit euren Griffeln?“, fragte ich die beiden grinsend.

    „Naja. Steinigen wäre nur eine unter vielen Möglichkeiten. Ob es soweit kommt, hängt auch vom Ehemann der Frau ab.“, versuchte ich ihr das Ganze zu erklären. Dann schmunzelte ich, als ich sah, wie sie wieder aus dem Becher trank. „Und kippen trifft wohl eher auf dich zu.“ Sie hatte keinen schlechten Zug drauf.


    „Gute Frage.“, antwortete ich auf ihre Nachfrage, warum Calenus weggegangen wäre, und lachte kurz auf. „Ich denke eher, dass es ein taktischer Rückzug war. Der wird schon wiederkommen. Da kannst du dir mal sicher sein. Immerhin spricht man als Miles nicht jeden Tag mit einer so schönen Frau.“ Ich musste wieder an den Spruch von Calenus über die Blondinen denken und grinste. “Insbesondere nicht mit blonden Frauen.“ Auch wenn ich auf nicht so komplizierte Frauen stand, wie sie es scheinbar war, war sie wenigstens schön und ließ mich über ihre burschikose Art hinwegsehen.


    Erstaunt zog ich die Augenbrauen hoch, als ich hörte, dass sie wirklich aus Rom kam. Was machte eine Keltin in Rom? Und warum kam sie wieder hierher? „Nein. Ich komme aus Mogontiacum. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Eigentlich war ich mein ganzes Leben hier. Nicht gerade spannend, was? Dafür scheinst du ja durch die halbe Welt gereist zu sein. Wie kommt das?“ Angestrengt überlegte ich. Irgendetwas passte hier nicht zusammen. Eine junge ungebundene Frau aus Gallia, die aus Rom nach Mogontiacum gekommen war. Alles ziemlich komisch. Ich wusste nicht, dass sie die Sklavin des Tribun war. Hätte ich es gewusst, hätte es mich auch nicht gestört. Was konnte der Tribun schon dagegen haben, wenn ich mit ihr sprach? Solange ich sein Eigentum nicht kaputt machte?

    Zitat

    Original von Appius Petronius Calenus
    Calenus wandte sich zu Probus:Ich habe zu hoch gespielt.Ich hol mir ein Käsebrot,denn das ist ja bekanntlich das beste Brot.Unterhalte dich mit der Göre. :P,während ich weg bin.Bevor er ging ,flüsterte er ihn nochmals ins Ohr:
    :"Das hab ich mit Absicht gemacht,damit ihr alleine sein könnt"Dabei zwinkerte er mit den Augen und holte sich ein leckeres Käsebrot


    „Na dann sorge in Zukunft dafür, dass du die Regeln in deinem Kopf behälst. Denn sonst brüllt ihn dir der Centurio vom Hals.“, antwortete ich Calenus ernst. Doch ich musste schon wieder etwas schmunzeln. Nicht über die Einsicht von Calenus. Ich erinnerte mich an Lupus und wie er mir öfter mal den Kopf gewaschen hatte, wenn ich irgendwelche Flausen hatte. War ich auf dem besten Weg, genauso kluge Sprüche rauszuhauen? Das wohl nicht. Aber ich verstand ihn jetzt ein bisschen besser. Denn, so wie er sich damals für mich verantworlich gefühlt hatte, so war ich es nun für Calenus.


    Ich wandte mich der Keltin zu. Scheinbar war sie darüber verwundert, dass ich den Wein ausgekippt hatte.„Nein, nein. Der Wein ist in Ordnung. Aber wir sind im Dienst. Und da dürfen wir keine alkoholischen Getränke zu uns nehmen. Höchstens stark mit Wasser verdünnten Wein. Und den gibt es hier nicht. Und du darfst dich glücklich schätzen, scheinbar keine römische Bürgerin zu sein. Denn ich sehe, dass dir der Wein schmeckt. Nun, als römische Frau würde dir jetzt die Todesstrafe drohen. Vielleicht würdest du dann mal an einer Steinigung teilnehmen.“ Bei dem letzten Satz musste ich grinsen.


    Plötzlich wandte er sich mir zu. Wie? Gab er schon auf? Ein gewaltiger Angriff und das war es dann? Er hatte wirklich Legionärsblut in seinen Adern. Er schien bei den Frauen dieselbe Taktik wie auf dem Schlachtfeld anzuwenden. Etwas verdutzt sah ich ihn an, als er meinte, dass das alles zu seinem Plan gehört habe. So ganz konnte ich ihm das nicht abkaufen. „Ich danke dir!“, flüsterte ich ihm sarkastisch zu.“Und denke daran, keinen Wein!“, rief ich ihm noch hinterher, während er sich von dannen machte. So ein Käse, dachte ich.


    „Nun, du musst den etwas eigenwilligen Charme meines Kameraden entschuldigen.“, wandte ich mich wieder an die Keltin. “Scheinbar ist das in Rom so Sitte. Ich schmunzelte. “Aber du bist auch nicht von schlechten Eltern, was deinen Charme betrifft. Eigentlich seid ihr beide euch ziemlich ebenbürtig.“ Dann stutzte ich kurz. „Du kommst nicht zufällig auch aus Rom?“, fragte ich sie. Eine Keltin in Germania war schon etwas weit weg von zu Hause. Aber wenn sie aus Rom kam, wäre es um so erstaunlicher.

    Wieder musste ich lachen, als die Frau, die tatsächlich eine Keltin war, meinte, dass man die Bärte nur bei Steinigungen trüge. Ich stellte mir eine Horde Frauen mit falschen Bärten vor, die so taten als wären sie Männer, um an einer Steinigung teilnehmen zu können. Vielleicht verstellten sie dann sogar noch ihre Stimmen. Kopfschüttelnd stand ich da und musste Tränen lachen, während Calenus der Frau antwortete. Mann, ging der aber ran. In der Obhut eines Mannes? Der verlor wirklich keine Zeit. Aber den, dass wir mehr als einfache Probati wären, verstand ich nicht. Dann verschwand er plötzlich und ich war mit der Keltin ganz alleine.


    „Also du hast wirklich einen erfrischenden Humor, muss ich sagen. Steinigung und Frauen mit falschen Bärten. Ich hoffe doch, dass deine Vergesslichkeit nicht daher kommt, dass du an einer Steinigung zuviel teilgenommen hast.“ Wieder musste ich mir die Tränen aus dem Gesicht wischen.


    Da war Calenus wieder da. Er hatte zwei Stühle und drei Becher besorgt. Das es sich bei dem Inhalt der Becher um Wein handelte, wusste ich nicht. Ich lachte immer noch leise vor mich hin. Mein Kamerad drückte mich auf einem Mal auf einen der Stühle. Verdutzt sah ich ihn an. Wäre ich nicht so gut gelaunt gewesen, hätte ich ihm mal erzählt, was ich davon hielt. Aber ich wollte mir davon nicht die Laune verderben lassen. Und als er den Spruch mit den Blondinen los ließ, musste ich wieder lachen. Ich war einfach angekichert.


    Dann versuchte Calenus erneut die Keltin auszufragen. Während ich gespannt auf die Antwort wartete, nahm ich mir einen der Becher und hob ihn an die Lippen. Unverkennbar nahm ich den Geruch von Wein war. Meine Fröhlichkeit war sofort verschwunden. Erstaunt sah ich erst auf den Becher und dann meinen Kumpel an.


    „Ist das dein Ernst, Calenus? Oder ist dein Blut schon in andere Körperregionen gewandert? Ein netter Plausch mit einer schönen und humorvollen, wenn auch etwas kratzbürstigen jungen Wilden, ist eine Sache. Und eine sehr angenehme dazu. “, sagte ich zu ihm. „ Aber Wein im Dienst eine ganz andere. Wenn der Centurio oder der Optio uns dabei erwischen, na dann gute Nacht. Dann dürfte das Putzen von Latrinen unser geringstes Problem sein.“ Ich hielt den Becher waagerecht von meinem Körper weg und entleerte dessen Inhalt auf den Boden, während ich Calenus ernst ansah. Dann stellte ich den Becher auf den Tisch zurück.

    Da erst bemerkte ich auch den Tribun. Ich kannte ihn von der Übung auf dem Campus mit dem Optio und mit Lupus. Nur ungern erinnerte ich mich daran, wie mich Lupus dabei vorgeführt hatte. Doch im Nachhinein hatte sich herausgestellt, dass mein Kamerad schon seit frühester Kindheit eine Fechtausbildung genossen hatte, was die Angelegenheit für mich erträglicher machte. Schnell holte ich mein Versäumnis nach. Bevor ich Sedulus seine Frage beantwortete, salutierte ich schnell. "Salve, Tribun Aurelius!", sagte ich laut zu ihm. Hoffentlich war das noch rechtzeitig gewesen, dachte ich.


    Dann wandte ich mich an Sedulus, um seine Frage nach dem Gegenstand der Anwesenheit der Männer zu beantworten. "Soweit mir es bekannt ist, geht es um den Kauf von Lagerhallen am Hafen, Quaestor." Warum fragte er sie nicht einfach selber, dachte ich dabei verwundert. Schließlich wussten sie doch am Besten, worum es sich handeln würde. Jedenfalls hoffte ich, dass Sedulus nicht noch mehr Fragen an mich hätte.

    Zitat

    Original von Appius Petronius Calenus
    Calenus entgegnete:"Ja,kann schon möglich sein,denn wir dienen dort.Ich bin erst seit einigen Wochen hier und komme eigentlich direkt aus Rom.Du bist keine Römerin nicht wahr?Woher kommst du ?Ich hoffe ich belästige nicht die Frau eines Patriziers,denn dann trollen wir uns lieber."


    Calenus blickte zu Probus und gab ihn einen Stoß in die Seite um zu signalisieren,das er doch nicht so schüchtern sein soll.Calenus flüsterte ihn zu
    "Scheiß dir nicht in die Rüstung,Probus!Sag auch mal was!"


    Schnell ging Calenus Blick zurück zur schönen Keltin und er grinste vergnügt.


    Als ich die Antwort der jungen Frau auf die Anmache von Calenus hörte, gelang es mir nicht mehr völlig, mein Grinsen zu unterdrücken. Mit leuchtenden Augen stand ich neben ihm und gab ein leises Prusten von mir. Der war gut. Falsche Bärte angeklebt! Trotz aller Gegenwehr traten mir Lachtränen in die Augen. Also die Frau hatte sehr gut gepflegte Zähne, aber scheinbar Haare auf ihnen. Etwas schadenfroh sah ich Calenus an.


    Aber der ließ sich dadurch nicht einschüchtern. Erstaunt hörte ich seiner Antwort zu. Er schmunzelte sogar noch. Als er der Frau meinen Namen sagte, nickte ich ihr stumm zu, während ich immer noch leicht grinste. Seine Worte waren nicht schlecht gewählt. Diesmal waren sie sogar wirklich höflicher, stellte er uns doch vor. Und tatsächlich schien die junge Frau darauf einzugehen. Als mich Calenus antippte und meinte, dass ich mir nicht in die Rüstung scheißen sollte, konnte ich mein Lachen nicht mehr zurückhalten. Es war nicht Schüchternheit, sondern der Versuch reiner Körperbeherrschung, denn der Witz wollte einfach nicht aus meinem Kopf. Als dann noch Calenus meinte, er hoffe nicht die Frau eines Patriziers anzumachen, war alles zu spät. Ich prustete los.


    „Entschuldigt bitte.“, sagte ich zu ihnen, während ich weiter lachen musste. „Aber ....dein Spruch mit den Bärten.... war wirklich gut.... Falsche Bärte angeklebt!... Was für ein Kracher!!“ Ich wischte mir die Lachtränen aus dem Gesicht, während ich mich wieder etwas beruhigte. „Tschuldigung. Ich wollte euch nicht unterbrechen.... Aber darf ich dich dann mal fragen, wo du deinen Bart gelassen hast?“, fragte ich sie glucksend.

    Ich sollte sechs Männer zum Quaestor bringen. Sie hatten irgendeinen Streitfall miteinander zu klären, um den sich nun Sedulus kümmern sollte. Nachdem ich mir die Namen der Männer hatte geben lassen, bat ich sie, mir zu folgen. Dann ging ich zur Basilika. Ich war aufgeregt. Denn ich würde wieder meinem Verwandten aus der erfolgreicheren Linie des Stammbaumes gegenüberstehen. Wusste ich doch, dass er der Quaestor war. Die Buschtrommeln im Castellum funktionierten eben hervorragend.


    Da ich nicht genau wusste, wo sich Sedulus in der Basilika befand, dauerte es einige Augenblicke, bevor ich ihn in einer Ecke entdeckte. Ich lief auf ihn zu, während ich darauf achtete, dass sich die Männer, die ich zu ihm geleiten sollte, mir auch folgten. Kurz bevor wir ihn erreichten, bedeutete ich den Männern, stehen zu bleiben und wandte mich an Sedulus.


    "Salve, Quaestor Germanicus Sedulus! Ich bringe dir sechs Männer, die in einem Streitfall deiner Hilfe bedürfen." Ich schaute auf die Liste. "Ihre Namen lauten: Tiberius Duccius Lando, Numerius Hadrianus Capitolinus, Numerius Duccius Marsus, Caesius Alba, Bacillus Titanus und Coruncanius Accius Hator.", meldete ich ihm die Männer an.

    „Nun. Maecenas. Ich hoffe, doch nicht mehr als zu lange. Eigentlich müsste es sich nur noch um Tage handeln, bis ich endlich Legionarius werde. Wisst ihr, dass bedeutet schon eine Menge. Erst wenn man Legionarius ist, ist man ein vollwärtiges Mitglied der Legio. Vorher ist man irgendwie auf Probe hier. Nicht, dass die Kameraden einen das spüren lassen. Natürlich machen sie ihre Sprüche und ihre Späße mit den Neuen. Aber wenn man Legionarius wird, dann kann man mit stolzgeschwellter Brust jedem sagen, dass man zu dem Haufen gehört.“, schwärmte ich mit leuchtenden Augen den beiden vor. Ich konnte es kaum noch abwarten. Die Zeit war rückblickend schnell vergangen. Als ich daran dachte, wie ich das erste Mal dem Centurio gegenüber gestanden war, musste ich schmunzeln.


    „Ich kann euch ja mal den Centurio vorstellen. Ihr könnt euch garnicht vorstellen, wie laut der brüllen kann. Würde mich nicht wundern, wenn eines Tages bei dem Organ tote Vögel vom Himmel fallen, die während ihres Fluges vor Schreck gestorben sind, als sie seine Stimme hörten.“ Bei dem Gedanken musste ich grinsen. „Der Optio ist auch nicht viel schlechter. Aber ich denke, das lassen wir mal lieber. Denn dann bekomme ich bestimmt nur wieder irgendeine Aufgabe aufgebrummt. Darin sind die ziemlich fix. Sobald man irgendwo rumsitzt, hat man schon die nächste Sache an der Backe.“


    Ich nickte nachdenklich, als mir Maecenas erzählte, dass der Caesar demnächst in Rom eintreffen würde. „Das ist doch schon mal was. Immerhin lebt er noch. Ich erinnere mich an diese wilde Spekulationen in der Acta. Wer denn die größten Chancen auf den Kaisertitel hätte, wenn der Caesar sterben würde. Deswegen freut es mich zu hören, dass er noch am Leben ist. Nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn er wirklich stürbe.“ Ich starrte kurz auf den Boden und sah dann die beiden wieder an. „Deswegen lasst uns auf die Gesundheit des Caesaren trinken. Auf das er lange lebe und die Geschicke Rom weise lenke!“ Ich hob meinen Becher und prostete den beiden zu. Dann nahm ich einen großen Schluck. Da merkte ich, dass der Becher fast leer war. „Na wollt ihr noch ein bisschen Wein?“, fragte ich die beiden. Für jeden wäre bestimmt noch ein halber Becher übrig.

    Erleichtert sah ich, dass Lupus mich angrinste. Denn ich hatte schon die Befürchtung, dass er mir meine letzten Worte übel nehmen könnte. Deshalb grinste ich zurück. „Ohne Zweifel liegt das bei dir in der Familie. Und wenn du schon sagst, dass dein Cousin Alienus noch bessere Sprüche drauf hat, dann möchte ich mal Gast auf einer eurer Familienfeiern sein.“ Ich lachte.


    Dann blickte ich mich um. Ich wollte sehen, ob die Übung noch weitergehen würde. In der Tat sah ich die meisten der Probati noch auf ihren Pferden sitzen und reiten. Mehr oder weniger. Ich grinste Lupus an. „Scheinbar ist die Übung noch nicht zu Ende. Vielleicht könnten wir uns noch ein bisschen unterhalten, während wir nebeneinander reiten. Erstens sehen es der Centurio und der Optio nicht so gerne, wenn man bei den Übungen dumm in der Gegend rumsteht. Du kennst die beiden ja.“ Ich verdrehte zum Spaß die Augen. „Und zweitens kannst du mir dabei zeigen, was ich noch alles falsch mache.“

    Zitat

    Original von Appius Petronius Calenus
    "Nur Mut ,nur Mut,Probus!Ich habe was viel besseres entdeck!Siehst du du diese blonde Keltin da.Sie scheint sich zu langweilen.Die gefällt mir.Komm mit!"
    Calenus schleifte Probus zu der hübschen Keltin und Calenus sprach zu ihr ganz vornehm:
    "Einen wunderschönen Tag meine Dame.Mein Freund und ich müssen dir sagen,das du bis jetzt die schönste Frau auf den Fest bist.Wie ist dein werter Name"


    Sim-Off:

    Nein Caelyn....die gelben Zähne hatte eine andere.Aber jetzt bist du dran:D



    Calenus hatte gut lachen. Immerhin hatte er ja nicht dieses zahnfaule Weibsbild entdeckt und angesprochen. Ich folgte ihm zu einer blonden Frau. Sie sah hübsch aus. Sahen nach vier Monaten nicht fast alle jungen Frauen für einen Soldaten hübsch aus? Nun, wenn ja, war diese noch ein wenig hübscher. Insgeheim hoffte ich, dass sie genauso schreckliche Zähne hätte, wie die andere Frau. Aber woher wusste er, dass sie Keltin war? Nun gut, sie war blond. Aber warum war sie keine Germanin? Hatte mein Kumpel so gute Kenntnisse? Wenn ja, waren sie mir bisher verborgen geblieben. Jedenfalls hatte er einen guten Geschmack.


    Als Calenus anfing, die junge Frau anzusprechen, verdrehte ich innerlich die Augen. Also ein bisschen musste er doch noch lernen. Es fing ja ganz gut an, hatte einen schwachen Mittelteil und ein ziemlich plumpes Ende. Aber es war nach Legionärsart schon fast vornehm. Und typisch. Ein kurzes Geplänkel und dann gleich in die Vollen. Gespannt wartete ich auf die Antwort der jungen Frau, während ich mir ein Grinsen verkniff.